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33. Kapitel - Der Ruf des Phönix

Sofort eilte Sirius los und fand sie, zerzaust, schmutzig und dem Zusammenbruch nahe, weinend auf den Fliesen sitzend, während neben ihr munter das Wasser aus der Badewanne überlief. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs beendete er die Wasserspiele und nahm dann die zitternde und schluchzende Anne in seine Arme.

„Sie sind tot! Sie sind alle tot! Ihr Blut klebt an meinen Händen...", jammerte sie herzzerreißend.

„Sch...", versuchte Sirius sie vorsichtig zu beruhigen. „Sch... Ganz ruhig, Anne. Du bist hier in Sicherheit."

„Nein, du verstehst mich nicht! Ich habe Ihnen Tod und Verderben gebracht. Alle! Alle wurden ermordet!" Ihre Stimme überschlug sich in Hysterie.

„Wer, Anne? Wer ist tot?"

„Cara", stieß sie leise und unter Schluchzen hervor. „Cara und ihre ganze Familie. Alle. Ausnahmslos!" Sie krallte die Finger in seine Schulter und vergrub das angstverzerrte Gesicht an seinem Hals. „Ich habe sie zu ihr geführt, Sirius. Die Todesser. Sie wussten, dass ich kommen würde..."

„Was sagst du da?", fragte er entsetzt und packte sie fest bei den Schultern. Ihr Gesicht war tränenfeucht, die Augen rot gerändert, der Blick schreckensstarr.

„Die Todesser haben Caras italienische Familie ausgelöscht, Sirius", flüsterte sie tonlos. „Ich habe es mit angesehen."

Er konnte nicht glauben, was sie ihm da erzählte, konnte ihre unheilkündenden Worte nicht begreifen. Wie war das möglich? Er zog sie fest an sich und ein paar Minuten lang schluchzte sie weiter und ihre Tränen durchweichten sein Hemd bis auf die Haut. Danach wurde sie langsam ruhiger, lag völlig kraftlos und stumm an seiner Brust und lauschte seinem steten Herzschlag.

Schließlich umgriff er ihre Schultern, schob sie behutsam von sich und fragte vorsichtig: „Wann ist es geschehen, Anne? Wie lange warst du nach Hause unterwegs?"

Sie schüttelte müde den Kopf. „Am 1. September. Ich ... Zwei oder drei Tage. Ich ... ich habe ... Ich bin so kopflos geflohen, ich habe vollkommen die Orientierung verloren."

„Schon gut", beruhigte er sie, bevor sie erneut in Tränen ausbrechen konnte. Er sagte ihr nicht, dass sie ganze fünf Tage unterwegs gewesen war. „Du musst dich waschen und etwas Trockenes anziehen. Danach solltest du etwas essen. Und schlafen", befahl er und sie befolgte mechanisch und anstandslos jede seiner Anweisungen.

Marianne hatte sofort etwas Brot und Käse parat und Sirius achtete akribisch darauf, dass Anne ein paar Bissen davon aß. Sie schien auf ihren Reisen nur wenig zu sich zu nehmen, so spindeldürr wie sie war. Ihre Hände waren ordentlich manikürt und ihr Haar sorgfältig gepflegt, doch die wilde Flucht hatte Spuren hinterlassen. Ihre Kleider waren zerrissen und sie hatte mehrere Kratzer und Schürfwunden, aber Merlin sei Dank keine schweren Verletzungen.

Nach dem Essen scheuchte er sie in ihr Schlafzimmer und schloss die schweren Vorhänge an den Fenstern um das Tageslicht fernzuhalten. Sie fiel so todmüde in die Kissen, dass sie sofort einschlief. Eine ganze Weile blieb er schwermütig an ihrem Bett sitzen und sah ihr dabei zu, wie sie friedlich dalag, wie sich ihre Brust regelmäßig hob und senkte und er wünschte sich, er könnte die erdrückende Last, die sie empfand, ein Stück weit für sie tragen.

Marianne machte ihm danach ein stattliches Abendessen und fragte vorsichtig nach Annes Befinden, aber er konnte ihr nicht viel berichten, außer dass sie etwas Schlimmes erlebt habe und jetzt Ruhe brauche. Es war ihm unbegreiflich, warum die Todesser ihre Finger bis nach Italien ausstreckten, um dort eine Muggelfamilie auszulöschen. Anne meinte, die Todesser wären ihretwegen dort gewesen, aber konnte das sein? Niemand wusste, wo sie sich aufhielt! Woher also hatten sie es erfahren?

***

„Wie viele Briefe hast du aus Italien geschickt?", fragte er sie beim Frühstück.

Marianne hatte alles aufgefahren, was die Küche zu bieten hatte, aber es stand zu befürchten, dass Anne, die im Morgenmantel mit müden Augen und zerzaustem Haar im Esszimmer erschienen war, kaum etwas davon anrühren würde.

„Was?", fragte sie verwirrt, während sie sich Kaffee eingoss.

„Wie viele Briefe, Anne?"

„Keine Ahnung, ich habe sie nicht gezählt..."

Er sah zu, wie sie Milch in ihren Kaffee gab und dann einen Schluck davon nahm und schüttelte sich. Was hatte sie denn nur gegen guten, ehrlichen Tee?

„Du musst aufhören, mir zu schreiben", wies er sie unwirsch an. „Vermutlich wussten die Todesser aus einem abgefangenen Brief, wo du bist."

„Hältst du mich für so dumm? Glaubst du ich schreibe in meinen Briefen: hallo Todesser, schön, dass ihr mitlest, ihr findet mich hier und hier?!"

„Ich weiß, was in deinen Briefen steht. Aber woher sonst hätten sie es wissen können? Also hör auf mir zu schreiben!"

„Aber es ist meine einzige Möglichkeit ... Du fehlst mir, wenn ich weg bin!", klagte sie kleinlaut.

„Dann geh nicht mehr weg!" So, jetzt war er draußen, sein innigster Wunsch. „Bleib hier. Mach eine Pause. Komm zu Kräften..."

Sie legte scheppernd ihr Besteck auf den Teller und begann herzerweichend zu schluchzen. Er hatte mit Wut gerechnet, mit Zorn und Streit. Oder vielleicht auch mit Ironie und Sarkasmus. Aber nicht mit Tränen. Die überforderten ihn.

Er wusste nicht, was er tun sollte und sein Erstaunen wuchs noch an, als sie ihm tief betrübt gestand: „Du glaubst nicht, wie gern ich das tun würde, Sirius. Wie gern ich hierbleiben und zur Ruhe kommen möchte. Ich kann nicht mehr! Aber für mich gibt es keine Ruhe. Ich kann nur schlafen, wenn ich so müde bin, dass für meine Alpträume keine Kraft bleibt. Ich kann den Tag nur überstehen, wenn ich so viel zu tun habe, dass ich an nichts anderes denken kann. Wo ich hingehe, kann ich nicht lange bleiben, weil ich alle um mich herum in Gefahr bringe! Einfach, weil ich bin, wer ich bin ..."

Er stand auf und ging zu ihr, zog sie kraftvoll von ihrem Stuhl hoch und drückte sie fest beschützend an sich.
„Wir sind ohne dich nicht weniger in Gefahr, Anne. Wir haben uns offen gegen Voldemort gestellt. Es macht keinen Unterschied mehr ..."

Sie lehnte sich an ihn und er konnte die wohltuende Wärme ihres Körpers spüren.

„Bleib hier bei mir, kleine Athene", bat er sie zärtlich und inbrünstig und streichelte über ihren Kopf.

Schließlich nickte sie langsam und hauchte befreiend: „Ja, ich will hierbleiben."

***

Am Nachmittag besuchte Sirius mit ihr die Potters in London. Sie waren von Annes Erscheinen restlos überrascht und Lily fiel der Freundin sofort überglücklich um den Hals.

„Anne, endlich!" Sie nahm sie sofort bei der Hand und zog sie enthusiastisch an den Männern vorbei, mit sich in die Küche.

Anne trug einen eleganten schwarzen Jumpsuit und versteckte ihre Trauer hinter einer großen, dunklen Sonnenbrille. Als sie diese abnahm, sog Lily lautstark den Atem ein, so erschreckte sie sich vor ihren verweinten Augen und einem violett-blau leuchtenden Bluterguss an der rechten Augenbraue.

„Bei Merlin, was ist dir zugestoßen?"

„Mit mir ist nichts", schüttelte Anne sogleich beschwichtigend den Kopf und legte beruhigend die Hand auf Lilys Arm. „Bitte mach dir keine Sorgen. Es ist nur ..."

„Nur was?!" Lily konnte sich nicht keine Sorgen machen, wenn ihre Freundin in diesen gefährlichen Zeiten in solch einem Zustand nach Hause kam.

Annes Stirn kräuselte sich unter tiefen Furchen von Besorgnis und Ergriffenheit. „Der Krieg hat mich eingeholt, Lily. Überall wo ich hingehe, findet er mich. Es hat keinen Zweck mehr davonzulaufen."

„Den hatte es meiner Meinung nach nie. Aber was ist passiert?"

Anne musste sich an Lilys Küchentisch setzen, um nicht wacklige Knie zu bekommen.

„Ich habe Cara Prewett besucht. Vor ein paar Tagen. Sie hat bei der Muggelfamilie ihrer Mutter in Italien gelebt."

„Cara Prewett. Ich glaube, ihr Vater ist mit den Prewetts aus dem Orden des Phönix verwandt. Wie geht es ihr?"

Anne schluckte schwer, aber der Kloß in ihrem Hals wollte nicht verschwinden.
„Sie ist tot", hauchte sie tonlos und Lily wich jegliche Farbe aus dem Gesicht. „Die ganze Familie."

„Was?"

„Sie sind ermordet worden. Von Todessern. Vor meinen Augen."

„Bei Merlin!" Lily zog sie an sich und drückte sie ganz fest. Anne hatte geglaubt, keine Tränen mehr übrig zu haben, aber nun flossen sie doch. Die Bitterkeit drohte sie zu überwältigen.

„So weit von hier! Warum?"

„Ist das nicht offensichtlich?", meinte Anne und wischte sich betrübt die Nässe von den Wangen.

Lily sah sie streng ermahnend an. „Du gibst jetzt aber nicht dir die Schuld?"

„Wem denn sonst? Sie hätten Cara nie gefunden, wenn sie nicht nach mir gesucht hätten!"

„Das ist Blödsinn!", rief Lily aufgebracht und zog damit die Aufmerksamkeit der Männer auf sich.

„Es wird doch nicht gestritten hier drin?", rief James, trat zu Anne und gab ihr einen freundschaftlichen Wangenkuss. „Hallo Eastwood."

„Hallo Potter."

„Schön dich lebendig und unversehrt zu sehen", ergänzte er mit besorgtem Unterton. Sirius hatte ihm berichtet, was vorgefallen war.

„Sag ihr, dass es nicht ihre Schuld ist", verlangte Lily.

„Es ist nicht ihre Schuld", kam Sirius ihm zuvor und nahm Anne beistehend bei der Hand. „Keiner von uns kann vorhersehen, wann und wo die Todesser zuschlagen. Wir können uns nur verteidigen. Und das werden wir! Und zwar gemeinsam!"

***

„Er ist ein kleines Wunder", wisperte Anne wenig später fasziniert, als Lily ihr den kleinen Harry zeigte, der friedlich in seiner Wiege schlief.

„Ja, nicht wahr? Ich könnte übergehen vor Liebe zu diesem kleinen, nach Milch duftenden Bündel", schwärmte Lily, steckte die Nase zwischen den Kopf und die Brust des Babys und nahm einen tiefen Atemzug. „Ah ...", seufzte sie genießerisch.

„Lass dich nicht beirren", warf James da lachend ein. „Die Milch riecht auch gerne mal sauer, meistens nachts ..."

Anne kicherte und ihre Hand suchte zielstrebig nach Sirius, der neben ihr stand und ihr liebevoll die Schulter tätschelte. Sie sahen dem Baby noch ein paar Minuten beim Schlafen zu, dann gingen sie wieder hinaus.

„Bleibt ihr zum Essen?", fragte James und Sirius sah Anne fragend an.

„Ein andermal gern, James. Für heute lassen wir euch eure Ruhe", antwortete sie diplomatisch, aber James knurrte nur mit hochgezogenen Brauen: „Oder umgekehrt..."

Sirius rammte ihm daraufhin unsanft den Ellbogen in die Seite und sah ihn strafend an.

„Ich habe mich so gefreut, dich zu sehen", sagte Lily und konnte ein kleines Gähnen nicht unterdrücken. Dann umarmte sie die Freundin und forderte: „Bitte komm uns bald wieder besuchen, bevor du wieder für ewige Zeiten verschwindest. Versprich es mir, ja?"

Anne lächelte erschöpft. „Mach dir keine Sorgen, Lily", sagte sie daraufhin leise. „Ich will nicht mehr fortgehen."

Ein strahlendes Lächeln erschien auf Lilys Gesicht. „Wirklich? Oh, dann freue ich mich noch viel mehr!"

***

„Was glaubst du, in welcher Welt werden die Kinder groß, die jetzt geboren werden?" Anne saß mit Sirius beim Abendessen und blickte ernst und nachdenklich in ihr halbvolles Weinglas.

Er erwiderte nichts und sie sprach weiter: „Wie lange wird dieser Krieg dauern? Werden sie sich später daran erinnern?"

„Das liegt in unserer Hand, oder nicht?" Provokativ sah er sie an. „Ich finde, du solltest dich dem Orden des Phönix anschließen. Wir brauchen dringend jede helfende Hand."

„Und dann? Was richtet der Orden schon aus?"

„Was der Orden ausrichtet? Ist das dein Ernst?"

Sie sah ihn schneidend an. „Ja, das ist mein Ernst, Sirius. Kampf über Kampf mit Todessern. Aber niemand kommt jemals an Voldemort heran. Wann habt ihr zuletzt gegen ihn selbst gekämpft?"
Betreten schweigend sah er sie an.
„Das ist zehn Monate her!", stellte sie fest.

Tränen der Verzweiflung stiegen in seine Augen und er legte seine Hand beschützend auf ihre. „An dem Tag dachten wir, dass wir dich verloren hätten! Verdammt, das will ich kein weiteres Mal erleben, Anne ..."

„Aber es hilft nicht, uns an den Todessern aufzureiben! Voldemort ist es, den wir vernichten müssen."

„Ein Grund mehr, warum der Orden dich braucht!"

Verwundert bemerkte sie, dass er tatsächlich Tränen vergoss. „Sirius", rief sie mitfühlend und beugte sich zu ihm, um seine Wange zu streicheln. „Ich wollte nicht ..."

Er umfasste ihre Hand und lehnte sein Gesicht vertrauensvoll dagegen.
„Du bist gerade erst zurückgekehrt. Ich kann dich nicht gleich schon wieder verlieren. Und schon gar nicht an Voldemort. Er steht schon viel zu lange zwischen uns."

Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Also nahm sie ihn in die Arme und behielt ihre blutdurstigen Rachegedanken für sich.

Tags darauf schickte sie Marina mit einer Nachricht zu Dumbledore und bat ihn um Aufnahme in den Orden des Phönix.

***

Albus Dumbledore zitierte sie eine Woche später nach Hogsmeade und stimmte dort im versteckten Hinterzimmer des Eberkopfs ihrem Gesuch zu.

„Bist du dir sicher, dass du das auch wirklich willst?", fragte er dennoch.

„Ich will, dass Voldemort vernichtet wird und dieser Krieg endet", erwiderte sie daraufhin wildentschlossen. „Ich will, dass das Sterben aufhört. Dafür ist mir jedes Mittel recht."

Forschend sah der Schulleiter sie an und altbekannte Besorgnis mischte sich in seine Gedanken. „Was meinst du mit jedes Mittel?"

Sie antwortete nicht, sondern blickte trotzig und stumm zu Boden. Er trat einen Schritt auf sie zu und seine Stimme erhob sich eindringlich.

„Du solltest dir keine falschen Vorstellungen machen, Anne. Wir werden den Krieg nur durch vereintes und kluges Vorgehen für uns entscheiden können. Du planst doch keine dunklen Alleingänge, oder?"

Auch darauf antwortete sie nicht. Er kniff die Augen zusammen und musterte sie eingehend.

„Ich denke, ich werde dich Remus Lupin zuteilen, bei ihm kann ich mir sicher sein, dass er ein Auge auf dich hat", stellte er unterkühlt fest und entlockte ihr damit ein zischendes Prusten. Aber sie sagte nichts, presste nur die Lippen aufeinander.

„Außerdem stelle ich die Bedingung, dass du den Ausbildungskurs zur Lehrkraft besuchst. Der nächste beginnt im Januar und dauert drei Monate."

Empört schnappte sie nach Luft. „Das ist Erpressung!"

Ein siegesgewisses Lächeln zog sich über sein Gesicht und er hob die Augenbrauen. „Das war kein Nein", stellte er vergnügt fest.

Ihre blauen Augen funkelten ihn böse an. Es blieb ihr jedoch nichts anderes übrig, als ihm zu gehorchen, wenn sie ihrem Vater am Ende nicht doch allein gegenübertreten wollte.

Während sie noch darüber nachdachte, kamen Alastor Moody, die Prewetts und Dorcas Meadows gefolgt von den Bluebell-Schwestern Francis und Doris schwatzend zur Tür herein und musterten sie mit verhaltener Neugierde. Die Nachricht über ihre Rückkehr hatte im Orden schnell die Runde gemacht und erneut die brennend heiße Frage aufgeworfen, wie sie es seinerzeit geschafft hatte, aus den Fängen des Dunklen Lords zu entkommen. Nicht einmal Dumbledore hatte sie in die heldenhafte Befreiung durch Regulus Black und seine darauffolgenden Geständnisse eingeweiht, genau wie sie es diesem versprochen hatte. Der zweite Teil ihres Versprechens wartete dagegen noch auf seine Erfüllung ...

„Anne, du siehst ein bisschen mitgenommen aus", rief Fabian ihr da neckend zu und zwang sie damit, sich von ihren bedrückenden Gedanken zu lösen. „Ist dir das Festland schlecht bekommen?"

„Halt die Klappe Fabian", fauchte sie ihn verstimmt an.

„Oho! Hört unsere kleine Todesser-Beschwörerin", witzelte er weiter, bis Moody ihm einen unsanften Tritt gegen das Schienbein verpasste.

„Pass auf was du sagst", zischte er. „Sie war vermutlich die letzte, die deinen Onkel lebend gesehen hat!"

Er verstummte betreten und warf Anne einen beschämten Blick zu. „Entschuldige", murmelte er kaum hörbar, „ich habs nicht so gemeint."

Anne seufzte. Sie wollte nicht, dass Fabian sich bei ihr entschuldigte. Sie wollte, dass er der freche und lustige rothaarige Kerl blieb, der er seit jeher gewesen war und sich nicht von der anhaltenden Gewaltherrschaft unterkriegen ließ. Aber selbst der bisher so unerschütterliche Humor der Prewetts fiel immer mehr den desaströsen Umständen zum Opfer.

„Wir begrüßen heute ein neues Mitglied in unserer Mitte", verkündete Professor Dumbledore der versammelten Menge, als sich der Raum weiter gefüllt hatte. „Miss Eastwood wird sich auf eigenen Wunsch ab sofort unserer Sache anschließen."

Vereinzelter Applaus kam auf, aber die meisten der Anwesenden starrten sie nur verblüfft fragend an. Zu präsent war der Vorfall von Magacapeton noch in ihren Köpfen und man fragte sich, welche Rolle sie im Orden übernehmen würde. Die unausgesprochene Frage wurde gleich darauf von Dumbledore beantwortet.

„Sie wird mit Mr. Lupin arbeiten und ihn nächsten Monat nach Frankreich begleiten."

Sowohl auf Annes, als auch auf Sirius Gesicht zeichnete sich der Missmut über diese Anweisung ganz deutlich ab, während Remus Lupin maßlos erstaunt aufblickte. Frank Longbottom biss sich beim Anblick der drei verstohlen grinsend auf die Lippen und wechselte belustigte Blicke mit Marlene McKinnon und den Prewetts. Das konnte ja eine interessante Zusammenarbeit werden!

***

„Du gehst mit Moony nach Frankreich?"

Kaum war das Treffen des Ordens beendet und die Mitglieder strömten aus dem Raum in die Gaststube, da fasste Sirius seine Verlobte an der Schulter und sprach sie aufgebracht an. Sie funkelte ihn zornig an.

„Ich habe mir das nicht ausgesucht", verteidigte sie sich keifend.

„Ja aber Frankreich?!" Beinah hätte sie lachen müssen, so eine bescheuerte Grimasse zog er über diese Feststellung.

„Keine Sorge, das Land ist groß, ich werde schon nicht Alain über den Weg laufen und mit ihm in die Kiste springen", verhöhnte sie ihn, da sie genau wusste, was sein Problem war.

„Moony trifft ihn jedes Mal, wenn er in Frankreich ist. Er arbeitet im Ministerium", konterte Sirius wütend. „Wie kann Dumbledore dich nur dorthin schicken, will er mich torpedieren?"

„Du wolltest, dass ich mich dem Orden anschließe, jetzt komm klar damit", zischte sie unbarmherzig und ließ ihn eiskalt stehen.

Schadenfroh giggelnd trat von hinten Frank an ihn heran und klatschte ihm die Hand auf die Schulter. „Mach dir nichts draus", lachte er. „Alice tingelt auch immer wild in der Gegend herum und überlässt mir das Windelwechseln. Am Ende kommen sie schon immer wieder zurück. Anne kann ja doch nicht die Finger von dir lassen!"

„Halt die Klappe, Frank", maulte Sirius verbissen und der Freund musste nur noch mehr lachen.

***

Anne findet zurück zu Sirius: Unchained Melody - Orchestral von Maurice Jarre.

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