28. Kapitel - Das Opfer
Sie verbrachten die Nacht in einem der kargen Gästezimmer über dem Lokal und gingen am nächsten Tag nach einem späten Frühstück zu Remus Lupins kleiner Wohnung, die etwas versteckt hinter Schreiberlings Federladen lag. Dort trafen sie nicht nur auf ihren Freund, sondern auf den halben Orden des Phönix.
Man hatte beschlossen, die Aktion in Magacapeton gleich am nächsten Tag durchzuziehen und wälzte gerade Pläne und Landkarten, als Anne energisch dazwischenfuhr und von ihnen überraschend verlangte, das Ganze abzubrechen. Umgehend kehrte empörte Stille im Zimmer ein und sie erntete verständnislose und herablassende Blicke. Aberforth Dumbledore und die Longbottoms schlugen beleidigt vor, sie möge sich doch bitte aus ihren Plänen heraushalten, weil sie kein Mitglied des Ordens sei.
„Nein, ihr versteht das nicht", entgegnete sie aufgebracht. „Ich habe davon geträumt! Von Euch!"
Gideon Prewett lachte grunzend auf und meinte anzüglich: „Das wird dein lieber Sirius aber gar nicht gern hören, wenn du gleich nach Eurer Verlobung von anderen Männern träumst."
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu, aber er ignorierte sie.
„Er hat Euch gefoltert", klagte sie daraufhin und klang dabei leicht hysterisch. „Einen nach dem anderen!"
„Anne", versuchte Sirius sie zu beruhigen. Er legte beschwichtigend die Hände auf ihre Schultern und wollte sie mit sich fortziehen, aber sie schüttelte ihn unwirsch ab.
„Ihr werdet sterben", prophezeite sie mit so tiefer Bitterkeit in der Stimme, dass man sie für bemitleidenswert depressiv hielt. „Oder schlimmeres!"
Remus machte ein betretenes Gesicht. Vielleicht hätte er sie doch nicht hinzubitten sollen. Wie es schien, war sie noch nicht bereit für einen nervenaufreibenden Kampf.
Tränen schimmerten in Annes Augen, als sie die ablehnenden und ungläubigen Gesichter der anderen registrierte. Sie glaubten ihr nicht! Sie rannten sehenden Auges in ihr Verderben!
„Sirius", wandte sie sich nun verzweifelt an ihren Verlobten und flehte ihn an. „Sag es ihnen! Erzähl ihnen von meinen Träumen!"
Er sah ihr mitfühlend ins Gesicht und schob sie dann peinlich berührt zur Seite, um sie aus dem Schussfeld der kritisch lauernden Ordensmitglieder zu befreien.
„Du träumst jede Nacht, Anne", raunte er ihr beschwichtigend zu. „Wenn wir danach gingen, dürften wir uns nicht mehr aus dem Haus wagen."
Mit großen Augen sah sie ihn voller Entsetzen an. „Ihr haltet mich für verrückt", warf sie ihm mit bebender Stimme vor und brach in Tränen aus.
„Nein", wehrte er halbherzig ab und wollte ihr den Rücken tätscheln, aber sie hielt ihn aufgebracht auf. Ihre Augenlider flatterten und sie atmete hektisch.
„Dann nehmt mich mit", verlangte sie zittrig.
„Was?"
„Ich will nicht alleine übrigbleiben, wenn ihr nicht mehr zurückkommt!"
Vor Erstaunen blieb ihm der Mund offenstehen.
„Vielleicht ist das gar kein so schlechter Vorschlag", hörten sie da plötzlich Albus Dumbledores tiefe, versöhnliche Stimme und wandten sich erschrocken um. Niemand hatte bemerkt, wie er lautlos den Raum betreten hatte.
„Mrs. Potter steht mit ihrer Aufgabe als Heilerin ganz allein. Es wäre sicher nicht verkehrt, ihr morgen eine helfende Hand zur Seite zu stellen." Mit diesen Worten war die Sache offensichtlich für ihn erledigt und er wandte sich den auf dem Tisch liegenden Unterlagen zu.
Anne konnte nicht glauben, was sie da hörte. „Nein, so habe ich das nicht gemeint...", hob sie protestierend an, verstummte jedoch, als sie einen gebieterischen Blick Dumbledores kassierte, der ihre Auflehnung im Keim erstickte.
„Ich aber schon, Miss Eastwood", sagte er knapp und dann begann er die weiteren Aufgaben zu verteilen.
***
Sie arbeiteten den ganzen Tag über an ihren Plänen. Dumbledore besprach sich mit allen sowohl einzeln als auch in Gruppen und am Ende wusste jeder ganz genau, was er zu tun hatte. Anne bebte vor Zorn über die ihr zugewiesene Rolle und die Anweisung, ganz hinten zu bleiben und keinesfalls einen unnötigen Kampf vom Zaun zu brechen. Die Ordensmitglieder kicherten schadenfroh, als Dumbledore sie mehrmals scharf zurechtwies.
„Da wird Sirius eine schwere Nacht haben, heute", wurde gewitzelt und: „Heute wird sie ihn ganz bestimmt nicht mehr ranlassen."
Gideon schlug ihm schließlich gar bedauernd auf die Schulter und sagte mit Grabesstimme: „Tut mir leid mein Freund, dass du unbefriedigt sterben wirst."
Anne drehte sich daraufhin entgeistert auf dem Absatz um und war für den Rest des Tages spurlos verschwunden.
„Toll gemacht, du Idiot", zischte Sirius und wenn James und Remus nicht dazwischengegangen wären, hätte er sich mit den Prewetts eine wütende Schlägerei geliefert und höchstwahrscheinlich dabei den Kürzeren gezogen.
So blieb es bei tödlichen Blicken und einem spannungsgeladenen Abend voller Feindseligkeit und ein paar Butterbier im Eberkopf.
***
Währenddessen hockte Anne zusammengekauert auf dem kargen Felsvorsprung, von dem aus man das prächtige Schloss Hogwarts und das gesamte umgebende Tal mitsamt dem blanken schwarzen See überblicken konnte. Kalter Wind verfing sich in ihrem zerzausten Haar und zerrte an ihren staubigen, viel zu dünnen Kleidern, während sie auf dem moosbedeckten Steinboden sitzend vor sich hin grübelte. Schluchzend und vor Kälte schlotternd malte sie sich in den dunkelsten Farben aus, was am nächsten Tag alles schiefgehen konnte.
Sie konnten alle sterben.
Sie konnten alle gefangengenommen werden. Gequält und gefoltert.
Den Launen eines Wahnsinnigen ausgeliefert.
Sie wollte nicht, dass ihre Freunde solch ein grausames Schicksal erleiden mussten. Aber verhindern konnte sie es auch nicht.
Sie wollte einfach nur mit jeder Faser ihres Daseins, dass sie nicht gingen!
Doch da war noch eine andere Stimme in ihr. Ganz leise erklang sie, irgendwo ganz hinten in ihrem Gedächtnis. Es war ihre eigene Stimme. Ihre Stimme, die sich gegen einen ganzen Saal voller anderer Stimmen wandte und darunter kaum zu hören war.
Aber wenn sie ganz angestrengt lauschte, konnte sie die Worte verstehen. Es waren ihre Worte, ihre Stimme, die sagte: „Weißt du, das einzige, das schlimmer wäre, als da rauszugehen und zu sterben, ist zu Hause zu bleiben und nicht zu leben!"
***
Wortkarg erschien sie am nächsten Morgen mit den anderen zum Frühstück im Eberkopf. Kaum ein Satz wurde gesprochen. Alle waren vollauf mit sich selbst beschäftigt und konzentrierten sich darauf, was heute geschehen würde. Jeder ging im Kopf noch einmal kurz durch, was zu tun war. Welche Zauber in welcher Situation am meisten helfen konnten. Welcher Fluch war gut zum Angreifen? Welcher Schild war am effektivsten? Welcher Heilzauber am hilfreichsten?
Als sie sich schließlich bereit machten, um nach Magacapeton zu apparieren, schauten alle äußerst angespannt und verbissen drein. Anne konnte beobachten, wie Frank und Alice Longbottom sich leidenschaftliche Blicke zuwarfen und verkrampft Händchen hielten. James nahm Lily noch einmal liebevoll in den Arm und gab ihr einen Kuss, als müssten sie sich voneinander verabschieden.
Sirius sah sie musternd von der Seite an, tat aber nichts dergleichen und sie war selbst viel zu nervös, um eine Entscheidung zu treffen, ob sie ihn nun in diesem Moment umarmen wollte oder nicht.
Schließlich trat Lily neben sie und drückte bekräftigend ihre Hand.
Danach ging es auch schon los.
***
Sie fanden sich auf einer kahlen Waldlichtung, die im dichten Morgennebel lag. Zwischen den nahen Bäumen drang protestierendes Vogelgezwitscher hervor und ein paar Amseln und Kohlmeisen flatterten aufgescheucht an ihnen vorbei.
Undeutlich tauchten vor ihnen die Umrisse einer Burgruine auf. Es musste einmal ein beeindruckendes Bauwerk gewesen sein, denn noch immer ragte es weit in die Höhe und wirkte trotz der bröckelnden Mauern wehrhaft und majestätisch, wie es sich gemächlich aus dem vorbeiziehenden Dunst schälte.
Nun, da sie hier standen, perlte alle Nervosität und Unentschlossenheit von ihnen ab wie Regentropfen von Lotusblättern und jeder nahm die Position ein, die Dumbledore ihm tags zuvor zugewiesen hatte. Auch Anne. Wenn auch zähneknirschend.
Sie deckte die linke Flanke von hinten und hielt sich im Verborgenen, genauso wie Lily es auf der rechten Seite tat. Geräuschlos folgten sie der Gruppe mit einigem Abstand. Nachdem sie das Gebäude betreten hatten, suchten sie sich in der Halle einen Weg über die lückenhaften Treppen nach oben, um eine Position zu finden, von der sie möglichst gut überblicken konnten, was in den tiefer gelegenen Stockwerken vor sich ging. Sie mussten vorsichtig sein, denn die Steinböden waren brüchig und wiesen große Lücken auf.
Anne bezog ihre Position ganz oben auf der Galerie, versteckt hinter den Überresten einer zerbrochenen Statue einer unbekleideten Frau. Von hier aus konnte sie Lily am anderen Ende der Halle beobachten, wie sie sich hinter einem steinernen Bassin verbarg, das vielleicht einmal hübsch gewesen war, dessen verschnörkelte Reliefs aber jetzt unaufhaltsam vor sich hin bröselten.
Angespannt warteten sie mit gezückten Zauberstäben darauf, von hier oben unbemerkt lenkend eingreifen zu können, wenn weiter unten jemand in Bedrängnis geriet. Es dauerte eine ganze Weile, bis die bedrückende Stille durch einen ersten Aufschrei zerrissen wurde. Danach wandten sich ganz schnell alle der Quelle des Lärms zu und warteten, bis die entdeckten Todesser, angelockt von der Vorhut aus Remus Lupin, den Prewetts und einem dunkelhaarigen Zauberer namens Caradoc Dearborn, in die Halle kamen.
Dearborn und Lupin stürmten schließlich gemeinsam aus einem Gang im zweiten Stock und sprangen zur Seite, so dass die fünf sie verfolgenden Todesser sofort von den bereitstehenden Ordensmitgliedern gestellt und ausgeschaltet werden konnten. Alastor Moody machte sich sogleich auf den Weg, die fünf nach Askaban zu bringen.
Der Tumult war so laut gewesen, dass weitere Todesser angelockt wurden und nachströmten. Da sie überrascht worden waren, zeigten sie heute ihre unmaskierten Gesichter.
Anne erkannte Evan Rosier und John Wilkes. Beide hatten dem Haus Slytherin angehört und waren ein paar Jahre älter, als sie. Auch Frank Mulciber konnte sie in der Menge ausfindig machen. Plötzlich befiel sie die Angst, sie könnten hier auf Regulus treffen und Sirius wäre gezwungen, seinen eigenen Bruder zu bekämpfen oder gar zu töten.
Während sie ihren beklemmenden Gedanken an den alten Freund nachhing, entbrannten auf dem löchrigen Boden der Halle und auf der Galerie des zweiten Stockwerks heftige Kämpfe. Farbige Fluchblitze zischten unbarmherzig umher. Sie konnte sehen, wie Lily begann, Schutzzauber zu murmeln und auf die Mitglieder des Ordens zu werfen, um Angriffe des Feindes aus der Ferne zu blockieren und endlich wurde ihr gewahr, dass ihr dieselbe Aufgabe zufiel. Sofort schleuderte sie einen Schildzauber zwischen Sirius und Rosier und lenkte im nächsten Moment einen Fluch ab, den einer der Lestranges auf James und Peter abgefeuert hatte.
Entsetzt verfolgte sie, wie Lucius Malfoys durchdringender Blick wenig später nach oben ging und an Lilys Versteck hängenblieb. Blitzschnell rief sie: „Depulso", und stieß ihre Freundin damit von den Füßen. Malfoys Fluch knallte gegen die Wand hinter ihr. Der Blitz war grün gewesen. Ein Todesfluch. Erleichtert atmete sie auf, als Lily sich, empört aber wohlauf, in die Höhe rappelte.
Einen Sekundenbruchteil später stand Malfoy hinter ihr selbst und sie stob kreischend auf. Gefährlich nahe am Abgrund blieb sie stehen und richtete den Zauberstab auf ihn, wohlwissend, dass sie auf dem Präsentierteller stand und ein einfacher Zauber einer der zahlreichen Todesser weiter unten genügte, um sie von dort hinunter zu stoßen. Aber niemand feuerte auf sie. Auch Malfoy nicht. Er richtete zwar seinen Zauberstab auf sie, aber kein Fluch kam über seine Lippen. Er schien auf etwas zu warten.
Sie warf einen prüfenden Blick auf den Boden der Halle und dann wusste sie es. Sie wusste, worauf alle warteten.
Er war hier.
Als er den Raum betrat, änderte sich alles. Wie eine unsichtbare, stärkende Macht beflügelte er seine Anhänger und die Mitglieder des Ordens hatten immer größere Mühe, sie im Zaum zu halten, bis sie schließlich von einer Horde nacheilender Todesser eingekreist wurden und in der Falle saßen. Entsetzt musste Anne mit ansehen, wie ihre Freunde in der Mitte der Halle zusammengedrängt wurden. Die schiere Überzahl der Todesser war so erdrückend, dass sie mutlos den Zauberstab sinken ließ. Sollte Malfoy sie doch in die Tiefe stoßen, dann konnte sie wenigstens dort an der Seite der anderen sterben.
Einen Wimpernschlag später schaute Voldemort zu ihr hinauf und ihre Blicke trafen sich. Erkenntnis flammte in seinen Augen auf und für den Bruchteil einer Sekunde durchzuckte sie die Erinnerung an ihr letztes Aufeinandertreffen wie ein elektrischer Impuls. Sie wandte sich ab und sogleich stand er ihr gegenüber.
Ihre Augen funkelten ihn hasserfüllt an. Ein Raunen ging durch die Menge der Ordensmitglieder, die nun von den Todessern umzingelt und von diesen in Schach gehalten wurden und ein kurzer Aufschrei verriet ihr, dass sie nun auch Lily überwältigt hatten. Sie sah nach und da stand sie, mit Victor Avery im Rücken und seinem Zauberstab an ihrer Kehle.
Alle Blicke schienen sich nun stechend auf sie zu richten, wie sie Voldemort gegenüberstand.
Allein.
Machtlos.
Er trat auf sie zu und sein Blick durchbohrte sie, wie ein Dolch.
Ein weiterer Schritt. Sie wich ein wenig zurück und rückte damit noch näher an den gefährlichen Abgrund. Hinter ihr bröckelten Staub und Kiesel hinab und fielen klirrend und wirbelnd in die Tiefe.
Sie hörte ihren Herzschlag und das Rauschen ihres Blutes. Jeder Atemzug kam ihr laut wie eine Sirene vor.
Voldemort war unterdessen wie erstarrt stehen geblieben und ihr wurde mit einem Mal bewusst, dass er nicht wollte, dass sie hinabstürzte. Dass er ihren Tod nicht wünschte. Und dass dies eine Waffe war! Ihre einzige verbleibende Waffe.
Sie rückte noch näher an den Rand, wirbelte im Licht flirrenden Staub auf und richtete waghalsig ihren Zauberstab auf ihn.
„Lass meine Freunde gehen, oder ich springe", drohte sie.
Hämisches Gelächter erhob sich und die Todesser lachten sie gellend aus. Aber sie verstummten rasch, als sie ihren Herrn anblickten, dessen Miene wie versteinert wirkte. Er lachte nicht. Er streckte die Hand nach ihr aus.
„Komm her", sagte er leise, als würde er sie tatsächlich bitten wollen.
„Nein", antwortete sie schneidend.
Blitzschnell richtete er seinen Zauberstab auf sie und rief: „Imperio!"
Sie hatte damit gerechnet, dass er diesen unverzeihlichen Fluch anwenden würde. Während ihrer Gefangenschaft in der sechsten Klasse hatte sie stundenlang mit Annabel und Sirius trainiert, diesen Zauber abzuwehren. Das war zwar schon eine ganze Weile her, aber wenn sie sich ordentlich konzentrierte, beherrschte sie es immer noch. Sie bewegte sich keinen Millimeter.
„Ich kann dich festhalten, wenn du springst", säuselte er da hämisch.
Ein spöttisches Grinsen zog über ihr Gesicht. „Nein, kannst du nicht", widersprach sie ihm trotzig.
Entsetzte Stille breitete sich aus, als sie noch weiter an die Kante rückte. Ein Fuß baumelte bereits halb in der Luft.
Sie zeigte auf Lily. „Lass sie gehen", befahl sie mit einer aufgesetzten Selbstsicherheit, die sie keineswegs verspürte.
Voldemort warf einen Blick auf Lily und Avery und sie glaubte ihren Augen kaum trauen zu können, als Avery ihre Freundin tatsächlich losließ.
„Anne", wimmerte diese entsetzt.
Aber Anne schüttelte den Kopf, um ihr zu signalisieren, dass sie gehen solle. Lily, völlig vor den Kopf gestoßen, blieb wie angewurzelt stehen, bis Avery sie packte und die Protestierende gewaltsam hinauszerrte.
Anne beobachtete aus dem Augenwinkel, wie die beiden unten ankamen und Avery die rothaarige Freundin unsanft vor die Tür setzte.
Sie zog ihren Fuß vom Abgrund zurück, richtete aber weiterhin den Zauberstab auf ihren Vater.
„Und jetzt die anderen", verlangte sie hoch erhobenen Hauptes.
Er bewegte kaum merklich die Hände und einen unglaublichen Moment später, traten die Todesser in der Halle willenlos beiseite und gaben den Ausgang frei. Anne drehte sich zur Tür und konnte sehen, wie die Ordensmitglieder verhaltenen Schrittes hinausschlurften und unsichere Blicke zurückwarfen. Sie konnten nicht begreifen, was sich da vor ihren Augen abspielte. Aberforth Dumbledore musste den unwilligen Sirius gewaltsam vor sich herschieben, um ihn aus der Halle zu bekommen.
Voldemort trat nun von hinten an Anne heran und legte ihr besitzergreifend die Hand auf die Schulter. Sie schauderte unter seiner Berührung und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Fassungslosigkeit über die eigene Tat, legte sich ihr ums Herz, wie ein Mantel aus Eis. Als sie sie wieder öffnete, fing sie Sirius hoffnungslos verzweifelten Blick auf, bevor sich das Portal der steinernen Halle schloss und die Mitglieder des Ordens aussperrte.
Nun war es so weit. Jetzt gehörte sie also ihrem Vater. Sie hatte sich ihm für das Leben ihrer Freunde verkauft. Genau so wie sie es geträumt hatte. Nun blieb ihr nur noch eines zu tun ...
***
Der Kampf in der Ruine von Magacapeton: 160 BPM von Hans Zimmer.
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