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Part 192

   ⚠️⚠️ Drama-Warnung⚠️⚠️
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Wie ich vorgestern von Tom's Auto in mein Bett gekommen bin, ist mir bis jetzt noch ein Rätsel.
Naja, nicht wirklich, aber es ist schon seltsam als letztes den Innenraum eines Auto's zu sehen und wenn man aufwacht, sein Zimmer vor Augen zu haben.

Gestern mussten schon fast wieder alle arbeiten, bis auf Clea, Jaron, Ty, Mitch und ich natürlich.
Sam und Leo hätten eigentlich auch frei gehabt, aber da sich durch das Blitzeis gestern Nacht, einiges an Arbeit gestapelt hat, haben sie sich freiwillig gemeldet Sam's Onkel unter die Arme zu greifen.
Wir, also die Schülerfraktion, haben es uns den kompletten Mittag und Abend auf dem Sofa gemütlich gemacht und alles an Süßigkeiten gegessen, was unsere Vorratsschränke hergegeben haben.
Ausserdem hatten wir ein Serienmarathon gestartet und Lucifer Beistand geleistet, egal in welcher Situation er sich befand.
Phil und Alex waren über die Plünderung ihrer lebenserhaltenden Zuckerversorgung nicht sehr begeistert und haben uns deswegen alle mit einer Messung unseres Zuckerspiegel gequält.
Das dieser Wert mehr als überirdisch war, hat mich nicht sonderlich überrascht, aber leider zu dem Ergebnis geführt, das ich jetzt bis Silvester Süßigkeitenverbot habe und mich gesund ernähren muss.
Heute, also einen Tag später, hat mein Gehirn das schon wieder etwas verdrängt, glaube ich.
"ICH HAAAAAB'S!!!" Clea kommt mit einem riesigen Becher Zimteis aus der Küche gelaufen, während sie diesen, wie den kostbaren Schatz auf der Welt, in ihren Händen trägt.
"Siehst du, ich wusste das Alex das Eis irgendwo versteckt hat! Wo war es?" ich kenne die Männer einfach zu gut und wenn ich etwas will, ist nichts vor mir sicher.
"Hinter den gefühlt zwanzig Beuteln Gemüse. Hahhaha. Er dachte bestimmt, das wir das sowieso nie anrühren würden" meine Freundin schmeißt sich neben mich auf das Sofa und drückt mir einen Esslöffel in die Hand.
Wir schlagen mit den Löffeln ein, öffnen den Eisverpackungsdeckel und löffeln gleich darauf los.
"Ist es eigentlich nicht noch zu früh für Eis?"
"Seit wann interessiert es dich um welche Uhrzeit du Eis isst? Und um deine Frage zu beantworten, es ist 15.12 Uhr und somit definitiv nicht zu früh!" mein Kopfschütteln lässt Clea nur auflachen, während sie auf der Suche nach einer neuen Serie für uns ist.

Wir sitzen schon wieder den ganzen Tag auf dem Sofa und ziehen uns irgendwelche Filme rein, haben uns die Fussnägel lackiert, uns Gesichtsmasken ins Gesicht geknallt und Pizza bestellt.
Tom hat mich, bevor er zur Arbeit gegangen ist ermahnt, das wir uns heute auch mal ein bisschen bewegen sollen.
Ich war zweimal auf dem Klo und hab den Pizzalieferant die Türe geöffnet.
Bewegung: Check!
Clea war einmal auf dem Klo, hat den Nagellack und die Gesichtsmasken geholt und ausserdem das Eis gesucht.
Bewegung: ebenfalls Check.

Als die halbe Familienpackung Eis vernichtet und die ersten zehn Minuten unserer neuen Serie angelaufen sind, klingelt es an der Haustüre.
Wir stöhnen beide lauthals auf und legen unsere Köpfe auf der Sofalehne ab.
"Wie sieht's? Bewegungsgleichstand, oder?" ich hoffe eigentlich stark, das sich meine Freundin freiwillig opfert, aber diese nickt mir zu:
"Ja, Gleichstand. Also, Schere Stein Papier!"
Während wir hier auslosen, wer sich bewegen muss, klingelt es noch zwei weitere Male am der Haustüre.
"YES!!!" meine Schere schlägt Clea's Papier, womit sie sich meckernd erhebt und zur Haustüre begibt.

Ich spitze meine Ohren und höre drei Stimmen, die energisch reden und natürlich Clea's zartes Stimmchen.
"CLEA? WENN ES DIE ZEUGEN JEHOVAS SIND, DANN SAG, DAS SIE ZU SPÄT KOMMEN. SATAN SITZT SCHON AUF DEM SOFA!" über mich selbst lachend, schaufel ich mir einem weiteren Löffel der leckeren Delikatesse in den Mund.
"Zoey Tanner?" ertönt jetzt hinter mir eine weibliche Stimme.

Fuck, woher kennen die meinen Namen?
Na super und du sitzt hier voll verlumpt auf dem Sofa und hast den halben Eiskübel im Gesicht hängen.

Ich drehe mein Gesicht der Stimme zu und werde sofort stutzig.
Eine, sagen wir mal streng aussehende Dame, in schwarzem Bleistiftrock und dazu passendem Blazer, steht direkt in unserem Wohnzimmer und schiebt sich gerade ihre Brille den Nasenrücken nach oben.
Hinter ihr stehen zwei Polizisten, die allem Anschein nach, auch etwas Zimteis vertragen könnten.
"Ist was mit Tom oder Stephan?" diese Vermutung schießt mir zu allererst durch den Kopf.
"Wie bitte?" wenn sie schon so dumm nachfragen muss, geht es den beiden gut.
"Ich hab nichts angestellt!" da ich mir keiner Schuld bewusst bin, klingt meine Stimme auch selbstsicher und stark.
Einer der zwei Polizisten muss schon leicht schmunzeln, versucht es aber irgendwie zu unterdrücken.
Clea steht wie versteinert im Türrahmen und man könnte meinen das sie gleich losheult.
Die gestochen scharfe Stimme der unbekannten Frau, zieht meine Aufmerksamkeit auf sich:
"Fräulein Tanner. Wenn ich mich Vorstellen darf, ich bin Florentine Killmar. Ich bin Mitarbeiterin des Jugendamtes, im Bereich Jugendarbeit. Fräulein Tanner, wie Ihnen sicherlich geläufig ist, ist ihr Vater am 19. Dezember verstorben. Da ihre Mutter leider auch nicht mehr unter uns weilt, gelten Sie nun als Vollwaise. Leider konnten wir keine weiteren Verwandten ausfindig machen und nach Absprache mit Ihrem Vater,vor seinem Tod, übernimmt das Jugendamt die Vormundschaft für Sie! In diesem Fall wurde ich Ihnen zugeteilt. Können Sie mir folgen?" ihr erwartungsvoller Blick schüchtert mich etwas ein und ich weiß immer noch nicht was diese Schnalle von mir will.
"Ich nehme an, die besagten Aufsichtspersonen sind derzeit nicht anwesend?"
Ich schüttle nur mit dem Kopf, da Clea schon die ersten Tränen die Wange hinunzerlaufen und ich mich frage, ob sie schon mehr weiß als ich.
"Nun gut. Ich darf sie jetzt bitten, sich in ihr Zimmer zu begeben, ein paar Klamotten und die wichtigsten persönliche Dinge einzupacken. Sie werden mich jetzt begleiten und vorerst in einem Heim untergebracht, bis wir eine passende Unterkunft, für Sie gefunden haben!" die Killertussi scheint es wirklich ernst zu meinen, denn ihr Blick bohrt sich tief in meinen.
"Moooooooment mal! Ich wohne hier und das schon fest seit meinem vierzehnten Lebensjahr. Das ist meine Familie und sie können mich nicht einfach mitnehmen. Rufen sie Tom... also, Herr Mayer an, der wird Ihnen schon sagen was Sache ist!"
"Mit Wiederstand habe ich schon gerechnet, deswegen habe ich auch gleich passende Unterstützung mitgebracht!" mit ihrer Hand verweist sie kurz auf die beiden Polizisten und schiebt sich anschließend erneut ihre Brille den Nasenrücken nach oben.
"Ich schätze ich habe zumindest eine Erklärung verdient!" ich stelle das gute Zimteis auf den Wohnzimmertisch und verschränke die Arme vor der Brust.
Die Frau vom Jugendamt seufzt theatralisch auf uns beginnt zu erklären:
"Das haben sie in der Tat. Also. Bevor ihr Vater starb, setzte er sich mit mir in Verbindung und erzählte mir, das er sich Sorgen um seine Tochter machen würde. Er wusste anscheinend schon, das er kurz vor dem Tod stehen würde. Auf jedenfall hat er uns über diverse Missstände, Krankenhausaufhalte, Fehltage in der Schule etc. hingewiesen. Der Umgang hier scheint einen sehr schlechten Einfluss auf sie zu nehmen. Ein guter Freund ihres Vaters und auch Arbeitskollege ihrer derzeitigen Bezugspersonen, hat uns dies unabhängig von ihrem Vater bestätigt. Schon alleine desshalb ist es meine Pflicht, sie hier herauszuholen. Ausserdem können sie nicht einfach so mirnichts dirnichts bei wildfremden Personen leben, die ebenso einem Vater die Tochter entzogen haben. Bevor sie jetzt unbedacht loswettern: Hier ist der richterliche Beschluss der mir die Erlaubnis erteilt, sie mitzunehmen!" die dumme Kuh hält kurz einen Zettel nach oben und wedelt mit diesem herum.
Wie auf Knopfdruck schießen mir die Tränen aus meinen Augen:
"Dieses Arschloch!! Wer war dieser besagte Freund? Markus Baur etwa?" meine Stimme hängt schon nahe an der Klippe des Absturz, was auch wirklich nicht mehr sehr lange dauern kann.
In meinem Kopf blinken große rote Buchstaben, die das Wort ERROR bilden.
Die Killmar nickt mir nur überrascht zu und wartet immer noch auf eine Reaktion meinerseits.
"Fräulein Tanner! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Es wäre mir sehr recht, wenn Sie jetzt die Güte hätten und einfach tun würden was man ihnen sagt. Ich weis, sie wurden allen Informationen nach, ordentlich verdorben und müssen erst wieder lernen, sich Anweisungen  von Autoritätspersonen unterzuordnen. Aber Herr Stein und Herr Albrecht scheuen nicht davor zurück, sie hier herauszutragen!"
Es zerreißt mich innerlich in tausend Stücke, mein kompletter Körper zittert, während der Kloß in meinem Hals, mir fast sämtliche Luft abdrückt.
Trotz all dem Schmerz, der Trauer und der Angst, lasse ich es nicht zu, das sie denkt, das die Männer mich verdorben haben:
"Ich sag ihnen jetzt mal was: Diese Männer hier sind das beste was einem im Leben passieren kann. Die haben mich keineswegs verdorben, sondern mich unterstützt, eigentlich schon aufgezogen und mir die Liebe entgegengebracht, die ich so sehr brauche. DAS liebe Frau vom Jugendamt, tat mein Vater nämlich nicht. Er hat mich zurück- und somit im Stich gelassen. ER hat sich gegen mich entschieden und ist einfach weggezogen. Desweiteren dürfen mich ihre zwei Beamten dort gar nicht anfassen, denn das sind allem Anschein nach, zwei Männer. Hätten sie ihre Arbeit richtig gemacht, hätten sie gleich zwei Polizistinnen mitgebracht. Aber, das ist ja nicht mein Problem. Ich werde jetzt meinen Koffer packen und mich von ihnen in irgendein Loch schmeißen lassen, aber nur um zu beweisen, das ich HIER gut erzogen wurde. Ausserdem weiß ich das sie mich retten werden. ALLE!" ich wische mir mit meinem Ärmel über mein Gesicht um das geschmolzene Eis und die vielen Tränen wegzuwischen.

Einer der Polizisten macht Anstalten mich ins obere Stockwerk begleiten zu wollen, doch ich mach ihm gleich einen Strich durch die Rechnung:
"Wenn Sie mir auch nur einen Schritt folgen, werde ich allen von der sexuellen Belästigung erzählen, die sie begangen haben, als wir beide ganz alleine da oben..."
"Fräulein Tanner es reicht! Dann gehen sie alleine nach oben, beeilen sich aber!" die Hexe versprüht ihr Gift, während ich irgendwie versuche mit dieser Situation klar zu kommen.
Aber ich schaffe es nicht.
Beim betreten der ersten Treppenstufe entfährt mir ein lauter Schluchter, der in meinem gesamten Körper nachhallt.
Ich fühle mich wie zwanzig mal durchgekaut und ausgespuckt.
Wie wenn jemand die Luft aus mir rauslässt.
Gott muss da oben im Himmel sitzen und fröhlich mit dem Radiergummi über mein Leben wischen.
Ich hoffe stark, daß er nur zu tief ins Glas geschaut hat und das nach seiner ausnüchterung wieder gerade biegen kann.

Mein erster Stopp ist in Tom's Zimmer.
Dort klaue ich einen Hoodie aus seinem Schrank, damit ich wenigstens etwas von ihm habe, denn wer weiß, wann ich ihn das nächste Mal sehe.
Anschließend laufe ich in mein Zimmer und packe meinen Koffer, genauso wie für den Urlaub:
Hand in den Schrank, einmal durchziehen und mitnehmen was reinfällt.
Von Leo packe ich ebenfalls einen Hoodie und auch noch ein Tshirt mit ein.
Fotos habe ich genug auf meinen Handy, deswegen landet auch nur noch mein Ladekabel in meinem Koffer, bevor ich ihn schließe.

Auf dem Schreibtisch schnappe ich mir einen Kugelschreiber und kritzel auf ein Stück Papier, das ich auf dem Schreibtisch finde, eine Nachricht für Leo:

Ich Liebe Dich Leo!
Sag den anderen, das ich sie lieb habe!
Ich vermisse euch jetzt schon so schrecklich!

Zoey

Trotzig ziehe ich mir noch schnell eine Jeanshose an, da die Jogginghose nicht ganz so mein Style ist und werfe mir ebenfalls Tom's Hoodie über den Körper.
Die Treppenstufen schleiche ich schon fast hinunter, da meine Füße kurz davor sind, sich in eine klebrige Masse zu verwandeln, die sofort nach der vollständigen Transformation wegfließen möchte.
"Geht das auch etwas schneller?" vielleicht hätte dieser Frau eine Dosis Mitgefühl wirklich nicht geschadet, aber anscheinend wurde sie dafür mit ausreichend anderen Fähigkeiten ausgestattet.
Arschigkeit, zum Beispiel.
"Hätten sie meine Akte genauer durchgelesen und etwas über ihren Häftling recherchiert, wüssten sie vielleicht auch, das ich dank meines Vaters einen Autounfall hatte und vor einigen Wochen noch im Rollstuhl saß. Aber danke, geht schon!" mir gefällt der Blick des schwarzhaarigen Polizisten, der die Killmar gerade mit Haut und Haaren zu fressen scheint.
Die Tussi selbst sagt nichts dazu, aber wer will auch sein eigenes Versagen zugeben.
Der vermutlich freundlichere der beiden Polizisten, nimmt mir meinen Koffer ab und trägt ihn nach draußen ins Auto.

Clea steht da, wie ein Häufchen Elend und weis nicht was sie machen soll.
Ich umarme sie ganze fest und versuche meine erneute Tränen zu unterdrücken:
"Stell das Zimteis zurück in den Gefrierschrank, dann merkt es Alex vielleicht nich. Den Rest essen wir, wenn ich zurückkomme. Okay? Danke für die schönen Tage, das war echt geil. Hab dich lieb. Bis bald!" ich löse mich von ihr und werfe nochmal einen Blick ins Haus zurück um mir hoffentlich alles gut einprägen zu können.
"Achso. Kannst du bitte Tom und Leo anrufen? Das wäre super! Bye!" ich laufe dem braunhaarigen Polizisten hinterher und setzte mich auf die Rückbank eines Streifenwagen, auf der mir auch der schwarzhaarige Gesellschaft leistet.
Ich schaue ein letztes Mal, wer weiß für wie lange, auf die Außenfassade der WG.
Mein Herz hab ich zuhause gelassen, denn dort wo ich jetzt hingehe, würde man nur auf ihm herumtrampeln.

Tom's Sicht

A

ls ich gerade total unmotiviert in meine Akten vertieft bin, klingelt mein Handy.

Ich: "Mayer!"
Clea: "TOM! Zoey... sie haben...Die Frau... und..."
Ich: "Clea! Mach langsam, was ist mit Zoey?"
Clea: "So eine ganz bitchige Tussi vom Jugendamt war gerade da! Die hat Zoey mitgenommen! Einfach so... Die will Zoey in ein Heim stecken!"
Ich: "Bitte was? Warum?"
Clea: "Die hat gesagt.... weil ihr Vater tot ist und wir keine Verwandten sind und Zoey hier nicht richtig unter Kontrolle wäre oder irgendwie sowas. Martin und ein Typ... weiß gar nicht, der Nachname war irgendwas mit B, hätten mit ihr Kontakt gehabt und da seien wohl Ungereimtheiten... ach Tom, keine Ahnung, ich war so geschockt!"
Ich: "Clea, du bleibst wo du bist. Versuch Oli zu erreichen, der müsste Dienstende haben. Sag mir bescheid wenn du ihn erreicht hast! Nein, warte.... Ich mach das. Ich melde mich gleich wieder!"

Zittrig beende ich das Gespräch und wähle Oli's Nummer:

Oli: "Dreier!"
Ich: "Oli ich bins Tom. Bist du auf dem Weg nach Hause?"
Oli: "Ja, warum? Ist alles in Ordnung?"
Ich: "Ja.. Nein, schau nach Clea bitte. Sie erzählt dir was passiert ist..."
Oli: "Tom was ist los? Ich höre dir doch an, das etwas gewaltig nicht stimmt"
Ich: "Ich sag Clea bescheid, das du kommst. Bis später"

Meine Nerven!
Tief einatmen!
Nicht durchdrehen.

Ich wähle Clea's Nummer, wobei mein Daumen fast das Display zermatscht, vor lauter aufkommender Wut.

Clea: "Ja?"
Ich: "Ich bins Tom. Oli ist gleich bei dir. Mach dir nicht so einen Kopf und versuch ruhig zu bleiben, okay? Er ist gleich da"
Clea: "Okay, danke Tom"
Ich: "Kein Ding. Bis später!"

Ich lehne mich in meinem Schreibtischstuhl zurück und versuche mich zu sammeln.

Die haben gar kein Recht Zoey einfach in ein Heim zu sperren....
Doch!
Offiziell bist du nichts als ein Fremder für Zoey...
Martin hatte das Sorgerecht, das Aufenthaltsbestimmungsrecht..
Du hast nichts!
Mit Martin's Tod ging die Betreuung in die Hände des Jugendamtes weiter...
Warum hast du daran nicht gedacht du Idiot!!!

An meiner Bürotüre ist ein Klopfen zu hören.
"NEIN! Jetzt nicht!"

Irgendwas mit B....
Wer will uns bitte ans Bein pissen?
B...B... 
Welcher Vollidiot...
Nein!
BAUR!
MARKUS!

Die Erkenntniss trifft mich mit einem Schlag und sorgt dafür, das meine Wut in sekundenschnelle auf Hundert Prozent geladen wird.

Es klopft wieder an der Türe.
"NEIN, JETZT NICHT!"

Ich atme tief durch, das zittern meiner Hände nimmt trotzdem stark zu.
Die Angst um Zoey setzt sich unter meinem Brustkorb zu einer riesigen Bleikugel zusammen, die mich mit ihrem tonnernschweren Gewicht zu ersticken droht.

Tom, du musst jetzt Rational denken!
Was tust du jetzt?
MARKUS AUFS MAUL HAUEN!

Die ganze Wut staut sich in mir auf und verbindet sich mit der Angst und meinem Schmerz zu einem giftigen Gebräu, das mir total die Sinne vernebelt.
Ich erhebe mich hastig von meinem Bürostuhl, öffne die Türe und schmettere sie mit so einer Gewalt zu, dass das im ganzen Revier zu hören ist.

Mein kompletter Körper verkrampft sich und begibt sich in Kampfbereitschaft.

Ich stürme in die Umkleide und reiße mir meine Uniform vom Leib.
Ungeschickt ziehe ich mir meine Jeans über die Füße und bekomme fast einen Tobsuchtsanfall, als der Reißverschluss sich verhakt und sich kaum lösen lässt.
Nach einem Akt der Gewalt läuft er dankbarer Weise wieder ziemlich rund und ich mach mich dran, mir mein Tshirt anzuziehen.

Die Türe der Umkleide wird geöffnet und Marc kommt herein:
"Tom, was treibst du denn? Wir sollten los, der Streifenwagen ruft!"
Ich beiße fest die Zähne aufeinander um nicht unkontrolliert herumzuschreien. Die bereits zum zerreisen angespannten Kiefermuskeln dürften Marc allerdings nicht entgehen.
"Tom? Was ist los?" Marc schließt vorsichtig die Türe hinter sich und kommt ein paar Schritte auf mich zu.
Nachdem ich meine Schuhe endlich angezogen habe, klopfe ich Marc auf die Schulter und versuche meine Stimme so neutral wie möglich zu halten:
"Muss kurz was erledigen!"
Ohne auf eine Antwort zu warten, laufe ich auf die Türe zu und reise sie wie ein Wilder auf.
Im Stechschritt laufe ich durch den Flur Richtung Ausgang.
Unterwegs rempel ich versehentlich Robin an, der mir leider einfach im Weg steht und verlasse mit einem genauen Ziel vor Augen das Revier.

Meine Hände ballen sich zu Fäusten und meine Atmung beschleunigt sich rasant, als ich auf meinen Wagen zulaufe.
"TOM! Bleib doch mal stehen! Was ist denn mit dir los?" auf Marc's Worte reagiere ich erst gar nicht, sonst würde er mich womöglich an meinem Vorhaben hindern.

Ich hätte Markus damals schon richtig eine verpassen sollen, damit er sich meine Worte auch genauestens merken kann.
Aber dieses Mal... dieses Mal wird es sich in sein Gehirn einbrennen!

Als ich im Auto sitze, muss ich kurz die Augen schließen um das geflimmere vor meinem inneren Auge unter Kontrolle zu bekommen.
Kurz nachdem ich mich gesammelt habe, sehe ich im Rückspiegel Marc und Robin aus dem Gebäude, direkt auf mein Auto zukommen.
Kopfschüttelnd starte ich den Motor und fahre mit quitschenden Reifen vom Parkplatz runter, Richtung Markus' Wohnung.

Marc's Sicht

Kurz bevor wir Tom's Wagen erreichen, fährt er auch schon mit quitschenden Reifen los und schlittert nahezu in den fließenden Verkehr.
"Scheiße! Robin, ruf Stephan an. Den brauchen wir nachher um Tom zu besänftigen. Lass klingeln bis zum Vergaßen, der ist in einem Einsatz. Ich versuche solange einen der anderen Männer zu erreichen und so eventuell herauszufinden was passiert ist!"
Im Eiltempo laufen wir wieder in das Gebäude und teilen uns auf.
Robin läuft in sein Büro, während ich in Tom's Büro nach Hinweisen suchen will.
Gerade als ich den Raum betrete, klingelt sein Telefon.
Hastig renne ich zum Schreibtisch und nehme den Anruf entgegen:

Ich: "Westerhoven"
Oli: "Marc, ich bins Oli. Wo ist Tom?"
Ich: "Der ist gerade wie eine gesenkte Sau vom Parkplatz gefahren. Er muss wohl was erledigen"
Oli: "Scheiße! Marc, ihr müsst schnell zu Markus fahren! Ich schätze er ist auf dem Weg dorthin und wenn er ihn antreffen sollte, dann nimmt das vermutlich kein gutes Ende!"
Ich: "Was ist denn los?"
Oli: "Ich weis es auch nicht so genau. Markus muss irgendwie etwas gegenüber dem Jugendamt ausgesagt haben, sodass Zoey heute von einer Mitarbeiterin abgeholt wurde und anscheinend in ein Heim gesteckt werden soll!"
Ich: "SCHEIßE. Am besten fordere ich sofort noch RTW und Nef an. Sicher ist sicher. Hat einer der Jungs Dienst?"
Oli: "Ja, Alex, Phil und Franco sind auf der Wache"
Ich: "Okay, ich muss dann jetzt los. Tschüss"
Oli: "Tschüss und pass auf!"

Ich lege den Hörer auf seine Station und renne zum Empfang.
In mir steigt langsam Panik auf, weil ich mir gar nicht ausmalen will was Tom veranstaltet, wenn er so ausser Kontrolle ist.
"Robin, auf mitkommen. Code Red. Tom ist ausser Kontrolle!" ich fuchtel mit meiner Hand wie ein Irrer, damit Robin sich endlich in Bewegung setzt.
Cem und Moritz entweicht zeitgleich die Gesichtsfarbe.
Während Robin und ich zum Ausgang rausstürem, fordere ich weitere Infos ein:
"Wo ist Stephan?"
Genau vor mir ertönt eine lachende Stimme:
"Zu Ihren Diensten Herr Westernhoven. Was kann ich für Sie tun?"
Ich schnappe ihn an der Schulter und drehe ihn Richtung Dienstwagen:
"Los, rein da. Tom ist ausser Kontrolle und auf dem Weg zu Markus. Wir müssen uns beeilen!"
"Was? Was ist denn passiert?" Stephan fallen fast die Augen aus dem Kopf.
"Wir telefonieren über Freisprech. Wir müssen uns wirklich beeilen!"

Stephan und Paul rennen nun auch beide zu ihrem Streifenwagen um keine Zeit zu verlieren.
"Sirene? Oder ist das Übertrieben?" Robin wirft mir einen fragenden Blick zu.
"So wie Tom aussah, kannst du nochmal drei zusätzliche Sirenen aufs Dach schnallen!" ich starte den Motor, lasse die Sirene aufjaulen und fahre mit Paul und Stephan im Schlepptau, mit Vollgas zu Markus' Adresse.

Das eigentlich geplante Telefonat fällt flach, da wir uns über die Idioten, vor uns auf der Straße, aufregen müssen.
Anstatt eine Rettungsgasse zu bilden, bleiben die meisten einfach abrupt stehen.

Als wir am Zielort ankommen, traue ich meinen Augen kaum.
Tom hat die halbe Buchshecke mit dem Auto umgenietet, da wohl kein Parkplatz frei war.
Seine Autotüre steht sperrangelweit offen, ebenso wie die Eingangstüre, des Mehrfamilienhauses.

Direkt hinter uns halten Stephan und Paul, die mir schon beim aussteigen einen vielsagenden Blick zuwerfen.
Kurz darauf treffen auch der RTW und das Nef ein.
Phil, Franco, Nick und Florian reißen die Autotüren auf, kurz nachdem sie zum Stand gekommen sind.

Aus dem Inneren des Hauses kann man schon Tom brüllen hören, was uns alle nicht wirklich begeistert.
"Stephan, wir zwei gehen vor! Du bekommst ihn noch eher unter Kontrolle!" wir spurten zusammen durch die Eingangstüre und treffen auf ein Bild des Schreckens:
Tom sitzt direkt auf Markus' Körper und schlägt wutentbrannt auf dessen Gesicht ein.
"TOM HÖR AUF!" Stephan brüllt das ganze Haus zusammen, doch Tom scheint nicht zu reagieren.
Seine Wut hat ihn total unter Kontrolle und für die Außenwelt abgeschottet.
Stephan eilt zu Tom und reist ihm, gerade bevor er zu einem weiteren Schlag ansetzen wollte, den Arm hinter den Rücken.
Ich komme Stephan zu Hilfe und schnappe mir Tom's anderen Arm, um Herrn Mayer mit vereinter Kraft von Markus runterzuziehen.

Unser Freund sitzt vor uns auf dem Boden, mit blutüberströmten Gesicht und sich windend wie ein Fisch.
Tom hat sich absolut nicht unter Kontrolle und versucht sich mit aller Gewalt zu befreien:
"Lasst mich los! Ich muss ihm meine Worte einprägen, damit ER SIE DIESES MAL NICHT VERGISST!"
"Tom, beruhig dich jetzt! Du weist wie das sonst läuft!" Stephan spricht immer noch immens laut, aber keines der Worte scheint bei Tom anzukommen.
Er scheint gar nicht mehr er selbst zu sein.
Stephan verzieht gequält sein Gesicht, woraufhin er mir zunickt und ich ganz genau weiß, das wir ihn jetzt am Boden festnageln.
Mit einem gekonnten Griff ziehen wir Tom an den Armen in Rückenlage und drehen ihn so schnell wie möglich auf den Bauch.
Stephan drückt sein Knie zwischen seine Schulterblätter, woraufhin Tom wutentbrannt brummt.
Ich drücke seinen Kopf auf den Boden und gebe den restlichen Leuten bescheid:
"Phil, ihr könnt. Tom ist fixiert!"

"Ist er okay?" Phil erkundigt sich im vorbeigehen nach Tom's Wohlergehen und widmet sich nach unserem "Ja!" Markus zu.
"Shit, Tom! Was hast du gemacht?" Phil's klagenden Lauten nach zu urteilen, hat er eine ordentliche Leistung Vollbracht.
Während Markus von der Rettungstruppe versorgt wird, versuchen wir Tom zu beruhigen.
Sein kompletter Körper bebt vor Wut und Ärger.
Ich weis, das er durch Stephan's Knie und meinem Druck auf seinem Kopf, der sein Gesicht seitlich auf dem Boden hält, Schmerzen hat, aber wir können ihn erst wieder loslassen wenn er sich beruhigt hat.
"Tom, was machst du denn für Scheiße? Komm mal wieder runter, dann können wir dich loslassen!" Stephan versucht weiterhin ihm gut zuzureden, doch Tom versucht immer wieder seine Arme zu befreien.

Da er sich absolut nicht abregen will und wie ein Fisch an Land weiterzappelt, müssen wir eine Entscheidung treffen.
"Sorry Kumpel, ich muss dir die Acht anlegen" Stephan zückt seine Handschellen und fixiert somit Tom's Arme auf dem Rücken.
Nachdem umser Prügelknabeein paar mal versucht hat, sich gegen die Handschellen zu wehren, lässt er es dann, nach ein paar Lauten des Schmerzens, bleiben.
"Stephan, er bekommt seine Atmung nicht unter Kontrolle! Wir müssen ihn aufsetzen" auf meinen Hinweis, stimmt mir Stephan zu und wir verhelfen Tom in eine sitzende Position.

Nachdem Franco gesehen hat das wir Tom aufgesetzt haben, kommt er auf uns zu und kniet sich vor Tom, während dieser fast ununterbrochen zu Husten beginnt.
"Kipp deinen Kopf nach vorne über! Du hast Nasenbluten, das läuft dir gerade alles in den Rachen. Und dann konzentrierst du dich normal zu Atmen, hörst du Tom?" Franco wirft einen besorgten Blick auf seinen Kamerad und richtet sich dann zu Phil, der gerade mithilft, Markus auf eine Trage umzulagern.
"Bringt ihn schonmal in den RTW und meldet ihn an. Ich schau kurz bei Tom drüber und komm sofort nach!" Phil bewegt sich auf uns zu und kniet sich ebenfalls vor Tom nieder.
"Zeig mal dein Gesicht!" Phil schiebt seine Finger unter Toms Kinn und drückt den Kopf nach oben, um sein Gesicht besser sehen zu können.
Als er die Region um das rechte Auge abtastet, zuckt Tom sofort zurück.
"Ich weis das es weh tut, aber ich muss das kurz unter die Lupe nehmen!" Phil positioniert seine Finger wieder an Toms Auge und kontrolliert ebenso die Nase, die Tom auch stark zu schmerzen scheint.
"Okay, vermutlich nichts gebrochen. Sobald wir abgeladen haben, komme ich mit Franco ins Revier und schaue mir alles andere an, okay?" ich nicke Phil zu und schaue ihm hinterherher, wie er zum RTW sprintet.
"Ich hole mal kurz etwas um sein Gesicht sauber zu machen!" Franco begibt sich ebenfalls auf den Weg nach draußen.

Stephan fährt Tom über die Haare und mustert sein Gesicht:
"Tom was ist denn los?"
Der angesprochene senkt seinen Blick, worauf ein paar Tränen über seine Wangen rollen.
Ich übernehme die Erklärung, soweit ich es mitbekommen habe und sehe, wie Stephan fast alle Gesichtszüge entgleisen.

"Marc, Stephan?" Robin kommt auf uns zugelaufen und verzieht schmerzerfüllt sein Gesicht, als er Tom sieht.
"Hmmmm?" ich drehe mich zu ihm und schaue ihn auffordernd an.
"Klaus will ihn haben. Und zwar JETZT!" Robin sieht uns entschuldigend entgegen und zuckt mit den Schultern.
Stephan und ich schauen uns gequält an, worauf wir Tom aufforden mit unserer Hilfe aufzustehen.

So laufen wir mit Tom, der mit Handschellen fixiert direkt in unserer Mitte wackelt, zum Streifenwagen und setzen ihn auf die Rückbank.
Stephan setzt sich zu ihm dazu.

"Hey ich wollte ihm noch das Blut wegwischen!" Franco motzt sofort los, als er sieht das wir Tom einpacken.
"Klaus will ihn haben!" meine Antwort reicht schon aus, das Franco sein Vorhaben sofort unter den Teppich kehrt.
Mit erhobenen Händen wendet er sich ab:
"Ich parke Tom's Wagen schnell ordentlich, hole dann Phil ab und komm anschließend aufs Revier!"

Kaum sitze ich im Wagen, klingelt Stephans Handy.

"Sinde.... Ja, Chef..... hmmm, in Handschellen und blutverschmiert. Okay. Bis gleicht!"

"Klaus?" mein Blick wandert in den Rückspiegel, in dem ich Stephan nicken sehe:
"Wir sollen zum Hintereingang rein. Braucht ja nicht gleich jeder Wind davon bekommen!"
Mir wird ganz schlecht wenn ich daran denke, Tom jetzt an Klaus zu übergeben, allerdings bleibt uns ja nichts anderes übrig.

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