Zoey's Sicht
"Hey Prinzessin!" gerade als ich mir den letzten Bissen von meinem Honigtoast in den Mund schiebe, kommt Tom zu meiner Zimmertüre hereinspaziert.
Ich hebe nur schnell die Hand und deute danach auf meinem Mund, da eventuell Teile der halben Toastscheibe dort herausfallen könnten, wenn ich jetzt den Mund aufmachen würde.
"Hat nicht noch mehr reingepasst?" er schüttelt grinsend den Kopf und zieht sich einen Stuhl neben mein Bett.
Nachdem ich den Monstermatsch geschluckt habe, presse ich ein lachendes "Nö!" hervor und wische mir mit meinem Handrücken den Mund ab.
Kaum habe ich das Tablett auf die Seite geschoben, legt mir Herr Mayer ein Päckchen auf die Bettdecke.
"Was ist das? Ich hab doch noch gar nicht Geburtstag!" mein verwunderter Blick trifft auf ein liebevolles lächeln:
"Nein, aber ab und zu ist es doch toll, wenn man was auspacken kann!"
Ohne weitere Worte, öffne ich die grüne Geschenkverpackung und halte eine Schachtel in der Hand, auf dem ein Handy abgebildet ist.
"Bist du verrückt? Warum so ein teures? Ich brauch das doch nur, um ein bisschen zu telefonieren und zum Nachrichten schreiben!" mir ist es wirklich Unrecht, das Tom eins der neuesten Handymodelle rausgesucht hat.
"Das du es nicht zum Zähneputzen brauchst, war mir auch klar... hahaha.. das ist in Ordnung Zoey! Wirklich!"
Ich strecke meine Arme nach ihm aus, da ich ihn unbeding ganz fest drücken will:
"Jetzt komm schon her! Ich kann nicht so weit zu dir kriechen, meine Beine funktionieren immer noch nicht!"
Während unserer Umarmung drücke ich Tom einen fetten Schmatzer auf die Backe:
"Danke!"
"Du Zoey, ich hätte da noch etwas mit dir zu besprechen. Also, nach deinem Klinikaufenthalt, wirst du eine Reha machen, genauso wie Leo. Da wir nicht wissen, wie es bis dahin mit der Bewegungsfähigkeit deiner Beine aussieht, haben wir uns zusammengesetzt und das ganze mal durchgesprochen. Rebekka hat angeboten, das wir für den Übergang gerne bei ihr einziehen könnten, wenn du das denn gerne wollen würdest. Es geht einfach darum, das du dort mehr Bewegungsspielraum hast, da eh alles Rollstuhlgerecht ist. Du kannst dir das noch in Ruhe überlegen, es ist noch eine Menge Zeit bis dahin!"
"Darf Leo mit?" das ist die erste Frage, die mir einfällt und am aller wichtigsten erscheint.
"Natürlich. Wenn er das ebenso wollen würde" Tom ist sehr bedacht darauf, einfühlsam mit der Sache umzugehen, da hier lauter heikle Themen aufeinander treffen.
"Aber... Was ist mit den Anderen? Ich kann die doch nicht alleine lassen, die sterben ja vor Langeweile!"
"Hahaha. Es ist doch nicht für immer und wenn Rebekka und ich gleichzeitig beim arbeiten sind, kann dich einer der Männer in die WG holen. Vielleicht klappt es bis dahin ja auch schon wieder mit dem Laufen! Ich wollte nur, das du diese Option mal im Hinterkopf behältst, okay?" Tom legt seine Hand auf meine und drückt leicht zu.
Ich bin ihm so dankbar, das er immer nach einer bestmöglichen Lösung für uns sucht und stets darauf bedacht ist, das wir drei uns möglichst nicht trennen müssen!
"Achso, mit deinem Direktor habe ich auch telefoniert. Ich dachte mir, das irgendwann die Frage auftauchen könnte, wie es weiter geht, da du ja jetzt leider wieder so viel fehlst. Zuerst soll ich dir natürlich die besten Genesungswünsche ausrichten und danach hat er wortwörtlich gesagt: Eine größere Anzahl entschuldigter Fehltage sind in der Regel kein Anlass für eine Ehrenrunde – solange die Noten stimmen!" Ausserdem sei alles ärztlich attestiert, damit sowieso völlig korrekt" Herr Mayer scheint sich sichtlich mir mir zu freuen, da er weiß, wie schwer ich eine Wiederholung der Klassenstufe verkraften würde
"Gott sei Dank! Ich hätte ein extra Jahr Griemer und Pappel nicht ertragen. Glaub mir, hahhaa. Kannst du Clea dann sagen, das Sie mir die Unterrichtsmaterialien bringen soll? Dann versuche ich das in meinen Kopf zu bekommen, um wenigsten annähernd gute Noten zu schreiben" Tom bejaht natürlich meine Frage nur allzu gerne.
So gehen fast zwei Wochen ins Land, in denen mich Tom täglich besuchen kommt.
Die Schwestern sind schon sichtlich genervt, weil ich das Duschen mit deren Hilfe immer noch verweigere, da ich lieber immer auf Tom oder Alex warte.
Clea, Shane und sogar Max und Timo kommen ebenfalls abwechselnd jeden Tag, um mir den Schulstoff, des täglichen Unterrichts in den Kopf zu hämmern.
Von Ronja habe ich eine Nachricht bekommen, das einer der Jobs ausgeführt wurde.
Nähere Informationen hatte Sie mir nicht vermittelt.
Allerdings hat Tom von einem Kollegen gesteckt bekommen, das Raphael von einem anscheinenden Zellenkollegen Krankenhausreif geschlagen wurde.
Neben einem Nasen- und Unterkieferbruch, hatte er diverse Rippenbrüche und eine Magenblutung.
Welche "Zellenkollegen" das waren, ist Tom und mir nur allzugut bewusst.
Markus ist inzwischen in einer Klinik untergebracht, die depressive Verstimmungen behandelt, die unserer Meinung nach nur Tarnung ist, da die Leitung den Aufenthaltsbeginn schon vor unserem Unfall datiert hat.
Marc und Cedric ermitteln heimlich in jede Richtung und versuchen weiterhin, irgendwelche Beweise für Markus' Mittäterschaft zu finden.
Von meinem Erzeuger hat man mittlerweile nichts mehr gehört.
Ich hoffe, das Parker ihm noch einen Besuch abstatten wird.
Seit einer Woche liegt auch Leo bei mir im Zimmer.
Bei ihm konnten zum Glück keine größeren Schäden im Kopf festgestellt werden, ausser das er momentan ein minimales Sprachproblem hat und statt "sch" immer nur ein "ch" herausbekommt.
Ab und zu zuckt sein Auge etwas komisch, aber das könnte sich auch wieder legen, sagen die Ärzte.
Während ich mit ihm seine Sprachübungen durchgehe, die er abgöttisch hasst, massiert er mir täglich meine Beine.
Zu aller Zufriedenheit, spüre ich schon wieder meine kompletten Oberschenkel.
Mit Bewegung ist leider noch nicht wirklich viel machbar, aber danach wird dann auch intensiv in der Reha nachgeschaut.
Das ist dann aber auch das nächste intensive Thema, das bei uns in jedes kleine Einzelteil zerlegt wir.
"Zoey, bitte! Du weist doch, das es überhaupt keinen Spielraum für Diskussionen gibt!" Alex ist schon leicht genervt, da ich jedesmal einen neuen Aufstand anstrebe.
"Das ist mir egal! Ich mach das nicht. Hallo? Das ist doch zum kotzen! Diese Reha ist drei Stunden entfernt, da kann mich unter der Woche keine Sau besuchen und dann dauert das ganze fünf bis sechs Wochen! FÜNF BIS SECHS WOCHEN kein Leo, kein Tom, kein Alex, kein Phil, kein Stephan, kein Franco, kein Oli, kein Jaron..."
"Ist ja gut, wir verstehen es doch! Das ist aber die beste Rehabilitationsklinik weit und breit. Du wirst das schon überleben, da bin ich mir ganz sicher. Wir haben doch auch ab und zu unter der Woche frei und deine Freunde haben Wochenends immer Zeit. Das wird schon werden" Stephan redet mit Engelszungen auf mich ein, da Alex schon bald der Kopf zu platzen droht, da ich schon seit vier Tagen mit ihm rumstreite.
"Aber Leo ist nur fünfzehn Minuten entfernt, warum geht das denn nicht bei mir auch so? Das ist total unfair" ich verschränke meine Arme vor der Brust und steigere mich total in meine Wut hinein.
Leo steht von seinem Bett auf und setzt sich zu mir auf meine Matratze, um mich in den Arm zu nehmen:
"Babe, das sind nur fünf bis sechs Wochen. Das chaffen wir jetzt auch noch. Wenn das alles total blöd gelaufen wäre, hätten wir gar nichts mehr voneinander gehabt!"
"Das ist ein recht beschissener Vergleich Leonard!" ich ziehe vorsorglich schonmal meinen Kopf ein, da der Orkan gleich anfängt zu wüten.
"Also, ich geh mir jetzt einen Kaffe holen! Bis nachher!" Stephan kratzt die Kurve und packt beim vorbeirennen, auch gleich Alex noch am Ellenbogen, um ihn aus der Gefahrenzone zu retten.
"Zoey Tanner! Es reicht jetzt mit deinem Gezicke! Ich höre mir das keinen weiteren Tag mehr an. Wir können in der Reha jeden Tag telefonieren oder skypen, also wo liegt das Problem? Ausserdem sind wir da täglich so eingespannt, das wir gar keine Zeit für Besuch hätten. Hör bitte auf, so ein Drama zu machen, die Zeit geht vorbei, okay? Und sag nie wieder Leonard zu mir!" den letzten Satz knurrt er nur so durch seine zusammengepressten Zähne.
"Aber ich will nicht ohne Dich sein! Wir werden uns volle sechs Wochen nicht sehen und nicht umarmen und ich kann nicht neben dir schlafen und dich nicht küssen..." mir laufen schon die ersten Tränen das Gesicht hinunter, wesshalb ich mein Gesicht an Leo's Brust drücke.
Dieser legt seinen Arm fester um mich und legt sein Kinn auf meinem Kopf ab:
"Lass bitte den Kopf nicht hängen! Wir müssen leider noch ein bisschen die Zähne zusammenbeißen, bis wir es gechafft haben!"
Es ist vor allem wegen der Tatsache dort alleine zu sein.
Wer weiß, was dieser elende Mensch, namens Martin sich noch ausdenkt, wenn ich in dieser Reha ganz und gar von meinen Männern entrissen bin.
Und ich verfluche mich, das wir unseren eventuell anvisierten Urlaub über Weihnachten nicht machen können, da ich erst kurz vor knapp aus der Reha entlassen werde.
Und vor allem nerven mich meine nicht funktionierenden Beine.
Eigentlich nervt mich alles.
Ich bin total unzufrieden.
"Herr Britz? Ich möchte Sie gerne zum röntgen abholen! Wir müssen Ihren Bruch kontrollieren!" Schwester Lisa betritt den Raum und wartet darauf, das Leo ihren Anweisungen folgt.
Mein Freund küsst mir entschuldigend auf den Kopf, murmelt mir ein "bis gleich!" zu und folgt der Krankenschwester ins Röntgen.
Zu meiner Überraschung kommt Rebekka mit Robert vorbei:
"Hey Zoey, endlich haben wir es auch mal geschafft. Tut mir leid, das es so lange gedauert hat, aber der Herr hier, musste ja bei jedem Infekt "Hier!" schreien!"
"Hi, freut mich das ihr hier seid. Das ist doch nicht schlimm, kann passieren. Ich schreie auch immer lauthals auf, wenn es darum geht, sich einen Platz im Krankenhaus zu sichern!" ich wische mir noch schnell die Tränen von meinem Gesicht und versuche mein Lächeln aus den Tiefen Erdschichten wieder auszugraben.
"Oh, ich muss ganz kurz zwei Kaffe holen gehen. Möchtest du auch was? Oder Leo?" Rebekka zückt ihren Geldbeutel aus der Tasche und sieht mich erwartungsvoll an.
"Ein Apfel wäre toll. Wenn es keinen gibt, dann ist es aber nicht schlimm!" ich muss jetzt doch ganz breit grinsen, als Tom's Freundin ein fast schon verstörtes Gesicht zieht, als sie meinen Wunsch hört.
"Weist du was? Ich ruf Tom an, der kann dir gleich einen ganzen Sack voller Äpfel mitbringen, wenn er nachher kommt. Aber ich schau natürlich trotzdem ob es unten auch welche gibt. Und Leo? Was isst oder trinkt der gerne?"
"Super, danke. Schwarzen Kaffe darf er gerade nicht, aber ich bin mir sicher, das er sich über einen Cappuccino freuen würde" auf meine Antwort hin, nickt mir Rebekka zu und verschwindet aus dem Zimmer.
"Und, wie geht's dir?" Robert verblüfft mich regelrecht mit diesem vollständigen Satz, da ich nicht geglaubt habe, das er weiter an sich arbeitet.
"Joa, geht so. Und wie geht es dir?" wenn ich mir Robert so anschaue, fällt mir irgendwie eine Veränderung an ihm auf, aber ich kann noch nicht sagen, was es ist.
"Sehr gut. Ich war fleißig und habe geübt. Willst du es sehen?" seinem erwartungsvollen breiten Grinsen kann ich natürlich nicht wiederstehen und nicke ihm eifrig zu.
Robert parkt seinen Rollstuhl geschickt neben meinem Bett und haut die Bremsen rein.
Anschließend stützt er sich mit beiden Händen an den Armlehnen ab und erhebt sich aus seinem Rollstuhl, wobei ihm sein gesunder Fuß als Stütze dient.
"Deine Hand, bitte!" er streckt mir seine voll funktionsfähige Hand entgegen, wobei er leicht zu wackeln anfängt und ich leichte Panik schiebe:
"Robert, pass auf! Ich kann dir nicht helfen!"
Rebekkas Bruder beißt sich auf die Lippe, zieht sich mit einem Ruck auf sein Standbein und dreht sich durch ein paar Hüpfer so in Position, das er sich auf die Matratze plumpsen lassen kann.
Mir bleibt mein kompletter Mund offen stehen.
Nicht nur, das dieser Mann fast normal redet, nein, er hat anscheinend mit solchen eifer trainiert, das er sich selbst aus seinem rollenden Gefährt bewegen kann.
"Wie... wow... Also, ich bin echt sprachlos!"
"Gut, oder?" sichtlich stolz, reckt er sein Kinn in die Höhe und beäugt mich amüsiert.
"Wie ging denn das jetzt so schnell? Das ist ja der Wahnsinn!"
"Das habe ich dir zu verdanken!" seine Worte stiften sichtbare Verwirrung bei mir:
"Hä? Ich hab doch gar nichts gemacht!"
"Doch! Ich habe lange gar nichts gemacht, weil ich" zwischen langen Sätzen muss Robert noch ein paar Pausen machen, da ihn das Reden doch sichtlich anstrengt "keine Motivation hatte und dachte, das es sowieso nichts bringt".
Ich warte geduldig ab, bis er wieder genug Luft und Kraft gesammelt hat, um weiter zu reden.
"Und dann bist Du gekommen. Du hast mir Mut gemacht und mir gezeigt" wieder eine kleine Verschnaufpause "das es sich lohnt zu kämpfen!"
Bei diesen Worten bekomme ich schon fast ein schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke wie ich mich vorhin aufgeführt habe.
Der Mann neben mir bemerkt meine veränderte Ausstrahlung und nimmt mich genauer ins Visier:
"Du hast deinen Mut gerade verloren, stimmt's?"
Ich zucke mit meinen Schultern und drehe verschämt meinen Kopf auf die Seite.
"Das passiert manchmal. Aber du darfst nicht aufgeben" er streicht mir mit einer Hand über den Rücken "guck doch mal, was ich geschafft habe!"
"Das ist wirklich großartig. Hätte ich nie für möglich gehalten, das du das so schnell schaffst!" ich schnappe mir den, vor stolz fast platzenden Mann und drücke ihn fest an mich.
"Gib nicht auf Zoey. Du schaffst das genauso! Du musst es nur wollen, den Kämpfergeist besitzt du so oder so!" Robert's Worte stimmen mich doch etwas nachdenklich, denn er hat ja recht und ich sollte mich wirklich nicht anstellen wie so eine kleine Flitzpiepe.
Viel nachdenken kann ich jedoch nicht, denn der spielsüchtige Freak zieht eine kleine Schachtel aus seiner Hoodie-Bauchtasche und grinst mich gehässig an:
"Jetzt mach ich dich fertig!"
"Das glaubst auch nur du!" ich lass mich komplett von seiner Euphorie in den Bann ziehen und schnappe mir sogleich die Karten um sie zu mischeln.
Wir spielen etliche viele Runden, bis Alex, Stephan, Rebekka, Leo und auch Tom zurückkommen.
Herr Mayer hat eine Tüte dabei, in der sich sechs Äpfel befinden, die er mir auf das Nachttischchen legt:
"Na kleine. Alles in Ordnung?"
Ich werfe einen prüfenden Blick auf Alex' und Stephan's Gesicht um die Gemütslage herauszufinden.
Da die beiden ziemlich entspannt wirken, will ich das vorherige Thema nicht nochmal aufgreifen und nicke Tom einfach nur zu.
Die Herrschaften bleiben noch gut zwei Stunden bei uns, in denen Leo einfach wegpennt, was mit größter Wahrscheinlichkeit auf seine Tabletten, die er noch nehmen muss, zurückzuführen ist.
Tom hilft Robert zurück in den Rollstuhl, da dieser sich für heute genug verausgabt hat und irgendwann die Kraft fehlt.
Alex und Stephan verabschieden sich mit einem ganz speziellen Blick, der ganz alleine für mich gedacht ist und versichern Tom, das die Rebekka mit Robert helfen.
Nachdem alle abgehauen sind, legt sich Tom zu mir ins Bett, so das ich mich in seinen Arm kuscheln kann.
Herr Mayer wickelt ein paar Haarsträhnen um seinen Finger und scheint höchstkonzentriert zu sein, keine Knoten in die Haare zu zwirbeln.
"Sag mal, mir hat ein Vögelchen gezwitschert, das heute wieder ein heißes Gespräch stattgefunden hat. Was war da los?" seine Stimme ist keinesfalls verärgert, eher klingt sie interessiert.
Ich bin gerade eher auf Entspannung getrimmt, als auf irgendwelche aussichtslosen Gespräche.
Um dieser Situation vielleicht irgendwie entfliehen zu können, drücke ich mein Gesicht in seine Halsbeuge und fummle wie gewohnt, in seinem Bart herum.
Das Lächeln spüre ich sofort, als ich mit meiner Handfläche über sein Gesicht fahre und gibt mir Hoffnung, das wir das Thema umgehen können.
"Ich warte noch auf eine Antwort!"
"Bin müde.." mit einem gespielten Gähnen versuche ich nochmals von dem Thema abzulenken, doch Tom erinnert mich nochmal daran, das er jetzt gerne darüber sprechen möchte.
"Mensch Tom. Ich halte das nicht so lange ohne euch aus! In dieser Reha bin ich ja dann nur alleine und geh seelisch total ein, weil mir meine gewohnte Liebeszufuhr fehlt. Das schaffe ich einfach nicht."
"Ich kann dich verstehen! Mir fällt es wirklich auch schwer, aber dort bekommst du die beste Behandlung die es hier in der Nähe gibt, was einfach für deinen weiteren Weg sehr wichtig ist. Was sind denn schon die paar Wochen? Ich komme so oft ich kann, das verspreche ich dir hoch und heilig. Die anderen kommen auch so oft wie möglich und Leo darf eventuell Wochenends nach Hause wenn er will und dann kann er dich ebenfalls besuchen kommen. Das hört sich doch schonmal viel besser an, als wenn man sich sechs Wochen komplett nicht sieht, oder?" ein bisschen zufriedener stimmen mich seine Worte schon, wenn ich mir auch zusätzlich noch Roberts Worte in Erinnerung zurückrufe.
Weiter kommen wir erstmal gar nicht, denn mein Handy kündigt eine neue Nachricht an, wesshalb mir Tom auch mein Handy reicht.
>> Morgen bekommt M.T. besuch :). Ronja <<
"Hast du gesehen?" ich halte ihm das Display vor die Nase und lasse ihn die Nachricht lesen, was ihn die Backen kugelrund aufblasen lässt:
"Da bin ich ja mal gespannt! Hoffen wir, das es Wirkung zeigt und er dich dann in Ruhe lässt. Ich bin aber echt ein bisschen nervös... Martin wird nicht so viel aushalten wie Rafael und deine Freunde sind nicht gerade zimperlich".
"Wir lassen uns überraschen was dabei rauskommt. Hauptsache er bekommt mal am eigenen Leib zu spüren, was es heißt, wenn man von anderen Menschen Leid zugefügt bekommt! Das hat er verdient!" ich gebe Tom mein Handy zurück, damit er es auf den Nachttisch legt und mich fest an sich drückt um mir so zu verdeutlichen, das wir immer zusammenhalten, egal was kommt.
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