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Part 141

Schmollend sitze ich mit abgewinkelten Knie, in meinem Zimmer auf dem Boden.
Aus meinem Ohren treten Rauchwolken hervor und meine Wut steigt ins unermessliche.
Ich weis nicht wie ich mich abreagieren soll, im sitzen klappt das auf jedenfall nicht.
Darum steh ich wieder auf und laufe wie eine Irre im Zimmer umher.

Was bildet der sich eigentlich ein?
Der kann mich doch nicht zwingen, bei ihm zu schlafen und um neun Uhr dort auf der Matte zu stehen.
Der macht mich Wahnsinnig!

Da meine Wut so gerne zu Ausdruck gebracht werden will, trete ich mit voller Wucht gegen meinen Kleiderschrank.

Aua!
Aber das tut trotzdem irgendwie gut...

Ich trete nochmal zu und stelle mir einfach Martin's Gesicht vor, dann klappt es gleich umso besser.
Nach drei weiteren Tritten knackt das Holz verräterisch und ich mache mich darauf gefasst, das der nächste Tritt ordentlich sitzt und die Tür kaputt geht.

Kurz bevor mein Fuß jedoch auf das Holz trifft, werde ich von zwei Armen umklammert und zurückgezogen.
"Psssscht! Bleib ruhig..." Alex' Mund ist ganz dicht an meinem Ohr, aber ich will das nicht hören, denn meine Wut ist immer noch nicht besser geworden.

Durch winden und zerren versuche ich mich von ihm los zu reißen, aber ich schaffe es einfach nicht, denn er ist zu stark.
"Zoey, hör auf... du tust dir nur weh!" Alex redet weiterhin in einer ruhigen Tonlage, wogegen mein ganzes Innere tobt und brüllt wie ein wildes Tier.
Ich versuche mich zu beherrschen, da er nichts dafür kann, aber er bemerkt das zittern, das sich allmählich in jedes Körperteil schleicht.
Es dauert nicht mehr lange, dann ist meine Beherrschung dahin.

Alex senkt sich mit mir auf den Boden nieder, was mich auf eine neue Idee bringt.
Ich haue meine Fersen mit voller Wucht in den Boden.
Der Schmerz durchzieht mich, worauf ich kurz inne halte.
"ZOEY, HÖR AUF!"
Ich ramme erneut meine Fersen in den Boden, worauf mich eine Gänsehautwelle überzieht.
"OLI!!!" Alex braucht wohl Unterstützung, die auch sofort im Zimmer steht.

Anscheinend hat der schon im Flur gewartet, sonst wäre der nie so schnell hier gewesen.

So schnell wie er meine Füße packt und zu Boden drückt kann ich gar nicht reagieren, wodurch sich meine Wut nur noch mehr steigert.
"Lasst mich sofort los!" keine Ahnung ob ich schon Schaum vor dem Mund habe, genug Spucke auf jedenfall.
"Zoey bitte. Es bringt nichts wenn du dir selbst weh tust! Rede darüber!" Alex hat kaum Mühe mich festzuhalten, obwohl ich mir einbilde, momentan ein ganzes Haus alleine mit meiner Faust zerstören zu können.
"Ich will nicht darüber reden. Ich bin wütend. Ich will irgendwas kaputt machen und nicht reden!" ich drücke mich mit meinem Rücken gegen Alex' Brust und rede durch zusammengepressten Zähne.

"Warum bist du so wütend?" Oli sieht mir direkt in die Augen und legt eine besorgte Mine auf.
"Ich will nicht zu Martin! Ich verstehe nicht was der von mir erwartet! Er befiehlt mir einfach was ich zu tun habe, obwohl es ihn nicht mehr zu interessieren hat. Ich HASSE IHN. ER SOLL ABHAUEN, VERPUFFEN, SICH IN LUFT AUFLÖSEN!!" ich muss eine kleine Verschnaufpause einlegen, da mich alles zu sehr anstrengt und der Hustenreiz auch mal ausgelebt werden will.

"Beruhig dich ein bisschen. Lehn dich zurück, an Alex und atme mal tief durch!" Alex lockert den festen Griff etwas, während Oli mich weiterhin zutextet.
Da ich keinerlei Chance gegen die Beiden Männer habe, tue ich was mir befohlen wird und schließe ebenfalls die Augen.
"Ich will ihn nicht mehr in meinem Leben haben!" ich frage mich, ob die geflüsterten Worte überhaupt bei Alex ankommen. Als er mir über den Kopf streicht und nickt, weiß ich, das er es verstanden hat.

Obwohl wir kein weiteres Wort mehr miteinander reden, verpufft meine Wut rasend schnell und ich entspanne mich in Alex' Armen.

"Geht's wieder?" Alex umfasst mein Handgelenk und überprüft meinen Puls, um anschließend Oli mit einem nicken zu bestätigen, das er mich jetzt komplett loslassen kann.

"Denk schon. Tut mir leid....Ich weis einfach nicht wohin mit meiner Wut...Der Typ regt mich so auf!" ich seufze resigniert auf und fahre mit meinen Händen durch mein Gesicht.
"Wir müssen irgendwie eine Lösung finden. Das hat so keine Zukunft.Vielleicht sollte Tom doch mal mit Martin reden!" Oli streicht mir über die Füße und scheint sich selbst unschlüssig zu sein, was wir in diesem Fall unternehmen können.
"Nein. Martin will ja schon niemand von euch sehen, da wird er auch nicht telefonieren wollen. Ich will nicht das Tom einen Föhn von Martin abbekommt, der kann doch da auch nichts dafür. Vielleicht muss ich mich einfach einmal in meinem Leben zusammenreißen und das alles über mich ergehen lassen" ich weiß das ich die nächsten Tage vor mich hinsterben werde, da sich alles in mir gegen den Besuch sträubt.

Bevor sich Tom allerdings zwischen die Fronten wirft, nehme ich es einfach so hin wie es kommt.
"Ich glaube nicht, dass das Tom zurückschrecken wird. Jetzt schauen wir mal. Du kommst wieder mit runter, Stephan wartet bestimmt auf das Kuschelmonster!" Oli steht auf, packt mich an den Händen und zieht mich in einen aufrechten Stand.
Alex erhebt sich ebenso, packt mich an der Hand und zieht mich nach unten ins Wohnzimmer.

Als wir am Sofa ankommen schnappt mich Stephan auch sofort wieder und drückt mich fest an sich.
Wir liegen eng umschlungen hintereinander auf dem Sofa und lassen uns vom Fernseher berieseln.

Keiner verliert ein Wort über meinen Ausraster, alle machen so weiter wie vor Martin's Anruf.
Mein Kopf scheint sich weitestgehend beruhigt zu haben und ich genieße die Stille meiner Gedanken.

"Hii, bin wieder da!" Tom knallt die Haustüre hinter sich zu und man hört, wie er seine Schlüssel auf die Kommode pfeffert.
Mein Körper wird unruhig und ich fange an, nervös mit den Füßen zu zappeln.

Tom schmeißt sich neben Phil und Leo auf das Sofa und meckert irgendwas vor sich hin, weil ihm irgendein Vorgehen von Klaus nicht sonderlich zu gefallen scheint.
Mein Körper schiebt Gänsehaut, während ich Tom mit meinen Blicken fixiere.

(Nebenher höre ich das oben aufgeführte Lied. Nein, wo denkt ihr hin... Ich bin doch heute nicht sentimental 🙄🙈)

Mein Verstand arbeitet gerade ziemlich gegen mich.
Das ist fast genauso, wie wenn man sich als kleines Kind bei Freunden verletzt und so tut, als wenn es gar nicht so schlimm ist.
Wenn aber die Eltern anrollen, dann bricht die Hölle über einen rein und die Welt geht für einen Augenblick total unter.
Der Unterschied besteht darin, das ich schon sechzehn Jahre alt bin und mich langsam echt mal zusammenreißen sollte.

Mein Herz sticht unerträglich, da ich jetzt eigentlich unbedingt in Tom's Armen springen möchte.

Reiß dich zusammen!

Meine Augen brennen dezent und füllen langsam die Schleusen, während Tom wie wild vor sich hin gestikuliert.

Lass das jetzt!

Meine Nase kitzelt verräterisch und mein Körper spannt sich an, da ich mich wirklich zusammenreißen will.
Tom's Blick streift an mir vorbei.

Atmen nicht vergessen....
Dein Körper braucht Luft...

Verdutzt hält Tom inne und lässt seine Augen wieder zu mir zurückwandern, was meine Schleuse winzige Millimeter öffnet.
Er schaut den restlichen Anwesenden ins Gesicht und bleibt anschließend wieder an mir hängen:
"Was ist passiert?"
Ich schüttel schnell mit dem Kopf und hoffe das er mich dann ignoriert.

Genau....
Tom und dich ignorieren...

Seine Gesichtszüge lockern sich etwas, während er mit seinem Kinn eine kleine Bewegung macht, die mir deutet, das ich zu ihm kommen soll.
Stephan scheint das gesehen zu haben, denn er nimmt seine Hände von mir und gibt mich somit frei.

Meine Tränen springen nun ungeniert in die Tiefe, worauf Tom seinen Kopf schief legt und mir Tonlos ein "Komm zu mir!" entgegenbringt.

Hat ja wieder ganz großartig geklappt Frau Tanner.

Da ich Tom nur unentwegt anstarre, rüttelt Stephan leicht an mir und schiebt mich an der Schulter etwas nach oben.

Mit diesem Anstoß, geht alles ganz automatisch und kurz darauf sitze ich rittlings auf Tom's Schoß, die Arme um seinen Hals geschlungen und lautlos vor mich hinweinend.
Tom legt seine Arme ebenfalls um mich und verschränkt diese hinter meinem Rücken, was mir sofort ein wohliges Gefühl der Sicherheit vermittelt.

Ich weiß nicht, ob die Männer lautlos kommunizieren, Tom erst später alles hinterfragen wird oder er spürt worum es geht, jedenfalls hält er mich einfach nur fest und ist für mich da.

Keine Ahnung wie es passieren konnte, das ich einschlafe, aber als ich meine Augen öffne, klettert Leo gerade aus dem Bett.
"Wo gehst du hin?" mein verwunderte Blick bringt ihn zum schmunzeln.
"Ich muss doch heute nochmal in die Werkstatt. Henry kommt zurück. Bis später!" erst läuft er ein paar Schritte vorwärts, hält dann inne und kommt schnell nochmal zu mir zurück, um mir einen Kuss aufzudrücken:
"Ich liebe dich. Bis später!"
"Ich dich auch!" kaum sind diese Worte ausgesprochen, schließt Leo leise die Türe und ist verschwunden.

Warum liege ist so weit drüben, auf Leo's Seite?

Ich drehe mich schwungvoll auf die andere Seite und drücke Tom fast meine Nase ins Auge.

Aha, deswegen!

Herr Mayer liegt in vollen Montur neben mir und schlummert friedlich vor sich hin.
Ich lege mich grinsend auf seinen Oberkörper und kuschel mich ganz nah an ihn dran.
Tom's Handy hat gewaltig was dagegen, denn das klingelt ununterbrochen in seiner Hosentasche.
Da Tom nicht davon aufwacht, ziehe ich das Handy raus und schaue auf das Display: Klaus.
Irgendwie habe ich das Gefühl, das man da rangehen sollte und erledige das kurz für den schlafenden Mensch.

Als ich gerade Luft holen will, um die Begrüßung zu starten, da zetert Cheffe schon los:

Klaus: "Tom! Na endlich... Es gibt eine kleine Planänderung. Wir greifen erst später zu, treffen uns aber schon früher. Ich denke es wird heute recht voll sein, deswegen habe ich noch ein paar weitere Kräfte mobilisiert"
Ich: "Aha, was machen wir denn feines?"
Klaus: "Wir haben doch gestern.... Moment... bin ich da bei Tom Mayer?"
Ich: "Naja, so indirekt. Eigentlich ja schon, aber der ist nicht wirklich hier am Telefon"
Klaus: (ein genervtes aufstöhnen erklingt) "Zoey....als wenn mein Tag nicht schon chaotisch genug wäre, dann muss ich dich auch noch an der Strippe haben. Wo ist er?"
Ich: "Wer denn?"
Klaus: "Na, wer wohl?"
Ich: "Wird das jetzt ein Ratespiel?"

Das Handy wird mir aus der Hand gezogen und Tom nimmt sich Klaus an:
"Hier bin ich... Ja, sorry. Wann?... hmmm okay... Nein, ich wollte nur... ja gut. Ich komme in einer Stunde!"
Genervt legt Tom auf und schließt die Augen wieder, während er sich rückwärts auf die Matratze zurückfallen lässt.
Die Gunst der Stunde wird genutzt, um mich nochmal ordentlich in Tom's Arm zu drücken und ein bisschen an seinem Bart herumzuspielen.

"Wie geht's dir Zoey?" er schiebt grinsend meine Hand von seinem Bart weg, da es ihn gerade anscheinend zu sehr kitzelt.
"Gut!" mir geht es wirklich gut, Tom hat gestern Abend irgendwie die ganzen Sorgen und den ganzen Schmerz vertrieben.
"Okay...pass mal auf, ich muss schon in einer Stunde los zur Arbeit und kann dich leider nicht in die Klinik fahren. Wir fragen nachher einfach Phil, Alex oder Franco ob sie Zeit haben, okay? Was macht ihr heute?"
"Aber du hast doch Spätdienst oder Nachtschicht..." ich wundere mich wirklich, das er dann so früh zur Arbeit muss.
"Ja, heute muss das so!" anscheinend will er nicht mit hilfreichen Informationen rausrücken.

"Jaron möchte gerne mal wieder nach Hause und wir haben uns überlegt, da sowiso fast keiner von euch daheim ist, ob wir dann mit zu denen gehen und dort auch schlafen" da ich Tom heute sonst nicht mehr sehe, muss ich ja leider jetzt schon fragen.
"Hmmm. Ja, wegen mir... ABER: Ihr treibt euch nirgends rum! Schon gar nichts im Bootshaus oder irgendetwas dergleichen. Hast du mich verstanden? Ich meine das wirklich Ernst!" sein Blick ist gerade böser als Böse, was mich augenblicklich ein bisschen zusammenschrumpfen lässt:
"Jaaaa!"

Wir sind nur ganz ganz kurz im Bootshaus.
Versprochen!

"Also dann raus aus den Federn!" Tom springt voll motiviert aus dem Bett und ich frage mich, was den gebissen hat.
Ich für meinem Teil, drehe mich lieber nochmal auf den Bauch und döse vor mich hin.
Zumindest wünsche ich mir das, denn Tom zieht mich an meinen Füßen einmal quer durchs Bett und schmeißt mich anschließend über die Schulter.

Ich hasse mein Leben!

Während ich vor mich hinseufze, läuft Tom im Schnellschritt die Treppe runter.
"Morgen! Wer kann Zoey nachher zur Klinik fahren und später dann noch Jaron und Sam nach Hause chauffieren? Ich muss leider in vierzig Minuten los!" Tom setzt mich auf dem Stuhl ab, worauf ich erst mal meine Haare ordnen muss, da die total verzottelt sind.
"Morgen... Ich mach das, kein Problem!" Phil hängt mit seinem Gesicht fast in seiner Kaffeetasse drin, da er anscheinend auch noch nicht so lange wach ist.
"Wunderbar. Bin dann mal im Bad!" kaum ist Tom verschwunden, werde ich von Alex, Franco, Phil und Stephan kritisch beäugt.
"Ich weis das ich scheiße aussehe, aber im Normalfall starrt man die Person dann nicht so offensichtlich an!" mein Grinsen scheint alle zufrieden zu stimmen und ich vermute, das die Herren sich nicht über meine Gemütslage sicher waren.
"Wo ist Clea?" ich werfe einen Blick auf Stephan, der kurz darauf ein düsteres Gesicht verzieht:
"Tja, das wüsste ich auch gerne!"

Oh oh, da ist jemand sauer...
Und diesmal bin nicht ICH der Grund!
Muss man das in den Kalender eintragen?
Da muss ich doch mal schnell nachforschen...

"Hast du schon versucht sie anzurufen?"
"Nein. Auf diese Idee wäre ich ohne dich nicht gekommen!"
Anscheinend ist Stephan mehr als pissig, desshalb entscheide ich mich einfach zu verschwinden.

In meinem Zimmer angekommen, versuche ich selbst bei Clea auf dem Handy anzurufen, man weiß ja nie.

Mailbox...
Bestimmt Akku leer.

Kurz darauf versuche ich es bei Sam.
Ebenfalls Mailbox, genauso wie bei Jaron.
Zähneknirschend versuche ich die letzte Option die mir einfällt: Shane.

Shane: "Ja?"
Ich: "Morgen Shane. Wo bist du gerade?"
Shane: "Bei Tyson und Mitch zuhause, wegen?"
Ich:"Mein Gott, was bist du so pissig?"
Shane: "Bin nicht pissig. Was gibt's denn jetzt?"
Ich: "Ja, sicher. Weist du wo Clea steckt?"
Shane: "Die pennt in Jaron's Bett, wegen?"
Ich: "Kannst du ihr ausrichten, das Stephan mega pissig ist und sie sich bitte irgendwie bei ihm melden soll. Warum ist sie denn nicht nach Hause gekommen?"
Shane: "Wir haben gestern noch ewig lange versucht diesen Cody zu überreden und irgendwann waren wir alle so müde und kaputt, da hat Ty gesagt das wir zu denen mit sollen, weil er nicht mehr in der Gegend rumfährt. Clea wollte sich eigentlich noch melden, aber ihr Akku war leer!"
Ich: "Dann hättest du doch kurz dein Handy zur Verfügung stellen können. Oder Ty oder Mitch!"
Shane: "Boah, Zoey nerv nicht! Hab ich halt nicht daran gedacht. War's das?"
Ich: "Sag mal... Hast du Streit mit Jaron oder so?"
Shane: "Nein. Ich hab mit niemanden Streit. Ich hasse es nur, wenn man mich weckt!"
Ich: "Naja... Danke für die Info's. Tschö!"

Bevor das muffelige Gollum noch irgendetwas erwiedern kann, lege ich auf und hüpfe wieder die Treppen runter, um Stephan etwas zu beruhigen:
"Stephan! Clea ist bei Ty und Mitch. Die hat dort geschlafen. Ty hatte keine Lust mehr in der Gegend rum zu fahren und hat sie dann zu sich mitgenommen. Ihr Handy hatte ausserdem kein Akku mehr" damit dürften die Wogen geglättet sein.
"Ty und Mitch besitzen kein Handy, oder wie?" die funkelnden Augen fixieren jetzt mich, als wenn ich der Übeltäter wäre.

Ich halte abwehrend die Hände nach oben und ziehe die Augenbrauen nach oben:
"Ganz bestimmt, aber das klärt du bitte mit ihr. Ich war gestern schließlich anwesend! Achso, wir schlafen heute dann alle bei Ty, Mitch und Jaron weil..." Stephan unterbricht mich sofort:
"Nein!"
"Zu spät! Tom hat es schon erlaubt!" mit erhobener Nase laufe ich in die Küche und überlege ob ich direkt im Kühlschrank frühstücken soll.

Irgendwie gefällt mir Stephan so ganz und gar nicht und ehrlich gesagt, kenne ich ihn gar nicht so angesäuert.
Naja, schon...
Aber nur wenn wir irgendetwas sehr dummes ausgefressen haben und nicht wegen ein bisschen ausser Haus schlafen.
Aber wenn ich bedenke, wie sich Tom immer ärgert wenn wir uns nicht melden...
Okay....
Habe verstanden.

Ich esse mein Müsli tatsächlich, auf der Arbeitsplatte sitzend und bekomme ein paar Minuten später Besuch von Tom.
"Was machst du da? Wieso sitzt du denn nicht drüben bei den Anderen?" er lässt sich noch schnell einen Kaffe raus und starrt mich die ganze Zeit dabei an.
"Mir gefällt die Laune des Herrn Sindera nicht so ganz und ich befürchte das ich sterben werde, wenn ich ihm irgendwie blöd in die Quere komme!"
"Hahhaaha. Du Spinner! Stephan hat sich nur Sorgen gemacht weil Clea sich nicht gemeldet hat und auch überhaupt nicht erreichbar war. Völlig berechtigt!" war ja klar, das Herr Mayer auf derselben Wellenlänge liegt.
"Das wirst du später bei deinen eigenen Kindern nicht anders machen und wirst dann oft an uns zurückdenken!" Tom wuschelt mir grinsend durch die Haare, worauf ich mit dem Kopf schüttle:
"Gott bewahre!"

Mit mir selbst als Kind, währe ich bestimmt schon durchgedreht!
Apropos, was ziehe ich denn heute abend an?

Nach meinem Frühstück, das ich in der Küche fertig gegessen habe, verabschiede ich Tom und flitze anschließend ins Badezimmer um mich schnell fertig zu machen.
Phil schreit schon zum hundertsten Mal, das wir zu spät kommen, dabei sind wir doch erst fünf Minuten über der Zeit.
Ich gehe nicht davon aus, das die Infusion noch etwas anderes vor hat, als in mich reinzulaufen.

Neben Phils gemotze höre ich auch Stephan schimpfen, der am Handy hängt.
Da er verlauten lässt, dass das geklärt wird wenn Sie mit uns nach Hause kommt, vermute ich ganz schwer, das da Clea am anderen Ende dran ist.

Phil zieht mich am Arm hinter sich her und schmeißt mich regelrecht ins Auto:
"Wann schaffst du es endlich mal irgendwann pünktlich zu sein?"
"Hmmm? Was ist denn heute mit dir los? Hast du dich mit der pissigkeit anstecken lassen?"
Sein Blick sagt mir: Ja!
Ich halte während der Fahrt einfach meinen Mund, denn dann kann ich mich schon in nichts verstricken.

In der KaS werde ich Paula Martinson in die Hand gedrückt, worauf Phil schon wieder einen etwas angenehmeren Gesichtsausdruck bekommt.

Aha!
Moment, kurzer Check...
Hmmm, sie ist gleich groß wie Phil, Charakter kann ich schlecht einschätzen in fünf Minuten, Haarfarbe war sowiso egal...
Vom Aussehen her passt sie gut zu ihm.

"Zoey, mach den Mund zu, es zieht!" Phil drückt mit seinem Zeigefinger meinen Unterkiefer nach oben und lacht zuckersüß in Paula's Richtung.

Muahahahha, wer dann noch?
Franco....
Das wird wesentlich schwerer...

"Unterhaltet euch doch noch ein bisschen. Ich geh mal Sina suchen, die kann mir das Zeug bestimmt auch in meinem Körper reinjagen!" ich winke den beiden verdutzten Gesichtern zu und mach mich auf den Weg zur Anmeldung.

"Hey Gisela. Kannst du mir einen Gefallen tun? Ruf mir doch mal bitte Schwester Sina aus!"
"Ich frag jetzt erst gar nicht was du vor hast! Warte kurz, ich rufe geschwind auf Station an" Gisela erfüllt mir meinen Wunsch und keine zehn Minuten später steht Schwester Sina neben mir:
"Was gibt's denn?"
"Das Fräulein möchte irgendwas von dir!" Gisela zeigt auf mich, während ich so breit grinse wie möglich.
"Ich muss mir meine Infusion abholen und Paula ist beschäftigt, darum dachte ich, das du das machen kannst!" ich hake mich bei ihr unter und ziehe sie mit in Richtung Paula, damit der Informationsaustausch beginnen kann.

Die Beiden besprechen das Vorgehen, worauf mich Sina anschließend in einen Behandlungsraum mitnimmt und mir einen Zugang legen will.
"Sag mal, kennst du Oli gut?" ich werfe einen Blick auf ihr Gesicht und sehe sofort leicht zucken Mundwinkel:
"Wir arbeiten oft zusammen, warum? Ach... warte mal... du gehörst doch zu ihm, stimmt's?"
"Jup. Ich bin das letzte Mal gegen so einen Servierwagen gelaufen. Hast du nen Freund?"

Das war jetzt zu plump, Zoey!

"Nein...Was tut das zur Sache?" zumindest gibt mir Sina die benötigte Information.
"Wir wollen nur eine kleine Grillparty schmeißen und ein paar Kolleginnen von den Männern einladen und ich muss doch wissen, wer mit wem gut auskommt. Wenn ich nachher jemanden einlade, der nicht erwünscht ist, wäre das doch doof!"
"Da hast du allerdings Recht!" ihre Wangen färben sich leicht rosa.
"Hättest du denn auch Lust zu kommen? Mittwoch abend?" ich nicke ihr schon auffordernd zu, damit sie sich davon anstecken lässt.
"Ja, wieso denn nicht. Wer kommt denn noch?"
"Wenn du mir verrätst mit wem Phil und Franco gut auskommen, dann weißt du bescheid!" ich zwinkere ihr zu und warte gespannt auf eine Antwort.

Während ihr zweimal das Desinfektionsspray runtergefallen ist, sie zum vierten Mal zittrig die Kanüle ansetzt und total nervös mit dem Fuß rumwippt, bin ich mir sicher, das sie zumindest ETWAS Interesse an Herrn Dreier pflegt.

"Also... ähm.. Phil und meine Schwester Paula kommen sehr gut miteinander aus!" sie stöhnt genervt auf, da sie gemerkt hat das sie den Stauschlauch vergessen hat.

Schwestern also....

"Kommst du mit ihr klar?" momentan bin ich mir gar nicht mehr so sicher ob es gut ist, wenn Sina mir den Zugang legt.
"Sehr sogar! Sag mal, willst du uns hier verkuppeln?" die Erkenntniss in ihrem Gesicht, lässt mich nur mit den Augen rollen, doch sie sagt nichts weiteres darauf.
"Sina, geh Phil holen. Sag einfach das ich Theater mache und will, das nur er mir einen Zugang legt!" ich winke ihr ab, während sie mich verdutzt anstarrt.
"Ich kann das!" sie scheint leicht enttäuscht zu sein.
"Sina, ich will doch nur sehen, wie Paula reagiert. Also, schleich dich!"

Total genervt liege ich auf der Liege und warte das Phil endlich antrabt.

Was sag ich jetzt?
Der mault bestimmt wieder rum, weil ich mich so dumm anstelle....
Aber....
Ich könnte den Martin-Trumpf ziehen, dann ist der blöde Typ auch mal für was gut.

Während ich warte, steigere ich mich also wieder in die Gefühlslage von gestern rein und bin dann auch total aufgelöst, als Phil und Paula das Zimmer betreten.

"ZOEY! Was ist denn schon wieder... Oh, hey.... Was ist los?" zuerst ist Phil total genervt, aber als er mich mit den ganzen Tränen im Gesicht sieht, weicht sein Herz auf und er nimmt mich in den Arm.
Sina steht neben Phil und versteht die Welt nicht mehr.

"Was ist denn los?" er streicht mir über den Rücken, während ich meine Stirn gegen seine Schulter drücke:
"Mir ist das von gestern wieder hoch gekommen!"
"Ach Mäuschen. Ich rede mit Tom morgen. Das geht so nicht!" Phil drückt mich etwas zurück und wischt mir die Tränen unter den Augenlidern, mit seinen Daumen, weg.
"Darf Paula dir auch den Zugang legen? Ich bin nicht im Dienst!" auf seine Frage hin, nicke ich ihm zu.
Allerdings wundert es mich, das er so reagiert, denn normalerweise interessiert ihn das auch nicht.

Paula kann das offensichtlich auch sehr gut, denn sie legt mir in Null komma nichts einen Zugang  und ein paar Minuten später, liege ich vollgedröhnt, mit tausend aufmunternden Worten im Kopf, auf der Liege.

Phil hat sich mittlerweile auf den Weg zu Sam und Jaron gemacht, während Paula irgendwas in ihrem Tablet zu suchen scheint.
"Paula?"
"Ja, Zoey?"
"Magst du am Mittwoch auch zu unserer kleinen Grillparty kommen? Ist nichts großes, nur so eine kleine entspannte Runde..." meinen tiefroten und aufgeschwämmten Augen kann sie keinesfalls wiederstehen und sagt mir zu.
Nachdem wir noch ein paar Info's ausgetauscht haben, dampft sie zu dem nächsten Patienten ab.

Nach drei Stunden ist der Scheiß Cocktail durch meine Venen durch und ich werde von dem ganzen Krempel befreit.
Phil holt mich, mit Clea im Schlepptau ab.
"Wo sind Sam und Jaron?" mein verwirrter Blick lässt Phil auflachen:
"Die habe ich schon zu Ty und Mitch gefahren. Clea muss so oder so erst zuhause einbremsen und ausserdem habt ihr noch gar keine Taschen gepackt!"
Clea guckt schon wie drei Tage Regenwetter und freut sich anscheinend riesig über ihre anstehende Standpauke.
Dementsprechend redet sie während der ganzen Fahrt kein einzigstes Wort und schleicht zuhause durch die Haustüre hindurch.

Stephan kommt gerade aus der Küche und zieht schon einen Stuhl vom Esszimmertisch hervor, um der zu Verhörenden den Platz zuzuweisen.
Mich schickt er allerdings mit einer ausladenden Handbewegung nach oben.
Somit packe ich schnell eine Tasche mit normalen Klamotten, Partyklamotten und ebenfalls Klamotten für Leo.
Anschließend packe ich auch gleich Clea's Tasche, denn die Motivation zum packen wird nach der Standpauke bestimmt dahin sein.

Gefühlt nach Stunden, kommt Clea mit einer Fresse bis zum Boden in mein Zimmer gelaufen.
"Zieh nicht so eine Schnute, das war jetzt das erste Mal das er geschimpft hat und da werden noch viele weitere Male folgen hahhaaha. Nimm dir das nicht so zu Herzen. Sieh es einfach so: Du bist ihm wichtig und er sorgt sich um dich und darum ist es doch schön, das du Anschiss bekommst!"
"Ich erinnere dich bei der nächsten Standpauke von Tom daran, okay?" sie streckt mir die Zunge raus, aber anscheinend hatten meine Worte doch eine Wirkung, denn sie lächelt schon wieder ein bisschen.
"Wir bechern uns den Kummer heute Abend einfach weg!" mein breites Grinsen stößt auf Zustimmung.
"Aber.... Parker hat doch gemeint, das wir so schnell wie möglich wieder abhauen sollen..!"
"Clea. Wenn Parker mit seinen Geschäften beschäftigt ist, bekommt der das doch gar nicht mit und wenn wir eins, zwei Stündchen die Sau rauslassen, dann geht es uns besser und dann hauen wir ab".

Wir schlagen zusammen ein und ich hoffe einfach mal, das der Abend heute, nicht wieder in einer totalen Katastrophe endet.

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