
Part 123
Ich: "Ronja?"
Ronja: "Boah, Zoey, Gott sei Dank gehst du dran! Du musst schnell mit Leo und Sam kommen!"
Ich: "Ähm. Schonmal auf die Uhr geguckt?"
Ronja: "Zooooey, dein Jaron liegt bei Parker auf dem Sofa und ist voll auf Droge!"
Ich: "DER IST WAS?"
Ronja: "Ja. Ihr müsst ihn abholen. Der schiebt anscheinend voll den falschen Film. Mat und Gonso haben ihn von der Tanzfläche gezogen. So ein komischer Typ hat ihn fast nackig gemacht!"
Ich: "Das wird ja immer besser.... Was ist denn mit dem los?"
Ronja: "Soweit ich weiß, hat er die Drogen nicht freiwillig genommen. Jetzt bewegt euren Arsch hier her!"
Ich: "Sollen wir gleich nen Arzt mitbringen?"
Ronja: "Bloß nicht. Parker tötet euch. Jaron ist soweit ok. Aber ihr müsst ihn von hier wegbringen!"
Ich: "Dann müssen wir erst mal schauen wie wir hier rauskommen. Wenn die Männer das mitbekommen, kommen die mit wehenden Fahnen. Wir versuchen uns zu beeilen!"
Ich klatsche mir meine Hand ins Gesicht und würde am liebsten lauthals losschreien:
"Fuck!"
Leo richtet sich sofort auf:
"Was ist los?"
"Jaron liegt im Bootshaus bei Parker auf dem Sofa und hat Drogen intus. Irgend so ein Typ hat ihm die wohl verabreicht und auf dem Tanzfläche fast komplett ausgezogen!" ich weiß gar nicht was ich als erstes machen soll und laufe aufgeregt hin und her.
"Verdammt. Ich geh Sam wecken. Zieh dich an!" Leo springt aus dem Bett und stoppt abrupt vor der Türe:
"Wie kommen wir hier unbemerkt raus? Wenn Tom Wind davon bekommt, geht er mit und nimmt Parker den Laden auseinander.... Shit... Ich weck jetzt Sam und dann überlegen wir!"
Während Leo Sam weckt, ziehe ich mir schnell eine Jeans und einen Hoodie an.
Kurz darauf zieht Leo Sam zur Türe herein.
"So und jetzt?" Leo fährt sich ein paar Mal durch die Haare und wirft mir einen fragenden Blick zu.
"Vielleicht zieht ihr euch erst mal was an. Wegen mir könnt ihr auch in Boxershorts gehen, könnt aber ein bisschen komisch rüberkommen! Clea schläft?"
Leo geht mit leichtem grinsen zu seinem Kleiderschrank und zieht ein paar Klamotten für Sam und sich aus heraus.
"Ja, ich hab sie schlafen lassen. *hatschi*" Sam verdreht seine Augen und erwiedert mein "Gesundheit!" mit einem "Danke!"
"Also Sam könnte direkt zur Haustüre rausspazieren und sagen, das er daheim was vergessen hat und das morgen für die Arbeit braucht. Und du Leo, könntest sagen, das du ihn begleitest damit nichts passiert. Da bin dann nur wieder ich das Problem!" manchmal hasse ich mich selbst, das ich solche Aktionen immer ausbremse.
"Pass auf. Du ziehst deine Klamotten wieder aus und gibst sie mir. Dann gehst du runter aufs Klo. Wenn du zurückkommst, laufen wir die Treppe runter und du versteckst dich vor der Haustüre. Dann fällt das doch nicht auf, das du nicht ins Zimmer gelaufen bist!" Leo steckt voller Überraschung und ich stimme seinem Vorschlag zu.
Ich ziehe mich also wieder bis auf Unterhose und Top aus und laufe die Treppe runter.
Im Wohnzimmer sitzen Oli, Phil und Franco.
Tom und Alex müssten Gott sei Dank zur Arbeit gegangen sein.
So leise wie möglich, laufe ich weiter, werde aber gleich von Oli entdeckt:
"Alles Gut?"
"Ja, muss nur aufs Klo!" ich flitze schnell ins Badezimmer, warte eine Zeit lang ab, spüle dann unnötiger Weise und laufe zurück in den Flur.
Als ich dort ankomme, laufen die Jungs mit lauten Schritten runter und ich renne zur Haustüre.
"Heute herrscht aber ein Verkehr. Was ist mit euch?" Franco meldet sich zu Wort, worauf Sam erst mal einen lauten Nieser loslässt.
"Gesundheit!" ertönt es dreistimmig.
"Danke! Muss noch schnell was von zuhause holen. Sind gleich wieder da!"
"Kannst du das nicht von Leo ausleihen? Und warum gehst du mit Leo? Händchenhalten?" ich vermute Franco ist schon wieder misstrauisch.
"Nein, er kann schlecht meinen Sozialversicherungsausweis ausleihen. Und ich geh mit, da es ihm nicht so prickelnd geht. Alleine kann ich mitten in der Nacht nur schlecht bei ihm zuhause auftauchen!" Leo erstaunt mich heute wirklich.
Als wenn er das schon Tagelang geübt hätte.
"Dann passt aber auf! Und wenn es dir schlechter geht, sag bescheid! Ist Zoey schon wieder hoch?" Oli bringt wieder Sam's Blut in Wallung.
"Mach ich. Die ist gerade hochgerannt, als wir runtergelaufen sind. Also, wir gehen kurz!" Sam und Leo kommen schnell auf mich zugelaufen und schieben mich vor sich aus der Türe.
"Leo, wo sind meine Klamotten?" gifte ich ihm leise entgegen, worauf er stöhnend ins Haus zurückläuft.
Sam lacht leise vor sich hin, worauf ich ihm gegen das Schienbein trete:
"Lach nicht so dumm. Soll ich in Unterwäsche hier draußen und im Bootshaus rumrennen, oder was?"
Während Leo immer noch im Haus ist, laufen wir schnell zu Sam's Auto, in dem ich mich auf die Rückbank lege, damit ich nicht zufällig entdeckt werde.
Kurz darauf kommt Leo mit leeren Händen wieder zurück und öffnet die Beifahrertüre.
"Halloooo? KLAMOTTEN?"
"Ja, jetzt chill mal!" er zieht die Klamotten unter seinem Hoodie vor und schmeißt sie einfach im hohen Bogen nach Hinten.
Ich empfange die Anziehsachen mit meinem Gesicht:
"Danke auch!"
Sam brettert wie wild durch die Straße, während ich auf der Rückbank durchgeschüttelt werde und irgendwie versuche mich anzuziehen.
"Klappt's?" Leo schaut mir schon seit geraumer Zeit zu und scheint sich prächtig zu amüsieren.
"Wenn dein Kumpel nicht so gestört durch die Gegend kurven würde, ginge es eventuell besser" meine Nerven liegen einfach blank, weil ich nicht weis, wie wir auf Jaron treffen werden.
"Mit Socken und Schuhen hab ich heute wohl nicht das Vergnügen, oder?" ich schüttle augenrollend meinen Kopf.
"Das hast du nicht erwähnt! Stell dich nicht so an. Das fällt bei dir doch auch nicht mehr auf, so oft wie du immer ohne Schuhe rumrennst!" Leo widmet seinen Blick wieder schwer Seufzend der Straße, während Sam wie wild vor sich hinniest.
"Behalt deine Bazillen ja bei dir!" mein Körper drückt sich noch ein Stück fester in die Rückbank, um mehr Abstand zwischen Sam und mir herzustellen.
Sam parkt fast direkt vor dem Bootshaus, damit wir Jaron nachher nicht so weit schleppen müssen.
Wir drei stürmen zeitgleich aus dem Auto und schieben alle Menschen aus dem Weg, die uns in die Quere kommen.
"Gonso!" kurz vor dem riesigen Brummbär bleib ich stehen und schlinge meine Arme zur Begrüßung um ihn.
"Das ist ja schön dich mal wieder zu sehen! Andere Umstände wären mir allerdings lieber gewesen!" er drückt mich ebenfalls kurz und dreht sich dann zu seinem Partner:
"Emilio, ich bring die drei zu Parker!"
"Ist Parker sauer?" ich hoffe so sehr das Gonso auf meine Frage hin verneint, da ich es mir mit Parker auch nicht unbedingt verscherzen wollen würde.
"Ja das ist er. Allerdings nicht auf den Blonden oder euch... Sondern auf diesen Cody oder wie der heißt. Wenn der nochmal hier auftauchen sollte, reißt Parker ihn in Stücke!" Gonso winkt uns hinter sich her und schleust uns durch die Masse bis zu der bewachten Türe direkt neben der Tanzfläche.
"Hey ihr Affen, lasst die drei rein. Die werden von Parker erwartet!" Die beiden Securitys nicken ihm zu und öffnen uns die Türe.
Ich kenne den Weg noch, da ich damals von Parker, nach meiner Flucht vor Moritz, auch nach hier hinten gebracht wurde.
Eine motzende Stimme dringt durch den Gang:
"Jetzt trink das Wasser, Jaron! Das ist wichtig!"
Als wir in dem Aufenthaltsraum ankommen, sehe ich Jaron auf dem Sofa liegen und wie wild mit den Armen vor sich rumfuchteln.
Parker sitzt neben ihm, mit einer Wasserflasche in der Hand und redet nonstopp auf ihn ein.
Matteo sitzt auf einem der Stühle, gegenüber der Beiden und begutachtet das ganze amüsiert.
Ich räuspere mich kurz, worauf Matteo sich uns als erstes zuwendet und sofort auf uns zuspringt, als er uns erkennt.
Kurz vor mir stoppt er allerdings und mustert skeptisch meine Füße:
"Bist du wieder auf der Flucht?"
"Ne. Mein Freund dachte einfach das Schuhe bei mir unnötig seien!" ich werfe Leo einen vielsagenden Blick zu und widme mich wieder Mat der mir sofort ein paar Küsschen aufdrückt und anschließend mit den Jungs einschlägt.
"Hey Parker. Wie geht's ihm?" ich lege meine Hand auf seine Schulter und schaue meinem verwirrten Blondi zu, der gerade irgendwelche komischen Gesichtszuckungen auslebt.
"Hi Zoey. Pass auf, ihm ist extrem heiß, er hat starke Zuckungen und schiebt ein paar Halluzinationen. Das ganze kann noch bis zu zwei Stunden gehen. Vielleicht habt ihr auch Glück und es endet schneller. Er muss viel trinken und versucht ihn runterzukühlen. Kennt ihr diesen Cody?" Parker sieht extrem wütend aus, worauf ich schnell wieder meine Hand zu mir nehme und schwer schlucke:
"Nein. Von einem Cody hab ich noch nie etwas gehört. Tut mir echt leid!"
"Zoey, ich bin nicht mit euch sauer. Dieser Cody hat Jaron die Pille untergejubelt um ihn gefügig zu machen und ihn beinahe auf meiner Tanzfläche vernascht! SOWAS MACHT MAN NICHT! UND SCHON GAR NICHT IN MEINEM CLUB! Wenn ich diesen Typ finde, dann hatte er heute das letzte mal einen harten in der Hose. Versprich mir, das du Info's lieferst, wenn du etwas weißt!" Parker's scharfer Blick trifft mich, aber ich verspreche es ihm hoch und heilig, da es ja auch in unserem Interesse liegt.
"Kommt ihr mal wieder zum feiern? Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen!" Mat grinst mich von der Seite an, worauf ich ihm lachend zunicke:
"Na klar! Wir müssen jetzt aber erst Mal Jaron wieder auf die Füße bekommen und dann machen wir wieder Party!"
"Super! Ich muss leider wieder vor, Levin steht ganz alleine da vorne. Wir sehen uns!" Mat lässt seinen üblichen Zuckungen wieder freien Lauf und verschwindet darauf zur Türe hinaus.
Ich setze mich neben Jaron auf das Sofa und nehme seine wild fuchtelnde Hand in meine.
Meine Aufmerksamkeit fällt auf das aufgerissene Hemd und seinen zerkratzten Bauch.
Der Typ hätte Jaron's Zustand total ausgenutzt!
Mich schüttelt es bei den Gedanken ordentlich durch, worauf jetzt Parker eine Hand auf meine Schulter legt:
"Denk nicht darüber nach, was hätte passieren können. Es ist nicht passiert! Mat kennt dich und deine Freunde, genauso wie Gonso und auch Levin. Die werden immer ein Auge auf euch haben. Man weiß nie, welches Gesindel sich hier reinschleicht. Jetzt bringt den Jungen nach Hause".
"Danke Parker!" ich umarme ihn kurz, bevor er aufsteht und vor Leo und Sam stehen bleibt:
"Nichts zu danken. Und nun noch zu euch zwei. Die Sache von damals legen wir aufs Eis. Ihr schein korrekt zu sein. Aber keine krummen Dinger in meinem Laden, verstanden?" Leo und Sam schlagen nickend mit der Faust bei Parker ein und damit scheint die Sache bereinigt zu sein.
"Jarooooo..." Jaron packt mich an den Schultern und drückt mich fest an sich:
"Du bist gar nicht so flauschig wie du aussiehst".
"Jaron, drück nicht so fest, du tust mir ein bisschen weh!" auf mein flehen hin kommen Leo und Sam, die versuchen, mich aus Jaron's Umarmung zu befreien.
"Junge, der hat Kraft!" Sam hat wirklich Schwierigkeiten Jarons Arme von mir zu entfernen, doch als Leo ihm hilft, schaffen sie es dann doch.
"Zoey nimm ein bisschen Abstand. Der zerquetscht dich sonst noch unabsichtlich" Leo schiebt mich auf die Seite und packt Jaron, gleichzeitig mit Sam, an den Armen.
Die beiden ziehen Blondi in einen aufrechten Stand, was ihm gar nicht zu behagen scheint, da ihm fast die Füße wieder wegknicken.
"Jaron, wir müssen jetzt zum Auto laufen. Wir nehmen dich mit zu uns. Versuch ein bisschen mitzuhelfen!" Leo stöhnt laut auf, da Jaron keinerlei Muskelspannung zeigt.
"Ich lauf vor und mach euch die Türen auf. Wir gehen hinten raus" mit etwas Abstand, laufe ich vor den Dreien her und lotse sie zum Hinterausgang.
Sam und Leo läuft schon nach ein paar Minuten der Schweiß von der Stirn, da Jaron sich mehr hängen lässt, als selber zu laufen.
Man könnte meinen die zwei schleppen einen Psychopat mit sich rum, da unser Freund die ganze Zeit mit sich selbst redet und immer wieder gruselig auflacht.
"Wie bekommen wir den nachher unbemerkt ins Haus?" darüber hat sich auch noch keiner Gedanken gemacht.
"Erst das eine, dann das andere. Irgendwie muss es ja gehen!" Leo beißt ordentlich die Zähne zusammen, als er von Jaron eher unabsichtlich in einen halben Schwitzkasten genommen wird.
"Hahhaha, kann man euch irgendwie helfen?" als ich fast die Hintertüre geschlossen habe, kommt Gonso angelaufen und mustert amüsiert das Spektakel.
"Musst du nicht vorne aufpassen?" ich bin froh über die nahende Unterstützung, da ich mir nicht vorstellen kann, das Leo und Sam das unkontrollierte Geschöpf bändigen können.
"Ich hatte da sowas im Gefühl und so wie ich das sehe, lag ich genau richtig!" Gonso läuft auf die drei Jungs zu und entfernt, mit einer schon fast lächerlichen Leichtigkeit, Jarons Arm von Leos Hals.
Der zu Mensch gewordene Bär geht darauf leicht in die Knie und schmeißt sich unser Opfer direkt über die Schulter:
"Wo habt ihr geparkt?.... Junge, zappel nicht so!"
Wir zeigen Gonso den Weg und laufen einfach vorraus, während Jaron die halbe Straße unterhält:
"Dieser Hase ist viel flauschiger als die anderen. Du bekommst nachher eine Karotte von mir. Hier wackelt alles so und irgendwie ist mir wirklich wahnsinnig schlecht. Hasi, wollen wir tanzen gehen?"
"Hahahhaa, ich geb dir gleich Hasi" Gonso lacht sich halb schlapp.
"Weist du, ich bin schwul und hasse es eigentlich. Ich will nicht mehr Ich sein. Ich hasse den Typ, den ich tagtäglich im Spiegel sehe!" langsam wird es echt kritisch, Jaron schlägt eine Richtung ein, die mir gar nicht gefällt.
"Zoey, das ist ganz und gar nicht gut was ich da höre!" Gonso blickt mich mit Sorgenvollen Gesicht an, worauf ich ihm traurig zunicke:
"Ich weis. Das ist ja gerade das Problem. Er wird deswegen fertig gemacht und blockt voll ab!"
Gonso seufzt schwer auf und stellt Jaron direkt vor seinen Füßen ab.
Um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, klatscht er ihm kurz auf die Wange:
"Du hörst auf, dich fertig zu machen! Das ist doch egal ob du schwul, hetero, bi oder sonstwas bist. Nur der Charakter und das Herz zählt und da bekommst du volle hundert Punkte. Reduziere dich nicht auf das schwul-sein, du bist so viel mehr".
Jaron steht mit weit aufgerissenen Augen vor dem Kraftprotz und zeigt mit dem Finger auf Gonso:
"Boah, der kann ja sprechen!"
Laut aufseufzend öffnet Leo die hintere Autotüre, worauf Gonso Jaron einen kräftigen stoß gibt und Besagter einmal quer durch das Auto fliegt.
Wir verabschieden uns von dem Türsteher unseres Vertrauen und steigen ins Auto ein.
Leo setzt sich nach hinten, während ich vorne bei Sam Platz nehme.
Während der Fahrt ist es unheimlich still.
Ich fasse einfach nicht was Jaron vorhin gesagt hat...
Er hasst sich.
Er will nicht mehr Er sein, weil irgendwelche Idioten ihn fertig machen.
Obwohl ich von diesem Gedanken mehr als unbegeistert bin, überlege ich, ob es nicht doch sinnvoll wäre, Shane mit ins Boot zu holen.
Vielleicht braucht Blondi schwule männliche Unterstützung, damit er sich nicht so alleine fühlt.
Kaum hält Sam vor der WG, scheint Jaron seinen Wortschatz wieder geupdatet zu haben und plappert wie ein Wasserfall.
"Du musst jetzt die Klappe halten. Wenn die da drin Wind davon bekommen, bist du einen Kopf kürzer!" Leo versucht die Tratschtante zu besänftigen, was nur suboptimal funktioniert.
Ich drehe meinen Kopf zu Leo und seufze laut auf:
"Wenigstens sind alle Lichter aus und die scheinen zu schlafen. Vielleicht schaffen wir es unauffällig bis in unser Zimmer!" wirklich dran glauben tue ich nicht, aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben.
Die erste Herausforderung gestaltet sich schon beim aussteigen aus dem Auto.
"Komm, du musst aussteigen. Lass dein Hemd an, Jaron. Bitte. Ja gut, dann zieh es halt aus." Leo ist schon fast am verzweifeln, während ich den Haustürschlüssel von ihm entgegennehme und zur Haustüre laufe.
Nach gefühlten Stunden, haben Sam und Leo unser Katastropholi aus dem Auto gezerrt und buxieren ihn mittig in Richtung Haustüre.
"Jetzt musst du wirklich leise sein. Versuch dich zu beherrschen!" ich halte den Jungs die Türe auf und schicke ein Stoßgebet nach dem anderen in den Himmel.
Auf der Treppe bleibt Jaron urplötzlich stehen und will seine Arme von Leo's und Sam's Schulter wegziehen.
Dadurch kommen die Beiden ins straucheln, rutschen auf den Stufen weg und reißen sich und Jaron ins verderben.
Nachdem die Herren ein Stück nach unten gerutscht sind, liege ich dann auch auf der Nase und stöhne gequält auf.
Es dauert dann auch nicht lange bis das Flurlicht angeht und Oli oben an der Treppe auftaucht:
"Darf man fragen was das hier wird?"
Ich richte mich etwas auf und schaue hektisch umher:
"Ich suche meinen Ohrring, den hab ich verloren und die Jungs helfen mir!"
"Aha. Dafür musstet ihr natürlich Jaron abholen, damit er bei der Suche hilft, oder wie? Wollt ihr mich eigentlich verarschen?" Oli wirft einen Blick auf Jaron und zieht die Augenbrauen zusammen.
"Mir ist so heiß. Ich will schwimmen. Sollen wir in den Pool?" Jaron versucht aufzustehen, fällt aber gleich wieder auf die Nase.
"Was ist denn hier los?" Franco kommt jetzt ebenfalls in den Flur und ich schaufel uns gedanklich schonmal unser Grab.
Oli und Franco helfen uns mürrisch auf die Füße und als die beiden Jaron hochziehen und Oli ihm in die Augen sieht, ist die Kacke am dampfen.
Oli's Kopf läuft blitzschnell rot an:
"Ich stelle euch jetzt eine Einzigste Frage! Die werde ich auch nur einmal stellen und untersteht euch ja, mich anzulügen: Hat Jaron Drogen genommen?"
Mir wird kotzübel.
Meine Handflächen werden schweißnass und der Kloß in meinem Hals wächst zu einem riesigen Ungetüm heran:
"Er hat es nicht freiwillig gemacht! Das würde er nie tun! Es wurde ihm untergejubelt!"
In Oli's Augen kann ich trotzdem die Enttäuschung erkennen.
"Wirklich, du..." Oli unterbricht mich harsch:
"Wir versorgen jetzt erst Jaron, dann wird geredet!"
Franco und Oli zerren Blondi in unser Zimmer und legen ihn dort auf dem Bett ab.
Franco rennt nach unten und holt zwei Wasserflaschen, wovon er eine sofort bei seiner Ankunft Jaron in die Hand drückt:
"Trinken!"
Oli entdeckt kurz darauf seinen zerkratzten Bauch:
"Wisst ihr da was?"
"Ich sag doch, er hat das nicht freiwillig eingeschmissen!" mit halbtränigen Augen stehe ich neben Oli, der mich jetzt genauer mustert:
"Wisst ihr was es war und wann er es genommen hat?"
"Es wird vermutet das es Ecstasy war. Die Wirkung müsste im Normalfall nur noch eine Stunde anhalten, aber er ist schon viel ruhiger geworden. Ihm ist halt dauernd so heiß..." auf meine Erklärung hin wird Leo nach unten geschickt um ein Fieberthermometer zu holen.
"Also, dann ziehen wir ihm die Hose aus, damit wir bei Bedarf ein paar Wadenwickel machen können und er nicht zuviel Stoff am Körper trägt!" als Oli den Knopf öffnen möchte, erschrickt Jaron und rollt sich zu einer Kugel zusammen.
"ZOEY WAS IST DA PASSIERT?" Oli, genauso wie Franco, schauen mich entsetzt an.
"Ganz so weit ging es zum Glück nicht. Aber weit genug. Ich mach das! Vielleicht ist es besser wenn das jetzt eine weibliche Person übernimmt" ich streiche Jaron über den Kopf, während Oli mir zustimmt:
"Ok, pass auf: Wir kontrollieren die Temperatur, wenn die ok ist, dann sorgst du dafür das er genug trinkt und die Hose auszieht. Leo, du kannst bei Tom drüben schlafen, der hat Nachtschicht. Zoey, wenn was ist, holst du mich bitte sofort! Und morgen wird Tacheles geredet!"
Leo, der schon die ganze Zeit stumm neben Oli steht, reicht diesem das Fieberthermometer.
"Ok, etwas erhöht, aber noch im Rahmen. Puls und Blutdruck sind noch erhöht, aber das dürfte sich auch bald legen.Wir gehen jetzt raus und du kümmerst dich, ok?" Oli streicht mir über den Kopf und verlässt darauf mit der restlichen Männerschar das Zimmer.
Oh Jaron.
Wir müssen dich unbedingt wieder hinbekommen!
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