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Part 100

😳😳
Ich kann es kaum fassen, aber wir sind schon wieder bei dem hundertsten Kapitel angekommen.
Das ist so krass, vor kurzen haben wir doch erst mit dieser Story angefangen und jetzt ist die Hälfte schon wieder erreicht.
Ich danke euch wirklich von ganzem Herzen für eure Unterstützung!
Egal ob ihr stille Leser seid oder ab und zu ein Kommi oder Vote hinterlasst, ich bin dankbar über jeden Einzelnen von Euch!
Vor allem möchte ich aber meinen SUCHTIS danken!!
Ohne euch hätte ich ab und an schon das Handtuch geworfen und wäre in Selbstmitleid ertrunken🤣🤣🤣
Ihr schafft es aber, mir jeden Tag ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, auch wenn ich mal total unzufrieden mit meinen Kapiteln bin!
Danke, Danke, Danke💙💚💙💚

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Euch Danke ich ganz besonders!
Ihr seid wirklich die Sucht-Elite (ich hoffe ich habe niemanden übersehen) der Extraklasse!
Danke das es euch gibt!💚💙💚

Bevor das jetzt hier noch ein ganzer Roman wird, wozu ich durchaus fähig wäre, lass ich jetzt lieber mal wieder Zoey ran!

Aber noch kurz nebenbei:
Ich lass die Symptomatik bei Zoey scharf anziehen. Normalerweise sind die Auswirkungen nichts so rasant, eher im chronischen Verlauf schleichend (bei dramatischer Überdosierund eigentlich sofort lebensbedrohlicher Notfall) allerdings müssten wir uns dann die nächsten 100 Kapitel ausschließlich damit befassen, aber wir brauchen ja schließlich etwas Abwechslung.
Nicht das ihr denkt ich bin zu faul im recherchieren 😛
Also, habt etwas Nachsicht mit mir 😁😁😁😁

Eine Ladung Herzen für Euch
💙💚💙💚💙💚💙💚💙💚💙💚💙
Eure Rojo
___________________________________

Franco und ich betreten das Zimmer von Leo, Sam und Stephan.
"Hey, ihr zwei! Schön euch zu sehen" Stephan strotzt nur so vor Energie und winkt mich gleich zu sich:
"Komm her! Wie geht's dir?" er drückt mich fest an sich.
"Ganz okay. Und wie geht es dir?" ich betrachte Stephans Hand, die schon gar nicht mehr so dick eingebunden ist.
"Ganz gut soweit. Ab Donnerstag bin ich wieder zuhause." er streicht mir freudestrahlend über den Kopf und schiebt mich kurz darauf in Richtung Leo.
Der zieht eine Fresse bis zum Boden, genauso wie Sam im Bett gegenüber.
"Hey, was ist los?" ich küsse Leo kurz zur Begrüßung und lege ihm einen Arm um die Schulter.
"Dein Freund ist genervt, weil er nichts machen darf und ausschließlich liegen bleiben soll. Ausserdem muss er auch bis Donnerstag hier bleiben und das scheint ihm überhaupt nicht in den Kram zu passen!" Stephan klärt mich freundlicher Weise über die Umstände auf, worauf ich Leo über die Wange streiche:
"Jetzt stell dich doch nicht so an. Du bist ja nicht alleine hier. Du musst einfach ein bisschen Geduld haben und bald kannst du wieder tun und lassen was du willst! Ich hab dir übrigens Klamotten mitgebracht, dann muss Stephan nicht alles für dich opfern".
"Hmmm. Danke. Bleibst du bis Donnerstag bei mir? Dann ertrage ich das vielleicht!" er drückt mir ein paar Küsse auf die Wange und schenkt mir einen flehenden Blick.
"Nein, das geht nicht. Das weißt du doch, ausserdem schlafe ich die nächsten Tage bei Clea."
Sam richtet sich etwas auf und sieht mich neugierig an:
"Echt? Hat sie gar nicht erzählt. Dann bin ich aber auch beruhigter, falls irgendetwas sein sollte, bist du dann ja da!"

Vielleicht hätte ich Clea vorher fragen sollen, ob das mit dem übernachten klar geht.
Hab ich wohl irgendwie vergessen...

"Hat sie bestimmt nur vergessen zu erwähnen!" mein Blick streift Franco, der mich mit skeptischen Blick mustert:
"Hast du überhaupt gefragt? Oder hast du dich selbst, ohne Vorwarnung, eingeladen?"
"Natürlich hab ich gefragt. Was denkst du denn von mir?" ich bin schon etwas schockiert über diese Frage, aber auch nur, weil er mich mal wieder voll durchschaut hat.
"Bei dir weiß man nie!" Franco widmet sich wieder Stephan und wir verbringen noch zirka eine Stunde bei den Herren, bis bei Franco Aufbruchstimmung aufkommt:
"Zoey wir sollten los. Mein Dienst fängt bald an!"
"Ich kann auch zu Clea rüber laufen, sind doch nur ein paar Meter!"
"Kommt nicht in Frage. Ich liefer dich direkt dort ab." laut seinem Gesichtsausdruck, lässt er mir keinen Spielraum für Verhandlungen.

Nach der Verabschiedung fährt mich Franco direkt zu Clea und lässt es sich nicht nehmen, mich direkt zur Türe zu bringen.
Ich stelle mich genau vor ihn, damit ich Clea vielleicht mit meinen Gesichtszügen Hinweise für das richtige Verhalten geben kann.

Clea reißt die Türe auf und sieht mich erschrocken an:
"Zoey, was machst du denn hier?"
Ich verdrehe meine Augen und zwinker ihr kurz darauf zu:
"Ich weis, ich bin ein bisschen zu früh, Sorry. Schlimm?"
Clea sieht ehrlich gesagt, ziemlich fertig aus: Ihr Gesicht ist aschfahl, die Augenringe tragen fast dieselbe Farbe wie ihre Pupillen und anscheinend ist der linke Arm momentan wieder nicht körperzugehörig.
"Clea gehts dir gut?" Franco schiebt mich ein Stück zur Seite, tritt einen Schritt auf sie zu und mustert sie genauer.
"Ja, ich hab nur wieder so einen Schub. Umso besser das, äh......jetzt hab ich den Faden verloren!" peinlich berührt kratzt sie sich am Hinterkopf und mustert den Boden.
"Ja, dann ist gut das ich jetzt da bin. Ich kümmere mich um dich. Tschüss Franco bis die Tage" ich schiebe Clea rückwärts in das Haus hinein und knalle Franco die Türe vor der Nase zu.

"Clea! Du hast mir versprochen das du das Zeug nicht mehr trinkst und jetzt siehst du schlimmer aus als jemals zuvor! Verdammt..." ich schnappe ihre Hand und zieh sie hinter mir her, in ihr Zimmer.
"Es tut mir leid. Sie hat mich kontrolliert, aber..." Clea legt sich auf ihr Bett und starrt an die Decke.
"Aber was?" ich versuche sie zu animieren weiter zu reden.
"Was, aber was?" ihr Blick fixiert weiterhin die Decke, was mir langsam aber sicher Angst macht.
"Schlaf erst mal eine Runde! Du bist total neben der Spur..." ich werfe ihre Decke über sie drüber und setze mich an ihren Schreibtisch.

Scheiße, das ist schlimmer als bisher....
Zum Glück sitz ich jetzt nicht in Frankreich fest.
Wenn ich erst nächste Woche zurückgekommen wäre...

Meinen Körper überzieht ein Gänsehautschauer und ein paar Tränen lösen sich aus meinem Auge.

Zoey, reiß dich zusammen.
Wir rocken jetzt das Ding und bald ist Clea das Giftzeug hoffentlich los!

Ich beschließe schonmal alleine mit dem "Tagebuch" anzufangen und krame dafür in den Schubladen des Schreibtisch herum, um ein paar Blätter oder einen Block zu finden.
In der hintersten Ecke, der zweiten Schublade, fällt mir eine Art Notizbuch auf.
Neugierig lege ich es auf die Arbeitsfläche vor mir und beginne darin zu Blättern.

Clea hat schon angefangen, die bisherigen Wochen zu dokumentieren.
Soweit sie es noch wusste, hat sie die Daten, die Saftmenge, die Kapselanzahl, die Symptome und die Arztbesuche mit Diagnosen niedergeschrieben.
Darunter finde ich auch die Notizen der letzten zwei Tage.

Sonntag:
Direkt nach Ankunft von Zoey - 1 Liter Saft.
Gegen Abend beginnende Symptome:
Kopfschmerzen, Übelkeit, Taubheit des linken Arm, Bauchschmerzen, Vergesslichkeit.
Symptome sind schneller und heftiger als sonst aufgetreten.
Abends:
Konnte meine Mutter beobachten, wie sie 5 anstatt den sonst beigemischten 2 Kapseln in den Saft schmeißt. (Videobeweis)
Kurz darauf, musste ich das Gebräu trinken.
Symptome:
Komplette Nacht über starke Bauchkrämpfe, Erbrechen, Ohrensausen, Schlaflosigkeit obwohl ich Todmüde bin.

Montag:
Morgens konnte ich meine Mutter wieder beim zusammenmischen beobachten.
Ebenfalls wieder 5 statt 2 Kapseln (Fotos!)
Kurz vor der Schule - 1/2 Liter Saft getrunken.
Symptome:
Quälende Kopfschmerzen, keinen Appetit, Schwach, kotzübel, kann mich auf den Unterricht nicht konzentrieren.
Abends:
1 Liter Saft, Zubereitung leider verpasst.
Meine Mutter hat einen Arzttermin für nächste Woche angesetzt, aufgrund der unerklärlichen Symptome.
Symptome:
Krampfanfall, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Heulkrämpfe.

Dienstag:
Morgens 1/2 Liter Saft mit 4 Kapseln (Video).
Symptome:
linker Arm kompletter Vormittag lahmgelegt, Kopfschmerzen, habe das Gefühl mich viel zu langsam zu bewegen.

Scheiße, Pia legt es voll drauf an!

Mir wird richtig übel, da ich nicht verstehen kann, wie eine Mutter ihrem Kind soetwas antun kann.

Wir dürfen das nicht ewig in die Länge ziehen...
Ein paar Tage, um die Beweise zu ergänzen und die Reaktionen meines Körpers eindeutig dokumentieren zu können.
Danach muss ich den Männern Bescheid sagen..
Hoffentlich geht das alles gut!

Ich blättere ein paar Seiten nach hinten, da ich dort mit meinen Aufzeichnungen starten möchte und finde dort ebenfalls ein paar beschriebene Blätter.
Auf der ersten Seite ragt dick und fett mein Name hervor.
Clea hat alle Tage, an denen ich ihren Saft getrunken habe notiert und die Symptomatik, soweit sie sie wusste, aufgeschrieben.
Allerdings hat sie überall Platz gelassen, damit ich die restlichen Symptome ergänzend eintragen kann.

Mit einer zittrigen linken Hand notiere ich alles haargenau, soweit wie es mir gedanklich noch möglich ist.

Hoffentlich können die das später entziffern, meine linke Hand ist wirklich nicht fähig leserlich zu schreiben.

Kaum habe ich den letzten Punkt gesetzt, höre ich wie unten die Haustüre ins Schloß fällt und Pia sich lauthals bemerkbar macht:
"Clea, ich bin wieder da!"
Ich werfe das Notizbuch schnell zurück in die Schublade und laufe leise die Treppen runter.
Bevor ich die Küche stürme, werfe ich einen kurzen Blick hinein:
Auf dem Tisch steht eine vollgepackte Einkaufstüte und Pia rührt schon wieder einen Giftcocktail zusammen.
Meine Finger ziehen zittrig mein Handy aus der linken Hosentasche und kurz darauf Filme ich auch schon, wie Pia fünf Kapseln in den Vitaminsaft schmeißt und nebenher "Oh happy Day" singt.

Markaber und richtig angsteinflößend!

Nachdem sie den Verschluss auf die Flasche geschraubt hat, beende ich das Video und laufe locker lässig in die Küche:
"Hi Pia!"
Cleas Mutter fährt vor Schreck zusammen und hält sich eine Hand auf die Brust:
"Gott, Zoey! Hast du mich erschreckt.... Wie geht's dir denn? Ich hab von dem Busunfall gehört.."
"Sorry, war keine Absicht. Mir geht's soweit gut, danke. Mein Brustkorb schmerzt noch ein bisschen und mein Arm ist kaputt, aber da hab ich schon schlimmeres überlebt" ich setze mich auf einen der Küchenstühle und grinse sie freundlich an.
"Wo ist Clea?" nebenher fängt sie an, die Einkäufe zu verräumen.
"Die schläft. Ihr ging es vorhin nicht so gut. Kann ich dir was helfen?"
"Nein, nein. Lass nur. Oh, die arme... wir haben bald einen Arzttermin, das kann doch nicht so weiter gehen, das sich niemand um das Arme Kind bemüht. Weist du, es ist schwer wenn man alleinerziehend ist und das Kind immerwieder solche Schübe bekommt. Manchmal muss ich mich wirklich fast zerreisen!"

Und ich muss gleich kotzen, bei der verlogenen Scheiße, die du da raushaust!

"Oh, dann trifft es sich ja vielleicht ganz gut. Ich wollte fragen ob es dir was ausmacht, wenn ich hier ein paar Tage übernachte. Die Männer sind total in ihrer Arbeit eingespannt und die haben es nicht so gerne, wenn ich nachts alleine bin und dann sowiso nach so einem Unfall... nebenbei kann ich mich um Clea kümmern und du hast ein bisschen Luft. Wenn ihr morgens weg seid, geh ich zur Wache rüber" ich klimpere mit den Wimpern und lege meinen "kleines braves Mädchen"-Blick auf.
Pia's Gesichtsausdruck verdunkelt sich etwas:
"Ich denke das es dir bestimmt zuviel wird, zumal du selbst nicht ganz auf dem Damm bist.... vielleicht ist es besser..." bevor mich Pia offiziell ausladen kann, nehme ich die Sache selbst in die Hand:
"Nein, das passt prima. Clea und ich unterstützen uns gegenseitig. Das ist absolut klasse, das ich hier bleiben darf, danke! Dann bekommst du auch mal eine kleine Pause. Bis später!" auf schnellsten Wege laufe ich die Treppen hoch und höre noch, wie in der Küche plötzlich die Töpfe knallen.

Oh, da ist aber plötzlich jemand sauer!

In Cleas Zimmer angekommen, schmeiße ich mich neben ihr aufs Bett und daddel ein bisschen auf meinem Handy herum.
Nebenbei beobachte ich immer wieder meine Freundin, da sie sehr unruhig schläft und es mir den Anschein macht, das sie Schmerzen hat.

Mir wird ganz anders, wenn ich denke, was da auf mich zukommt.
Hoffentlich ist Tom nicht allzu sauer, wenn er das rausbekommt, es ist ja für Clea!
Die restlichen Generäle werden auch nicht gerade begeistert sein, aber es gibt einfach keinen anderen Weg....
Es sind ja nur ein paar Tage!

Es klopft an der Türe und kurz darauf streckt Pia ihren Kopf in das Zimmer.
"Zoey, ich muss nochmal kurz weg. Im Kühlschrank steht was zum Essen, das könnt ihr euch warm machen. Clea soll ihren Saft trinken, der steht unten auf dem Esstisch. Wenn was ist, dann ruft an. Bis später!" ohne auf eine Antwort zu warten, knallt sie die Türe wieder zu und verschwindet aus dem Haus.

Da ich jetzt freie Bahn und eh nichts zu tun habe, schnappe ich mir mein Handy und laufe nach unten in die Küche.

Während ich die Tabletten aus dem Schrank rauskrame, trinke ich immer wieder einen Schluck von dem Gebräu.
Mir ist wirklich nicht wohl dabei, aber ich denke einfach daran, das ich das für Clea tun muss.
Ich fotografiere das chinesische Etikett ab und nehme die Kapseln genauer unter die Lupe.
Nach dem öffnen der Dose, stecke ich meine Nase hinein und muss kurz darauf fast kotzen, da die Dose abartig stinkt.
Die Kapseln sehen aus wie herkömmliche Vitamin C Tabletten, die man in jeder Drogerie kaufen kann.

Vielleicht weiß Pia auch gar nicht das die Kapseln so schädlich sind....
Aber als Arzthelferin sollte sie doch wissen was sie tut.
Wenn ich sie dann aber zu Unrecht beschuldige, verliert Clea ihre Mutter und ich bin schuld daran.
Boah, was mach ich hier bloß?

Ich kippe mir den restlichen Saft in den Rachen und muss sagen, das der schon wirklich lecker schmeckt, wenn man den Hintergedanken mit diesem Gift verdrängt.
Nachdem die Dose wieder verschlossen ist, stelle ich sie in den Schrank und schließe die Türe.

Meine Füße tragen mich wieder in Cleas Zimmer, in dem ich mein jetziges Resultat schonmal aufschreibe.
"Was machst du da?" Clea ist endlich wieder aufgewacht und sieht interessiert zu mir rüber.
Ich hab das Notizbuch gefunden und schonmal alles Ergänzt. Du warst wirklich fleißig. Achja, die neue Ladung Saft habe ich schon getrunken, deine Mutter ist ausser Haus. Weist du was ich nicht verstehe? Warum musst du in die Schule, wenn es dir so schlecht geht?"
"Wahrscheinlich damit jeder sieht, das es mir wirklich dreckig geht. Ein anderer Grund fällt mir nicht ein" sie zuckt mit den Schultern und rollt sich auf ihrem Bett zusammen, wie es aussieht hat sie Bauchschmerzen.
Ich leg mich wieder neben Clea und werfe einen Arm um ihren Körper.
Wir liegen einfach nur stumm da und ich versuche sofort jede abnormalität in meinem Körper mitzubekommen.

"Sollen wir einen Film anschauen? Ich werde sonst verrückt!" Clea holt von ihrem Schreibtisch den Laptop und stellt ihn ans Bettende.
Wir legen uns auf den Bauch und lassen das Zufallsprinzip entscheiden.
Das Los fällt auf den Film "Eiskalte Engel".

"Hahaha, geil, wie die vom Bett runtergefallen ist. Das hättest glatt du sein können!" Clea stupft mich mit dem Ellenbogen an.
"Wer ist vom Bett gefallen?" ich schaue sie fragend an, worauf sie mit dem Finger auf den Laptop zeigt.
Irgendwie habe ich das nicht richtig mitbekommen, obwohl ich die ganze Zeit auf den Bildschirm schaue.
Ich frage mich nebenher ob die auftretenden Kopfschmerzen wohl von dem Unfall kommen, oder die ersten Anzeichen anfangen.
"Zoey? Sag mal guckst du eigentlich den Film auch an oder lebst du gerade in deiner eigenen Welt?"
"Bin voll dabei!" ich lächle Clea leicht zu und versuche mich auf den Film zu konzentrieren.
"Um was geht es denn in dem Film?" Clea hat es einfach voll erfasst, das ich nichts mitbekomme und trotzdem versuche ich ihr wiederzugeben, was bisher passiert ist:
"Also da ist ein Kerl und ein Mädchen und dann noch die Schwester von dem Kerl. Die Schwester ist nicht so nett und er gibt dem Mädchen Nachhilfe".
"Alles klar. Keine Ahnung was du da redest, aber es wird Zeit für das Notizbuch!" sie steht auf und holt das Büchlein, um die ersten Symptome einzutragen.
"Fällt dir sonst noch was auf?" sie lässt den Kugelschreiber zwischen ihren Fingern wippen.
"Kopfschmerzen! Aber ich weiß nicht ob das vom Unfall kommt oder von den Kapseln!"
"Wir schreiben das auf!" nachdem sie das notiert hat, schauen wir den Film weiter an.

Ich kann mich wirklich kaum konzentrieren und verstehe die ganzen Zusammenhänge nicht, nur als die Beerdigung des Protagonisten stattfindet, fange ich an zu heulen.
Clea ebenfalls.
Unser erbärmliches Gejaule würde jedem Werwolfgeschrei Konkurrenz machen.
Neben dem Bett wächst ein Turm, bestehend aus lauter durchtränkten Taschentücher und wir können und erst wieder ein bisschen bremsen, als Cleas Mutter besorgt zur Türe hereinstürmt:
"Was ist denn bei euch los? Ist etwas passiert?"
"Der Typ da in dem Film ist gestorben und das ist echt scheiße!" eine bessere Erklärung bekomme ich nicht über die Lippen.
"Ach Mädels. Ich dachte schon es sei was ernstes!" augenverdrehend verlässt Pia, ohne ein weiteres Wort, das Zimmer.
"Man könnte fast meinen das sie enttäuscht ist oder irre ich mich?" ich schaue Clea an, bei der sich sofort wieder neue Tränen bilden:
"Warum ist meine Mutter nur so?"
Weil Clea jetzt wieder Vollgas zu heulen beginnt, stimme ich mit ein und wir hören erst wieder auf, als wir gar keine Tränenflüssigkeit mehr in unserem Körper besitzen.

"Ich bin sowas von fertig mit den Nerven! Sollen wir schlafen?" ich nicke Clea zu, worauf wir uns im Badezimmer fertig machen und uns dann zusammen in ihr Bett werfen.
"Du Clea. Auch wenn Du dann hoffentlich bald keine Symptome mehr hast, musst du deiner Mutter vorspielen... das du... oh menno.. jetzt weiß ich nicht mehr was ich sagen wollte!"
"Ich muss ihr die Symptome weiterhin vorspielen, wolltest du sagen. Das stimmt, da hätte ich gar nicht daran gedacht." sie dreht sich auf die Seite und schaut mir somit direkt ins Gesicht.
"Findest du auch das die Symptome viel schneller auftauchen? Seitdem sie mehr Kapseln untermischt geht das schneller, oder?" ich gähne lauthals vor mich hin, da ich so müde bin.
"Ja, am Anfang hat es einen halben Tag oder sogar manchmal einen ganzen Tag gedauert. Jetzt fängt das innerhalb ein paar Stunden schon an... Was hat die nur vor?"
"Ich hab ein bisschen Angst, das sie vielleicht gar nicht weiß was sie da tut und ich... mit meiner Vermutung falsch liege!" ich muss einfach wissen, was Clea darüber denkt.
Ihr Gesicht wird richtig zornig:
"Zoey. Meine Mutter macht mir fast die Hölle heiß, wenn ich das Gebräu nicht trinke und sie nimmt so einen chinesischen Vitaminscheiß, obwohl es so viele deutsche geprüfte Produkte gibt. Ausserdem werden die Symptome jedesmal schlimmer, wenn ein Arzttermin ansteht. Wenn wir dann letztendlich beim Arzt sitzen, jammert sie denen vor, das sie bald keine Kräfte mehr hätte und sie alles alleine stemmen muss und was weiß ich noch alles. Findest du wirklich, dass das normal ist? Natürlich habe ich mir erst so richtig Gedanken darüber gemacht, als du das angesprochen hast. Aber je mehr ich alles beobachte und hinterfrage, desto einleuchtender wird mir die Tatsache, das du wirklich Recht hast!"
"Das tut mir so leid Clea!"
"Muss es nicht. Du bist hier diejenige die versucht mich zu retten und das ist eigentlich ein viel zu hoher Preis, den du da bezahlst!" Clea starrt mich an.
Ich starre zurück.
Mein Kopf ist so leer, ich weiß gar nicht was ich sagen soll.

Man könnte meinen wir liefern uns ein Starr-Duell.
Wer das gewinnt, werden wir leider nicht herausfinden, denn der Wecker klingelt und löst unsere Blicke auf.

"Was ist denn mit dem Wecker los? Ist der kaputt?"
"Nein, es ist halb sieben! Wir haben die Nacht durchgemacht. Passiert mir in letzter Zeit öfter. Ich bin todmüde, kann aber einfach nicht schlafen." sie steht seufzend auf und läuft zu ihrem Kleiderschrank.
"Komm, wir müssen uns fertig machen, Jaron holt mich bald".
Ich stehe somit ebenfalls auf und krame Klamotten aus meiner Sporttasche heraus.

Im Badezimmer machen wir uns etwas frisch und ich muss leider feststellen, das sich meine Gesichtsfarbe langsam aber sicher die Hand mit den weißen Fliesen reichen kann.
"Zoey, was mir gerade einfällt... es tut mir so leid. Ich habe vergessen mich bei dir zu melden als du den Unfall hattest. Sei mir bitte nicht böse...das ist mir einfach entfallen" in ihren Augen sammeln sich schon wieder Tränen und ich muss sie unbedingt davon abhalten zu heulen, sonst finden wir absolut kein Ende mehr.
"Alles gut. Nicht weinen! Ich weis das du nichts dafür kannst und ich bin dir auch gar nicht böse! Das Beruhigungsmittel hat mich so weggebeamt, das ich den ganzen Montag verschlafen habe, also mach dir keine Sorgen. Ausserdem war Jaron die ganze Zeit da" ich halte Cleas Gesicht zwischen meinen Händen und folge der ersten Träne, die ihr über die Wange kullert.
Meine dicken und geschwollenen Augen fangen an zu brennen.

Nicht heulen!

Clea schluchzt lauthals auf, was mir einen tiefen Stich ins Herz versetzt.

Nicht heulen!

Meine Unterlippe beginnt zu zittern.
Ich atme tief ein und tief aus.

Beherrsch dich!

Als Clea ihre Arme um meinen Nacken schlingt, wehe ich die weiße Flagge und gebe mich meinem Untergang hin.
Arm in Arm stehen wir im Badezimmer und schluchzen wieder um die Wette.
Wir können uns erst wieder fangen, als von draußen ein Hupen ertönt.
"Scheiße, Jaron ist da!" Clea wischt sich mit den Händen durchs Gesicht und putzt sich im Turbomodus die Zähne.
Ich lasse mir etwas mehr Zeit, da ich beschlossen habe, das mich Jaron nicht unbedingt so sehen muss.
Der löchert mich sonst so lange, bis ich irgendwann einknicke.
Mir reicht schon die Tatsache, das ich gleich auf die Wache gehe und dort wieder irgendwelche Rechtfertigungen in den Raum werfen muss.
"Ciao Zoey! Bis später!"
"Wo gehst du hin?"
"Zur Schule?"
"Achso, stimmt. Bis später!"
"Vergiss nicht den Saft, der steht unten in der Küche!" kurz nach diesem Satz, verschwindet sie auch schon aus dem Haus.

Als ich mit allem fertig bin, schnappe ich mir den Saft aus der Küche und verlasse das Haus.
Auf dem Weg zur Wache trinke ich immer wieder große Schlucke, während ich mich jetzt schon fühle wie ausgekotzt.
Kurz vor der Wache bleibe ich stehen und mustere die Eingangstüre.

Na, wenn das mal gut geht...

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