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Part 82

Gott, ist mir schlecht!", ich liege seit mindestens fünf Minuten auf dem Sofa und versuche mein Essen irgendwie zu verdauen.
Eventuell hätte ich nicht so schlingen sollen, dann hätte ich bemerkt, wann denn die Magenfüllgrenze erreicht ist und ich einfach aufhören sollte zu essen.
Aber nein, Zoey musste ihren Mund ja so vollstopfen, dass sie kaum noch Luft bekommen hat, um das ganze leckere Zeug gar schon unzerkaut in die Säuregrube zu befördern.
Das zuvor erwähnte Glücksgefühl hat sich nun leider viel zu schnell in Unbehagen umgewandelt.

"Oh, was ist mit dir los?" Florian lässt sich als erstes von den Rettern blicken und mustert mich mit einem fragenden Gesichtsausdruck.
"Überfressen!", stöhne ich vor mich hin, da mir das Reden schon viel zu viel ist und ich jetzt am liebsten ein Verdauungsschläfchen machen würde.
"Das höre ich gerne! Dann hat das Essen deinen Geschmack getroffen?"
"Bitte! Erwähne nichts, was mit Nahrungsmittel in Verbindung gebracht wird, sonst kann ich für nichts garantieren. Aber ja, das war eines meiner Lieblingsgerichte!"
"Alles okay bei dir, Zoey?", der Herr Notarzt ist der nächste eintreffende, der sofort zu mir kommt und meinen Zustand checkt.
Flo lacht leise auf und gibt meine vorherigen Worte weiter:
"Diagnose: Total überfressen!"
"Hast du die ganze Box vernichtet?"
"Die Verpackung habe ich mir erspart, aber der Inhalt ist weg!"
"Hahaha. Gut zu wissen. Hätte nicht gedacht, dass du das schafft. Das war mir sogar zu viel und mein Magen bekommt mehr zum Verdauen als deiner!"
"Hatte eben Hunger!"
Ich muss ihm ja nicht gestehen, dass ich wie so ein Müllschlucker alles gierig in mich hinein geschaufelt habe.
Wenn er genug Grips übrig hat, was definitiv der Fall ist, wird er sich das schon noch selbst zusammenreimen können.

In den nächsten zwanzig Minuten habe ich wirklich Glück.
Es kommt kein Einsatz rein und ich kann die Kalorien in Seelen Ruhe in meinem Körper einspeisen lassen.
Die Herrschaften reden über den vorherigen Fall, bei dem sich eine Frau dermaßen an einer Konservendose geschnitten hat, dass sie Unmengen an Blut verloren hat.
Kommt mir dunkel bekannt vor.
Ich sage nur Maisdose und Verkupplungsabend für die Männer.
Ich bin beruhigt, dass ich mit meiner Talentlosigkeit, was das Öffnen von solchen Dosen anbelangt, nicht alleine bin.

Als ich es dann endlich mal wieder schaffe, mich auf meine vier Buchstaben zu setzen, ohne dass ich Angst haben muss, dass mein Magen explodiert, zeigt mir die Welt den Mittelfinger und lässt komplett alle Melder aufheulen.
"Geht's mit der Bewegung oder setzt du nochmal aus?", dieses blöde Grinsen würde ich Nick gerne aus dem Gesicht hauen, vertage es aber gedanklich, da es jetzt wichtigeres zu tun gibt:
"Geht schon!"
"Dann hopp, hopp! Schwerer VU!" Linus rennt innerhalb weniger Sekunden zur Türe und klatscht auffordernd in die Hände.
Mein Magen signalisiert mir, dass er gerne etwas mehr Ruhe gehabt hätte und sendet wieder ein übermäßiges Druckgefühl aus, das ich jetzt aber leider ignorieren muss.

Als wir auf dem Weg zu diesem, wenn mich nicht alles täuscht, Verkehrsunfall sind, bin ich schon sehr gespannt, welche Polizisten ich dort antreffen werde.
Der Unfallort ist jetzt schon schwer zugänglich, da er sich am Stadteingang befindet und so ziemlich alles an Straßen blockiert, womit es kein rein oder raus mehr gibt.
Der Rückstau hat jetzt schon eine hübsche Strecke von zwei Kilometer gebildet und von Rettungsgasse haben die Menschen anscheinend auch noch nie etwas gehört.

Nick tobt wie ein Verrückter hinter dem Steuer, da die Autos trotz vollem Signalprogramm und Hupe keinen Millimeter weichen:
"Verdammt! WARUM KANN MAN DENN NICHT EINFACH EIN STÜCK ZUR SEITE FAHREN?"
Obwohl das eventuell etwas unvernünftig ist und nicht unbedingt der Regel entspricht, öffne ich die Türe und hüpfe aus dem Nef.
Ich steuere auf das erste Fahrzeug vor unserer Nase zu und reiße dessen Autotüre auf:
"HALLO! WÄREN SIE SO GÜTIG DEM NOTARZT PLATZ ZU MACHEN?"
Der Mann Mitte dreißig sieht mich entgeistert an:
"Wo soll ich denn hinfahren? Es stehen doch überall Autos im Weg!"
"Hinter ihnen ist genug Platz. Fahren Sie ein Stück zurück und dann so weit wie möglich zur Seite. Der Notarzt ist nicht aus Langeweile gerufen worden!"
Der Braunhaarige wird etwas rot im Gesicht, da ihm erst jetzt die Situation richtig bewusst zu werden scheint.
"Entschuldigung!"
Mit einer nickenden Geste knalle ich die Autotüre wieder zu und begebe mich zum Nebenmann, bei dem ich die selbe Show abziehe.
Die, die angefangen haben, eine Art Rettungsgasse zu bilden, starten darauf ein Hupkonzert, damit die Vordermänner und Frauen endlich ebenfalls wachgerüttelt werden.
Als ich sehe, dass das jetzt auch ohne meine Hilfe wunderbar voran geht, renne ich wieder zurück zum Nef und platziere mich auf der Rückbank:
"Jetzt sollte es funktionieren!"
"Gut gemacht!", loben mich die beiden Männer gleichzeitig, sind aber schon höchst konzentriert mit den Gedanken bei dem bevorstehenden Fall.

Als wir uns dann endlich in Bewegung setzen können, etwas langsam aber immerhin, sehe ich hinter uns zwei RTW stehen.
Ob die so locker flockig durch die schmale Gasse kommen, wage ich zu bezweifeln, doch ich hoffe, dass die Menschen jetzt aufmerksamer sind und ihr Bestes für das Durchkommen der benötigten Fahrzeuge geben.

Bei unserer Ankunft am Unfallort, bietet sich uns ein Bild des Chaos: Mehrere Autos dachten wohl, dass sie sich knutschen müssten, ein LKW liegt umgekippt auf dem Seitenstreifen, ein paar Menschen rennen aufgeregt schreiend durch die Gegend und nebenbei wuselt es nur so vor Polizisten.
Kaum ausgestiegen, packt mich Herr Hoffmann an der Hand und zieht mich mit sich:
"Schön bei mir bleiben, verstanden?"
"Ja!", ein komisches Gefühl breitet sich in mir aus, als wenn ich diese Situation schon einmal durchlebt hätte.

Wir bremsen kurz bei Cedric ab, der mich etwas skeptisch und mit einem tiefen Atemzug ansieht.
"Hi. Habt ihr schon einen Überblick?", will Linus von Herrn Scherer wissen, was dieser ihm Kopfschüttelnd beantwortet:
"Nein, noch nicht wirklich. Die meisten scheinen nicht so schwer verletzt zu sein, aber genaueres kann ich dir nicht sagen. Die Personen aus den ersten zwei Fahrzeugen des Auffahrunfalles sind schon in einem der Streifenwagen zwischengeparkt worden. Die sind allem Anschein nach in Ordnung. Der LKW-Fahrer kommt nicht aus dem Fahrerhaus heraus, hat uns aber vermittelt, dass es ihm gut geht und er keine größeren Verletzungen hat!"
Ich lasse meinen Blick einmal rundum wandern und sehe Stephan mit Jonas zusammenstehen.
Was der hier macht ist mir ein Rätsel, denn eigentlich hat der diese Woche doch Nachtschicht.
"Okay, danke. Wir widmen uns dann mal dem Rest!" Linus beendet somit das Gespräch und zieht mich einfach wieder mit sich mit.

"LINUS! PASS MIR AUF UNSER MÄDCHEN AUF!", mir gefriert das Blut in den Adern, als ich Stephan diese Worte schreien höre.

Genau wie in deinem Alptraum..
Nur ist anstatt Tom, Stephan hier...

"NATÜRLICH, STEPHAN!", brüllt Herr Hoffmann zurück, rennt aber unbeirrt mit mir im Schlepptau weiter.
Wir steuern auf ein Auto zu, das, wie soll es auch anders sein, etwas abseits steht und mein Kopf schlägt sofort Alarm.

Beruhig dich!
Er tut dir nichts...

Direkt nach der Ankunft am Auto lässt mich Linus los und begibt sich zur Fahrertüre:
"Zoey, versuch die Beifahrertüre zu öffnen und klettere dann auf den Beifahrersitz. Vielleicht kann ich deine Hilfe gebrauchen!"

Ja ne, is klar...

Zitternd öffne ich die besagte Türe und sehe einen alten Mann, Kategorisch des Zeitalters der Dinosaurier einzuordnen, mit dem Oberkörper auf dem Lenkrad liegen.
"Hallo? Können Sie mich hören?" Herr Hoffmann überprüft zuerst, ob der Mann überhaupt bei Bewusstsein ist, während ich bete, dass er nirgends eine Blutung aufweist.
"Jaaa", kommt es sehr leise von dem Opa und nuschelt dann noch irgendetwas von wegen Fuß eingeklemmt und Schmerzen.
"Zoey, gib mal deine Hand!", verlangt Linus und ich könnte direkt kotzen, da ich schon bildlich vor Augen habe, dass der Notarzt mir gleich Grüße von Martin ausrichtet und eine Spritze aus der Hosentasche zieht.
Das Zittern meines Körpers nimmt zu und in meinen Augen sammeln sich die ersten Tränchen.
"Zoey! Hey! Tut mir leid, aber für Angst haben wir gerade keine Zeit, okay? Atme tief durch und zieh bitte die Handschuhe an!", weist der Notarzt mich an, kramt in der Seitentasche seiner Hose herum und zieht anstatt der Spritze ein paar Einmalhandschuhe hervor.

Siehst du das, blödes Gehirn?
Er will mir nichts tun!

Nach einem tiefen Atemzug greife ich nach dem Einmalartikel und steife mir die Schutzutensilien über die Hände.
"Gut so! Du musst jetzt versuchen, den Kopf des Herrn zu stabilisieren. Er sollte ihn nicht bewegen. Schaffst du das?"
"Ja!", ich rutsche etwas näher an den Opa heran, so dass ich mit meinen Knien in der Mittelkonsole hänge und lege meine Hände an der Stelle ab, die mir der Notarzt zeigt.
Während Linus weiter an dem Herrn hantiert, trifft auch endlich mal Nick ein, der von Herrn Hoffmann dann sofort zugetextet wird:
"Wir brauchen ein Stifnek und die Feuerwehr. Der rechte Fuß scheint sich unter dem Pedal verkeilt zu haben. Soweit macht er sonst einen stabilen Eindruck!"
Hinter mir auf dem Beifahrersitz scheint sich jemand nieder zu lassen, doch ich traue mich selbst gar nicht, mich zu bewegen, damit ich den Kopf des Mannes weiterhin ruhig halten kann.
"So kleines. Lass mal die Profis ran!", ertönt eine raue, dunkle Stimme hinter mir, worauf Linus' Kopf sich sofort zur Seite neigt, um an mir vorbeizuschauen:
"Ein etwas anderer Ton, wenn ich bitten darf! Vielleicht können die Profis dann mal auf die Rückbank klettern und diesem Herrn endlich ein Stifnek anlegen!"
Im ersten Moment fühle ich mich total schlecht, weil Linus einen schroffen Ton aufgelegt hat und ich von dieser autoritären Seite bisher noch nie etwas zu sehen bekommen habe.
Aber ich besinne mich auch ganz schnell wieder, da er den Sani hinter mir angesprochen hat und nicht mich.
Außerdem hat er ja gesagt, dass ab und zu ein schroffer Ton herrscht, den man sich nicht zu Herzen nehmen darf, obwohl der Typ hinter mir sich das gerne zu Gemüte führen darf.

Als die selbsternannten Profis es dann endlich geschafft haben, mich abzulösen, klettere ich aus dem Auto und atme erst einmal tief durch.
Meine Hilfe wird momentan nicht benötigt und daher mache ich Platz für die sich nähernde Feuerwehr.

Unerwartet legt sich ein Arm um meine Schultern:
"Geht's? Du siehst so blass aus!"
Ich drehe meinen Kopf zu Stephan und lächle ihm zu:
"Alles paletti. Die Situation war nur..."
Auf die Schnelle will mir keine richtige Erklärung einfallen, da ich mit meiner Hilfe bei der Behandlung keine Probleme hatte, sondern eher mit der erschreckenden Ähnlichkeit mit meinem Alptraum neulich.
"STEPHAN! Kommst du mit? Da blockiert irgend so ein Vollpfosten wieder die Rettungsgasse und will keinen Platz machen, da er einen wichtigen Termin hat! Der möchte anscheinend seinen Geldbeutel etwas erleichtern!", schreit Cem Herrn Sindera zu und wirft ihm erwartungsvolle Blicke zu.
"Sorry Zoey, die Pflicht ruft. Pass auf dich auf und hör auf das, was Linus sagt!"
"Immer doch!"

Nach einem kleinen Kuss auf meinen Kopf spurtet der Polizist zu seinem Kollegen und lässt mich wieder allein.
Wenigstens muss ich mir jetzt keine Ausrede aus dem Ärmel leiern und schaue mich wieder um.
Dafür, dass hier so viele Verletzte sind, ist die Präsenz der Retter, die sich auf sechs Personen beschränkt, wirklich spärlich.
Zumindest tummelt sich noch ein weiterer Notarzt hier rum und sorgt dafür, dass nicht alles alleine auf Linus' Schultern lastet.

Um auch irgendetwas nützliches zu tun, laufe ich eine Runde und schaue in jedes Auto, um weitere eventuelle Verletzte ausfindig zu machen.
Die meisten Beförderungsmittel sind allerdings schon leer und es scheint nicht mehr allzu viel zu tun zu geben.
Auch Linus hat seine Aufgabe beendet, denn der entfernt sich von dem Auto, in dem vor kurzem noch der Mann mit dem eingeklemmten Fuß saß.
"LINUS! SCHNELL!", bei dem plötzlich lauten Aufschrei von Nick zucke ich stark zusammen.
Als ich den Notarzt dann rennen sehe, mache ich mich ebenfalls auf den Weg um zu schauen, was da genau los ist.

Unter Nick liegt eine Frau, die in einem Bein einen großen Glassplitter stecken hat.
Am Arm muss sie ebenfalls eine große Wunde haben, denn Herr Bachmann drückt einige Kompressen sehr fest auf eine bestimmte Stelle.
Sie hat schon ordentlich Blut verloren, denn ihre Gesichtsfarbe ist kaum noch vorhanden.
Wie sich herausstellt, ist die Frau desorientiert zwischen den Autos herumgelaufen, da sie nach Hause wollte und den Weg nicht mehr gefunden hat.
Einer der wartenden Menschen aus der aufgestauten Autoschlange war dann so gütig, die Gute zu Nick zu führen.
Bei der Ankunft ist sie dann letztendlich zusammengebrochen.

"Zoey, nimm dir frische Handschuhe aus dem Notfallrucksack, zieh die an und komm dann zu mir her!", der Sanitäter spannt mich jetzt auch ein, da es einfach viel zu wenig helfende Hände gibt.
Nachdem ich den Auftrag ausgeführt habe, löse ich ihn beim "auf die Wunde drücken" ab, damit er den großen Glassplitter für den Transport fixieren kann.
"FLO??? Ist euer RTW frei?", brüllt Herr Bachmann, ohne einen Blick von dem Bein der Frau abzuwenden, vor sich hin und bekommt postwendend eine Antwort:
"Wir brauchen noch eine Weile mit der Versorgung und bei uns eilt es nicht so sehr, also ja!"
"Kann man dich entbehren? Wir brauchen die Trage!"
Einer der vorherigen Superprofis, der ganz in der Nähe einen Patienten betreut, opfert sich dann gütigerweise, um uns die Trage zu bringen.

Kaum steht diese bereit, verschwenden Linus und Nick keine Zeit und lagern die Patientin um, da sie einen enormen Blutverlust erlitten hat und sofort in die Klinik muss.
Die beiden schieben die Trage in einem enormen Tempo zum RTW, worauf ich schnell hinterher springe, um irgendwie helfen zu können, da der Superprofi sich schon wieder verpisst hat.
Mir soll es recht sein, da ich den Blödmann eh nicht leiden kann.

Mit einem Druckverband kann Nick die Blutung am Arm zwar nicht vollständig stoppen, aber zumindest etwas abschwächen.
"Zoey, legst du schnell den Stauschlauch an und desinfizierst dann bitte den Handrücken. Genauso, wie du es bei mir gemacht hast!", weist mich Linus an und ich mache mich sofort ans Werk.
Da das kein großes Hexenwerk ist, bin ich ziemlich schnell fertig und mache Platz für Nick, der den heiklen Part der Punktierung übernimmt.
Den zwei Männern steht der Schweiß schon auf der Stirn, was mir verdeutlicht, wie ernst die Lage doch ist.
Der Druckverband trieft unaufhörlich vor sich hin, worauf Herr Hoffmann einen zweiten darüber legt.
Nachdem die Infusion von Nick angebracht ist, wirft er einen ernsten Blick zu Linus:
"Wir müssen los! Ich frage..."
Der Notarzt schüttelt mit dem Kopf und schaut den Sanitäter ernst an:
"Melde uns an und dann ab die Post. Wir können nicht ewig warten. Die fünf Minuten schaffen Zoey und ich hier hinten allein!"
"Bist du sicher?"
"Ja! Los jetzt!"

Auch wenn er nicht begeistert ist, schwingt Nick sich aus dem RTW und schließt die Türe.
"Zoey, du setzt dich jetzt da drüben hin, gleich geht's los!" Linus nickt mit seinem Kopf Richtung Notsitz und widmet sich anschließend wieder der Patientin.

Kaum sind wir losgefahren, wettert der Herr hinter dem Steuer ununterbrochen über die Blödheit der anderen Verkehrsteilnehmer.
Ich hingegen beobachte die zuckenden Hände der Patientin, da mir das etwas seltsam vorkommt.
Für ein paar Augenblicke scheint die Gute aufzuklaren und lässt ihre linke Hand zu ihrem Oberschenkel wandern, in dem der Glassplitter steckt.
"Linus!", ich deute mit meinem Zeigefinger auf das Geschehen, doch als Herr Hofmann seine Aufmerksamkeit auf die Aktivitäten seiner Patientin legt, zupft diese schon an dem Fremdkörper herum und sorgt dafür, dass dort wieder mehr Blut fließt.
"Scheiße!", gerade als der Notarzt nach dem weiblichen Arm greift, hören wir von Nick vorne ein "Oh, Fuck!" und werden anschließend mit einem ohrenbetäubenden Lärm beglückt.
Danach ist alles schwarz.

                    ~~~~

Langsam öffne ich meine Augen.
Für den Bruchteil einer Sekunde weiß ich gar nicht, wo ich bin und wundere mich, warum ich am helllichten Tag schlafe.
Ich lasse meinen Blick umherschweifen und werde mir relativ schnell bewusst, dass ich mich in einem Krankenwagen befinde.

Was zum...
Oh Gott...

Schlagartig wird mir bewusst, dass wir einen Unfall gehabt haben müssen und werfe einen Blick auf die Trage neben mir.
Der Schlauch der Infusion baumelt mitsamt des Zuganges in der Gegend herum und der Handrücken der Patientin ist leicht Blutverschmiert.
"Linus?", ich richte meinen Blick auf den Boden und sehe den Notarzt dort etwas verdreht liegen.
Seine Stirn weist eine mittelgroße, blutende Wunde auf, die mir sofort leichte Panik verschafft.
Schnell erhebe ich mich von meinem Sitzplatz, ziehe nebenher die Einmalhandschuhe aus und knie mich neben ihn, um seinen Puls und die Atmung zu kontrollieren.
Beides vorhanden.
Ich atme erleichtert auf.

Als nächstes schaue ich nach der Frau, die viel schlechter aussieht als vor unserem Unfall.
Meine zitternde Hand greift nach dem Handgelenk und tastet verzweifelt umher.
Ich kann keinen Puls fühlen.
Ein kleiner Blick auf ihr Bein lässt meine Hoffnung, das ich nur zu blöd bin den Pulsschlag zu finden,weiter schwinden.
Die Scherbe steckt nicht mehr an der Stelle, an der sie fixiert wurde, und die Hose ist mittlerweile blutdurchtränkt.

Atmung, Zoey!
Überprüfe die Atmung!

Ich nehme den Brustkorb ins Visier, kann allerdings keine Regung feststellen.
Auch als ich meine Hand vor die Nase der leichenblassen Frau halte, kann ich keine Atmung feststellen.
Als nächstes versuche ich den Puls an der Halsschlagader ausfindig zu machen, doch auch hier bleibe ich erfolglos.
Innerhalb von Sekunden schießen mir Tränen in die Augen und ich werde von einer unbändigen Angst erfasst.

Was mache ich denn jetzt?
Ist denn da draußen niemand?
Oh, halt!

"Nick?"
Um mich herum bleibt alles still, nur mein eigener Pulsschlag dröhnt mir in den Ohren.
"NICK? SAG DOCH WAS!"
Da rein gar nichts von dem Sanitäter zu hören ist, versuche ich mich an der hinteren Türe des RTW und drücke mit aller Kraft dagegen, doch es tut sich rein gar nichts.
An der Seitentüre brauche ich mich gar nicht erst zu versuchen, da die eine große Beule vorzuweisen hat und man sofort sieht, dass es sich nicht ansatzweise lohnen würde, einen Öffnungsversuch zu starten.
Bevor ich mich von der kompletten Panik übermannen lasse, begebe ich mich wieder zu Linus.

Ich überprüfe erneut seinen Puls und die Atmung, was weiterhin konstant besteht.

Du musst die Kopfplatzwunde versorgen!

Da ich mich absolut nicht auskenne und keine Ahnung habe, wo hier was zu finden ist, reiße ich Schublade für Schublade auf, bis ich ein paar Mullbinden finde und zwei Stück davon an mich nehme.
Zum wiederholten Mal greife ich heute nach einem neuen Paar Einmalhandschuhe und knie mich wieder neben den Notarzt.
Nachdem ich den Schutz für meine Hände angezogen habe, reiße ich die Verpackungen der Mullbinden auf und verpasse Linus einen Druckverband.
Gar nicht so einfach mit stark zitternden Händen und übermäßiger Angst etwas sinnvolles zustande zu bringen, aber ich schaffe es letztendlich doch irgendwie.

Damit sein Kopf etwas höher liegt, ziehe ich meinen Pullover aus und lege ihn unter Linus' Kopf.
Wieder kontrolliere ich Puls und Atmung, da ich solche Angst habe, dass er mir hier auch noch abschmiert und ich tatenlos dabei zusehen muss.

Monitorüberwachung wäre jetzt auch super...

Jetzt bin ich doch ein kleines bisschen froh, dass Oli und Linus mich gestern das EKG haben kleben lassen, denn somit kann ich das auch sofort anwenden.
Wieder durchforste ich die ganzen Schubladen und sammle mir die Ampelfarbenen- und die Schwarze Elektroden und natürlich das Desinfektionsmittel.
Zum Glück ist es nicht schwierig, alles aufzukleben und bin deshalb auch ganz schnell fertig.
Was ich nicht bedacht habe, ist das Verkabeln mit dem Monitor.
Bei diesem Schritt habe ich Oli nicht genau beobachtet und weiß darum auch nicht, ob die Kabel in bestimmter Reihenfolge an die Elektroden angeschlossen werden müssen, wo welches Kabel überhaupt hinkommt und welche Knöpfe ich an diesem technischen Gerät drücken muss.

Super...
Das war jetzt auch für die Katz!

Das einzige, was ich jetzt noch ohne Probleme unternehmen kann, ist, ihm das Pulsoxy an den Finger zu klemmen.
Besser als nichts.
In der rechten Jackentasche werde ich schnell fündig und freue mich sofort, als die Sauerstoffsättigung achtundneunzig Prozent und der Puls angezeigt wird.
Was für Werte bei einer Ohnmacht normal sind, kann ich nicht beurteilen, aber die hoffentlich bald eintreffenden Retter haben somit wenigstens gleich einen Anhaltspunkt.

Ein lautes Hämmern gegen die Karosserie fordert meine Aufmerksamkeit.
Ich vernehme ein Gedämpftes, aber gut zu verstehendes "Hallo?"
"Oli?"
"Ja, ich bin’s! Zoey, ist bei euch alles gut?", bei dem Klang von Herrn Dreiers Stimme könnte ich direkt wieder losheulen, doch ich muss mich jetzt konzentrieren, da er Informationen braucht:
"Nein. Linus ist bewusstlos!"
"Scheiße! Zoey bleib ganz ruhig. Atmen Linus und die Patientin noch und haben Puls?"
Vorne im Fahrerbereich sind jetzt ebenfalls Stimmen und Geräusche zu hören, aber ich zwinge mich dazu, mich nur auf Oli zu konzentrieren.
"Nein", gebe ich mit zittriger Stimme von mir.

Für einen Augenblick herrscht absolute Stille, bis mir einfällt, dass ich eine falsche Antwort gegeben habe:
"A-Also, Linus atmet und hat Puls. A-Aber die Frau, die...."
Lautes Fluchen ertönt von draußen und ich bin mir nicht sicher, ob Oli sauer auf mich ist, da es die Patientin nicht geschafft hat.

"Zoey?"
"Es tut mir leid!"
"Was tut dir leid?", will Oli wissen und mir laufen abermals Tränen über mein Gesicht.
"Zoey, was tut dir leid?", wiederholt er nochmals, obwohl ich es doch ganz genau verstanden habe.
"D-Das die Frau... Sie .."
"Mädchen, du kannst doch nichts dafür. Du bist an gar nichts schuld! Du musst dich jetzt aber um Linus kümmern, okay? Konzentriere dich voll und ganz auf ihn! Schau mal, ob du ihn wach bekommst! Wir müssen hier noch auf die Feuerwehr warten".
Tief durchatmend werfe einen Blick auf das Pulsoxy:
"Oli? Sauerstoffsättigung liegt bei achtundneunzig Prozent und Puls bei 70."
"Sehr gut. Ist er stark verletzt?"
"Er hat eine größere Wunde an der Stirn, aber ich habe einen Druckverband angelegt. Was soll ich jetzt machen?"
"Schmerzreiz auf dem Brustbein. Sorg dafür, dass er wach wird und es dann auch bleibt!", natürlich hätte ich auch schon selbst auf diese Idee kommen können, aber ehrlich gesagt, war mir das vorhin einfach alles viel zu viel.

Okay, das schaffst du.

Meine Fingerknöchel platzieren sich auf dem Brustbein des bewusstlosen Notarztes und drücken so fest wie möglich auf den knöchernen Untergrund, während ich sein Gesicht nonstop beobachte.
"Linus?", flüstere ich fast vor mich hin, da ich solche Angst habe, dass er nicht aufwacht.

Komm schon...
Mach die Augen auf!
Das kannst du mir nicht antun!!

"Zoey, rede mit mir! Gibt er eine Regung von sich?", will Oli wieder wissen.
"Nein... Was soll ich denn machen? Was ist, wenn er nicht aufwacht? Was...", ich male mir schon die schlimmsten Szenarien aus und wie ich einfach nur neben ihm sitze und ihm in keiner Weise helfen kann.
"Bleib ruhig! Ich weiß dass du Angst hast, aber du machst das ganz toll. Es ist sehr gut, dass du dich um ihn kümmerst.... Leg ihn in stabile Seitenlage und kontrolliere regelmäßig die Atmung und den Puls. Ich seh schon die Feuerwehr!"
Anstatt ruhiger, werde ich immer zittriger und weiß plötzlich gar nicht mehr, was ich tun soll, obwohl Oli es mir gerade gesagt hat.

Mein Blick wandert zu der Patientin, die da oben leblos auf der Trage liegt und treibt mir massenweise Tränen über die Wangen.

Als mich etwas an meiner Hand berührt, zucke ich stark zusammen und schaue sofort nach, was das war.
"Hey, nicht da hoch schauen!", flüstert mir Linus entgegen und lächelt mich ein klein wenig an.
"Oh Gott, du bist wach!", vor lauter Erleichterung werfe ich mich auf Herrn Hoffmanns Körper und umarme ihn voller Dankbarkeit.
Von draußen sind wieder viele Stimmen zu hören und ich bin mir sicher, dass eine davon Björn gehört.
Das heißt, dass die Feuerwehr endlich da ist und uns bald befreien wird.

Ich löse mich von dem Notarzt und schaue ihn prüfend an:
"Wie geht es dir?"
"Ganz gut. Nur Kopfschmerzen", murmelt der Blondschopf vor sich hin und schaut mir direkt in die Augen.
"Weißt du, welchen Wochentag wir haben?", will ich von ihm wissen, da die Ärzte das immer fragen, wenn man bewusstlos war.
Linus grinst leicht vor sich hin:
"Freitag!"
"Welches Datum haben wir heute? Nein, warte... Das weiß ich selbst nicht...", ich überlege kurz und haue die nächste Frage raus:
"Wann hast du Geburtstag? Nein, warte! Das weiß ich auch nicht und kann es daher nicht kontrollieren. Wer.. Wieviel... Boah... Bist du klar im Kopf?"
"Ja, würde ich schon sagen!", der Notarzt schließt langsam die Augen, doch das kann er gleich vergessen:
"Nenene, du lässt schön die Augen auf! Du weißt ganz genau, wie das abläuft!"
Von der anderen Seite des RTW höre ich Oli lachen:
"Ich gehe davon aus, dass du ihn wach bekommen hast?"
"Ja, aber er hat starke Kopfschmerzen. Den Wochentag hat er mal gewusst!"
"Super. Also pass auf, Björn und seine Truppe machen jetzt eine hübsche Öffnung in die Seitenwand. Die Jungs sind vorsichtig, aber ihr müsst euch ein bisschen schützen. Hast du verstanden?"
"Ja!"

Linus macht Anstalten, sich aufsetzen zu wollen, doch ich drücke ihn ganz schnell wieder auf den Boden zurück und lege mich schützend über ihn.
"Was machst du denn da? Wenn...", meine Hand legt sich auf den brabbelnden Mund, da sich Linus seine Luft mal schön einsparen soll:
"Pscht! Heute lässt du dich von mir retten! Keine Widerrede!", obwohl ich es gar nicht will, zittert mein ganzer Körper und spannt sich schmerzhaft an.
Zwar bin ich über die geistige Anwesenheit des Notarztes sehr froh und dankbar, aber man weiß ja nie, wie lange dieser Zustand anhält.
Als Linus ebenfalls seine Arme um mich legt, fühle ich mich gleich ein klein wenig sicherer und kann somit auch ganz gut spüren, falls er bewusstlos werden sollte.

Gefühlt nach Stunden ist der Krach endlich vorbei und sehr viele Stimmen dringen an mein Ohr.
Ich bleibe vorerst genauso liegen, bis mir jemand auf die Schulter klopft.
Langsam löse ich mich von dem zu schützenden menschlichen Körper und schaue Oli in die Augen.
"Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dich jetzt ablösen, ja?"
Außer einem nicken bringe ich nichts zustande, mache aber sofort Platz, damit Herr Hoffmann ordentlich versorgt werden kann.
Als nächstes kommt Franco angedüst:
"Kleine, geht es dir gut?"
"Alles prima!", mein schiefes Lächeln scheint Herr Fabiano nicht sehr zu begeistern, doch Oli zieht seine Aufmerksamkeit sofort auf sich:
"Franco, du hast leider gar nicht mehr so viel zu tun. Die Vorbereitungen für das Monitoring sind schon gemacht!"
Der Italiener drückt mir einen schnellen Kuss auf die Stirn:
"Das ist unser Mädchen!"

Nach einem schwachen Lächeln meinerseits, bahne ich mir meinen Weg nach draußen.
Dort herrscht ein kleines Durcheinander.
Etliche Einsatzfahrzeuge stehen wild verstreut herum und überall flitzen Polizisten, Sanis oder Feuerwehrmänner herum.

Jetzt hätte ich dann auch bis an mein Lebensende genug von Verkehrsunfällen, in die ich verwickelt bin!

Im ersten Moment bin ich total überfordert und weiß gar nicht, was ich tun soll, bis mich jemand schnappt und fest an sich drückt.
Ziemlich schnell wird mir klar, dass das Björn ist, der mich unter seine Fittiche genommen hat.
Obwohl er lauthals Anweisungen umher brüllt, hält er mich fest im Arm und gibt mir somit den Halt, den ich jetzt gerade ganz dringend brauche.
Hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass der Herr Einsatzleiter so gefühlvoll sein kann, denn er streicht mir immer wieder mit seinen Händen über meinen Rücken und beruhigt mich somit ein kleines bisschen.

Als er dann endlich einmal dazu kommt nach Luft zu schnappen, widmet er sich mir:
"Alles gut bei dir?"
"Ja, ich denke schon!"
"Hast du gut gemacht!"
Ich schüttle langsam den Kopf und löse mich vorsichtig aus dem Griff, um mein Gesicht etwas zu trocken:
"Die Patientin ist tot..."
"Das ist aber nicht deine Schuld. Da kann keiner was dafür. Mach dir deswegen bitte keine Vorwürfe!"
Ich nicke Björn zwar zu, aber tief in meinem Inneren stelle ich mir andauernd die Frage, ob ich sie doch noch irgendwie hätte retten können.

"Zoey, komm. Wir laden Linus jetzt in den RTW", ruft mir Herr Dreier zu, als er mit Franco zusammen die Trage an mir vorbei schiebt.
Der verunfallte Notarzt hat die Augen geschlossen und liegt fast leblos auf seinem Beförderungsmittel, was wieder eine gewisse Angst in mir hervorruft.
Mein leibeigener Notarzt scheint das sehr schnell zu bemerken und schreit Björn zu, dass er mich zum RTW bringen soll.
Etwas widerwillig lasse ich mich zu dem nächsten Beförderungsmittel schieben, in das ich dann wohl oder übel einsteige.

Nachdem mein Hintern auf dem Notfallsitz geparkt ist, schaue ich zu Herrn Hoffmann und sehe, dass er seine Augen leicht geöffnet hat.
"Ihm geht es gut, Mädchen! Er ist einfach nur erschöpft und möchte sich meinen Anweisungen widersetzen. Ist doch ein gutes Zeichen, wenn er schon wieder den sturen Mediziner raushängen lässt, mh?" Oli nimmt mich jetzt auch in Augenschein und sieht überhaupt nicht begeistert aus:
"Hast du dich denn verletzt?"
"Nö. War zwar kurz nicht bei Sinnen, aber mir tut nichts weh!"
Natürlich komme ich in den Genuss der Pupillenblendung und darf mir von den groben Pranken auch schön meinen Schädel defomieren lassen:
"Scheint unauffällig. Trotzdem lässt auch du dich in der KaS kurz anschauen!"
Anschließend fummelt der Notarzt kurz in einer der Schubladen herum und kommt dann auf mich zu:
"Mach mal deinen Mund auf!"
"Warum? Ich.... Egal was du mir gibst, es muss sich mit Antihistaminika und Cortison vertragen!", da ich mit irgendwelchen Ausreden nicht weit kommen würde und ich auch gar keinen Sinn für unnötige Diskussionen habe, gebe ich mein kleines Geheimnis preis.
Oli entgleisen kurz die Gesichtszüge:
"Wer hat dir das verschrieben?"
"Ein Arzt!", am liebsten hätte ich jetzt die Augen verdreht, aber ich lasse es einfach bleiben.
"Du hast eine Allergie? Warum sagst du denn nichts? Das müssen wir doch wissen!"
"Ne, das müsst ihr nicht unbedingt wissen und stell dir vor, ich habe es ganz alleine geschafft, die verschriebenen Medikamente zu verwenden. So groß bin ich schon!"
"Aber Zoey, wenn du mit diesem Allergen in Berührung kommst..."
"...werdet IHR niemals in meiner Nähe sein. Glaub mir!"

Oli sieht mich kurz irritiert an, scheint dann aber einen Gedankenblitz zu haben und lässt somit das Thema glücklicherweise unter den Tisch fallen:
"Das ist nur Traubenzucker. Den kannst du bedenkenlos nehmen!"
Mit einem Haps ist der weiße Pulverblock in meinem Mund verschwunden und wird darauf für die Aufnahme in meinen Blutkreislauf vorbereitet.
Unser Gefährt setzt sich dann auch mal in Bewegung und bringt uns in meine zweite Heimat.

In der KaS angekommen, hat zum Glück Phil Dienst.
Der vertraute Weißkittel ist mir dann doch lieber, als jeder andere, denn der fragt auch nicht immer so viel, da er fast alles von mir weiß.
Oli leiert schnell die Übergabe runter und tauscht nebenher das Monitoring des RTW mit dem der Klinik aus, während mir siedendheiß etwas einfällt:
"Was ist mit Nick? Den habe ich ganz vergessen!"
"Dem geht es soweit auch gut. Nur ein paar Kratzer und eine fette Gehirnerschütterung. Er war ebenfalls bewusstlos, als wir angekommen sind, ist aber relativ schnell wieder zu sich gekommen. Mach dir keine Sorgen. Damit du gleich Bescheid weißt: Für die Patientin im RTW hättest du wirklich nichts mehr tun können. Der Blutverlust war einfach zu hoch.... Ich schlage vor, dass du dann nach deinem Check nachhause gehst, mh? Ich lasse schnell bei Alex durchklingeln, dann soll er dich abholen!"
"Nein", für heute habe ich zwar tatsächlich genug und will nur noch mit irgendjemand auf dem Sofa kuscheln und meinen Kopf abschalten, aber ich kann nicht einfach gehen ohne zu wissen, dass es Linus auch wirklich gut geht.
"Zoey, du solltest..."
"Ich will nur warten, bis Phil die Untersuchungen abgeschlossen hat und er mir sagen kann, ob es Linus gut geht.... Bitte!"
"Okay.... Kann ich verstehen!", willigt der Notarzt ein und zieht nebenher seine Jacke aus um gleich danach seinen Pullover von seinem Körper zu entfernen:
"Zieh den bitte an! Du frierst, das sieht man!"
"Wenn das so weitergeht, dann hatte ich heute bald von jedem von euch ein Kleidungsstück an mir!"
Während Oli sich seine Jacke wieder anzieht, wirft er einen Blick zu Phil:
"Ich sage Alex Bescheid, damit er Zoey abholen kommt. Schaust du bei ihr im Anschluss auch nochmal drüber? Ich konnte nichts Auffälliges finden, aber schaden könnte ein zweiter Blick nicht!"
Herr Funke zieht die Augenbrauen zusammen und nickt nur vor sich hin.
Der wird sich auch denken, dass Oli wissen sollte, dass er mich nicht ohne Untersuchung aus der KaS gelassen hätte.

Um bei der Untersuchung nicht zu stören und da es sich nicht gehört, bei "Fremden" ungefragt im Behandlungsraum herumzulungern, laufe ich zusammen mit Oli und Franco in den Wartebereich.
Als ich meinen Körper auf einen der Stühle im Wartebereich werfen kann, bin ich mehr als erleichtert.
Jetzt merke ich erst so richtig wie fertig ich eigentlich bin und freue mich umso mehr auf die baldige Kuschelstunde mit Tom.

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