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Part 51

Zu meiner Überraschung steigt der Gynäkologe sogar selbst aus dem Auto aus, als wir an der Physiopraxis angekommen sind, umrundet dieses und nimmt mir wieder meinen Rucksack ab.
"Das ist wirklich nicht nötig!", mir ist es fast schon peinlich, das Dr. Gröhlich mich wie ein zerbrechliches Wesen behandelt und meinen Packesel spielt.
"Ich weiß. Aber ich wollte eh noch kurz mit Herrn Holzapfel sprechen und dann kann ich doch auch deinen Rucksack gleich mitnehmen, mh?", mit einem Augenzwinkern läuft er auf die Praxistüre zu und gerade als er diese öffnen möchte, bremst neben mir ein Auto scharf ab.

"ZOEY!!", Alex brüllt schon im Inneren des Nef's los, was bei mir alle Alarmglocken schrillen lässt.
So schnell wie möglich drehe ich mich um und laufe auf das Gebäude zu.
"DU BLEIBST AUF DER STELLE STEHEN!"
Dr. Gröhlich lässt von dem Türgriff ab und dreht sich in die Richtung des brüllenden Brokkoli.
Er scheint eine sehr schnelle Auffassungsgabe zu haben, denn keine fünf Sekunden, nachdem er Herrn Hetkamp gemustert hat, fällt sein Blick auf mich:
"Viel von der Farbe scheinst du nicht daneben gespritzt zu haben oder ist die so Intensiv?"
Ich komme gar nicht mehr dazu dem Arzt zu antworten, denn da wettert Alex auch schon wieder drauf los:
"WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN? BIST DU NOCH GANZ BEI TROST?"
Da der Notarzt in bedrohlichem Stechschritt und enormen Tempo auf mich zugelaufen kommt, sieht sich der Gynäkologe anscheinend in der Pflicht mich zu beschützen und stellt sich direkt vor meine Nase.
"Entschuldigung, aber was brüllen sie denn hier so herum? Könnten sie dem Mädchen mit einem etwas gepflegteren Umgangston begegnen?"
Brokkoli Hetkamp bremst kurz vor uns ab und zieht die Augenbrauen zusammen, da er von der Reaktion meines Schutzschild etwas irritiert zu sein scheint.

"Was genau stellen Sie dar?", meiner Meinung nach bewegt sich der Gynäkologe auf sehr dünnem Eis, vor allem, da er sich den belustigten Unterton in seiner Stimme nicht verkneifen kann.
"Was ist denn hier für ein Geschrei? Herr Het... oh, was ist ihnen denn über die Leber gelaufen?", hinter mir erscheint der nächste Retter, in Form von Nico und stellt sich direkt neben Dr. Gröhlich, um mich von dem Schreihals abzuschotten.
"FRAGEN SIE DOCH MAL DAS FRÄULEIN HINTER IHREM RÜCKEN!"
"Wir wollen uns doch nicht so ungesittet niederbrüllen, Herr Hetkamp. Passen Sie lieber auf, das könnte hahaha Stressflecken geben hahaha und meiner Meinung nach harmonisieren rot und grün nicht so gut!", Nico wirft sich jetzt ebenfalls zum Fraß vor und steckt den Gynäkologen mit seinem Lachen dermaßen an, dass die beiden sich gegenseitig hochschaukeln und gar kein Ende mehr finden wollen.
"Ha. Ha. Ha. Sehr witzig. Ich muss mit Zoey reden und zwar sofort!", um seiner Aussage etwas mehr Kraft zu verleihen, stemmt Alex seine Hände in die Hüften und legt einen bösen Blick auf.
"Hahaha... Es...tut.... hahaha... oh mein Gott...", ich bezweifle fast das der Physiotherapeut heute noch einen anständigen Satz zustande bringt und muss mich selbst zusammenreißen, nicht lauthals zu lachen.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, das die Farbe solch eine starke Auswirkung hat, eher hätte ich mit einem dezenten Farbschimmer gerechnet.

Nach etwas genauerer Musterung des verärgerten Gesichts, das ich trotz meiner schützenden Männermauer ganz gut sehen kann, kommt mir etwas komisch vor:
"Sag mal... Hast du etwa Make-up im Gesicht? Du solltest das nächste mal einen dunkleren Ton verwenden, dann fällt das nicht zu sehr auf!"
"FINDEST DU DAS ETWA WITZIG?", viel fehlt nicht mehr, bis sich Schaum vor dem Mund des Notarztes bildet.
Das Bild eines tollwütigen Brokkoli kratzt wirklich sehr stark an meiner Selbstbeherrschung.
"Neee, ich wollte dir doch nur einen Tipp für deinen nächsten Findungstripp geben.... Sei doch nicht gleich so bockig!", vorsichtshalber trete ich noch einen Schritt zurück, das ich nicht so schnell von Herrn Hetkamp am Kragen gepackt werden kann, für den Fall, daß er die beiden Männer vor mir einfach zur Seite stößt.
Wobei ich fast davon ausgehe, daß die sich selbst ausknocken, da die nämlich vor Lachen kaum noch Luft bekommen und sich vor lauter Schmerzen schon krümmen.
"WAS HAST DU DIR BITTE DABEI GEDACHT?", Alex deutet auf sein Gesicht und fixiert mich mit seinem Blick.
Die beiden Lachsäcke ignoriert er vollkommen.
"Gleiches mit Gleichem bekämpfen!", gebe ich trocken von mir und verschränke meine Arme vor der Brust.
"Gleiches mit Gleichem? Ich kann keinerlei farbliche Veränderungen auf deiner Haut erkennen, mit was ist das dann zu vergleichen?", schnaubt er wütend vor sich hin und steigert auch bei mir meinen Zorn, da er nicht verstehen will warum ich einen Rachefeldzug gestartet habe.
"DU hast mein Vertrauen in dich missbraucht und dein Versprechen gebrochen! Linus hat mir etwas gespritzt, obwohl ich das nicht wollte und somit habe ich körperliches Vergehen mit körperlichen Vergehen bestraft", meine Worte bringen die menschliche Schutzmauer zum schweigen.
"Aber das hier geht einfach zu weit, Zoey!", Herr Hetkamp deutet noch einmal auf sein Gesicht, fährt sein Temperament aber langsam um einige Stufen herunter.
"Ach, das mir jemand etwas gegen meinen Willen in den Körper spritzt und meine Vertrauenspersonen das befürworten geht in Ordnung oder was?"
Jetzt habe ich es endlich geschafft, das es dem Herrn Notarzt die Sprache verschlägt und will auch gar nicht darauf warten, bis er mir wieder irgendeine Erklärung runterleiert:
"Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst, ich habe einen Termin wahrzunehmen. Nico möchte sicherlich auch irgendwann Feierabend haben und nicht eine halbe Ewigkeit zwischen den Fronten stehen. Wenn mich mein Augenlicht nicht gänzlich im Stich lässt, bist du im Dienst und solltest, anstatt mich zuzustressen, irgendwelche Leben retten. In welches Zimmer muss ich, Nico?"
"Egal! Such dir eins raus!", Herr Holzapfel wirft einen kurzen Blick in mein Gesicht und wendet sich kurz darauf wieder Alex zu.
Dieser scheint plötzlich gar nicht mehr so wütend zu sein und versucht mich noch ein paar mal namentlich vor meiner Flucht zurückzuhalten, doch darauf gehe ich gar nicht ein.

Im Behandlungsraum angekommen, tausche ich meine Jeanshose gegen eine Jogginghose ein und beginne mit den Übungen.
Jetzt kann ich meinen Mundwinkeln wenigstens freien Lauf lassen und ungeniert vor mich hingrinsen, ohne das mich irgendjemand dafür töten will.

Grün war definitiv die richtige Entscheidung!
Hahahhaa

Bis Nico endlich in dem Behandlungsraum eintrifft, vergehen fast zwanzig Minuten.
Mich würde es brennend interessieren ob er jetzt so lange mit Alex diskutiert hat oder ob Herr Gröhlich tatsächlich noch etwas mit ihm zu besprechen hatte.
Die Blöße, jetzt nachzufragen, gebe ich mir natürlich nicht und ziehe einfach stur meine Übungen durch.
Der Herr Holzapfel beobachtet mein Tun nonstopp und korrigiert mich ab und an in der Ausführung meiner Verrenkungen.
Die erlösenden Worte, die das Ende meiner sportlichen Betätigung einläuten, treffen reichlich spät ein, doch noch bevor ich an Überbelastung sterbe.

"Das hast du wirklich super gemacht Zoey! Du darfst dich jetzt mit dem Bauch voran auf der Liege platzieren. Wir führen jetzt eine kleine Reizstomtherapie durch. Keine Angst, das wird nicht schmerzhaft. Ich klebe dir ein paar Elektroden auf deinen unteren Rücken und schließe daran ein TENS-EMS-Gerät an"
"Für was ist das?"
"TENS steht für transkutane elektrische Nervenstimulation und hat das alleinige Ziel der Schmerzlinderung. EMS steht für elektrische Muskelstimulation und deren Ziel ist die Rehabilation und Stärkung der Muskeln. Dr. Gröhlich hat mir erzählt, was gestern vorgefallen ist.... Ich möchte nicht, das du nochmals solche Schmerzen erleiden muss und desshalb schalten wir jetzt einen Gang hoch. Du musst natürlich auch mitziehen und deine Termine regelmäßig wahrnehmen. An den Wochenenden solltest du deine Übungen in Eigenverantwortung weiterführen. Wenn du nicht mitziehst, wird auch keine Besserung eintreten, aber ich schätze das du das verstanden hast oder?"
"Klipp und klar!", schon alleine aus dem Grund, das ich jegliche Begegnung mit Linus vermeiden will, werde ich jetzt zur fleißigen Musterschülerin mutieren.
Nachdem ich mich den Erwartungen entsprechend platziert habe, werde ich auch schon mit den besagten Teilchen beklebt und verkabelt.
"So, jetzt erschrick bitte nicht. Es wird ein leichtes Kribbeln auf der Haut entstehen und deine Muskeln werden anfangen zu zucken!" 
Nico startet in sehr langsamen Schritten, damit ich mich an das komische Gefühl gewöhnen kann.
Es fühlt sich etwas seltsam an wenn die Muskulatur zuckt, obwohl man nur faul herumliegt, aber es ist ziemlich gut auszuhalten und gar nicht so unangenehm wie gedacht.

Während ich fröhlich vor mich hinzucke, bearbeitet der Herr Physiotherapeut etwas an seinem Computer.
Nach ein paar Minuten atmet er schwerfällig auf:
"Zoey?"
"Mh?"
"Redet Herr Hetkamp immer so aufbrausend mit dir?", Nico's Stimmlage verleitet mich dazu, ihm ins Gesicht zu schauen, denn irgendwie hört er sich sehr ernst an.
Da ich den Umgang mit den Schreihälsen schon gewohnt bin und ich Alex' schlechte Laune aufgrund seines Gemüse-Satus irgendwie verstehen kann, lächle ich ihm entgegen und versuche seine leicht sorgenerfüllte Mine wieder aufzubessern:
"Ach, das darf man sich nicht so zu Herzen nehmen. War ja klar, daß er keine Luftsprünge machen wird!"
"Mh. Weißt du, aus eurem Gespräch habe ich herausgefiltert, daß man dir etwas gegen deinen Willen verabreicht hat und..."
"... Ja, schon. Aber das hat eine lange Vorgeschichte und...", ich kann mich gar nicht weiter erklären, denn Nico scheint keinerlei Toleranz für die vorherige Situation aufbringen zu können:
"Das ist egal Zoey. Ich würde dich bitten mir die Nummer deines Vaters aufzuschreiben. Würdest du das tun?"
"Aber..."
"Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Ich kann verstehen, das er sauer war, aber ein bisschen Beherrschung kann man von einem erwachsenen Mann dann trotz allem erwarten. Dr. Gröhlich ist derselben Meinung", damit hat er mir anscheinend alles gesagt, was es zu sagen gibt.

Na super...
Herr Hetkamp wird heute abend sicherlich Bombenstimmung haben, wenn er erfährt, daß Nico bei Tom angerufen hat!
Zum Glück geh ich mit Leo zu Sam und muss nicht nachhause.
Tom wird das schon irgendwie regeln!

Leo's Sicht

Seit ein paar Minuten beobachte ich meinen besten Freund dabei, wie er vor der offenen Motorhaube eines Audi Q5 steht.
Seit Clea's Geständniss ist er total neben der Spur und schafft es nicht einmal eine Schraube ordentlich festzuziehen.

"Willst du nachher mitkommen, wenn ich Zoey abhole?", auf meine Ansprache reagiert der Gute gar nicht, sondern starrt immer noch wie hypnotisiert vor sich hin.
Seufzend stoße ich mich von dem Wagen ab, der mir bis gerade eben noch als Körperstütze gedient hat und bewege mich auf Sam zu.
Da wir in zehn Minuten eh Feierabend haben und die Zeit für Reperaturen nicht mehr reicht, lege ich einen Arm um die Schultern meines Kumpels und rüttle ihn so lange, bis er wieder eine Reaktion von sich gibt:
"Was ist?"
"Lass uns umziehen. Für heute ist genug. Kommst du nachher mit, wenn ich Zoey abhole?"
"Ne, ich räume in meiner Bude mal den Müll weg, sonst bekommt Zoey einen Schock, wenn sie die Wohnung betritt!"
"Hahhaa als wenn das Zoey stören würde! Du.... Ich hätte da heute Abend noch eine Beschäftigung für uns beide... Eher gesagt, könnte ich deine Unterstützung gebrauchen! Bist du dabei?"
Sam stöhnt qualvoll auf und scheint schon zu erahnen, das es sich hierbei um keine normale Aktivität handeln wird:
"Bei was?"
"Nur eine kleine Beschattung!", nebenher ziehe ich meinen Kumpel in Richtung unseres Aufenthaltsraum, damit wir uns schnell umziehen können.
"Boah, von wem? Bitte niemand von den Polizisten!", mein Kumpel spannt sich sofort an und wirft mir einen ernsten Blick zu.
"Nö"
"Sanitäter?"
"Nö"
"Notärzte?"
"Nö"
Sam entspannt sich wieder etwas und nickt mir zustimmend zu:
"Okay... Dann kann es ja nicht so schlimm sein!"
"Wir beobachten doch nur! Mach dir nicht ins Hemd!"
"Wer ist es denn?"
"Es ist nur die Frau von Linus!"
"Wer ist Linus?"
"Ähm, Notarzt? Der war an dem einen Abend bei uns, als wir gegrillt haben. Weist du noch?"
"Aaaaaah Leo!", Sam entzieht sich meinem Arm und sieht mich vorwurfsvoll an:
"Was soll das? Du weißt ganz genau, dass das nur schief gehen kann. Immer wenn irgendwelche Berufsgruppen involviert sind, die für Gerechtigkeit sorgen oder einem das Leben retten, geht etwas schief. Ich habe gerade nicht das Bedürfniss mir von irgendjemand eine Standpauke abzuholen, wenn wir erwischt werden!"
"Ach Sam... Es ist doch nicht verboten, in einem parkenden Auto zu sitzen und zu quatschen oder? Die können uns gar nichts! Ich will Zoey helfen, damit sie endlich Gewissheit hat. Linus schwirrt ständig um sie herum.... Wenn wir den Beweiß hätten, daß Linus' Frau nicht Katrin ist, dann hat Zoey vielleicht auch nicht mehr so viel Angst vor ihm. Anders kann ich ihr nicht helfen. Komm schon! Wir holen uns nachher Pizza und ein paar Bierchen und dann schauen wir uns die Gute mal an, mh? So wie früher. Nur wir beide, Bier und...."
".... darauf warten, das wir wieder bis zum Hals in der Scheiße stecken!"
Langsam geht mir die Negativität meines Kumpels auf den Nerv, denn früher hätte er ohne zu zögern zugestimmt:
"Wenn du nicht willst, dann lass es eben. Ich kann mich auch alleine mit Bier und Pizza Vergnügen!"
Sam verdreht seine Augen und schüttelt ungläubig mit dem Kopf:
"Wow, seit wann wirst du denn gleich zur Diva? Na gut, aber wenn irgendetwas schief geht, dann Gnade dir Gott!!"

Als wir uns umgezogen haben, stapfen wir nach oben, in Sam's Bude.
Ich muss wirklich sagen, das ich mich an ein Leben hier gewöhnen könnte.
Man hat seine Ruhe, wird nicht kontrolliert, bekommt keine Anweisungen und kann den ganzen Tag chillen, ohne einen blöden Kommentar reingedrückt zu bekommen.
Am liebsten würde ich meine Koffer packen und sofort hier einziehen.
Leider kann ich in dieser Hinsicht nicht einfach aus der WG abhauen, denn dann müsste ich Zoey zurücklassen und das würde ich niemals übers Herz bringen.
Ausserdem habe ich ihr versprochen, nicht ohne sie zu gehen.

Kaum haben wir die Räumlichkeiten betreten, schaue ich mich etwas erschrocken um.
Vielleicht sollten wir doch etwas aufräumen, denn die Bude gleicht einer kleinen Müllkippe.
Erstaunlich was sich in so kurzer Zeit alles ansammelt und wie bewusst einem das erst wird, wenn niemand hinter einem herräumt.
"Sollen wir doch noch kurz aufräumen?", ich kratze mir unentschlossen an meinem Hinterkopf, da ich eigentlich gar keine Lust dazu habe und verziehe mein Gesicht, als Sam mir seufzend ein "Ja!" entgegenwirft.
"Packst du das alles eigentlich alleine? Zwecks den Kosten und so..."
"Keine Ahnung. Darüber habe ich mir wirklich noch keine Gedanken gemacht!"
"Vielleicht könntest du Jaron fragen, ob der mit dir hier einziehen will. Er kann nicht ewig bei Shane unterkommen und momentan macht es mir nicht den Anschein, als wenn er zu Tyson und Mitch zurück möchte!"
Eine Antwort bekomme ich vorerst nicht, denn Sam läuft in die Küche und kehrt mit zwei Müllsäcken zurück, wovon er mir einen in die Hand drückt:
"Du sammelst die Flaschen ein und ich den Müll!"

Noch während ich die Unmengen an Energiedrink-Dosen und PET-Flaschen einsammle, überlege ich, wie ich meinem Freund helfen könnte.
Mir gehen unzählig viele Varianten und Optionen durch den Kopf, doch keiner dieser Punkte scheint die optimale Lösung zu sein.
"Jaron wird sich sicherlich wieder mit den Jungs vertragen. Ich will auch gar nicht, das er nur wegen mir Abstand zu ihnen hält und auf ewig Krieg zwischen denen herrscht. Das ist doch scheiße!", Sam kickt einen Einwegbehälter vor sich her, in dem gestern noch eine riesige Portion gebratene Nudeln beherbergt wurde und verzieht angestellt sein Gesicht, als sich eine kleine Menge Flüssigkeit ihren Weg auf den Boden bahnt.
"Bitte was? Sam! Jaron reagiert meiner Meinung nach völlig richtig. Es kann doch nicht angehen, daß sogenannte Freunde solch eine abgefuckte Nummer abziehen. Das geht zu weit!"
"Schon, aber.... Mitch ist Single und kann machen was er will... Vielleicht habe ich Clea auch nicht gut genug behandelt und sie hat sich eben bei ihm geholt, was sie von mir nicht bekommen hat!", Herr Brandstetter lässt sich niedergeschlagen auf das Sofa fallen, das er von Henry zu seinem Einzug geschenkt bekommen hat und schließt die Augen.
Da ich glaube mich verhört zu haben, geselle ich mich zu meinem Kumpel auf die Sitzgelegenheit und hake nochmals nach:
"Was hast du da gerade gesagt?"
"Man, Leo. Du hast schon richtig gehört! Eventuell bin ich selbst daran schuld und sollte einfach akzeptieren, daß ich als Freund versagt habe. Vielleicht bin ich auch einfach nur Beziehungsunfähig und...", bevor der Herr noch mehr gequirlte Scheiße aus seinem Mund entweichen lässt, pfeffere ich ihm ein Kissen in sein Gesicht und bringe ihn damit zum Schweigen.
"Jetzt hörst du mir mal zu! DU bist gewiss nicht daran schuld, daß Clea fremdgegangen ist. Wenn sie unzufrieden gewesen sein sollte, hätte sie mit dir reden oder die Beziehung auf normalen Weg beenden können. So machen das Menschen die ein bisschen Grips besitzen jedenfalls. Sam, du hast dir nichts vorzuwerfen! Bitte zweifel nicht an dir, du bist soviel besser als achtzig Prozent der Kerle da draußen. Du trägst deine Freundinnen quai auf Händen und opferst dich auf.... Bisher hast du in Sachen Freundin einfach die falsche Wahl getroffen und nicht das bekommen, was du verdient hast. Ehrlich gesagt, hätte ich aber auch nie gedacht, dass Clea so eine falsche Schlange ist. Ich kann dir nicht vorschreiben wie du dich gegenüber den beiden zu verhalten hast, ob du den Kontakt abbrichst oder ihnen verzeihen wirst. Ich für meinen Teil werde diese Personen meiden und will auch nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Die Tatsache das die zwei miteinander in der Kiste gelandet sind, ist schon schlimm genug. Doch darüber, das die das tatsächlich verschweigen wollten und Clea Zoey grundlos fertig gemacht hat, kann ich nicht hinwegsehen!", mir zerreißt es fast mein Herz, dass mein Kumpel so schlecht von sich denkt und die Schuld bei sich sucht.
Ich weiß nicht genau ob er diese Denkweise nur aufbringt, da die schönen Zeiten der Clique immer wieder in die Gedanken eindringen und einem den schmerzlichen Verlust vor Augen hält oder ob er wirklich keinerlei Selbstwertgefühl hat.
Die Clique wird für immer einen Knacks weghaben, falls wir uns auch jemals wieder zusammenraufen, das lässt sich nicht mehr ändern.
Was sich allerdings ändern lässt, ist Sam's Selbstwertgefühl!
Das werde ich mir für die nächsten Wochen zur Aufgabe machen und versuchen, Sam wieder voll auf Kurs zu bringen und ihm seine Qualitäten vor Augen zu führen.
Wie ich das anstellen soll weiß ich noch nicht, aber irgendwas wird sich schon ergeben.

Noch bevor wir unser Gespräch weiterführen können, klingelt mein Handy, dessen Gespräch ich sofort annehme:

Ich: "Hallo?"
Zoey: "Hey. Ich bin soweit fertig!"
Ich: "Okay, wir kommen gleich. Willst du für heute abend auch eine Pizza? Ich würde vorbestellen und die dann auf dem Heimweg abholen. Sam und ich brauchen eine Beschäftigung so lange wie wir Linus' Frau beschatten!"
Zoey: "Ja, könnte nicht schaden. Eine Quattro Formaggi wäre toll. Hast du die Adresse gefunden?"
Ich: "Wenn nicht, dann würden wir heute abend bestimmt nicht auf Beobachtungstour gehen, Babe..."
Zoey: "Mh, stimmt auch wieder!"
Ich: "Stimmt etwas nicht? Du hörst dich irgendwie komisch an"
Zoey: "Ach, ich weiß auch nicht.... Wenn dein Handy klingelt, dann geh am besten heute abend nicht mehr dran!"
Ich: "Was hast du wieder angestellt?"
Zoey: "Erzähle ich euch nachher. Jetzt macht euch mal auf den Weg! Ich stehe hier mir sonst die Füße in den Bauch!"
Ich: "Zu Befehl!"
Zoey: "Blödmann!"
Ich: "Ich liebe dich auch! Bis gleich."

"Auf geht's!", ich klopfe meinem Nebenmann auf den Oberschenkel und hieve mich vom Sofa hoch.
"Was hat sie schon wieder verbrochen?"
"Keine Ahnung. Werden wir schon noch früh genug erfahren! Ich fahre und du bestellst nebenher die Pizzen."
"Mit was fahren wir denn?"
"Dein Onkel hat da so eine wunderschöne alte Karre in der Werkstatt stehen, die er seit Monaten nicht vom Fleck wegbewegt hat!", mit meinen wackeligen Augenbrauen versuche ich Sam mein Vorhaben etwas schmackhaft zu machen, doch Herr Miesepeter muss ja mal wieder bei klarem Verstand sein:
"Um Erlaubniss hast du ihn nicht zufällig gefragt?"
"Ach Sam. Ich sag einfach, das ich überprüfen wollte was dem Auto fehlt und deshalb eine Spritztour machen musste. Was ist denn schon dabei?"
"Womöglich hat es seine Gründe warum der Wagen schon so lange dort rumsteht!"
"Quatsch... Ich hab einen Blick drauf geworfen und konnte auf die Schnelle nichts feststellen. Bleib locker! Wir sollten jetzt los, sonst kratzt Zoey uns noch die Augen aus", damit mein Kumpel endlich in die Gänge kommt, ziehe ich ihn an einem Arm von dem Sofa hoch und schubse ihn in Richtung Wohnungstüre.
"Wir kommen irgendwann noch in die Hölle!", grummelt Sam vor sich hin, worauf ich nur die Augen verdrehe:
"Das haben wir schon so oft gesagt und sind immer noch hier oder?"

In der Werkstatt angekommen, läuft Sam skeptisch ein paar Runden um das Auto seines Onkel's:
"Zumindest scheint er keine Flüssigkeiten zu verlieren!"
"Boah, Sam. Jetzt steig schon ein!", genervt aufstöhnend schwinge ich mich auf den Fahrersitz und versuche den Motor zu starten.
Nach dem dritten Versuch springt er dann auch endlich an:
"Hörst du wie er schnurrt? Der hat nur auf so zwei Typen wie uns gewartet!"
Mein Nebenmann scheint immer noch nicht so begeistert zu sein, doch davon lasse ich mir jetzt nicht die Laune vermiesen.
"Sag mal, wo hast du den Schlüssel her?"
"Der steckt doch immer im Zündschloss. Noch nie aufgefallen?", mit einem diabolischen Lachen drücke ich das Gaspedal durch und rausche hinaus in die Freiheit.

Als wir Zoey eingeladen und die Pizzen abgeholt haben, erzählt sie uns von unserem grünen Herr Hetkamp und das Oli eventuell auch ein paar Blessuren davongetragen haben könnte.
Ich verstehe natürlich, warum sie diesen Rachefeldzug ausgeübt hat, aber ganz so glücklich bin ich darüber nicht:
"Babe... Das mit der Lebensmittelfarbe ist ja ganz lustig, aber das du Oli absichtlich Tom's Duschgel untergejubelt hast, ist nicht so prickelnd. Das hättest du nicht tun sollen!"
"Achja? Weißt du denn was für Nebenwirkungen bei mir hätten auftreten können, nachdem Linus mir das Zeug gespritzt hat? Da hätte weitaus schlimmeres passieren können!"
"Ja, aber.... Können wir uns auf etwas einigen?"
"Was denn?", zischt mir meine kleine Hexe entgegen.
"Wenn Linus' Frau nicht Katrin ist, dann versucht du ihm eine Chance zu geben, okay?"
"Hab ich doch schon! Aber immer wenn er kurz davor ist, mir etwas zu verabreichen, hab ich totale Angst davor und kneife wieder. Ich mach das doch nicht mit Absicht!"
"Ja, ich weiß. Aber wenn das so weiter geht, werden alle noch verrückt. Also nicht wegen dir, sondern wegen der Situation an sich. Du musst mit Linus ja nicht best Friend werden und mit ihm in deiner Freizeit abhängen, aber wenn er in beruflicher Hinsicht in Erscheinung tritt, solltest du ihm ein klein wenig vertrauen!"
"HALLO! Ich habe ihm ausdrücklich gesagt, dass er mich nicht wegbeamen soll und was hat er gemacht?"
Mir scheint diese Sache wird eine never-ending Story und lasse das Thema somit auch unter den Tisch fallen, da Zoey und ich sonst auch noch Streit miteinander bekommen werden.
"Wie geht es deiner Nase?", Sam lenkt geschickt vom Thema ab und dreht sich nach hinten, um sich die Signalleuchte genauer anschauen zu können.
"Geht schon. Bis wann kommt ihr wieder? Ich hab keinen Bock die ganze Nacht alleine rumzugammeln."
"Keine Ahnung. Kommt drauf an, wie schnell sich Frau von und zu zeigt. Ist Linus arbeiten?"
"Seh ich aus wie seine Sekretärin?"
"Gibt es heute auch ein Thema, bei dem du nicht zickig bist?"
"Entschuldigungen sie eure Hoheit, das ich ihr Gemüt heute überstrapaziere! Ich kann ja auch nachhause gehen und mich dort zerfleischen lassen, wenn sie möchten!"
"Wow, Zoey! Komm mal runter. Ich kann verstehen das du gereizt bist, aber lass deinen Frust nicht an uns aus!", meckert jetzt Sam drauf los und erzielt damit auch sofort die gewünschte Wirkung:
"Sorry... Vielleicht muss ich nachher einfach mal was essen und ein bisschen Trash-Tv glotzen, damit ich wieder auf Normalmodus schalte. Nein, viel besser: Ich telefoniere mit Jaron. Wollte eh wissen wie es ihm geht. Wäre es in der KaS nicht viel zu gefährlich irgendeinem bekannten Arzt über den Weg zu laufen, hätte ich ihn auch persönlich besucht".

Ich versuche mich kurz daran zu erinnern, ob sein Gesicht nach der Prügelei dermaßen schlimm ausgesehen hat, das er nochmals danach schauen lassen müsste, doch meine Erinnerungen sagen mir, das es nichts war was Jaron nicht aushalten könnte.
Sam macht es sich einfach, überlegt gar nicht lange und fragt ganz einfach nach:
"Was ist passiert? Ist es wegen der Prügelei?"
"Nein. Ähm... Er hatte eine Zecke und... die saß an einer blöden Stelle. Das Ganze hat sich leider entzündet und jetzt liegt er vollgepumpt mit Antibiotika in der KaS!", so wie meine Freundin vor sich hinstammelt, gibt es die ein oder andere Info die sie nicht ausgesprochen hat.
Allerdings schmerzt schon allein der Gedanke an eine Zecke an meinem besten Stück so sehr, daß ich keine genaueren Einzelheiten erfrage.
Auch Sam hält sich zurück und scheint mit der bisherigen Antwort bedient zu sein.

"Alter! Brems mal oder willst du direkt in Henry's Büro reinfahren?", zischt Sam erschrocken auf, als undms die Mauer der Werkstatt verdächtig auf die Pelle rückt.
"Irgendwie hat das Pedal einen Macken. Das muss ich mir morgen mal anschauen! Zoey, geh einfach hoch. Wir kommen dann später, okay? Weiß Tom bescheid, das du bei uns bist?", da meine Freundin einem dementsprechenden Gesichtsausdruck auflegt, weiß ich ganz genau, das ich spätestens in zehn Minuten bei Herrn Mayer anrufen und das Fräulein abmelden werde.
Kaum hat Zoey ihren Hintern die Treppen nach oben geschwungen, starten wir unsere Mission.
Voller positiver Energie und Erfolgsüberzeugung brettere ich durch die Kölner Straßen und bemerke ziemlich schnell, warum Henry's Auto so lange in der Werkstatt herumstehen musste:
"Shit. Der Motor überhitzt!"
"Wie weit ist es noch?", Sam lehnt sich zu mir rüber um zu kontrollieren, ob die Kontrollleuchte auch tatsächlich leuchtet.
"Ist das jetzt dein Ernst?", fauche ich Sam an und schiebe ihn wieder auf seinen Sitz zurück.
"Man darf ja wohl noch schauen dürfen! Schaffen wir es noch bis zu Linus?"
"Ich hoffe!", natürlich ist mir bewusst, das ich eigentlich sofort rechts ranfahren und den Motor ausstellen sollte, aber da wir eh vor dem Haus des Notarzt stehen bleiben, fordere ich unser Glück einfach heraus.

Gerade als wir in unsere Zielstraße einbiegen, ertönt ein lauter Knall aus dem Motorraum.
Sam und ich schauen uns entsetzt an, da wir mit solch einem Ausmaß nicht gerechnet haben.
"Ich will gar nicht wissen, was es da zerrissen hat!", stöhne ich vor mich hin und lasse den Wagen einfach ein Stück ausrollen.
"Meinst du, dass das Henry auffallen wird?", manchmal kann ich Sams Logik wirklich nicht nachvollziehen, denn bevor ihm etwas auffallen könnte, müssen wir etwas ganz anderes auf die Reihe bekommen:
"Wenn wir das Auto von diesem Straßenrand nicht mehr wegbewegt bekommen, dann sicherlich!"
"Es qualmt! LEO! MACH DEN MOTOR AUS!"
"SCHREI DOCH NICHT SO! DESWEGEN FLIEGEN WIR NICHT GLEICH IN DIE LUFT!", vor lauter Nervosität schreie ich jetzt leider auch und werde werde ganz zittrig, da ich die Katastrophe wieder auf uns zukommen sehe.

Es kann doch nicht sein, das wir immer Probleme mit irgendwelchen Autos haben!
Naja... Hättest du Henry gefragt, hätte er dich bestimmt nicht damit fahren lassen.

Als das Auto so gut wie möglich am Straßenrand geparkt ist, springen wir zeitgleich aus dem Auto und machen uns an der Motorhaube zu schaffen.
Nach einem kräftigen Lungenzug des Qualms, husten wir uns erst einmal fast unsere Lungen raus und werfen dann einen Blick auf den Motor.
"Da ist bestimmt alte *hust* Kühlflüssigkeit *hust* drin! Wenn das Wasser...", vor lauter husten stoppe ich meinen Erklärungsversuch und wende mich von dem Karren ab, da Sam selbst weiß, was das alles zu bedeuten hat.
Was er allerdings nicht zu wissen scheint ist, dass man bei Überhitzung nichts im Motorraum anfassen sollte.
"Aaaaah, verdammt!", mein Kumpel gesellt sich schneller als gedacht an meine Seite und schüttelt kräftig seine Hand, da er damit wohl eine geringfügige Kühlung erzeugen will.
"Sag mal *hust* als was arbeitest *hust* du eigentlich?"
"Sagt gerade der Richtige!", faucht mein Kumpel zurück und verschwindet kurz darauf aus meinem Sichtfeld.
Als ich mich fragend umschaue, sehe ich einen blonden Mann, der Sam auf ein paar Treppenstufen an dem nahegelegenen Haus drückt und sich anschließend auf den Weg zu mir macht.
"Komm aus dem Rauch raus!", der Blondschopf packt mich an meinem Oberarm und zerrt mich in die selbe Richtung wie Sam.

Kaum hat sich der weiße Schleier gelegt, erkenne ich auch wer uns da genau auf die Seite gezogen hat:
Linus!

Ganz großes Kino, Leo!
Unauffälliger geht es ja kaum!

"Boah, Leo! Unsere Pizzen liegen noch im Auto!"
"Wie kannst du *hust* bitte jetzt ans *hust* essen denken?", anstatt sich einen Plan zurecht zu legen, auf welchen Kontinent wir flüchten, da sein Okel uns zu hundert Prozent erwürgen wird, denkt der Herr nur ans Essen.
"Hey, schau mich mal an! Bekommst du genug Luft?", Linus nimmt meinen Kopf zwischen seine Hände und mustert mein Gesicht.
Es dauert erstaunlicherweise gar nicht lange, bis ihm eine gewisse Erkenntniss aufkommt:
"Du bist Tom's Junge oder?"
"Kommt darauf an *hust* ob ich Ärger bekomme *hust* oder nicht!", grinse ich ihm verschmitzt entgegen, doch der Notarzt scheint nicht zum spaßen aufgelegt zu sein:
"Fuerwehr und Rettungswagen kommen sofort. Wir gehen so lange ins Haus!"
"Nicht nötig! Wegen dem bisschen...", das ich mit dieser Schiene erst gar nicht anzufangen brauche, hätte ich mir von vornherein denken können, denn der Herr Hoffmann schiebt uns beide direkt ins Haus hinein.

Vielleicht hat das ganze Drama wenigstens etwas gutes und wir bekommen seine Frau endlich zu Gesicht!

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