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Part 11

Das Sandmännchen hat wirklich nicht fest genug zugeschlagen, denn gegen zwei Uhr morgens wälze ich mich von der einen Seite auf die Andere und befinde mich ausschließlich in einem Dämmerzustand, als in einem erholsamen Schlaf.
Vielleicht liegt es auch an der Tatsache, das ich mich überfressen habe und ich bildlich gesehen, einen Fußball durch ein Nadelöhr drücken wollte.

Ob ein Magen reißen kann, wenn ihm zuviel Nahrung zugefügt wird?

Da ich Leo mit meinem herumgewälze nicht wecken will, mache ich mich auf den Weg nach unten.
Die Bewegung scheint meinem Körper wirklich gut zu tun und desshalb laufe ich auch ein paar Runden im unteren Stockwerk herum und überlege mir, was ich heute alles anstelle.
Zuerst nehme ich mir vor, die Tiramisutorte für Klaus zu fertigen und ihn wegen einem Praktikumsplatz zu bestechen.
Um herauszufinden, wie Tom und Stephan arbeiten, stoppe ich in der Küche, knipse das Licht an und nehme die Dienstpläne unter die Lupe.
Tom und auch Stephan müssen erst gegen Mittag zum Dienst erscheinen und somit habe ich morgens freie Bahn.
Die beiden Männer sollen vorerst nichts von meinen Plänen wissen, denn sonst werden die mich unter ihre Fittiche nehmen und mir keinerlei Spaß gönnen.
Die restliche Bande lässt sich zum Glück immer bestechen und somit könnte die Praktikumszeit super spannend, actionreich und lustig werden.

Im Anschluss nehme ich mir vor, endlich im Heim vorbeizugehen, Dominik zu besuchen und meine restlichen Sachen abzuholen, nicht das die das Zeug noch auf den Müll befördern.

"Hey Zoey, was ist los? Kannst du nicht schlafen?" Alex erscheint in der Küchentüre und lehnt sich seitlich gegen den Rahmen, während er herzhaft aufgähnt.
"Hey. Ne, irgendwie nicht. Mir ist nicht so gut. Ich sollte das nächste mal wirklich weniger essen! Warum bist du wach?"
"Konnte auch nicht richtig schlafen und habe gehört, das hier unten jemand rumgeistert. Komm mit, wir kuscheln uns aufs Sofa!" Herr Hetkamp streckt einen Arm nach mir aus und legt diesen, bei meinem Eintreffen, um meine Schulter.

Wir beide kuscheln uns in eine Decke ein und sitzen eng beieinander.
Mein Kopf fängt wieder an zu arbeiten und ruft mir die Bilder unserer Rettungsaktion in den Kopf.
Vielleicht hätten andere Umstände, zum Beispiel ein normaler Umgang zwischen Jaron und mir, die Lage etwas entschärft und erst gar nicht so belastend werden lassen.
Alex bemerkt natürlich meine Nachdenklichkeit und zieht mich ein kleines Stück näher an sich, wodurch ich seine volle Körperwärme abbekomme.
"Was ist los, mh? Über was denkst du nach?"
"Wir hätten heute tot sein können!" ohne es wirklich zu wollen, entweichen diese Worte aus meinem Mund.
"Belastet dich das?" die leichte Anspannung meiner menschlichen Heizung nehmen meine Sinne sofort wahr.
"Nein. Das war nur eine Feststellung!"
"Bist du dir sicher?"
"Ja schon...." ich weiß es eigentlich selbst nicht so genau, aber die Gedanken schwirren mir immer mal wieder im Kopf herum.

Um bei Alex jetzt nicht mitten in der Nacht für eine Sorgenflut verantwortlich zu sein, wechsele ich schnell das Thema:
"Kann ich heute mittag im Heim vorbeischauen? Ich muss noch meine Sachen abholen und will auf alle Fälle Dominik verabschieden und mich bedanken!"
"Natürlich. Wir können nachher schauen, wer wie Feierabend hat, damit du abgeholt werden kannst. Das ist sonst zuviel zum tragen! Übrigens: Morgen haben wir die erste Sitzung bei deinem neuen Physiotherapeuten!"
"Mmmh...." meine Euphorie hält sich in Grenzen, da ich nicht unbedingt Lust verspüre, wieder tausend verschiedene Übungen zu machen, die letztendlich doch nicht viel ausrichten werden.
"Bitte überschwämme mich nicht mit soviel Begeisterung!" lacht Alex leise vor sich hin und streicht mir aufmunternd mit seiner Hand über meinen Oberarm.
"Ach Alex... Ich hab einfach die Nase voll und keine Lust mehr... Das bringt doch eh nichts! Vielleicht finden wir uns einfach damit ab, das meine Beine nur eine gewisse Zeit Power haben und gut ist. Kann man halt nichts machen!" mir ist wohl bewusst, das Alex das nicht so hinnehmen wird, aber versuchen kann man es ja mal.
"Zoey! Du hast jetzt lange Zeit nichts gemacht und deine Muskulatur hat sich verhärtet. Wenn du am Ball bleibst, wird das wieder, da bin ich mir ganz sicher. Aber du musst fleißig mitmachen und dir Mühe geben, sonst funktioniert das alles nicht. Lass den Kopf nicht hängen! Du hast schon so viel geschafft und das bisschen Rest wirst du auch noch meistern!"
Ich seufze nur gequält auf, da ich momentan keine gefakte Begeisterung zusammenkratzen kann.
"Du scheinst mir etwas emotional ausgelaugt zu sein.... Wir sollten vielleicht wirklich mal über die vergangenen Situationen sprechen. Wenn die ganzen Ängste, die Wut und die Besorgnis nicht einfach mal ausgesprochen werden, dann verankert sich das in deinem Unterbewusstsein und kann großen Schaden anrichten!" wie es mir scheint, möchte der Notarzt gerne eine psychologische Zusatzausbildung absolvieren und da kommt ihm Opfer "Zoey" natürlich gerade recht.
Da ich mir allerdings keiner seelischen Belastung bewusst bin, forsche ich kurz nach:
"Welche Situationen meinst du denn?"
Als wenn es total klar wäre, schüttelt Alex neben mir seinen Kopf:
"Alles Zoey. Ich habe das Gefühl, das du komplett alle Gefühle wegsperrst. Angefangen bei deinem Heimaufenthalt, dann dieser Unfall mit Jaron, der Streit zwischen euch, der heutige Vorfall....Und ich bin der Meinung, das dich die Sache mit Markus und auch Martin noch sehr bedrückt...."
"Wehe du leierst irgendeinen Psychofuzzi an!" das die Fronten gleich mal geklärt sind, spreche ich ihm eine Warnung aus, die von einem bösen Blick untermauert wird.
"Nein, das will ich gar nicht... Aber dann rede doch wenigstens mit Leo oder uns! Ich hab einfach Angst das dir irgendwann alles zuviel wird und dann der große Knall kommt. Auch wenn du nach außen hin stark und desinteressiert wirkst, wissen wir alle ganz genau, das es in dir alles andere als rosig aussieht. Wir kennen dich zu gut und spüren das!"

Ob er wohl den aufkommenden Brechreiz ebenfalls spüren kann?

"Um diese Uhrzeit habe ich ehrlich gesagt keine Lust über soetwas zu reden..."
Herr Hetkamp atmet schwer auf:
"Du findest immer Gründe, warum solche Gespräche unpassend sind, Kind!"
"Es gibt gerade aber nichts, was mich aufwühlt. Es ist alles in bester Ordnung!" blaffe ich ihn an, doch der Notarzt gibt nicht auf:
"Was ist mit dem Heimaufenthalt?"
"Ist vorbei, ausserdem waren die dort alle nett!"
"Markus und Martin?" seine Stimmlage verändert sich etwas, da er wohl vermutet, daß ich ihm gleich an den Hals springen werde.
"Gefängnis und tot!" das sollte als Erklärung reichen.
"Der Unfall?"
"War nicht schlimm!"
"Der Streit mir Jaron?"
"Wenn er noch in Oli's Bett liegt, ersticken ich ihn. Dann ist das erledigt!" ich lache leise vor mich hin, da das natürlich nur ein Spaß sein soll.
Ich würde meinem Blondi nie irgendetwas antun.
"Der Brand in der Schule?
"Überlebt!"
"Siehst du, du weichst immer aus!" jetzt hört sich Alex ziemlich genervt an, was auch mich in die Zone der Gewitterwolken schiebt:
"Nein, ich habe dir die Tatsachen genannt und fertig. Ich weiß nicht warum ihr immer tagelang auf solchen Situationen herumkauen müsst!"
"Warum willst du Jaron ersticken?"

Okay, vielleicht hat er jetzt doch einen Wunden Punkt getroffen.
Ich senke meinen Kopf und fange an, an der Decke herumzuknibbeln.

Alex scheint mein Schweigen nicht sonderlich zu gefallen:
"Warum willst du darüber nicht reden?"
"Weil das mein Herz so schwer macht!"
"Darum sollst du doch auch mal alles rauslassen!"
"Aber es ändert doch nichts an der Tatsache. Warum dann unnötigen Wortschatz verschwenden?"
"Weil man sich danach zumindest etwas besser fühlt, da man mit dem ganzen Kram nicht mehr alleine zu kämpfen hat!" Herr Hetkamp mag vielleicht recht haben, aber die Zone, in der einem die Tatsachen fast das ganze Herz zerreißen, möchte ich einfach nicht durchleben.

"Vermisst dich deine Saskia denn eigentlich nicht?" irgendwie muss ich den Typ wieder loswerden, damit ich meine Ruhe habe.
Das ist wirklich nicht auszuhalten.
"Lenk nicht ab! Saskia schläft wie eine Tote und merkt nicht mal das ich nicht mehr im Bett liege!"
"Alex, mir ist kotzübel, ich bin müde und habe keinen Bock zum reden!"

Ein leises Knarzen auf der Treppe verrät uns, das sich ein weiterer Mensch zu uns dazugesellen wird.
"Was macht ihr denn hier unten? Plauderstunde?" Stephan kommt ums Sofa gelaufen und setzt sich auf meine freie Seite.
"Ich habe keinen Redebedarf, aber Herr Hetkamp sieht das irgendwie anders!" ich löse mich von dem Notarzt und wechsele in die Arme des Polizisten.

Viel besser!
Der hält wenigstens die Klappe.

"Kannst du auch nicht schlafen?" will Alex von Stephan wissen und rutscht tiefer ins Sofa.
"Mhm. Mir schwirrt zuviel im Kopf herum!"
Ich grinse leicht vor mich hin und schlinge meine Arme um Stephans Körper:
"Trifft sich gut! Der Hetkamp will unbedingt Psychologe spielen, da könntest du dich ihm direkt vor die Füße werfen. Du bist ein gefundenes Fressen!" gähne ich vor mich hin und merke schon die Wirkung von Stephan's beruhigender Aura.
"Sei nicht so frech!" murmelt Herr Sindera vor sich hin und seufzt schwer auf.
"Sagt bloß, ihr könnt auch nicht schlafen?" Phil kommt ebenfalls die Treppen runtergetrampelt und schmeißt sich neben Stephan.
Langsam komme ich mir vor wie auf dem Bahnhof.
"Und? Was bedrückt deine Seele so?" ich will eigentlich nur höflich sein, doch Alex räuspert sich ziemlich laut, was mir anscheinend deuten soll, das ich die Klappe zu halten habe.

Nach nur fünf Minuten gesellt sich auch der kleine General zu uns, der schon auf der Treppe zu meckern anfängt:
"Unglaublich... Anfangs macht man sich einen Kopf wie das mit so viel Chaospower wohl werden wird und jetzt wünscht man sich fast, das sie nicht...."
Phil unterbricht Franco, bevor er seinen Satz beenden kann:
"Genau. Sehen wir auch so!"
Irgendwie habe ich das Gefühl, das die alle das gleiche Problem haben und vor mir etwas zu verbergen haben.
"Oh! Hi Zoey.... Du bist ja auch wach" das wackelige Lächeln, als Herr Fabiano mich auf dem Sofa entdeckt, bestätigt meine Vermutung.
Ich kämpfe mich aus der Umarmung frei und schaue den Herren abwechselnd ins Gesicht:
"Okay, raus mit der Sprache! Was habt ihr ausgefressen?"
"Nichts. Uns geht halt manchmal auch was im Kopf herum!" Franco denkt das er mich mit dieser läppischen Aussage abspeisen kann, aber da hat er sich geschnitten.
"Hahaha. Genau. Also, ihr scheint alle das gleiche Problem zu haben. Oder die selben Beweggründe, das ihr nicht schlafen könnt. Im Normalfall hat das meistens, wenn es alle betrifft, etwas mit uns Kindern zu tun.... Ich falle raus, da ich nicht wirklich etwas angestellt habe. Leo hat meines Wissens nach auch nichts verbrochen. Da bleibt nur noch die Option Clea und Sam!" die unbegeisterten Gesichtsregungen verschaffen mir die Garantie auf den Jackpot.
Trotzdem bleiben alle stumm.

"Gut. Also. Schwerwiegend kann es nicht sein, da keiner geheult oder geschrien hat. Vielleicht.. "
"Zoey, lass gut sein!" Herr Mayer muss natürlich im unpassendsten Augenblick dazustoßen und mich in meinem genialen Ausschlussverfahren unterbrechen.
"Warum? Alex hat mich vorhin auch bearbeitet. Schonmal was von Gleichberechtigung gehört?" auf meine Worte geht der Herr natürlich überhaupt nicht ein und legt lieber wieder den Fokus auf mich:
"Warum schläfst du nicht?"
"Ich dachte, das ich eventuell kotzen muss. Ging aber nochmal gut. Warum schläfst du nicht?" ich versuche es einfach mal mit einem Gegenangriff.
"Weil ich gehört habe, das jemand wach ist und ich nachschauen wollte ob alles in Ordnung ist!" es fehlt nur noch, das er mir die  Zunge rausstreckt.

Ich ziehe eine Augenbraue nach oben und wende mich wieder meinem unterbrochenen Verhör zu.
Um meinem Erfolg näher zu kommen, muss ich mir das schwächste Glied heraussuchen.
"Francooo?"
"Nein! Ich rede nicht mit dir!" der Angesprochene verschränkt die Arme vor sich und schaut demonstrativ auf den Boden.
"Hahaha. Warum? Hast du Angst das du dich verplapperst?" meine Handflächen legen sich auf die Männeroberschenkel neben mir ab, damit ich mich nach oben drücken und zu dem kleinen Plappermaul begeben kann.
Kurz vor meinem Ziel werde ich jedoch am Oberarm gepackt und gegen Tom's Brust gezogen:
"Lass gut sein jetzt! Bitte!"

Oh, da ist doch etwas größeres am laufen!

"Ich wollte euch doch nur helfen euren seelischen Schmerz zu verarbeiten!"
Tom lacht nur leise vor sich hin und äußert sich sonst in keiner Weise.
"Wollt ihr jetzt hier rumsitzen und euch gegenseitig zu Tode schweigen? Wenn ich gehen soll, dann sagt das ruhig, dann lasse ich euch alleine!"
"Nein, ist schon in Ordnung. Wenn du hier bleiben möchtest, dann bleib hier!" sehr nett das ich wenigstens eine Aufenthaltsgenehmigung bekomme, aber ich kann diese spannende Sache wirklich nicht einfach beiseite schieben.

Ich muss wissen, was die zwei ausgefressen haben!

Nach einem künstlichen Gähnen verkünde ich meinen Aufbruch in die obere Etage.
"Phahahaha, du willst doch nur lauschen!" Franco sieht mich vorwurfsvoll an, doch da ich ein ganz anderes Vorhaben habe, kann ich ihn anscheinend mit meiner unschuldsmine überzeugen:
"Nein, wirklich nicht. Ich sollte jetzt schlafen. Morgen habe ich einiges vor! Oh, übrigens: Wer hat gegen Spätnachmittag Feierabend?"
Dem Kopfschütteln nach, keiner.
"Was hast du vor?" will Tom wissen und streicht mir ein paar mal über den Kopf.
"Ich wollte meine Sachen im Heim abholen und mich noch von Dominik verabschieden. Alex meinte, das ich nicht mit dem ganzen Kram nachhause laufen soll.... Aber in dem Fall..."
"Nesrin könnten wir fragen, die hat normale Tagschicht!" bietet mir Herr Sindera an und auch Tom würde seine Freundin mobil machen, um mich abzuholen.

Hmmm die Sensenfrau gegen die Psychotante....

"Mir egal. Also, gute Nacht zusammen!" nachdem Tom einen Schmatzer von mir auf die Backe bekommen hat, laufe ich die Treppen nach oben, öffne Alibimäßig meine Türe und knalle sie kurz darauf wieder zu.
Anschließend schleiche ich ein Stockwerk weiter nach oben und öffne so leise wie möglich Clea's Türe.

Den Geräuschen nach schlafen die zwei tief und fest, was sich aber natürlich gleich ändern wird.
Ich klettere über Sam drüber und lege mich zwischen ihn und Clea:
"Einen wunderschönen guten Morgen!" säusel ich zuerst in Clea's und dann in Sam's Richtung.
Keine Regung.
"HALLO!!" etwas mehr Nachdruck hat noch nie geschadet, was sich auch in diesem Fall bestätigt.
"Boah, was schreist du mir so ins Ohr?" nuschelt Sam in sein Kissen und auch Clea scheint zum Leben zu erwachen.
"Ich muss dringend mit euch reden!"
"Wieviel Uhr haben wir es denn?" Clea gähnt herzhaft auf und dreht sich einmal, damit sie mit ihrem Gesicht zu mir liegt.
Denke ich zumindest, denn es ist stockdunkel.
"Was weiß ich. Vielleicht halb vier oder so..." ich drehe mich auf meinen Rücken und mache es mir richtig bequem, da ich mit einer fesselnden Story rechne.
"Ich muss arbeiten, Zoey!" Herr Britz scheint leicht angefressen zu sein, aber ich verstehe nicht, warum genau:
"Kannst du doch auch. Wo liegt das Problem? Ihr erzählt mir jetzt, was ihr ausgefressen habt und dann lasse ich euch wieder in Ruhe!"
"Hä? Wir haben nichts ausgefressen!" Clea verwirrt mich mit ihrer Aussage:
"Das kann nicht sein!"
Mein Kumpel schnauft laut auf und hört sich schon leicht sauer an:
"Deswegen weckst du uns? Um uns zu fragen, ob wir was ausgefressen haben?"
"Ja! Die Männer sitzen fast alle unten auf dem Sofa und können nicht schlafen. Die Gründe haben sie mir nicht genannt, aber meiner Schlussfolgerung nach zu urteilen, müsst IHR irgendetwas angestellt haben. Leo und ich sind safe!"

Anstatt mir eine Antwort zu liefern sind die beiden komplett verstummt.
"Ich bekomme es früher oder später sowieso raus! Also, kürzen wir das Ganze doch einfach ab! So schlimm kann es doch eigentlich nicht sein, die sind schon einiges gewohnt. Vielleicht kann ich euch auch irgendwie helfen!" trotz meiner erneuten Aufforderung, bekomme ich keine Antwort.
"Hallo? Habt ihr euch jetzt auch Team Jaron angeschlossen und ignoriert mich?"
"Zoey, wir haben wirklich nichts angestellt. Vielleicht haben sich anderweitig irgendwelche Probleme aufgetan. Können wir jetzt bitte weiter schlafen?" Sam scheint nicht mehr allzulange seine Beherrschung wahren zu können, darum gebe ich mich geschlagen und klettere bockig aus dem Bett heraus.
"Danke!" wirft mir Clea noch hinterher, was ich aber gekonnt ignoriere.

Als ich im Flur stehe, fällt mir die offene Türe von Oli's Zimmer auf.
Neugierig begebe ich mich dort hin und linse in den Raum.
Dadurch dass das Nachttischlämpchen eingeschaltet ist, kann ich Jaron auf der rechten Betthälfte ausfindig machen.
Auf der linken Seite liegt nur eine zusammengeknüllte Decke.
Auf Zehenspitzen schleiche ich mich auf Oli's Seite zu und lege mich vorsichtig auf die Matratze.
Er muss bis vor kurzem noch hier drin gelegen haben, denn die Bettdecke ist noch leicht warm.

Jaron liegt mit seinem Gesicht mir zugewandt da und sieht richtig entspannt aus.
Am liebsten würde ich mich dicht an ihn legen, aber das lasse ich lieber sein.
Falls er aufwachen sollte, weiß ich nicht wie er momentan auf mich reagieren würde.
"Warum bist du nur so komisch zu mir, mh?" flüstere ich ihm zu und erwarte, das er jeden Moment seine Augen öffnet.
Das tut er aber nicht.
"Du fehlst mir... Können wir nicht wieder normal miteinander umgehen?" ich seufze leise auf und rutsche etwas näher an mein Blondi heran.
Auch wenn er nicht wach ist und gar nicht weiß, das ich in seiner Nähe bin, scheint sich mein sehnendes Herz etwas zu beruhigen.

Hinter mir senkt sich die Matratze, worauf ich meinen Kopf drehe und Oli in die Augen blicke.
"Na, Mädchen. Noch immer nicht müde?"
"Wollte nur kurz schauen wie es Jaron geht. Wahnsinn, das der überhaupt noch schlafen kann!"
"Willst du hier bleiben?" Oli's Angebot ist wirklich verlockend, aber man muss sich manchmal die Realität vor Augen halten.
"Nein. Womöglich kratzt er mir die Augen aus, wenn er aufwacht und ich hier neben ihm liege und dann musst du in den frühen Morgenstunden noch ärztlichen Tätigkeiten nachkommen. Das will ich dir ersparen!" ich lächle Oli gequält entgegen und krieche rückwärts aus dem Bett heraus.
"Ihr solltet das unbedingt klären!"
"Was du nicht sagst.... an mir liegt es nicht!"
"Komm doch mal her!" die ausgestreckten Arme warten nur darauf mich in Empfang zu nehmen und nachdem ich mich von der Matratze runtergekämpft habe, gebe ich mich der Umarmung hin.
"Soll ich mal mit ihm reden?"
"Nein, das ist lieb, aber in unserem Alter sollte man wohl annehmen, das wir unsere Angelegenheiten selber regeln können!"

Wow!
Das hat sich jetzt sehr erwachsen und vernünftig angehört!
Gut gemacht, Zoey hahahaa

"Na gut. Aber mein Angebot steht, okay?" wenigstens ist Herr Dreier heute nicht so penetrant und gibt gleich nach.
"Danke Oli!"
"Gern geschehen. Jetzt geh endlich schlafen! Gute Nacht!"

Als ich die Treppen in die erste Etage hinunter laufe, höre ich immer noch die Männer im Wohnzimmer miteinander reden.
Neugierig bin ich ja schon, aber Tom hat mit seinem Blick einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und daher lasse ich es lieber sein.
Die werden mich schon einweihen, wenn die Zeit reif ist.

"Babe, wo warst du?" kaum bin ich unter meine Bettdecke gekrabbelt, zieht mich Leo mit einem Ruck zu sich.
"War kurz unten. Konnte nicht schlafen. Wie sieht es eigentlich mit Jaron's Auto aus?"
"Boah, das ist ganz schön im Eimer. Ich konnte Henry wenigstens dazu überreden, das wir nicht alles berechnen. Meine Arbeitszeit fällt auf jedenfall weg. Die Teile die ich bestellt habe, müssen wir aber in Rechnung stellen!"
"Ich will hoffen das mich nicht der Schlag trifft, wenn ich die Rechnung in den Händen halte. Da muss ich mir echt noch was einfallen lassen!" für einen kurzen Moment überlege ich mir ob es sinnvoll ist, Tom vielleicht doch die Wahrheit zu sagen, aber das lässt mein schlechtes Gewissen dann doch nicht zu.
Die Angst vor den Konsequenzen noch viel weniger.

"Schlafen wir noch ein bisschen, Babe. Das Geld bekommen wir schon irgendwie zusammen!" Leo's Lippen legen sich sanft auf meinen ab, worauf wir eng umschlungen in den Schlaf gleiten.

Das erste Mal werde ich wach, als Leo aufsteht und sich aus dem Zimmer schleicht.
Das zweite mal werde ich wach, als ich Jaron's Stimme höre und danach kann ich absolut nicht mehr einschlafen.
Ich bin mir sicher, das Leo und Sam meinen Blondi gleich mitnehmen werden, darum warte ich auch, bis ich Herrn Britz' Auto vor dem Haus wegfahren höre.

Im Wohnzimmer angekommen, muss ich leicht schmunzeln.
Alex und Phil haben es nicht mehr ins Bett geschafft, sondern liegen beide auf dem Sofa und schlafen.
Ich bemühe mich sehr leise zu sein, um niemanden zu wecken und schleiche mich in die Küche.
Nachdem ich die Türe geschlossen habe, mache ich mich gleich an die Arbeit, meine Bestechungstorte zu fertigen.
Das Einzige das fehlt, ist der Amaretto.
Allerdings würde sich Alkohol während der Dienstzeit eh nicht gut machen und daher gibt es einfach eine alkoholfreie Variante.

Erstaunlicherweise bekomme ich den Kuchen ohne die Anwesenheit irgendwelcher Schaulustigen oder sabbernden Schleckermäuler gefertigt.
Erst als das gute Stück im Kühlschrank steht und ich mir gerade mein Müsli fertig gemacht habe, kommt Oli in die Küche geschlurft:
"Darf man reinkommen?"
"Klar. Hatte nur die Türe zu, damit ich Alex und Phil nicht wecke!" da ich heute sehr sozial bin, stelle ich fix eine Kaffeetasse unter den Coffeinspender und sorge dafür, das sich das Maschinchen aufheizt.
"Was hast du denn gemacht?"
"Hab Klaus noch einen Kuchen geschuldet und das wollte ich heute endlich aus der Welt schaffen" erkläre ich Oli beiläufig und drücke den Startknopf der Kaffeemaschine.
"Wenn du möchtest kann ich dich nachher mitnehmen. In einer Stunde muss ich los zum Dienst und dann musst du mit dem Kuchen nicht durch halb Köln laufen".
"Das wäre super. Danke!" ich schnappe mir die gefüllte Tasse und meine Müslischale und begebe mich an den Esszimmertisch, an den mir auch Herr Dreier folgt.
"Danke, die Dame!" der Notarzt zwinkert mir zu und nippt an der schwarzen Brühe.
"Ist Jaron schon weg?"
"Ja. Er wollte unbedingt gehen und hat sich von Leo mitnehmen lassen. Clea ist glaube ich auch mitgegangen!"
"Zu Jaron?"
"Keine Ahnung. Jedenfalls habe ich ihre Stimme gehört und desshalb gehe ich davon aus, das sie auch weg ist" Oli scheint eher unbeeindruckt zu sein, was auch wieder ein paar weitere Fragen in mir aufkommen lässt.
"Kannst du mir vielleicht verraten, was hier im Busch ist?" ich beobachte meinen Gegenüber ganz genau, doch der hat ein astreines Pokerface aufgelegt:
"Was meinst du denn?"
"Na, das ist doch offensichtlich! Die Männer zerbrechen sich über irgendetwas den Kopf. Da es allen gleich zu gehen scheint, muss es mit uns Kindern zu tun haben. Leo und ich sind meiner Meinung nach safe und da bleibt ja nur noch eine Option!"
"Du solltest später mal zur Polizei gehen. Du kannst gut kombinieren!"

Aha!
Eine indirekte Bestätigung.

"Kannst du mir bitte sagen, was da vor sich geht?"
"Kannst du mir sagen, was für ein Problem du mit Linus hast?" der herausfordernde Blick entgeht mir keinesfalls und ich schüttle ungläubig mit dem Kopf:
"Was hat denn der jetzt damit zu tun? Ich will wissen was mit Sam und Clea ist!"
"Und ich will wissen was du mit Linus hast!"
"Nichts!" mein provokantes Lächeln spiegelt sich in dem Gesicht des Notarzt wieder:
"Nichts!"
"Oli das ist unfair! Ich habe zuerst gefragt!"

Ein absichtlich lautes Räuspern, das von Treppengetrampel begleitet wird, lässt mich mein Genick einziehen.
Der Fürst der Finsterniss ist erwacht und scheint nicht sehr erfreut über meine Nachforschungen zu sein.
Ich schaufel mir schnell einen vollbeladenen Löffel Müsli in den Mund und starre in meine Schüssel.

Als Tom sich seinen Kaffe beschafft hat, lässt er sich direkt neben mir nieder und starrt mich nonstopp an.
Mit einem breiten Grinsen wünsche ich ihm einen guten Morgen und esse einfach weiter.
"Rebekka kann dich dann abholen, wenn du möchtest. Nimm dein Handy mit und ruf sie an, wenn du soweit bist!"
"Okay. Danke!" ich verwende absichtlich nur die nötigsten Worte, damit ich keine Grundlage für eine Diskussion offen lege.

"Wann ist eigentlich wieder Schule?" solch unverfängliche Themen scheinen mir zum jetzigen Zeitpunkt angemessen und angenehmer, als penetrantes schweigen zu sein.
"Nächste Woche vermutlich. Euer Lehrer schickt aber im Laufe des Tages einige Arbeitsblätter per Mail, die ihr dann bis dorthin bearbeiten sollt!"
Ich verdrehe nur die Augen und gebe keinen Kommentar ab, da ich noch nicht weiß, ob ich für solch nebensächlich Kram Zeit finden werde.
Herr Mayer scheint leider unter die Gedankenleser gegangen zu sein, denn der schiebt seinen Mund ganz nah an mein Ohr:
"Am Sonntag möchte Papa die Blätter abgearbeitet vor der Nase liegen haben!"

Hach ja...
Ich möchte auch so viel in meinem Leben...

"Sicher!" jetzt kann er sich raussuchen, ob das eine Zustimmung war oder eher eine Feststellung ala "Sicher möchte er das".
Der Herr scheint zufrieden zu sein, denn der legt seinen Fokus nun auf Herrn Dreier und plappert irgendetwas von einer Geburtstagsparty von einem der Ärzte, die bald anstehen wird.

Nachdem ich mein Müsli vernichtet habe, dampfe ich ab ins Bad und mache mich bereit für die Außenwelt.
Ein bisschen unbehaglich ist es mir schon, wenn ich an Klaus und seine Reaktion auf meine Praktikumsanfrage denke.
Ich bin mir sicher, das ich große Geschütze auffahren muss, aber ich wäre ja nicht Zoey, wenn ich das nicht auch noch irgendwie hinbekommen würde!

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