Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Part 103

"Kann mir mal bitte irgendjemand eine Trage bringen?", schnauzt der Herr über mir los und legt mir eine seiner warmen Hände auf den Rücken.
"Vielleicht sollten Sie noch einen Pfannenwender organisieren, damit Sie mich besser vom Boden abkratzen können!"
"Hahaha, nein, das schaffen wir beide bestimmt auch ohne Hilfsmittel. Tut dir denn irgendetwas weh?"
"Fragen Sie lieber, was mir keine Schmerzen bereitet. Meine Ohren sind, glaube ich, völlig okay, der Rest kann in die Tonne!"
"Was hast du mit deinen Augen gemacht?"
"Kühlflüssigkeit abbekommen. Wir haben aber schon vorsorglich gespült. Der Boden ist übrigens echt klasse, fast wie so ein riesiges Coolpack!"
Neben meinem Körper trifft irgendein Gefährt auf Rollen ein, während meine Ohren das Jammern meines Kumpels vernehmen.

"SAM? NOCH ALLES DRAN?", rufe ich einfach in den Raum hinein, da ich meinen Körper nicht unnötig bewegen will.
"LEIDER MEHR ALS NÖTIG...", die Stimme meines Kumpels nähert sich genauso schnell, wie der beißende Geruch, der unverkennbar seinem Darm entsprungen sein muss.
"Alter, hast du schon wieder?"
"Ich kann nichts dafür, Mann!"
Ich öffne wieder meine Augen und suche den Blickkontakt zu meinem Helfer:
"An eurer Stelle würde ich dem einen Korken in den Hintern stecken! Ihr überlebt das sonst nicht unbeschadet!"
Dem Gesichtsausdruck nach, hat der Weißkittel das Problem auch schon längst erschnüffelt:
"Darum kümmert sich ein Kollege. Jetzt versuchst du mal mit meiner Hilfe aufzustehen, okay? Aber ganz langsam!"
Um schneller an mein eigentliches Ziel zu kommen, bewege ich unter ächzen und stöhnen meine Gliedmaßen und befördere mich, mit zusätzlicher fachmännischer Hilfe, zumindest auf meine Knie.
Da ich ein Sonderticket für eine Karussellfahrt gewonnen habe, verharre ich einige Augenblicke in dieser Position und kämpfe mich anschließend in einen wackeligen Stand.

Lange muss ich mich aber nicht aufrecht halten, denn der Arzt drückt mich sanft auf die Liege, die hinter mir steht:
"Ganz langsam. Wir haben Zeit. Leg dich einfach hin!"
Als mein Körper endlich auf dieser etwas bequemeren Alternative gebettet ist, entfährt mir ein erleichtertes Aufseufzen:
"Kann ich jetzt zu Tom und Zoey?"
"Zuerst werden wir uns um deine Verletzungen kümmern und dann sehen wir weiter. Deine Augen müssen wir ganz dringend nochmal spülen und einen Augenarzt draufschauen lassen. Dein Gesicht hat auch einiges abbekommen und muss unbedingt gereinigt werden!"
"Wo ist Sam? Es ist so still!", bei jeder Bewegung meines Kopfes dröhnt mein Schädel und auch meine rechte Gesichtshälfte fühlt sich so an, als wenn alles bis auf den Knochen weg geschreddert worden wäre, aber meinen Kumpel vergesse ich auf keinen Fall.
"Den haben die Kollegen schon in ein Behandlungszimmer gebracht. Wir zwei machen uns jetzt auch auf den Weg!", während seinen Worten setzt der Arzt mein Transportmittel in Bewegung und schiebt mich einmal durch die halbe KaS.
Obwohl ich sehr müde und erschöpft bin, versuche ich mich wach zu halten, da ich unbedingt die Ankunft bei meinen Zielpersonen mitbekommen muss.

"Arbeiten Sie schon lange hier? Ich hab sie noch nie gesehen", ich starte jetzt einfach mal ein kleines Verhör, da ich schon gerne wissen würde, mit wem ich es zu tun habe.
Der Braunhaarige öffnet eine Türe und schiebt mich in einen Behandlungsraum hinein:
"Schon eine Weile, ja. Mein Aufenthaltsort beschränkt sich normalerweise auf die Intensivstation!"
"Da sind sie hier aber völlig falsch!", merke ich an, für den Fall, dass es ihm noch nicht aufgefallen ist.
"Das ist mir bewusst, aber meine Fähigkeiten sollten für deine Versorgung ausreichen, keine Sorge!" Der Arzt schenkt mir ein warmes Lächeln und schnappt sich aus einer der Schubladen ein paar Einmalhandschuhe.
Als ich mir die Worte nochmals durch den Kopf gehen lasse, schießt mir ein beunruhigender Gedanke durch den Kopf:
"Wenn Sie Tom kennen, liegt der dann auf der Intensiv?"
"Nein, um Gottes Willen. Er und seine Tochter haben dort jemanden besucht und sind mir somit quasi in die Hände gelaufen!"
Mein Gehirn arbeitet auf Hochtouren, denn wenn die beiden einen Besuch getätigt haben, muss ich die Person auch kennen.
Erst als meine Magenkrämpfe mir wieder einen überraschenden Gruß zukommen lassen, fällt mir siedendheiß ein, wer das sein könnte:
"Liegt Alex auf der Intensiv? Also, Alexander Hetkamp?"
Der Weißkittel scheint kurz überrascht zu sein, mustert mich kurz und zieht anschließend die Augenbrauen zusammen:
"Bist du mit den Herrschaften verwandt?"
"Wie man es nimmt. Ist ein bisschen kompliziert, aber Zoey ist meine Freundin und Tom eine Art Vater. Alex gehört auch zu meiner Familie und wir wohnen alle zusammen in einer WG!"
Die Verwirrtheit ist ihm nicht zu verübeln, denn für Außenstehende ist diese Konstellation, ohne großartige, ausschweifende Erklärungen, doch etwas schwer zu verstehen.

"Herrn Hetkamp geht es den Umständen entsprechend gut. Du musst dir keine Sorgen machen! Jetzt kümmern wir uns erst einmal um dich. Unsere erste Tat ist die Entsorgung deines Pullovers und dann können wir ganz in Ruhe starten", zwinkert mir der Arzt zu und organisiert sich eine Kleiderschere, um Sams Hoodie zu zerstören.
Letztendlich muss auch die Hose von meinem Körper weichen, da der Stoff völlig von Dreck und undefinierbaren Flecken bedeckt ist.

Der Arzt, der sich dann noch als Dr. Ontsheim vorgestellt hat, nimmt mich sehr genau unter die Lupe und lässt wirklich nichts aus.
Sogar die aufgescheuerte Narbe an meiner Hüfte versorgt er mit einem neuen Pflaster, obwohl ich ihn nicht darum gebeten habe.
Sein Kollege, der ein paar Minuten später erscheint und allem Anschein nach der zuständige Augenarzt ist, führt bei mir nochmals eine Augenspülung der Extraklasse durch.
Da war mir Sams Prozedur tatsächlich lieber und ich schwöre, nie wieder zu meckern, wenn Herr Brandstetter mich wieder einmal behandeln sollte.
Nachdem ich ein paar Augentropfen verabreicht bekommen habe, sehe ich fast nichts mehr und komme vor brennendem Schmerz fast um.
Auch meine Gesichtsbehandlung, die eine Reinigung des Wundgebietes beinhaltet, ist eher einer Folterung gleichzusetzen, was ich durch ununterbrochene Schmerzlautäuserungen preisgebe.
Dr. Ontsheim behält trotz allem sein Lächeln auf den Lippen und schenkt mir ununterbrochen tröstende Worte.
Abschließend, nach dem ganzen Prozedere, bekomme ich eine Infusion, die meinem Körper Flüssigkeit zuführen, die Schmerzen ausschalten und den Brechreiz unterdrücken soll.

"So, junger Mann. Jetzt werde ich dich auf dein Zimmer bringen und du darfst dich erst einmal richtig ausruhen. Ich werde veranlassen, dass dein Kumpel auch zu dir gebracht wird, sobald er mit seiner Behandlung durch ist. Einverstanden?"
"Mhm!", murmele ich vor mich hin, da ich keinen Funken Kraft mehr in meinem Körper besitze und alles, was noch übrig ist, für die Augendeckeloffenhaltungs-Funktion benötige.
Dem Herrn Doktor scheint bewusst zu sein, dass ich total am Ende bin und erwartet gar keine Antwort von mir, sondern schiebt mich mitsamt dem vor kurzem eingetroffenen Bett in den dritten Stock.

Obwohl das Zimmer, in das ich hineingeschoben werde, dunkel ist und nur von dem hereinfallenden Lichtkegel beleuchtet wird, kann ich die Präsenz meiner Lieblingsmenschen schon spüren.
Dass ich direkt an die gegenüberliegende Wand geschoben werde, passt mir gar nicht in den Kram, aber die kleine Wanderung werde ich nach dem Abgang des Arztes wohl noch zustande bringen.
"So! Wenn du was brauchst, dann meldest du dich bitte bei der Schwester. Ich werde gegen später nochmal vorbeischauen. Schlaf gut", flüstert Dr. Ontsheim schon fast und tätschelt mir zweimal den Kopf, bevor er zu dem gegenüberliegenden Bett läuft, in dem Tom und Zoey liegen.
Nach einem leisen Lachen, ich vermute aufgrund der körperlichen Verschmelzung, entfernt Dr. Ontsheim den Beiden jeweils die leeren Infusionen und zieht die Bettdecke ordentlich über Zoey zurecht.
Dass es noch solche netten und fürsorglichen Ärzte gibt, hätte ich mir auch nicht träumen lassen und hoffe, dass dieser Mann uns morgen tatsächlich nochmals beehrt.

Als der Herr dann endlich aus dem Zimmer verschwunden ist, kämpfe ich mich aus meinem Bett und schnappe mir die Infusion, um zu Tom und Zoey zu laufen.
Da die zwei eh schon kaum Platz haben, schiebe ich das Nachtschränkchen einfach mitten in den Raum, um für das unbenutzte Bett, auf der linken Seite, Platz zu machen.
Kaum hat dieses an das Polizistenbett angedockt, krabbele ich zu Tom, hänge meinen Infusionsbeutel auf und breite mich, genauso wie meine Freundin, auf dessen Brust aus.
Zoey bekommt einen Kuss auf ihre Nasenspitze und meine Hand auf ihrer platziert, bevor ich mein Gesicht vorsichtig in Toms Halsbeuge vergrabe.
Die beiden Menschen wirken wie das stärkste Beruhigungsmittel auf der Welt, denn kaum liege ich in einer bequemen Position, erschlägt mich das Sandmännchen mit einem Knüppel und schält mir somit alle Lichter aus.

Ein stechenden Schmerz in meinem Gesicht reißt mich aus meinem Schlaf.
Mir entweicht ein lautes Zischen, worauf eine große Hand durch meine Haare streicht und eine mir nur allzu bekannte Stimme meinen Namen brummt.
Als meine Muskeln und Nervenbahnen auch mal gecheckt haben, dass ich wach bin, werde ich von unbändigen Schmerzen heimgesucht.
"Leo? Hast du Schmerzen?"
"Jaaa", krächze ich Tom entgegen und versuche, mein Gesicht vorsichtig von seinem zu lösen.
Kaum habe ich den Augenkontakt hergestellt, reißt Tom auch schon die Augen weit auf:
"Was hast du gemacht?"
Ob der entsetzte Gesichtsausdruck meinem geschundenen Gesicht oder meinen fühlbar zugeschwollenen Augen gilt, kann ich nicht genau beurteilen.
"Pfff, lange Geschichte.."
"Wer hat euch hierher gefahren und seit wann bist du hier?"
Seufzend lege ich mein Kopf wieder auf dem Polizisten ab und atme schwer auf:
"Letztendlich hat uns Henrys Fahrrad hierher gebracht. Wann wir hier angekommen sind, weiß ich nicht genau, aber es ist bestimmt schon zwei Uhr morgens gewesen!"
"Leo? Was ist passiert?"
Als ich die Erinnerungen an heute Nacht abrufe, schüttelt es mich ordentlich durch:
"Glaub mir, das willst du nicht wissen!"
"Doch, eigentlich schon!", lässt mir Herr Mayer auffordernd entgegenkommen und drückt mich mit seiner Schulter etwas weiter nach oben, damit ich mich aufrichte und meine Erzählung starte.

Heute scheint das Glück mir doch nochmal entgegenzukommen, denn ein Klopfen an der Türe rettet mich aus dieser Situation.
"Herein!", ruft Tom sofort, worauf die Türe aufgestoßen wird und Herr Mayer die hereinkommende Person begrüßt:
"Hi Paula!"

Neeeeeein!

Mein ganzer Körper versteift sich, soweit es mit der schmerzenden Muskulatur möglich ist und mit einem schnellen Handgriff ziehe ich die Decke über meinen Kopf.
Sam höre ich nur leise vor sich hin lachen, wofür ich ihm jetzt am liebsten eigenhändig den Hals umdrehen würde.
"Was ist denn mit dir los?", will Tom wissen und macht Anstalten, mir die Decke wieder wegzunehmen, doch nicht mit mir.
Ich kralle mich so fest wie möglich in den Bezug und ziehe ihn so gewaltvoll an mich, als würde mein Leben davon abhängen.
"Leo, was machst du denn?"
"Meine Augen brennen und darum brauche ich es dunkel!", eine bessere Ausrede fällt mir gerade nicht ein und hoffe daher, dass Herr Mayer das jetzt einfach so akzeptiert.
Mein Kumpel muss sich ganz in der Nähe aufhalten, denn seine belustigte Luftabsonderung schmerzt mir schon fast in den Ohren.
"Ich bin gleich wieder bei euch. Muss nur kurz neue Infusionen holen", informiert uns Paula und verlässt den Geräuschen nach das Zimmer.
Durch die wirklich sehr spärliche Luftzufuhr gedrängt, ziehe ich die Bettdecke wieder von meinem Kopf und sehe Sam neben dem Bett in einem Rollstuhl sitzen.

"Was macht die hier?", zische ich meinem Kumpel zu, der mit den Schultern zuckt und mir einen Blick schenkt, als sei ich der größte Trottel:
"Ihrer Arbeit nachkommen, wahrscheinlich. Sie hat Stationsdienst. Sie wird dich bestimmt auch gleich untersuchen. Aber keine Angst, dass du kein Stangenfieber hast, hat sie heute Nacht ja schon überprüft. Hahahaha".
Mir fallen fast die Sehorgane aus dem Kopf, obwohl das wirklich eine Meisterleistung wäre, da die komplette Augenregion dick angeschwollen sein muss:
"Kannst du nicht die Fresse halten?"
Mit einem Ruck ziehe ich mir wieder die Decke über den Kopf und schwöre mir selbst, mich den ganzen Tag darunter zu verstecken, damit ich Phils Freundin nicht ins Gesicht schauen muss.
"Was ist hier eigentlich los?", brummt der Polizist vor sich hin und versucht mein Schutzcocon wieder von meinem Kopf zu entfernen.
"Nichts!", pampe ich zurück und drücke mein Gesicht fest gegen Toms Brust.
"Mh... Du versteckst dich sofort unter der Decke, als Paula rein kommt und sie läuft direkt rot an. Sag mir wenn ich mich täusche, aber als normale Reaktion kann ich das nicht unbedingt einstufen!"
"Wo ist eigentlich Zoey?", diese Ablenkungsstrategie scheint mir jetzt das Vernünftigste zu sein, zumal es mich tatsächlich interessiert, wo meine Freundin abgeblieben ist.
"Die wurde von Dr. Ontsheim zu einer Untersuchung abgeholt!"
In meinem Kopf klingelt etwas, als Tom diesen Namen erwähnt:
"Der Arzt von der Intensiv?"
"Ja, genau. Woher weißt du das?"
"Der hat mich auch behandelt. Aber warum...", mir will nicht einleuchten, warum ein Arzt, der normalerweise auf der Intensivstation sein Unwesen treibt, eine normale Untersuchung durchführt.
"Ganz einfach: Er hat sich aufgrund eines gravierenden Ereignisses dafür bereit erklärt, unsere Untersuchungen durchzuführen... Aber jetzt würde ich doch gerne wissen, was zwischen dir und Paula vorgefallen ist!"
Da ich gerade sehr unaufmerksam bin, schafft es Tom leider mir die Decke vom Kopf zu ziehen, was mich nur schwer aufseufzen lässt:
"Ich kann das nicht sagen... Das... Es ist peinlich und...", ich sterbe schon alleine bei dem Gedanken an das Geschehen heute Nacht und werde sicherlich keine genaue Erklärung abliefern.
Mein Kumpel hat sich allerdings dafür entschlossen, sich ins Jenseits verabschieden zu wollen, denn der plappert fröhlich drauf los.
Ob das an Toms eindringlichen Blick und dem sehr stark ausgeprägten Respekt gegenüber dem Polizisten liegt oder Sam seine Gehirnzellen ausgeschissen hat, kann ich nicht genau beurteilen.
"Paula hat ihm ausversehen an den Schwanz gefasst!"
Nach dieser Aussage könnte man eine Stecknadel fallen hören, so ruhig ist es auf einmal in diesem Raum.
Mein lebendiges Kissen versucht wohl einige Minuten lang die gegebene Information zu verarbeiten und sich nebenher zusammenzureimen, wie das wohl derart zustande gekommen ist.

Durch meine Todesblicke animiert, rollt Sam zu seinem Bett rüber und verschanzt sich selbst unter der Decke.
Tom legt darauf beide Arme um mich und streicht mir ein paar Mal über den Rücken:
"Kannst du mir erklären, welche Umstände zu diesem.... Ereignis geführt haben?"
Mein Kopf zieht alles an auffindbarer Wärme aus meinem Körper und speichert es direkt in meinem Gesicht ab.
Da ich keinesfalls um eine Erklärung drumrum kommen werde, gebe ich mir einfach einen Ruck:
"Ich bin nach dem Duschen nackt die Treppe hochgerannt, weil ich keine Klamotten im Bad hatte. Paula kam aus Phils Zimmer gestürmt und ist voll in mich rein gebrettert. Da es mich mit Sicherheit rückwärts die Treppen runter gehauen hätte, hat sie eben zugepackt und mich festgehalten. War einfach ein bisschen zu Tief der Griff!"
Der Oberkörper unter mir wackelt verdächtig vor sich hin und ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass Tom sich ein Lachen unterdrückt.
"Das ist nicht lustig. Was soll ich denn Phil sagen? Der ist bestimmt nicht erfreut darüber, dass seine Freundin meinen Schwanz in der Hand hatte, aber verheimlichen kann ich ihm das doch auch nicht!"
"Ach, Leo! Mach dir doch deswegen keine Sorgen. Das war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Sowas würde jetzt zumindest Zoey sagen, hahaha. So eine Aktion hätte ich jetzt allerdings eher von Saskia oder Nesrin erwartet, hahaha. Das war doch von keiner Seite beabsichtigt und Phil wird das sicherlich ganz locker nehmen. Mach dir deswegen keinen Stress. Du kannst fast schon froh sein, dass es Paula war, denn ihr ist es auch unangenehm, wie man vorhin sehen konnte. Nesrin hätte wahrscheinlich noch einen flotten Spruch fahren lassen und dich eine Zeit lang aufgezogen!"
"Es ist aber trotzdem mega peinlich!"
"Kann ich verstehen. Eins muss man ihr aber lassen, so einen gezielten Griff muss man beherrschen, hahahaha." Toms Lachen steckt mich dann doch ein bisschen an und lockert die blöde Stimmung in mir, sodass ich mich wieder ein klein wenig entspannen kann.

"Alter? Was sagt dein Arsch?", will ich von Sam wissen, der mir mit gedämpfter Stimme, da er immer noch in seinem Versteck verharrt, antwortet:
"Kein Ton! Hab genug Stoff intus, damit ich unter Umständen Angst haben muss, das sich die Scheiße in mir stapelt und nie wieder einen Weg nach draußen findet!"
"Warum bist du nur immer so ekelhaft? Hast dir aber nichts gebrochen, oder?"
"Nö. Nur mein Knöchel verstaucht, sonst nichts. Sag mal, haben wir die Sporttasche bei mir zuhause vergessen oder unterwegs verloren?"
"Mmmh... Womöglich liegt die noch in deiner Karre. Kann mich nicht daran erinnern, dass wir mit Tasche auf dem Fahrrad losgefahren sind."
"Stimmt. Na dann..."
Toms fragenden Blick, da er das Gespräch natürlich aufmerksam verfolgt hat, ignoriere ich einfach und schließe für die paar Minuten, bis Paula wieder hier eintrifft, meine Augen.

Stephans Sicht

Was ist denn das für ein Gestank?

Als ich das Badezimmer betrete, da meine Blase geleert werden möchte, zieht eine seltsame Duftmischung in mein Riechorgan ein.
Ich könnte schwören, dass es sich um einen Paarungsversuch von Hinternabfall und Desinfektionsmittel handelt, bin mir aber nicht sicher, ob mir einfach noch der Geruch der letzten Tage in der Nase hängt.
Kaum habe ich einen Fuß in das Badezimmer gesetzt, ziehe ich diesen auch schon wieder erschrocken zurück, da der ganze Boden nass ist.

Was ist denn da los?

"Morgen!" Linus kommt total verstrubbelt die Treppe heruntergelaufen und nimmt sofort Kurs auf die Gästetoilette.
Da ich keine Sekunde länger warten kann, begebe ich mich in die undefinierbare Brühe und nehme das nächste Problem in Augenschein.
Die Spülkastenabdeckung liegt auf dem Klodeckel und ich frage mich, ob es Probleme mit der Spülung gab oder irgendjemand in seinem Kotzdelirium das Teil aus Versehen abgerissen hat.
Unter Umständen hat dann einfach die Kraft für die Reparatur dann nicht mehr gereicht.
Mit eins, zwei schnellen Handgriffen habe ich die Abdeckung wieder an Ort und Stelle gebracht und klappe anschließend den Klobrillendeckel nach oben, um mich endlich erleichtern zu können.
Nebenher schaue ich mir den Boden etwas genauer an, da mir das alles etwas seltsam vorkommt.

Kaum habe ich die Spülung betätigt, werden meine Füße von einem wasserfallartigen Schwall beglückt.
Ich traue meinen Augen kaum, als ich sehe, dass unser Porzellanfreund uns Konkurrenz macht und ebenfalls kotzen muss, nur eben auf seine eigene Art und Weise.
"Aaaah, Scheiße!", fluche ich laut vor mich hin und bin im nächsten Moment mehr als froh, dass ich genau das nicht in der Schüssel versenkt habe.
Man möchte sich nicht vorstellen, wie sich der hübsche Durchfall hier auf dem Badezimmerboden verteilt.
"Was hast du angestellt?", fragt Linus leicht geschockt, als er gerade noch rechtzeitig im Türrahmen zum Stehen kommt und nicht auch noch in die undefinierbare Suppe tritt.
"Wir haben das Klo angesteckt, hahaha", besser weiß ich gerade nicht, mit meiner Überforderung umzugehen.
"Ich mach das gleich..." Herr Hoffmann will sofort zur Tat schreiten, doch ich bremse ihn gleich aus:
"Nein, Linus. Du musst zur Arbeit und hast schon genug getan. Ich fühle mich heute schon viel besser und werde mich der Sauerei annehmen. Kann es ja auch in Etappen machen, schließlich habe ich nichts anderes vor. Allerdings würde ich dir raten, dich in der Küche oder im Gästeklo zu waschen. Hier drin erreichst du garantiert nur das Gegenteil!"
Mit einem angeekelten Gesichtsausdruck laufe ich zur Kommode und ziehe für Linus ein Handtuch aus einer der Schubladen heraus und reiche es ihm mitsamt eines der Duschgele, das ich anschließend der Nasszelle entnehme.
"Danke!" Linus lächelt mir dankbar entgegen und verzieht sich dann in die Küche, um sich für die Arbeit fertig zu machen.

Zu allem Übel klingelt jetzt auch noch mein Handy im oberen Stockwerk.
Zuerst überlege ich, ob ich das Geplärre ignorieren soll, doch dann kommt mir in den Sinn, dass irgendetwas mit Zoey, Tom oder Alex sein könnte.
Mit einem Handtuch bewaffnet laufe ich zur Türschwelle und werfe das Stoffstück auf den Boden und reiße anschließend meine Füße darauf ab.

Diese Krankheitswelle wird uns ein halbes Vermögen kosten!
Teppiche futsch, Sofa futsch, Handtücher futsch...

In meinem Zimmer angekommen, greife ich nach dem immer noch bimmelnden Handy auf meinem Nachttisch und nehme den Anruf entgegen:

Ich: "Sindera"
Marc: "Seit wann ist Tom denn behindert?"
Ich: "Hallo erstmal. Wieso soll Tom behindert sein?"
Marc: "Weil sein Auto auf einem Behindertenparkplatz steht. Ich dachte, der sei in der KaS?"
Ich: "Meinem letzten Stand nach ist er das auch!"
Marc: "Was macht dann sein Auto hier mitten in der Stadt?"
Ich: "Keine Ahnung!"
Marc: "Von alleine wird es ja wohl kaum hierher gefahren sein..."
Ich: "Marc, ich weis wirklich nicht, wie das da hinkommt. Gestern abend stand es noch vor dem Haus."
Marc: "Tzzzz. Cedric ist auf dem Weg zu euch, um den Schlüssel zu holen. Wir bringen euch dann die Karre. Leos Schlüssel brauchen wir aber auch!"
Ich: "Warum?"
Marc: "Weil dem sein Auto seit Samstag in der Rilkestraße steht und wenn Leo nicht will, dass die Karre abgeschleppt wird, dann muss sie da weg. Er kann froh sein, dass die überhaupt noch dort steht!"
Ich: "Wie um himmelswillen kommt denn das Auto dorthin? Das müsste eigentlich bei Shane stehen..."
Marc: "Hundertpro waren die Halunken im Bootshaus!"
Ich: "Wann denn auch? Am Samstag war die Bande bei Shane zuhause und da konnten sie schlecht weg, da dessen Vater zuhause war und dann wurden Leo und Sam direkt am Sonntagmorgen von Henry abgeholt.... Vielleicht hat Jaron das Auto gebraucht. Wer weiß!"
Marc: "Hast du dann überhaupt einen Schlüssel?"
Ich: "Wir haben von allen Autos die Zweitschlüssel an einem sicheren Ort verwahrt, für den Fall, dass der Besitzer abwesend ist und das Auto bewegt werden muss. Darum musst du dir keine Sorgen machen"
Marc: "Gut. Wir sehen uns später, wenn wir die Autos bringen. Ciao"
Ich: "Ja, bis später"

Seufzend lege ich mein Smartphone wieder auf seinen ursprünglichen Platz zurück und mustere nebenbei mein Bett.
Erst jetzt fällt mir auf, dass Leo fehlt und ich frage mich, wo er abgeblieben ist.
Da er ja eigentlich nicht verschwunden sein kann und ich ihn im Wohnzimmer vermute, mache ich mich auch sofort auf den Weg dorthin.
Als ich den Raum betrete, kann ich nur einen halbnackten Linus in der Küche ausfindig machen, von Leo fehlt jede Spur.
Mein Blick schweift auf den Esszimmertisch, auf dem ich einen Zettel liegen sehe, der zumindest gestern noch nicht dort lag.
Schnellen Schrittes laufe ich zu dem hölzernen Möbelstück und schnappe mir das Stück Papier.

Den Zettel hätte er lieber an die Badezimmertüre hängen sollen.
Hätte mir einiges erspart.
Wenn das auf dem Boden Desinfektionsmittel ist, frage ich mich allen ernstes, warum das so erbärmlich stinkt!

Ich seufze lauthals auf, als ich lese, dass er und Sam mit Toms Auto unterwegs waren und stelle mir die Frage, wo sich die zwei jetzt aufhalten, da das Auto anscheinend herrenlos auf irgendeinem Parkplatz herumsteht.
"Alles okay, Stephan?", will Linus wissen und stellt sich mir direkt vor die Nase.
Um keine große Rede schwingen zu müssen, drücke ich ihm die Notiz in die Hände und mache mich auf den Weg in die Küche, um mir einen Kaffee zu gönnen.
"Die braune Brühe wird dir sicherlich noch nicht gut tun!"
"Mir egal... Meine Nerven brauchen das jetzt!”

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro