An dem Donnerstag Morgen, an dem sie an den Chiemsee aufbrechen wollten, standen Alex und Sören schon morgens um fünf auf. Sören sass mit seiner ersten Tasse Kaffee zum wach werden auf der Terrasse, während Alex ein paar Kleinigkeiten in die Tasche packte, die vorne im Auto sein sollte. Dann ging sie zur Terrassentür.
"Ich gehe jetzt duschen, willst Du nicht mitkommen?", wollte sie wissen, ehe sie das Schlafshirt auszog und fast nackt zum Bad trottete. Noch ehe sie das Wasser angestellt hatte, stand ihr Freund mit im Bad.
Kichernd und neckend seiften sie sich ein, streichelten und küssten sich, bis er sie von hinten nahm. Er trieb sich und sie zu einem gemeinsamen Höhepunkt, während sie sich an den nassen Fliesen abstützte. Sie genossen die Minuten, wussten sie doch, das die Zweisamkeit im Ferienhaus noch kürzer kommen würde. Sie ließ sich von ihm lange im Arm halten.
Sie beide zogen sich in legere Sommerkleidung an, ehe Sören seinen Sohn weckte und fertig machte.
Pünktlich um sieben, wie sie es geplant hatten, waren sie auf der Straße Richtung Bayern unterwegs. In Alex Auto machte sie auch den ersten Fahrer.
Sie schätzten knapp sechs Stunden zu benötigen. Um zehn machten sie das erste Mal Halt an einer Raststätte um zu frühstücken. Auf dem kleinen Spielplatz ließen sie Justin toben, um ihn ein wenig müde zu bekommen.
Danach fuhr Sören den Rest. Er liebte es, mit dem A3 schnell zu fahren. Alex und Justin alberten währenddessen, Sören genoss es diese Geräusche zu hören.
Um halb zwei mittags kamen sie dann tatsächlich am großzügig geschnittenen Ferienhaus an. Die Vermieterin wartete bereits auf sie und übergab ihnen den Schlüssel.
Der untere Bereich des Hauses war geprägt von einer riesigen offenen Etage. Wohnzimmer und Küche mit dem Essbereich gingen ineinander über. An den Wohnbereich schloss sich der Wintergarten an der in den Garten überging. Im Garten gab es einen Pool, Spielgeräte für Kinder und einen Grill mit Feuerstelle. Dazu dann noch der hauseigene Badezugang zum See.
Gerade, als sie sich oben alles ansehen wollten, kamen Danny und Manuel mit Laura an. Eine überschwängliche Begrüßung später gingen sie zusammen rein. Laura und Justin kicherten direkt zusammen.
Oben gab es einen ebenso riesigen Bereich wie der untere war. Die zwei kleinen Zimmer waren in der Mitte als Kinderzimmer eingerichtet. Daran schlossen sich jeweils ein grosses Schlafzimmer mit eigenem Bad an. Schnell und unkompliziert hatten sie sich aufgeteilt.
Nach dem Auspacken ging es zum Einkaufen.

Abends gingen sie in ein heimeliges Restaurant zum Essen, weil keiner Lust hatte, zu kochen oder zu grillen.
Zurück im Ferienhaus ließen sie die Kinder noch spielen, während die Männer ein Lagerfeuer machten. Danny und Alex brachten die Kinder als es dunkel geworden war ins Bett.
Beim Rausgehen nahmen sie sich auch ein Bier mit. Alex an dem Abend aber alkoholfrei, falls etwas sein sollte.
Mit ihren Getränken gingen sie an den See hinunter, wo eine Bank am hohen Gras stand.
Sie redeten belanglos daher, doch irgendwann platzte es aus Danny. "Du siehst glücklich aus!" Alex lächelte sie strahlend an. "Ich bin glücklich. Ich habe ein komplett neues Leben und auch wenn wir da noch ein wenig zusammenwachsen müssen, es fühlt sich so gut an!", gab sie zu. Danny war erleichtert, das es ihrer Freundin so gut ging.
Nach einer Stunde gingen sie wieder zurück und genossen wie die Männer das Feuer.

Am nächsten Tag wollten sie die Umgebung erkunden. Sie sahen sich den Ort Chieming an, an dessen Chiemseeufer sie wohnten. Da waren malerische Häuschen, der Blick auf die Alpen. Alex photographierte einiges, machte lustige Schnappschüsse.
Die Zeit, die sie verbrachten war spaßig. Die Kinder genossen, das ihre Eltern uneingeschränkt Zeit für sie hatten. Justin liebte es, zu laufen oder von Sören auf den Schultern getragen zu werden. Und mit jeder Stunde die verging, bemerkte man auch, wie die Anspannung der vergangenen Wochen von Sören abfiel. Jetzt konnten sie im Urlaub eine feste Einheit werden.

Am Abend grillten sie. In der Küche bereiteten die Frauen das Gemüse und den Salat vor, während die Männer sich um den Grill kümmerten.
Laura und auch Justin spielten. Kaum das sie draußen waren, kam Laura mit selbstgepflückten Gänseblümchen zu Danny. Sie küsste ihre Tochter, als etwas geschah, womit niemand gerechnet hätte. Ein energisches Stimmchen rief: "Mami!", doch es reagierte niemand. Die Stimme erklang fordernder und die Gespräche verstummten. "Mami guck!", wurde erneut protestiert und mit einem Stampfen auf der Holzplanke auf der Terrasse untermauert.
Alex drehte sich langsam um und sah auf Justin, der sie nun zahnlückig anstrahlte. Er hielt ihr ein einzelnes Gänseblümchen hin. "Mami!", bedeutete er ihr und streckte ihr das Blümchen noch näher entgegen. Sie ging vor ihm auf die Knie und nahm das Blümchen. Dann warf der Kleine sich an ihre Brust und umschlag ihren Hals. Er drückte ihr einen feuchten Schmatzer auf die Lippen und flüsterte: "Mami lieb." Dann drehte er sich um und ging zum Sandkasten. Ganz so, als sei es das Normalste der Welt.
Die junge Frau hingegen erhob sich und stürmte hinein. Sie verstanden gerade noch ihr tränenersticktes: "Ich bin gleich wieder da!"

Der erste Teil des Urlaub.
Justin der Alex auserkoren hat seine Mutter zu werden.
Was wird noch passieren?