Urlaub 2 und ein trauriges Geständnis
Alex sass schluchzend auf dem Bett. Sören kam zu ihr.
"Schatz, was ist los?", wollte er wissen, aber die weinende Frau schüttelte den Kopf. Er setzte sich ebenfalls, was sie dazu veranlasste, aufzustehen.
"Baby bitte, ich kann nicht in deinen hübschen Kopf gucken. Bitte rede mit mir!", bat er sie. Alex stand auf, ging zum Fenster. Er sah, wie sie den Vorhang beiseite schob, um von dort oben seinen Sohn im Blick zu haben. Er registrierte das lächelnd.
"Es gibt da noch etwas, was ich Dir sagen muss. Lass mich bitte ausreden. Und wenn Du danach zu einem anderen Entschluss kommst, als mit mir zusammen sein zu wollen, dann werde ich das akzeptieren." Sie holte tief Luft, drehte sich zu ihm um. "Einige Male, auch wenn wir früher nur geredet haben, hast Du erwähnt, daß Du Dir eine Tochter wünschst. Ein Mädchen das mehr an Papa hängt als ein Sohn. Durch die Jahre der Schläge und Tritte in den Unterleib ist alles vernarbt und nie richtig verheilt. Ich werde vielleicht nie ein Baby bekommen können. Es ist früh, alles verändert sich so schnell. Du musst das wissen!", sagte sie.
"Vor Jo habe ich es mir immer gewünscht, aber dann wusste ich es immer zu verhindern. In diese kaputte Beziehung wollte ich kein Kind bekommen.", schluchzte sie.
Sören trat zu ihr. "Ich weiss Baby, ich weiß es!", sagte er leise und hob ihr Kinn an. "Als ich Dich ins Krankenhaus gebracht habe, war eine der Ärztinnen eine Gynäkologin. Ich wusste ja nicht wirklich was geschehen ist, du warst nicht in der Lage zu antworten und ich konnte die Frage ob du schwanger sein könntest nicht ausreichend beantworten. Als sie dich untersucht hat, hat sie davon gesprochen, daß Du vielleicht niemals Kinder bekommen kannst. Alles sei vernarbt und es sei fraglich, ob das jemals heilen kann.", gab er zu.
"Du weisst es, und bist trotzdem bei mir? Du nimmst mich trotzdem.", hauchte sie. Er nickte. "Ich liebe Dich, du bist die Frau, die ich will. Wir haben Justin. Und irgendwann vielleicht haben wir Glück und bekommen ein Baby.", führte er aus und küsste sie.
Dann ging er schon einmal wieder raus, nicht ohne ihr zu sagen, daß es für ihn in Ordnung war, wenn Justin Mami sagte. Im Bad spritzte sie sich kaltes Wasser ins Gesicht und benötigte noch einige wenige Minuten, ehe auch sie wieder runter ging.
Auch an dem Abend saßen sie lange draußen. Sie genossen die Zeit zusammen, wollten am Tag darauf, der als sehr heiss angekündigt wurde, einen reinen Badetag machen.
Sehr früh stand Alex auf, weil sie bereits wach war. Aus dem Kinderzimmer krähte Justin fröhlich.
Wenig später fuhr sie mit ihm zusammen einkaufen. Sie brauchten Brötchen zum Frühstück. Dann kauften sie noch Obst und Säfte und Eis.
Zurück im Haus bereitete sie das Frühstück vor, ehe sie mit dem Knirps an der Hand an den See ging. Sie fütterten die Enten, die auf dem Wasser paddelten.
Als sie zurück gingen war Alex so vertieft, daß sie nicht mitbekam das Sören sie beobachtete und Danny von dem Anblick Bilder machte.
Als alle wach waren, frühstückten sie, um sich danach alle in Badekleidung zu werfen. Die Frauen wählten beide Tankini und die Männer Shorts. Sie planschten im Pool, lagen im Schatten. Mittags schlief Justin mit Schnuller auf Alex liegend. Danny legte sich neben sie auf die breite Liege.
"Mami also!", bemerkte Danny. Alex sah sie an. "Er hat sich mich ausgesucht. Es ist so viel möglich!", antwortete sie. Danny lächelte sie an. "Ich freue mich so für dich, für Euch.", sagte sie leise. "Und ich hätte darauf wetten sollen.", sprach sie aus, war sich des fragenden Blick von Alex sehr bewusst.
"Weisst Du noch das Wochenende in Oberhausen damals, als wir uns alle dort zur Messe gesehen haben? Sören allein und Du als schmückendes Beiwerk?", wollte die Freundin wissen und Alex nickte. "Damals schon war etwas zwischen euch. Du warst vergeben, er verheiratet, aber da war etwas. Weisst Du noch, als wir damals alle unsere Hände mit der Größe verglichen haben. Als ihr eure Hände verglichen habt, da habt ihr beide euch entsetzt angesehen, für den Bruchteil einer Sekunde, als wenn der Blitz eingeschlagen hätte. Das mit euch ist anders!", führte sie weiter aus. "Was meinst Du mit anders?", wollte Alex wissen. Sie war überrascht.
"Das zwischen euch, das ist das, was sich jedes Mädchen wünscht. Er ist der sprichwörtliche Ritter, er trägt dich auf Händen. Er würde Dir die Sterne vom Himmel holen! Ihr habt beide immer hart und unnahbar getan, aber als es für euch beide möglich war, hat er dir sein Herz vor die Füße geworfen und du hast ohne zu zögern, wenn auch äußerst kämpferisch und lautstark wie mir zu Ohren kam, deines dazu geworfen. Es würde mich nicht wundern, wenn ich bald mehr von euch zu hören bekomme! ", erklärte sie.
Alex fühlte sich ertappt, hatten Sören und sie am Abend zuvor erst über ein eigenes Baby gesprochen.
Hinter der Liege hatte Sören gesessen und den Worten gelauscht. Das was Danny sagte, stimmte. Er hatte schon bevor seine Ehe beendet war etwas für Alex gefühlt. Gefühle die er sich verboten hatte, weil sie sich nicht für ihn als Verheirateten gehörten. Und manchmal glaubte er, daß sein Herz zerspringen würde, bei so vielen Gefühlen. Was aber dann Alex sagte, zog ihm den Boden unter den Füßen weg.
"Ich glaube nicht an Gott oder höhere Mächte, aber ich glaube, dass das hier nicht einfach so gekommen ist. Es hat einen Grund. Meine Gefühle für Jo waren schon lange erkaltet und ich habe eine wahnsinnig große Angst gehabt, nie wieder fähig zu sein zu lieben. Aber schau was passiert ist. Er hat mich aufgefangen und gehalten. Er hat die Scherben meines Herzens, meines gesamten seins, wieder richtig zusammengesetzt. Bei ihm kann ich ich sein, wir sind albern, wir sind ernst. Ich kann garnicht anders, ich muss ihn lieben! Es ist, als hätte ich all diese scheisse erleben müssen, um jetzt hier zu sein.", gab sie zu. Sören konnte das Lächeln auf ihren Lippen förmlich sehen. Er konnte es fast hören.
Nun aber meldete er sich geräuschvoll und Justin wachte auf, so dass der Badespass weiterging.
Soviel ist geschehen.
Soviel haben sie gemeinsam geschafft.
Können sie auch das meistern?
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