Glück bis ins neue Jahr
Am frühen Morgen des ersten Feiertages waren alle früh wach. Sie kuschelten zu dritt im Bett, frühstückten nur kurz und machten sich am späten Vormittag fertig.
Das Weihnachtsessen bei Helga und Heinz stand an, wo auch Timo und Sabrina sein würden. Alle waren sie dem Feiertag entsprechend gekleidet.
Alex trug ein bequemes Latzkleid, genoss es dabei, wie Sören sie umsorgte. Ihr fiel auf, das er, wenn er sie an sich zog, wenn er sie umarmte, eine Hand stets ein wenig auf ihrem flachen Bauch verweilte.
Um 12 am Mittag trafen sie bei den Großeltern von Justin ein. Im Wohnzimmer stand ein üppiger Weihnachtsbaum mit einer Menge Geschenke darunter.
Alle waren da, das Esszimmer war festlich eingedeckt. Timo und Sabrina waren ebenfalls dort. Helga war erfreut, daß sie alle da hatte, denn das hatte es in den vergangenen zwei Jahren so nicht gegeben, nach der Trennung von Sarah und Sören.
Alex zeigte sich erfreut das sie so sehr Willkommen war. Sie bot Helga Hilfe an, was diese ablehnte.
Im Wohnzimmer stand Justin vor dem glitzernden Weihnachtsbaum. Alex ging neben ihm in die Knie, als er an dem Kleid zog. "Woher weiß der Weihnachtsmann denn wo ich heute bin?", wollte er ehrfürchtig wissen. Sie schmunzelte. Er war ein wacher Kerl, der seit dem er die Kita besuchte so viel deutlicher sprach. "Aber vielleicht sind die Geschenke alle für mich!", flüsterte sie ihm ins Ohr. Er sah zu den Geschenken, überlegte. Dann schmiegte er sich an sie und nahm ihr Gesicht in seine kleinen Hände. "Aber Mami, hast Du Dir denn das Kindergeschenkpapier gewünscht?", fragte er schelmisch. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, das was ich mir gewünscht habe, das habe ich schon bekommen!", erklärte sie leise. "Was hast Du denn bekommen?", wollte er neugierig wissen. Jetzt umarmte sie ihren kleinen Ziehsohn. "Erst Deinen Papa und dann dich! Ganz viel Glück.", sagte sie und begann ihn zu kitzeln. In ihrem Arm lachte er auf. Er wand sich ein wenig, aber im Grunde freute er sich, wenn sie ihn umarmte und kuschelte. Er kuschelte gern.
Alle sahen, wie fröhlich der kleine Junge war.
Im Anschluß wurde zum Mittag gegessen. Alex blieb bei Wasser, während Sören den Wein nahm.
Dann begann die Bescherung bei Oma und Opa. Auch Timo und Sabrina beschenkten den kleinen Kerl. Für seine Großeltern sowie seinen Onkel nebst Tante hatte Justin auch etwas. Zum einen jeweils ein gerahmtes Bild von ihm, als im Kindergarten der Photograph da war. Das jeweils zweite Geschenk waren Windlichter, die er angestrengt mit Pergamentpapierfetzen beklebt hatte. Alex und der kleine Junge hatten zwei Nachmittage gebastelt.
In der verschneiten Gegend gingen sie dann alle spazieren. Justin ließ sich auf seinem Schlitten ziehen oder tollste durch den Schnee. An einem kleinen Hügel konnte Justin seine Großeltern und seine Tante und den Onkel zu kleinen Fahrten überreden.
Sören hatte Alex in seinen Arm gezogen. "Nächstes Jahr haben wir ein Baby dabei!", lächelte er. Sie reckte ihm ihr Gesicht entgegen und er verstand das ohne mit der Wimper zu zucken. Er küsste sie, zart, aber mit dem Drang inniger zu werden.
Nach einem leichten Abendessen fuhren sie nach Hause. Am Mittag des zweiten Feiertag waren sie bei seinem Vater, der sich freute, daß es seinem Sohn wieder gut ging.
Er mochte seine künftige Schwiegertochter, die seinen Sohn sein ließ wie er war. Er hatte Sarah leiden können, aber sie hatte seinen Sohn verbogen. Er hatte viel für seine Frau hinten an gestellt.
Jetzt war sein Sohn wieder fröhlich und lachte viel. Auch sein Enkel war aufgeweckt und ein kleines Schlitzohr. Insgeheim bewunderte er Alex, wie sie ihr Leben meisterte, nach ihren Erlebnissen und wie sie zu einem Sohn kam.
Nach Weihnachten ging Sören zwei Tage arbeiten. Danach fuhren sie nach Bayern, um mit Familie Kreichel den Jahreswechsel auf ihrer Berghütte zu verbringen.
In den Alpen lag Schnee und die Kinder hatten viel Spass. Sie fuhren Schlitten, bauten Schneemänner. Manuel und Sören machten einen Snowboard Kurs.
Am Silvester Abend saßen sie lang bei Raclette und Schokoladen Fondue. Sie genossen dieses ruhige Silvester und wollten das im kommenden Jahr wiederholen.
Um Mitternacht waren sie draußen, sahen im Tal das Feuerwerk und genossen in ihren Schneeanzügen die eisige Nacht. Die Kinder verschliefen das Spektakel. Mit Sekt stießen sie an, wobei Alex nur einmal nippte.
Während alle ausgelassen waren, zog die junge Frau sich zurück. Hinter der Hütte war eine Bank, auf der sie die Gedanken los ließ. Sie dachte an ihre Vergangenheit, die Gegenwart und die vielversprechende Zukunft.
Sören kam zu ihr, setzte sich neben sie. Alex zögerte nicht und setzte sich rittlings auf seinen Schoss.
Sie schlang die Arme um ihn. "Ich danke Dir, für alles!", sagte sie leise. "Baby, du hast das alles ganz allein geschafft. Du hast Dir Dein Leben zurück geholt, Du bist mutig gewesen. Du bist Deinem Schicksal entgegen getreten.", entgegnete er.
Er strich ihr eine Locke hinter ihr Ohr. "Jetzt haben wir unser Leben und es liegt noch so viel vor uns. Du und ich, Justin und unser Baby!", flüsterte er.
Er sah Alex strahlen, das Strahlen ihrer Augen und küsste sie.
Mit Danny und Manuel blieben sie noch ca eine Stunde draußen, ehe alle in ihre Betten gingen.
Am späten Vormittag fuhren alle wieder nach Hause. Sie starteten in ein Jahr voller Hoffnung.
Es sollte ihr Jahr werden.
Nun ist auch Silvester vorbei.
Neues Jahr, neues Glück!
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