Kapitel 35
Aufgereiht in einer Reihe stehen Liam, Leo, Marc, Nico, Joel und Luke vor mir.
"Hey", begrüße ich sie peinlich berührt. Peinliche Stille. Alle grinsen mich an außer Liam.
"Hebe mal deinen Hände hoch!", fordert mich Leo grinsend auf. Man hört nur einen dumpfen Schlag.
Liam hat Leo mit seiner Hand auf den Hinterkopf geschlagen. Beleidigt reibt sich Leo die Stelle, die anderen und ich lachen nur. Kopfschüttelnd versuche ich die Tür auf ein neues aufzusperren. Was dieses mal auch einwandfrei funktioniert. Kama.
Liam räuspert sich, ich drehe mich zu ihm. "Kann ich schnell mit dir reden?", fragt er mich. "Klar. Aber kannst du schnell warten. Ich würde mir gerne was anziehen." "Sicher doch.", sagt er verlegen.
10 Minuten später
Liam macht es sich auf meinem Bett bequem. Da ich noch weder Stuhl noch ähnliches im meinem Zimmer besitze muss ich mich zu Liam setzen.
Als ich mich gegenüber hinsetze ziehe ich scharf die Luft ein. Meine Rippe hat was beim Training abbekommen. Ich hatte meinen Deckung nicht oben und Leo schlug mir in die Rippen. Er fragte zwar ob es mir gut geht aber ich versicherte das es mir gut geht. Danach konnte ich nur noch langsam kämpfen. Das Baden hat meinen Schmerzen etwas gelindert.
"Was ist los?", kommt es gleich von Liam. "Der Muskelkater meldet sich langsam. Ich merke Muskeln wo ich bis jetzt noch nie kannte.", log ich Liam an. Natürlich glaubt er es mir nicht aber er geht nicht weiter darauf ein. Es würde nur wieder in einem Streit enden.
"Tut dir deinen Lippe noch weh?", frägt er anstatt und schaut auf die Stelle wo meinen Lippe aufgeplatzt ist. "Nicht mehr. In ein bis zwei Tagen ist es wieder verheilt.", versicherte ich ihm.
"Aber du bist nicht wegen meiner Lippe hier, stimmts?", fordert ich ihn auf mit der Sprache raus zudrücken. "Ich bin wegen dem Training da! Ist es zu anstrengend für dich? Wenn ja können wir es auch langsam angehen.", gesteht er mir. Also da liegt der Hund begraben.
"Klar ist es anstrengend. Ich bin es nicht gewohnt so lange am Stück zu trainieren und vor allem mit so jemand wie Leo nicht. Aber ich lerne schnell und ich beiße dir Zähne zusammen. Ich bin es gewohnt um das zu kämpfen was ich will und ich werde auch darum kämpfen.", erkläre ich ihm und lächle aufmunternd. Er überlegt kurz und lächelt schließlich auch.
"Noch was anderes. Existieren noch Unterlagen von meinem Eltern. Sven fragte mich nach irgendwelche Unterlagen. Da ist es naheliegend das in den Unterlagen was zu finden ist.", frage ich Liam.
Liam denkt nach. "Ja da sind noch Akten vorhanden.", antwortet er schließlich. "Könnte ich sie mir mal anschauen. Vielleicht finde ich ja was?", sage ich. "Das wäre möglich. Wir müssen dann in das Archiv. Aber heute nicht mehr", antwortet er lachend. "Nein heute laufe ich keinen Zentimeter mehr.", sage ich auch lachend.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir das es schon 23 Uhr ist. Immer wenn ich mit Liam rede vergeht die Zeit rasend schnell. Unterbewusstsein gähne ich. "Ich lasse dich jetzt mal schlafen. War ein harter Tag heute. Gute Nacht." Liam steht auf gibt mir noch einen sanften Kuss auf die Stirn. Verdammt muss er so süß sein?
Ohne das ich noch was sagen kann verlässt Liam das Zimmer. Ich lege mich hin und versuche zu schlafen. Was mir redlich misslingt. Ich drehe mich von einer Seite auf die andere und wieder zurück.
Es ist erst 1.00 Uhr nachts. Ich schlage meine Decke auf die Seite und stehe langsam auf. Und jetzt was soll ich machen? Noch 5 Stunden?
Da kommt mir ein Geistesblitz. Schnell ziehe ich mir meinen Schuhe an, packe meinen Schlüssel und laufe Richtung Schießstand. Vor der Tür kommen mir bedenken das sie abgeschlossen ist. Langsam drücke ich die Türklinke runter. Sie ist offen!
Ich laufe rein und schließe die Türe hinter mir. Am Schießstand liegen noch die Waffen von vorhin. Auch die meines Vaters. Behutsam nehme ich sie, nehme das Magazin raus und Fülle es mit Patronen. Anschließend baue ich sie wieder zusammen, sichere sie und setze die Kopfhörer auf. Nun halte ich sie mit beiden Händen, Ziele die Scheibe an und entsichere sie. Ohne darüber nachzudenken schieße ich drauf los, bis das Magazin leer ist.
Ich kontrolliere nicht wo ich hingeschossen haben sondern lade das Magazin wieder und schieße weiter darauf los. Ich bekomme meinen Kopf dadurch frei. Kann den ganzen Frust mal raus lassen.
Ich schieße fünf Magazin leer. Die leeren Hülsen fallen auf den Tisch vor mir. Nun fahre ich die Scheibe her um zu schauen wo ich getroffen haben. Während die Scheibe herfährt nehme ich eine der leere Hülsen in die Hand und betrachte sie genauen. Daraus kann man sicher einen schöne Kette machen. Die Hülse stecke ich in meine Hosentasche.
Nun ist die Scheibe endlich da und ich betrachte mein Kunstwerk. Die Scheibe hat über all Einschusslöcher erhalten. Welche im Kopf, Bauch oder Brustkorb. Sicher sind etliche auch neben hin gegangen.
Plötzlich sehe ich im Augenwinkel das sich dort was bewegt. Ich sichere meine Waffe. Ja meinen Waffe ich beansprucht sie nun für mich. Ist ja schließlich ein Familienerbstück.
Wer ist da? Der Raum ist zwar gut ausgeleuchtet aber ich erkenne die Person trotzdem nicht. Erst als sie auf mich zukommt weiß ich wer das ist. Liam. Was macht er hier?
Ich nehme die Kopfhörer ab da er was zu mir gesagt hat. "Was hast du gesagt?", frage ich gleich nach. "Was machst du um die Uhrzeit noch hier?", wiederholt er seinen Frage nochmal. "Ich konnte nicht schlafen und da dachte ich das hier hilft.", erkläre ich ihm. "Und das hilft?", frägt er unsicher. "Ja eigentlich schon.", antworte ich Liam.
"Hast ja ein paar gute Schüsse getroffen.", sagt er und zeigt auf die Scheibe. "Dafür wird mich mein Körper noch bestrafen. Meine Hände kann ich morgen für nichts gebrauchen. Jedem Finger tut weh.", sage ich grinsend.
Langsam kommt Liam auf mich zu. Was ist jetzt los?? Hilfe!! Er steht so bedrohlich nahe vor mir. Ich bin überfordert. Eigentlich halte ich die Leute auf Abstand aber bei Liam funktioniert es einfach nicht. Will ich es überhaupt?
Ich stehe wie versteinert vor ihm und schaue in seinen Augen auch er schaut nur in meine Augen. Keiner sagt was. Langsam hebt er seine Hand an kommt meinem Gesicht immer näher. HILFE!!!!! Noch ein ein paar Millimeter und er hat mein Gesicht erreicht. Ach du scheiße!!! Soll ich abhauen? Ich habe das Bedürfnis diesen Raum so schnell wie möglich zu verlassen. Vorsichtig streicht er mir einen Haarsträhne aus dem Gesicht. Die Stelle wo er mich an der Wange berührt hat krippelt. Ich spanne mich komplett an. Er verharrt hinter meinem Ohr. Unser Blickkontakt bricht keinen Sekunde ab. Er beugt sich langsam nach vorne. Ok! Ich muss hier weg. Ich drehe mich und verlasse so schnell wie möglich den Raum. Besser gesagt ich renne aus dem Raum. Liam lasse einfach stehen.
In meine Zimmer werfe ich auf mein Bett. Verzweifelt vergraben ich mein Gesicht ins Kissen. Irgendwann schlafe ich ein.
Nächste Tag
In Rekordzeit ziehe ich mich für die schule an, schnappe meinen Autoschlüssel da es in strömen regnet und gehe schnell zu meinem Auto. Ich will mit Liam heute nur das nötigste reden und sicher nicht alleine. Immer wieder durchlaufe ich die Szene. Was wäre passiert wenn ich nicht abgehauen wäre? Hätte ich es gewollt? Hätte ich den Kuss erwidert? Hätte hätte Fahrradkette.
In Gedanken verloren fahre ich zur Schule, da ich noch müde bin drehe ich das Radio wo mein Handy angesteckt ist auf volle Lautstärke. Gerade läuft das Lied "Feel Invincible" von Skillet. An der einen oder anderen Ampel schauen mich die Leute komisch an. Was mir eigentlich scheiß egal ist ich finde die Lieder gut und die haben sicher nur einen Stock im Arsch. Denken sicher solche Lieder ist nichts für Frauen.
Ich bin heute müde, genervt und hab Muskelkater, also sollte man mir heute aus dem Weg gehen.
An der Schule angekommen, parke ich und laufe ins Klassenzimmer. Zur meiner Erleichterung ist die kranke Klassenkameradin wieder da, dass heißt Liam muss sich einen neuen Platz suchen. Ich lasse mich auf meinen Stuhl fallen. Muskelkater hin oder her.
Kaida merkt gleich das ich schlechte Laune habe. "Willst du darüber reden?", fragt sie vorsichtig. Ich schüttle nur den Kopf und zeichne was aus meinen Block.
Etwas später kommt auch Liam, er sieht mich aber sagt nichts ich auch nicht, ich schaue wieder auf mein Block.
Der Unterricht beginnt wie immer langweilig und endet auch so.
Da Liam nichts mit mir redet brauch ich auch nicht sagen das ich jetzt noch in die Stadt gehe.
Ich laufe einfach los an der ersten Ampel spüre ich eine starke Hand an meinem Handgelenk. Leichter Druck spüre ich an der Stelle. Ich drehe mich um und sehe das Liam mich fest hält. Er will gerade was sagen doch ich unterbreche ihn. "Es tut mir leid das ich einfach weggerannt bin. Ich war nur überfordert mit der ganzen sache.", sprudeln mir die Wörter aus dem Mund.
Er lässt mein Handgelenk los. In seinem Gesicht erkenne ich keinen Regung. Was er wohl gerade denkt? Ich fühle mich irgendwie schlecht.
"Das war gestern glaub für uns beide etwas viel!", sagt er schließlich. "Es tut mir so leid. Ich hätte nicht einfach weg gehen sollen ich hätte was sagen sollen", antwortete ich mit schlechtem Gewissen. Doch was er jetzt macht hätte ich nie erwartet. Er umarmt mich. Das tut gut. Er ist glaub nicht mehr sauer auf mich, wenn schon kann er es gut verstecken. "Mach das nie wieder einfach in der früh abzuhauen. Ich hab mir sorgen gemacht.", sagt er während er mich im Arm hält. Ich nicke einfach nur.
Wir lösen uns wieder. "Also was brauchst du in der Stadt?", frägt er fröhlich. "Ich wollte noch ein paar Filme beim Müller kaufen. Kannst mich ja beraten!", biete ich ihm an. "Klar.", antwortet er nur, legt einen Arm um meinen Schultern und laufen los. Irgendwas ist seit gestern anderes aber ich weiß nicht ob es gut oder schlecht ist?!
Beim Müller. Wir haben hitzige Diskussion über diverse Filme. Es ist immer unentschieden ausgegangen. Schließlich habe ich ein paar Filme gefunden. Box und Action Filme.
Als ich gezahlt hab, sind wir wieder raus gegangen. Von weiten sehen ich eine Person die mir sehr bekannt vorkommt. Verdammt bekannt. Aber wer ist das in seinem Arm?????
Nach langen kommt wieder ein Kapitel. Hoffe es gefällt euch. ;)
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