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Aufgeben ist keine Option

Die nächsten Sequenzen, die ich mitbekam bestanden hauptsächlich aus einem Zusammenschnitt grellen Lichts, steril weißen Wänden, stechenden Kopfschmerzen und einer Erschöpfung, die mich immer wieder in eine undurchdringliche Dunkelheit warf.
Ich konnte nicht sagen, wie lange ich bereits in diesem verdammten Labor mitten im Himmel saß und außerdem war mir nicht bewusst, was genau die Engel mit mir machten. Abgesehen von den sengenden Schmerzen in jeder Faser meines Körpers und dem alles verzehrendem Wunsch, meinen Sohn in irgendeiner Weise zu schützen, spürte ich rein gar nichts. Kein Gedanke hielt sich länger als wenige Sekunden in meinem Kopf. Bis ich nach der letzten unüberwindbaren Schwärze zu mir kam.

Mir war übel und ich fühlte mich ausgelaugt. So als hätte man mir jegliches Leben aus den Adern gesaugt. Selbst wenn ich nicht gefesselt gewesen wäre, hätte ich nicht einen Finger rühren können.

Als meine Sicht sich endlich wieder klärte, erschrak ich vor dem Anblick meiner eigenen Arme, die noch immer an den Stuhl gebunden waren, wobei die Fesseln nicht mehr so eng saßen, wie das erste Mal, als ich auf diesem Stuhl aufgewacht war.
Meine Arme waren vollkommen ausgemergelt und die Haut wirkte dünn, wie altes Pergament. Darunter waren klar und deutlich sämtliche Adern zu sehen und ließen mich gespenstisch aussehen.

»Guten Morgen, Sherin.« Naomi stand direkt vor mir und sah mit arrogantem Blick auf mich herab. Sie wirkte makellos in ihrem grauen Kostüm und den perfekt liegenden Haaren. Gegen sie musste ich inzwischen aussehen, wie eine wandelnde Leiche. Wobei ich nicht wandelte. Ich saß unbeweglich auf einem Stuhl, der jeden meiner Knochen zum Schmerzen brachte.

»Lass mich gehen, du Miststück!«
Ich wollte ihr die Worte entgegenspucken, aber mehr als ein leises Krächzen kam nicht über meine Lippen. Und jeder Laut, der aus meiner Kehle drang, brannte wie Feuer.

»Das werde ich, wenn wir den Jungen haben. Du willst nicht verstehen, wie wichtig er für uns ist. Er wird einem größeren Wohl dienen. Es sollte eine Ehre für dich sein, seine Mutter zu sein.« Bei ihren Worten stieg mir die Galle hoch.

Am liebsten hätte ich ihr direkt vor die Füße gespuckt, aber mir fehlte jegliche Kraft - ich war sogar zu schwach, um den Blick zu heben. Jede Faser meines Körpers fühlte sich tonnenschwer an und ich befürchtete, dass mich die Bewusstlosigkeit in wenigen Minuten wieder haben würde.
Dennoch kratzte ich meine letzten Kraftreserven zusammen um ihr unter Schmerzen ins Gesicht zu sehen.

»Es ist mir eine Ehre seine Mutter zu sein und es wird mir eine Ehre sein, dafür zu sorgen, dass ihr ihn niemals bekommt«, zischte ich leise, aber das schmälerte nicht den Grad der Wut, die in meinen Worten schwelte.
»Liebes, wir haben ihn schon. Es wird nicht mehr lange dauern. Allerdings sollten wir lieber dafür sorgen, dass du auch so lange durchhältst. Bei der letzten Sitzung könnte Ismael vielleicht ein wenig zu großzügig gewesen sein.«

Sie ging auf einen kleinen weißen Tisch zu, auf dem ein silbernes Tablett stand. Darauf lag eine silbrige Spritze mit einer milchig schillernden Flüssigkeit. Naomi griff danach, hielt sie hoch und schnippte kurz gegen die Nadel. Dann kam sie auf mich zu.

Ohne ein Wort der Vorbereitung oder auch nur zu zögern rammte sie mir die kleine Kanüle in den Arm.
Ein scharfer Schmerz durchzog mich, ehe ich erneut das Bewusstsein verlor.

҉

Dean war in den letzten Stunden fast verrückt geworden. Sam hatte darauf bestanden, zum Bunker zurück zu fahren und einen Plan zu machen, anstatt kopflos loszustürmen und Sherin so zusätzlicher Gefahr auszusetzen.

Das hatte Dean eingeleuchtet, aber das "Pläne machen" dauerte ihm inzwischen deutlich zu lange. Wer wusste schon, was diese Mistkerle in der Zwischenzeit mit Sherin anstellten.

Zum gefühlt tausendsten Mal rief er Castiel an und wieder hörte er seine dämliche Mailbox-Ansage.
»Verdammt!«, brüllte er. »Cas, wo bist du, wenn man dich mal braucht!«
Deans Nerven waren inzwischen bis zum Bersten gespannt und sollte sich ihm jetzt jemand in den Weg stellen, konnte er für nichts mehr garantieren. Allmählich sah er rot.

»Ich bin hier, Dean«, hörte er die monotone Stimme des Engels hinter sich und wäre in dem Moment beinahe in die Luft gegangen.
Dieser Tonfall, so als wäre alles wie immer! Das brachte ihn zur Weißglut.

»Wo zum Henker warst du? Ich versuche, seit Tagen dich zu erreichen! Hättest du vielleicht etwas früher geantwortet, wäre Sherin bestimmt nicht in dieser Lage!« Deans Verzweiflung war selbst unter der übergeordneten Wut deutlich zu hören.
Sie hatten sie und sie hatten seinen Sohn. Er konnte nur hoffen, dass beide noch am Leben waren.

»Es herrscht große Aufregung im Himmel. Wir sollten sofort aufbrechen.« Castiels Nüchternheit brachte das Fass schließlich zum Überlaufen.

»Du kommst hierher, so als wäre alles in Ordnung - als hättest du uns nicht schon eine Ewigkeit warten lassen! Endlich beehrst du uns mal wieder mit deiner Anwesenheit und das ist alles, was du zu sagen hast?! Was machen die Mistkerle mit ihr?«

Castiel stand vor ihm in seinem Trenchcoat und senkte immerhin den Blick.
»Es tut mir leid Dean. Wir müssen uns beeilen. Sherin bleibt vielleicht nicht viel Zeit. Sie ziehen ihr die Lebensenergie ab und injizieren sie in euer Kind. Damit wollen sie die Zeit bis zur Geburt verkürzen.«

In dem Moment betrat Sam endlich die Bibliothek. »Was für ein kranker Scheiß soll das denn sein?«
»Bist du endlich fertig, oder musst du noch deine Frisur föhnen? Worauf warten wir eigentlich noch, verdammt nochmal?!«
Dean griff nach seinem grünen Seesack, vollgestopft mit sämtlichen Waffen, die er zu fassen gekriegt hatte und stürmte in Richtung Impala.

Wenn er noch etwas zu sagen hatte in dieser gottlosen Welt, dann würde jeder einzelne dieser geflügelten Mistkäfer heute ein Ende finden. Sherin musste durchhalten, nur noch einen kleinen Augenblick. Denn er würde kommen und sie holen und dabei keine Rücksicht auf Verluste nehmen.

҉

Castiel lotste sie den halben Tag über Highways, Motorways und irgendwelche Feldwege, bis sie an einer kleinen Baumgruppe ankamen, in der Dean den Impala abstellen sollte.
Der Blick des Engels war direkt durch die Bäume und Busche auf etwas gerichtet, dass sich dahinter befinden musste. Seine Stirn war in Falten gelegt und er wirkte, als müsste er angestrengt über etwas nachdenken.

Für Deans Geschmack dauerte das alles schon viel zu lang. Wenn sie nicht endlich mal Gas gaben, wäre Sherin Tod, ehe sie den Himmel überhaupt erreicht hatten.

»Wenn ihr sie habt, müsst ihr durch die gleiche Tür wieder auf die Erde zurückkehren, durch die wir nun den Himmel betreten. Wartet im Wagen. Ich schalte die Wachen aus.«
Ohne auch nur einmal deutlich gesagt zu haben, was sie als nächstes tun würde, stieß Castiel die Tür auf und rutschte von der Rückbank.

Im Weggehen ließ er bereits seine Klinge aus seinem Ärmel rutschen und noch ehe Dean seine Tür aufmachen konnte, sah er bereits das grelle Licht zwischen den Bäumen.

»Wir sollten uns beeilen, es wird schnell auffallen, dass die beiden nicht mehr da sind.« Castiel war plötzlich wieder direkt neben dem Wagen aufgetaucht.
Dean hörte seine Worte und überlegte nicht lange. Sofort holte er seine Tasche aus dem Kofferraum und folgte Sam und Castiel durchs Gebüsch.
Vor ihnen lag ein alter Spielplatz auf dessen Sandkasten Castiel zielstrebig zuhielt.

Daneben lagen zwei Gestalten, deren Augen vollständig ausgebrannt waren. Je ein paar verbrannter Flügel rahmte die beiden in ein groteskes Bild und trotz dessen oder vielleicht auch genau deswegen fühlte Dean eine unmenschliche Befriedigung. Nichts würde ihn mehr davon abhalten können, Sherin zu holen.

Sam und Dean folgten Castiel in den Sandkasten, ehe sie ein helles Licht einhüllte. Noch bevor Dean reagieren konnte, traten sie durch eine Tür in einen hellen weißen Gang mit Türen zu ihrer rechten und linken, soweit er schauen konnte.

»Wie zum Henker sollen wir sie hier drinnen finden?«, fragte Dean leise, aber Cas gebot ihm sofort Einhalt, indem er die Hand hob.
Dann wies er die beiden an, ihm zu folgen.

Sie schlichen den langen Gang hinunter, wobei Dean sich sehr bemühen musste, seine Tasche ruhig zu halten. Denn jede kleinste Bewegung ließ die Waffen darin scheppernd zusammenstoßen und das sollte er um jeden Preis vermeiden. Je länger sie unentdeckt blieben, desto höher war die Chance, Sherin hier halbwegs unbemerkt herauszuholen.

Castiel lief voraus, als wüsste er genau, wohin er sie bringen musste. Diese Tatsache ließ Dean stutzig werden, aber im Moment war ihm alles egal, solange Sherin hinter einer dieser Türen war und das lebendig.

Vor etwa der siebten Tür auf der rechten Seite blieben sie stehen. Castiel legte sich einen Finger an die Lippen und zeigte dann auf die Klinke. Dean verstand sofort und ohne zu zögern, legte er eine Hand darauf.

Noch bevor er die Tür jedoch öffnen konnte, spürte er Sams Hand auf seiner Schulter.
»Wir warten hier und halten euch die Engel vom Hals. Aber beeil dich und hol sie da raus«, raunte ihm sein Bruder so leise wie möglich zu.
Dean nickte und drückte entschlossen die Klinke herunter. Nichts und niemand würde ihn jetzt mehr aufhalten können.

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