*Wie lange will sie mich den noch anstarren?* Unsicher wo sie hinschauen sollte ließ Ravana ihren Blick über die zahlreichen Spirituosen und Gläser hinter der Bar wandern. Dabei rutschte sie unruhig auf ihrem Hocker hin und her während sie nervös mit dem Bein wippte. Hatte Laxus seiner Familie von ihr erzählt? Vermutlich schon. Aber hatte er sie so genau beschrieben dass Mira sie so schnell erkennen konnte? Aber warum sagte sie dann nichts? War sie sich nicht sicher? Mirajane ließ sie keine Sekunde aus den Augen und betrachtete sie mit einer Mischung aus Neugierde und Abwägung. In ihrem Blick lag dabei so viel Wärme aber leider machte es diese unangenehme und absurde Situation nicht besser.
„Kann ich ein Kaffee haben? Mit Milch und Zucker?" In der Hoffnung Sie damit abzulenken bestellte Ravana etwas auch wenn sie kein Geld hatte. Hoffentlich konnte sie hier anschreiben oder Laxus später bezahlen lassen. Die weißhaarige Schönheit schien aus ihrer kleinen Starre zu erwachen und machte sich mit einem Lächeln auf in die Küche. Mit einem leisen seufzen verschränkte Ravana die Arme auf der Bar und legte ihren Kopf auf ihnen ab. Jetzt wo sie zur ruhe kam und ihr Körper sich aufwärmte merkte sie erst wie müde sie eigentlich war. Sie könnte an Ort und Stelle einschlafen. Hoffentlich half der Kaffee sie etwas auf Touren zu bringen.
Wie auf Kommando öffnete sich die Türe zur Küche und die Mira kam zu ihr. Auf dem kleinen Tablett in ihrer Hand befand sich eine Tasse frischer heißer Kaffee ein kleines Kännchen Milch und ein Tiegel Zucker. Mit einem lieben Lächeln auf die Lippen stellte sie alles vor Ravana ab. „Langer Tag?"
„Lange Woche" Murmelte Sie und richtete sich etwas auf um Zucker so wie Milch in ihren Kaffee zu schütten. Nach dem ersten großen Schluck sah sie zu Mira die freundlich lächelte aber irgendwas schien nicht zu stimmen. Die Magierin drückte das Tablett an ihre Brust drehte es immer wieder hin und her und spielte mit den Nägeln daran. „Dich beschäftigt was oder?"
Leider bekam Ravana darauf kein Antwort den ein Räuspern unterbrach die beiden Frauen. Neben ihr stand ein alter kleiner Mann mit ergrauten Haaren Halbglatze und dickem Schnurrbart. Ganz in Orange gekleidet mit spitzen seltsamen Stiefeln und einer Orangeblau gestreifte Kappe mit Hörnern auf dem Kopf. Für einen Moment starrte sie den alten Mann nur an bevor es ihr langsam klar wurde wer er war. Schnell stand sie auf und verbeugte sich vor ihm zur Begrüßung. „Es ist mir eine Freude sie kennen zu lernen. Mein Name ist Ravana Meyer."
Laxus hatte ihr oft von seinem Großvater erzählt und Ihn als exzellenten Magier beschrieben mit großem verstand und noch größerem Herzen. Sie kannte die Geschichten über den Mann vor ihr der steht's seine Familie beschützte und dabei nicht zuletzt mehr als einmal fast gestorben wäre. Aber dennoch hatte sich Ravana unter dem großen Magier und Gildenmeister von Fairy Tail doch etwas anderes vorgestellt. Was genau anders hätte sein müssen konnte sie nicht mal sagen. Vielleicht lag es aber auch an den Klamotten?

„Dachte ich mir es doch. Freut mich" Makarov hob die Hand zum Gruß und schenkte ihr ein breites Lächeln. Ravana richtete sich auf und schenkte dem kleinen alten Mann vor ihr auch ein Lächeln das aber gleich wieder verschwand. Den der Gildenmeister sprang auf die Bar hob die Hände und brüllte über den ganzen Raum „MEINE KINDER WIR HABEN EIN NEUES MITGLEID BEI FAIRY TAIL! MEINE SCWIEGERENKELIN!"
Mit einem Mal kehrte ruhe in der Gildenhalle ein. Die Meute die sich prügelte erstarrte mitten in der Bewegung die Schnapsleichen die für Tod gehalten wurden erwachten zum Leben und alle an den Tischen drehten ihre Köpfe zu ihr. Die Stille wirkte völlig fehl am Platz regelrecht unheimlich. Völlig unnatürlich und wie alle Sie anstarrten. Ravana bekam eine Gänsehaut.
Nur einen Moment später brach die Gilde plötzlich in Lautem Jubel aus und damit begann ein noch größeres Chaos als eben schon herrschte. Jeder kam auf sie zu gerannt um sich ihr vorzustellen und sich im gleichen Zug an der Bar etwas zum Anstoßen zu organisieren. Die Mädchen zogen sie in Umarmungen die Jungs hielten etwas Abstand und schüttelten ihr die Hand. Einige versuchten mit ihr zu flirten während andere wiederrum sie regelrecht mit Fragen löcherten. Einige waren harmlos, wie ihre Anreise so war oder wie es ihr in Magnolia gefiele. Fast alle Mädchen fragten sie nach ihrem Mantel der wohl von einem bekannten Modedesigner war. Immerhin erklärte das den Preis und wieso ihr Geld flöten gegangen war. Ravana hatte es wohl geschafft auf Anhieb in einem der teuersten Geschäfte zu landen. Andere Fragen dagegen waren schon sehr pikanter wie: ob Sie Laxus nackt gesehen hatte und ob sie es schon getan hatten. Ravana wusste bei der Menschenmenge gar nicht wer welche Frage gestellt hatte und auf welche sie den nun antworten sollte oder nicht.
Plötzlich drückte ihr jemand etwas in die Hand und die ganze Menge ging auf Abstand. Den neben ihr stand plötzlich Erza. Nun auf den zweiten Blick und aus der Nähe erkannte Ravana sie auch als die Frau die eben noch auf den Fässern durch die Gildenhalle gesurft war. Sie wusste das alle Angst vor Erza hatten, selbst Laxus hielt sie für Zitat: „Eine böse Hexe"
Mit einem breiten Grinsen kam Mira um die Bar zu ihnen Gelaufen. In der Hand hielt sie etwas das aussah wie ein Stempel nur viel zu überdimensioniert. „Wo hin willst du es haben?"
„Wo hin will ich was haben?" Sie sah verwirrt Mirajane zu die mit diesem Dings herum wackelte als würde das die Frage beantworten. Erza dagegen schien zu bemerken das Ravana wirklich nicht verstand um was es gerade ging. Sie legte lächelnd eine Hand auf ihre Schulter und erklärte: „Das ist ein Magischer Stempel. Ähnlich wie bei einem Tattoo nur ohne schmerz und viel schneller. Damit können wir das Gildenzeichen auf jedem Körperteil deiner Wahl anbringen."
„Hast du das auch in kleiner?" Lächelnd sah Ravana die weißhaarige Magierin an die kurz etwas überrascht wirkte. Mira schien einen Moment zu überlegen und ging hinter die Bar wo sie erst einmal einige Schubladen öffnete und wieder schloss. Anscheinend waren kleine Motive nicht wirklich beliebt. Nach der gefühlt fünfzigsten Schublade hielt Mirajane fast schon triumphierend einen etwas kleineren Stempel hoch. Immer noch breit grinsend kam sie wieder um die Bar herum. Sie schien solche Momente wirklich zu Gneisen.
Ravana legte ihre Haare über die rechte Schulter und zog den Kragen ihres Rollis beiseite. Mira schien sofort zu verstehen und drückte den Stempel genau mittig auf die Linke Seite ihres Halses. Nur knapp unterhalb des Ohres. Wie Erza sagte war es kein Schmerz auch wenn sie deutlich spürte wie die Magie sich in ihre Haut brannte. Es war eher eine Mischung aus kratzen und kitzeln. Ein seltsames Gefühl. Als die weißhaarige Bardame den Stempel wegzog prangte auf Ravanas Hals das Fairy Tail Abzeichen in leuchtendem Gold.
Als die Gilde das Abzeichne auf ihrem Hals sah begannen alle zu jubeln. Es wurde angestoßen und laut gelacht.

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