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4 - Wiedersehen

Es war überwältigend. Und das meine ich nicht im positiven Sinne. Im Gegensatz zu diesem aus Stein gehauenen Palast, kam mir unser bescheidenes Zuhause, wie eine kleine Holzhütte vor. Ich konnte nicht einmal ausmachen, wo es anfing und wo es aufhörte. Und da war er wieder dieser penetrante Gedanke, der mich in den letzten sieben Jahren immer wieder verfolgt hatte:

Was wollten diese Leute von uns? Was sprang bei der ganzen Sache für sie raus? Wenn ich doch nur wüsste was sie vorhatten, oder ob sie zumindest etwas vorhatten. Dann würde ich vielleicht endlich verstehen, warum es das Bündnis gab und wie man es brechen konnte.

Aber vielleicht hatte El schon längst etwas rausgefunden. Nichts in diesem Moment war schöner als die Vorstellung, dass El mir gleich sagen würde, dass er eine Lösung gefunden hatte und wir endlich erlöst sein würden.

Die Vorstellung dagegen ihn gleich wieder zu sehen, nach drei Jahren...ich konnte das gar nicht richtig beschreiben. Wir waren nie wirklich Freunde geworden, doch war es anders gewesen als er das letzte Mal abgereist war. Wir haben nie danach geschrieben, worüber auch? Nur weil wir uns in einem Moment mit Vierzehn nicht mehr über die Maßen gehasst haben, baute dass noch lange keine Beziehung zwischen uns auf.

Dennoch ging meine Ignoranz nicht ganz so weit, als dass ich leugnen konnte, dass ich durchaus in den letzten drei Jahre an ihn gedacht hatte. Nicht oft, aber dennoch hatte ich es getan. Ich hatte mich gefragt was aus ihm geworden war und ob ich ihm damals wirklich hatte helfen können.

Ich musste kurz schmunzeln, als ich daran zurück dachte. Unglaublich dass es dazu gekommen war, dass ich Prinz Eldin half, dem Jungen den ich am meisten gehasst hatte. Aber irgendwie hatte er auch mir geholfen. Das Gefühl nicht alleine in dieser Situation zu stecken, hatte mir all die Jahre Trost gespendet. Und jetzt war ich hier und es schnürte mir die Kehle zu als ich erneut meinen Kopf hob, um den Palast vor mir zu betrachten.

Und wie immer Law, langsam einen Schritt vor den anderen und nicht das Atmen vergessen.

Wir wurden von einem Dutzend Wachen in den Palast eskortiert. Ich fühlte mich viel mehr wie eine Gefangene als wie ein willkommener Gast. Das Innere des Palastes war erschlagend. All der Prunk, die Gemälde, das Gold und überall Stein. Ich fröstelte. Diese Räume fühlten sich kalt und leblos an. Toter Stein anstelle von lebendigem Holz.

Wir schritten durch endlos erscheinende Gänge und ich versuchte mich auf meine Füße zu konzentrieren. Meine Haut war mit Gänsehaut überzogen als wir endlich unser Ziel erreichten. Eine mächtige Tür wurde vor uns von zwei Wachen aufgezogen und mir stockte der Atem. Auch wenn wir eine gefühlte Ewigkeit hierher gebraucht hatten, war es doch eine Ewigkeit zu kurz gewesen. Plötzlich fühlte ich mich ganz und gar nicht bereit der Königsfamilie gegenüber zu treten.

Der Thronsaal war der imposanteste, prächtigste und dekadenteste Raum den ich je zu Gesicht bekommen hatte. Dagegen schienen selbst die bisherigen Flure wie vernachlässigte Abstellkammern. Niemand konnte so viele vergoldete Gegenstände brauchen, die einfach nur unnütz in der Gegend herum standen oder eine Decke die bis in die letzte Ecke mit einem Ölgemälde überzogen war. Immerhin diente die Innenausstattung als wirksame Ablenkung von den drei Menschen, die flankiert von einem weiteren halben Dutzend Wachen, am anderen Ende des Raumes saßen.

Els Eltern saßen zumindest, sein Vater auf einem Thron aus schwarzem Holz mit eingearbeiteten goldenen Applikationen und seine Frau, rechts daneben, in einer schmaleren aber nicht weniger eindrucksvollen Variante. Rechts von der Königin stand El.

Groß und schlank. Ich starrte ihn für einen kurzen Moment an. Irgendetwas zog sich in mir zusammen und ich konnte einfach nicht sagen, was das zu bedeuten hatte. Er war viel größer als in meiner Erinnerung. Er musste jetzt ein gutes Stück größer sein als ich. Aber an seiner Statur schien sich kaum etwas verändert zu haben. Er verbrachte wohl immer noch lieber Zeit mit seinen Büchern, als sich mit seinen Altersgenossen im Schwertkampf zu messen.

Zu meiner eigenen Überraschung musste ich plötzlich ein Grinsen unterdrücken als ich bemerkte wie herausgeputzt er aussah. Da schienen sich ein paar Bedienstete besonders viel Mühe gegebenen zu haben, ihn für diesen Anlass präsentabel zu machen. Schade nur, dass El mit seiner gleichgültigen Haltung, den Händen in den Hosentaschen und dem leicht zerzausten dunkelblonden Haar alles zu Nichte machte. Er hatte den Kopf zur Seite gewandt und starrte hoch zur Decke, so dass ich nur sein Profil sehen konnte. Aber es reichte aus, um zu erkennen wie erwachsen er geworden war.

Benson hatte nach all den Jahren immer noch die gleichen schönen glatten Gesichtszüge, die er als Kind besessen hatte. Er ähnelte weiterhin einer zerbrechlichen Puppe und würde es wohl auch für immer tun. Doch bei El war das anders. Ganz anders.

Es war kaum etwas übrig geblieben, von dem unschuldigen Kindergesicht aus meiner Erinnerung. Seine Züge waren kantiger und zu meinem entsetzen auch männlicher. Ich musste schlucken. Das führte mir nur wieder vor Augen, dass er langsam in ein heiratsfähiges Alter kam. Sein Blick schwankte kurz in meine Richtung und heftete sich dann wieder an die Decke. Ich stockte und fiel dabei fast über meine eigenen Füße.

Es war als würde ich ihn zum ersten Mal sehen. Ich kannte diesen Jungen nicht, diesen Mann. Ihn anzusehen fühlte sich fremd an. Es war nicht nur sein Aussehen, es war vor allem seine Ausstrahlung, die ich nicht wiedererkannte. Jetzt fröstelte ich.

Den Rest des Weges versuchte ich mich auf meine Schritte zu konzentrieren und den Hall der gleichmäßig von den Wänden zurück geworfen wurde. Kurz vorm Ende dieser schleichenden Parade sah ich mich gezwungen meinen Blick von meinen Schuhen zu lösen. Ich würde erhobenen Hauptes meinem Schicksal entgegentreten.

Natürlich ist er älter geworden, Law. Was hast du denn gedacht? Dass er aussieht wie mit vierzehn? Reiß dich endlich zusammen!

Mein Blick fiel wieder auf El, dessen Nähe mein Herz plötzlich zum Rasen brachte. Erschrocken sah ich weg.

Die Majestäten erhoben sich und mein Vater trat als erster vor, wie es der Anstand verlangte. Er verbeugte sich tief und erhob sich, auf eine Geste des Königs hin wieder. El nickte er zu und trat dann wieder zurück neben mich. Jetzt war ich an der Reihe. Ich trat vor und fiel sogleich in einen tiefen Knicks vor dem König. Nachdem auch ich mich wieder erheben durfte, trat ich vor die Königin und nahm vorsichtig ihre Hand, die sie mir entgegen streckte. Hier zu Lande durften nur Frauen die Hand der Königin küssen. Für alle anderen Frauen war es üblich, dass nur Männer ihre Hände küssten. Wer sich das wohl ausgedacht hat?

Ich knickste erneut und drückte dabei meine Lippen leicht auf ihre Fingerrücken. Dann erhob ich mich erneut und trat vor El. Ich hielt meinen Blick gesenkt, als ich auch vor ihm knickste. Nach zwei angemessenen Sekunden, die für meinen Geschmack viel zu kurz waren, erhob ich mich ein drittes mal und blickte zu ihm hoch.

Doch er erwiderte meinen Blick nicht. Er legte bereits seine Hand unter meine, die ich ihm bereits unbewusst hingehalten hatte. Aber auch meine Hand hielt er nicht. Und das obwohl der Anstand es verlangt hätte. Er berührte mich kaum. Ich beobachtete ihn, als er sich viel anmutiger auf ein Knie fallen ließ, als ich es ihm zugetraut hätte und seinen Oberkörper vorbeugte um meine Hand zu küssen. Aber auch das tat er nicht. Ich konnte nur seinen Atem auf meiner Haut spüren, als er sich wieder senkrecht hinstellte und mir endlich in die Augen sah.

Ich zog meine Hand ruckartig zurück und starrte ihn an. Er hielt meinen Blick gefangen. Da war ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. Aber keines von den freundlichen, die einen willkommen heißen. Es war kalt und hinterhältig. Und dennoch nichts im Vergleich zu seinen Augen.

Zu meinem Glück erhob in diesem Moment der König das Wort und ich erwachte aus meiner Trance. Ich stellte mich neben meinen Vater und vermied es meinen Blick auch nur in die Nähe von El schweifen zu lassen. Mein Herz raste so schnell, ich hatte Probleme meine Atmung unter Kontrolle zu halten. Ich verpasste was im Folgenden ausgetauscht wurde und war froh als wir endlich wieder aus dem Raum hinaus eskortiert wurden.

Auf dem Weg durch weitere endlose Gänge lenkte ich mich mit dem Gedanken ab, wie absurd überflüssig dieser überkandidelte Thronsaal gewesen war. Wie lange waren wir dort drin gewesen? Zehn Minuten? Höchstens fünfzehn. Ich frage mich, wie lange sie gebraucht haben um sich dort Artgerecht zu platzieren und wie lange sie gewartet haben, damit sie bei unserem Eintreffen auf jeden Fall perfekt saßen. Eldin hat sich bestimmt zu Tode...Stopp! Anderes Thema...

Um alle unerwünschte Themen aus meinem Kopf zu verbannen, machte ich mir eine imaginäre Liste über all die überflüssigen Gegenstände, die mir seit meiner Ankunft unter die Nase gekommen waren. Diese neue Aufgabe beschäftigte mich zum Glück bis wir plötzlich vor einer Tür stehen blieben. Ich hatte anscheinend verpasst, dass mein Vater längst zu einem Zimmer in einem anderen Zweig geführt worden war und längst nicht mehr neben mir stand.

Ich hatte auch versäumt mich zu orientieren, mit dem Ergebnis, dass ich keine Ahnung hatte wo ich mich befand und wie ich hier wieder wegkam. Eine sehr schlechte Voraussetzung für eine Flucht, die mir derzeit sehr notwendig erschien. Das hier war die reinste Katastrophe.

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Hallo zusammen,

ich habe das Kapitel endlich fertig geschriben. Ehrlich gesagt, sollte es eigentlich noch länger gehen, aber das wird einfach ein eigenes kurzes Kapitel ;)

Wollte mal eure Meinung dazu hören ob ihr die Zeitsprünge zu verwirrend/unlogisch findet. Ich mag es ganz gerne ein paar Andeutungen zu streuen und einen kleinen EInblick zu geben, wie es ist wenn sie siebzehn sind. Kann natürlich auch alles ruinieren ^^

Freue mich über eure Meinung und natürlich auch über Anmerkungen und konstruktive Kritik!

Wünsche euch einen schönen Tag :)

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