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3 - Streiche

Niemand konnte behaupten, dass es mir in den nächsten Wochen an Motivation und Einfallsreichtum gemangelt hätte. Doch leider waren die Möglichkeiten einer Zehnjährigen eher beschränkt und neigten schnell dazu in die falsche Richtung abzudriften. Konkreter gesagt, in eine sehr "ineffiziente" Richtung abzudriften.

Ich wusste genau wie große Unruhe gestiftet werden konnte, aber niemand hatte mir beigebracht wie man ein besiegeltes Bündnis brach oder einen Vertragsschluss verhinderte. Um ehrlich zu sein, habe ich das bis zum heutigen Tag noch nicht in Erfahrung bringen können. Da ich aber, damals wie heute, nicht einfach tatenlos herumsitzen konnte, entwickelte ich mich im Alter von zehn Jahren zum größten Quälgeist unter der Sonne. Ich fand die Bezeichnung "Poltergeist" auch sehr treffend, denn erwischen ließ ich mich nie.

Natürlich wusste mein Vater, wer hinter all den Insekten im Schrank des Königspaares, den Wasserfallen für El, dem vergammelten Essen beim Abendbrot und all den anderen Vorfällen steckte. Dementsprechend wurde ich auch bestraft, aber das konnte mich nicht aufhalten. Nichts konnte schlimmer sein, als eines Tages mein Land zu verlassen, die Frau vom langweiligen Prinz Eldin zu werden und unter einem Dach mit seinen unsympathischen Eltern zu leben. Trotz alldem blieben es kindliche Streiche, nichts womit man mächtige Monarchen für immer vertreiben konnte.

Direkten Konfrontationen mit Eldin konnte ich zum Glück meistens aus dem Weg gehen. Wie ich bei unserer ersten Begegnung schon richtig festgestellt hatte, war er im Gegensatz zu mir ein sehr ruhiges Kind. Allerdings auf eine ganz andere Art als Benson, der stets sanft und schüchtern war. Aus meiner Sicht zeugte Eldins Charakter (soweit ich das beurteilen konnte) von Gleichgültigkeit und Desinteresse. Während ich bei jedem Essen hochkonzentriert versuchte, mir meine Missbilligung nicht anmerken zu lassen und jedes Lächeln freundlich erwiderte (von wegen den Schein wahren), war Eldin die Teilnahmslosigkeit in Person. Als wäre ihm die ganze Situation egal, solange er nach dem Essen wieder in Ruhe gelassen wurde. Er hatte einfach aufgegeben. Ich war mir sicher, dass auch er unter all dieser Fassade so gar nicht billigte was seine Eltern mit ihm anstellten. Ich hatte mehr als einmal beobachtet, wie es in seinen Augen aufblitzte als einer seiner Eltern ihn wieder herumkommandierte. In diesen Momenten hatte ich sogar Mitleid mit ihm und war dankbar für mein eigenes emphatisches Familienmitglied. Bis zu dem Punkt, an dem mir wieder einfiel, dass auch meine Familie mich verraten hatte.

Nach unendlich langen vier Wochen war die Königsfamilie samt Gefolge wieder abgereist. Ich hatte bis dahin alles versucht, was mir eingefallen war. Das Ergebnis waren genügend Hausarrest und Zusatzlehrstunden für das gesamte folgende Jahr. Doch die Zeit flog schneller davon als ich gedacht hätte und mit den letzten Strafvollstreckungen ging auch die letzte Zusatzstunde zu Ende und es kehrte wieder Normalität ein. Es war als hätte ich Eldin nie getroffen. Als wäre das alles nur ein schrecklicher, viel zu langer Traum gewesen, aus dem ich endlich erwacht war. Sie waren so weit weg und es war so einfach sich der Illusion hinzugeben, dass mein Vater nur einen schlechten Scherz mit mir getrieben hatte.

Es folgten vier Jahre in denen ich mit offenen Augen die Vorzüge meines Lebens genoss. Den Vertrag konnte ich nie ganz Vergessen und auch das Verhältnis zu meinem Vater hatte sich unwiderrufbar verändert. Dennoch waren es vier glückliche Jahre bis zu dem Tag an dem ich Eldin wieder begegnete.

***

Die Kutsche hielt an und riss mich damit aus meinen Gedanken. Es dauerte einen Moment bis ich mich sammeln konnte und mich daran erinnerte, wohin ich unterwegs gewesen war. Ich strich mir mit den Fingern über das Gesicht, aus der Hoffnung mir mehr Klarheit zu verschaffen. Dann konnte ich Schritte von draußen vernehmen, die nah neben unserer Kutsche wieder verstummten. Die Kutschentür schwang sogleich auf und gleißendes Licht durchflutete den Innenraum. Obwohl ich die letzten drei Tage und diesen ganzen Vormittag in diesem stickigen Kasten eingesperrt gewesen war, konnte ich mich nicht sofort überwinden, ihn zu verlassen.

Okay Law, ganz ruhig. Du kannst das. Alles halb so schlimm. Wirklich schlimm wird es erst, wenn du jetzt die Nerven verlierst. Also einmal tief einatmen und dann einen Fuß vor den anderen.

Meiner Erfahrung nach hielten die meisten Menschen Selbstgespräche für die Angewohnheit von Verrückten. Ich meinerseits hielt sie für sehr sinnvoll. Da ich aufgrund mangelnder Kinder meines Alters, nie eine Freundin gehabt hatte, war ich gezwungen gewesen mich selbst zu einer zu machen. Ein gutes Verhältnis zu sich selbst zu haben, konnte nur gesund sein. Es konnte vielen schwierigen Situationen einen gewissen Humor verleihen. Im Moment blieb mir aber höchstens eine kleine Prise Galgenhumor übrig.

Ich seufzte leise. Jetzt musste ich nur noch aussteigen. Ich atmete tief ein und erhob mich dann auf meine wackeligen Beine, die ich die letzten Tage kaum benutzt hatte. Meine Bitte, zwischenzeitlich selbst reiten zu dürfen, hatte mein Vater, zu meinem Verdruss, sofort ausgeschlagen. Ich hob den Saum meines Kleides an und stieg schließlich aus der Kutsche. Geblendet von der Sonne musste ich mehrmals blinzeln bis ich meine Umgebung richtig wahrnehmen konnte. Es war erschlagend.

Ich schluckte schwer. Willkommen in deinem neuen zu Hause, Law.

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