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2 - Scherben

Es war wie ein Schlag mit einem Stein gegen den Hinterkopf. Ich atmete einmal ganz tief ein und wieder aus. Dann schluckte ich. So musste sich eine Schockstarre anfühlen, alles an mir war eingefroren.

Angeführt von zwei Reitern war die größte Kutsche, die ich je zu Gesicht bekommen hatte, durch das Tor geglitten und zum Stillstand gekommen. Der Kutscher, der in seiner schicken Uniform eher wie ein dressiertes Hündchen aussah, war sogleich aufgesprungen um den Herrschaften die Kutschetür zu öffnen. Anschließend war zuerst der König ausgestiegen. Er sah sehr jung aus. Mein Herz hatte einen Hüpfer gemacht. Er musste damals einen außerordentlich gut aussehnenden Prinzen abgegeben haben. Das konnte nur für seinen Sohn sprechen.

Seine Gattin war gefolgt und auch sie war jünger, als ich sie mir vorgestellt hätte. Ich hatte nicht genau sagen können, ob ich sie hübsch fand oder nicht. Ihre Miene war so ernst gewesen, dass es mir vorkam als sei ihr Gesicht versteinert gewesen. Sie wäre sicher eine Augenweide gewesen, wenn sie sich zu einem Lächeln hätte durchringen können. Aber was hatte mich die Königin geschert.

Ich hatte beobachtet, wie der König sich zurück in die Kutsche lehnen musste um im Inneren mit jemanden zu sprechen. Als sein Gesicht wieder zum Vorschein gekommen war, hatte er verärgert ausgesehen. Mir war so kalt geworden.

Er wollte mich nicht. Er hatte mich noch nicht einmal gesehen, geschweige denn mit mir gesprochen und er wollte mich schon nicht?

Meine Stirn war in Schweiß ausgebrochen. Hastig hatte ich versucht zu retten was zu retten war und mir vorsichtig mit dem Handrücken über die Stirn gestrichen. Es war zu früh gewesen um aufzugeben. Ich konnte ihn überzeugen. Ich würde ihn überzeugen! Es war noch nichts verloren.

Dann war er langsam und offensichtlich unfreiwillig aus der Kutsche gestiegen. Und alles war verloren gewesen. Meine Träume, meine Wünsche, mein Herz.

Ich befand mich noch immer in einem Schockzustand und konnte nicht anders als ihn anzustarren. Im Gegensatz zu mir starrte er wie gebannt auf den Boden und hatte nicht einmal den Kopf gehoben.

Er war klein. War er kleiner als ich? Verdammt, war er jünger als ich? Und er war blass, so blass, dass ich mich fragte ob er je Zeit draußen verbrachte. Und er war schmächtig. Ja sogar ich schien mehr Muskeln in den Armen zu haben als er. Darüber hinaus war seine Haltung eine Katastrophe. Hatte dieser Junge eine Unze Selbstbewusstsein in seinen Knochen?

Das war ein Albtraum. Wo war mein Prinz? Und wer war dieser kleine, schüchterne Grünschnabel der mir hier vorgesetzt wurde? Sollte das ein Scherz sein?

Weiter atmen, Law, immer weiter atmen. Schau ihn dir in Ruhe an, du übersieht bestimmt etwas.

Es war ein mickriger Versuch aus der Situation, nein, wohl eher aus meinem Leben das Beste zu machen. Er hatte dunkel blondes Haar und soweit ich sehen konnte keine krumme Nase oder sonstige Auffälligkeiten. Es war nichts Besonderes an diesem Jungen. Er war schlicht weg gesagt: langweilig! Die schlimmste Eigenschaft die ich mir vorstellen konnte. Ich wollte nur noch heulen.

Wie im Rausch flogen die Bilder an mir vorbei als die königliche Familie auf uns zu trat und mein Vater alle herzlich willkommen hieß. Ich ließ mich zweimal wie automatisch in einen Knicks fallen und hoffte inständig, dass dieser Albtraum endlich vorbei sein würde. Dann wurde der Prinz vor mich geschoben und plötzlich löste sich meine Schockstarre als ich sein trotziges Gesicht aus der Nähe sah, dass noch immer dem Boden zugewandt war.

Er war schlecht gelaunt? Er hatte die Dreistigkeit in diesem Moment mit meiner Enttäuschung konkurrieren zu wollen? Er hatte mir nicht einmal eine Chance gegeben, wo er als der langweiligste Mensch auf Erden, doch froh sein könnte jemanden wie mich abzukriegen. Dieser Knilch hatte nicht einmal den Anstand mir ins Gesicht zu sehen. Und so jemanden sollte ich einmal heiraten? Nein, niemals! Nicht mit mir! Und wenn hier jemand eine Szene machte, dann ja wohl ich!

Während alle uns zu beobachten schienen und darauf warteten, dass wir uns begrüßten, straffte ich meine Schultern, schüttelte für den Effekt meine blonden Locken in Position und setzte mein schönstes falsches Lächeln auf.

"Herzlich Willkommen, Prinz. Ich würde vorschlagen, dass du deinen restlichen Aufenthalt nicht damit verschwendest den Boden anzustarren, außer du hast vor ihn zu putzen. Stattdessen wäre es eine Freude, wenn du deine Zeit damit verbringen würdest, dir ein paar Manieren, ein Rückgrat und ein paar Muskeln anzuschaffen. Ansonsten muss ich leider sagen, dass ich mich nicht zu dieser Vermählung bereit erklären werde!"

Damit drehte ich mich um und verließ zügigen Schrittes den Hof. Sobald ich aus ihrer Sichtweite war, fing ich an zu rennen. Erst als ich nach Luft schnappen musste und meine Lunge brannte, blieb ich stehen und ließ mich an einer Wand zu Boden sinken. Ich hatte keine Ahnung wo ich war, aber es war mir auch egal. Ich wollte nur alleine sein. Während sich meine Atmung langsam wieder regulierte, stiegen mir die ersten Tränen in die Augen. Ich konnte sie jetzt nicht mehr aufhalten. Ich konnte nur noch meine Arme um meine angewinckelten Beine schlingen und den Tränen ihren freien Lauf lassen.

Niemand fand mich. Zum Glück. Als meine Tränen getrocknet waren, schlich ich mich so leise ich konnte durch die Gänge. Es gab nur eine Person, die ich jetzt sehen wollte und ich wusste genau wie ich am besten unbemerkt zu seinen Räumen kam. Als ich anklopfte, schwang die Tür sofort auf.

"Law! Da bist du ja. Alle suchen nach dir!", begrüßte mich Benson, dem die Sorge ins Gesicht geschrieben stand.

"Abgesehen von dir anscheinend", gab ich mit einem kläglichen Lächeln zurück. Er musterte mich aufmerksam und ich wusste, dass er genau sehen konnte, dass ich geweint hatte.

"Sie sagten mir, ich solle hier bleiben falls du zu mir kommst."

"Und ihnen Bescheid geben? Lässt du mich erst einmal rein, bevor du zu ihnen rennst?"

"Ich renne nirgendwo hin", gab er etwas beleidigt zurück, ließ mich aber trotzdem hinein. Er schloss die Tür hinter mir. Ich ließ mich auf sein Bett fallen. Ich war so ausgelaugt.

"Was ist passiert?", fragte er zögerlich als er sich neben mich aufs Bett setzte.

"Ich weiß, du hast mich gewarnt und ich habe dir nicht zugehört."

"So schlimm?"

"Schlimmer!"

"Weißt du, die Hochzeit ist doch noch so lange hin. In acht Jahren kann sich so viel ändern. Vielleicht sieht er dann ganz anders aus."

"Pah, wenns nur sein Aussehen wäre!" Benson sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen von der Seite an. "Ja, ich weiß, dass ich derweilen etwas oberflächlich sein kann, aber hier geht es schließlich um meinen zukünftigen Ehemann." Ich musste schlucken, da mir bei diesem Wort plötzlich schlecht wurde. "Da muss alles perfekt sein. Und hast du diesen Typen gesehen? Er hatte nicht einmal den Anstand mir ins Gesicht zu schauen. Er hat kein Wort gesagt und wahrscheinlich ist er noch nie zuvor in seinem Leben aus seinem Schloss heraus gekommen. Ben, er ist total langweilig!"

Benson sah mich mitleidig an. Niemand wusste so gut wie er, wie sehr ich Langeweile hasste.

"Es muss eine Möglichkeit geben, diesen Vertrag zu lösen. Oder nein, er wurde ja noch gar nicht unterzeichnet", fuhr ich nach einer plötzlichen Eingebung fort und etwas Hoffnung brandete in mir auf.

"Mündliche Verträge haben aber auch bereits Gewicht und können nicht so leicht gebrochen werden. Sagt mein Vater zumindest."

"Ben, du sollst nicht immer meine letzte Hoffnung zerstören. Ich kann diese Vertragsunterzeichnung verhindern!", erwiderte ich aufgebracht.

"Ich bin nur ehrlich", antwortete Ben kleinlaut. Und natürlich hatte er recht. Ich seufzte laut.

"Du hast ja Recht. Tut mir leid. Okay, ich brauche einen Schlachtplan und dieser fängt damit an die Schließung des schriftlichen Vertrags zu verhindern."

"Na dann würde ich sagen", antwortete er und warf dabei zur Untermalung einen Blick auf die Uhr, "hast du ab jetzt ziemlich genau acht Jahre, einen Tag und sieben Stunden Zeit um dein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen."

Ich grinste ihn breit an.

"Herausforderung angenommen!"

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