𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 5
Ein starker Schmerz geht durch mich hindurch als ich langsam erwache.
,,Mama, wie geht es dir?", fragt meine Tochter mich leise. Eine kalte Hand legt sich auf meinen Oberarm.
,,Lorena.", flüstere ich. Die Nacht war schrecklich. Igrendwann ist der Alpha gegangen und hat uns zurückgelassen.
,,Wie geht es dir?", frage ich wacher mit der Erinnerung an gestern Abend. Schließlich ist es ihr Körper gewesen.
,,Es tut alles weh. Ein Wunder, dass ich noch lebe ohne meine Magie. Aber wie kommen wir hier raus? Ich will das nicht nochmal mitmachen müssen!" Starke Verzweiflung liegt in ihrer Stimme.
Plötzlich hören wir die Tür und dann Schritte, die sich uns nähern. Eine junger Mann kommt auf unsere Zelle zu. Vermutlich in dem gleichen Alter wie mein Kind. Lorena kommt näher zu mir gekrochen und ich lege schützend meine Arme um sie. Bedacht sie nicht zu verletzen.
Der junge Mann ist breit gebaut und defintiv ein Krieger des Rudels.
,,Habt keine Angst. Ich helfe euch nur. Hier habt ihr etwas zu Essen und eine Flasche Wasser.", begrüßt er uns mit seiner melodischen Stimme. Lorena entfernt sich etwas aus meinen Armen, schnappt sich schnell das Zeug und kommt sofort wieder zurück. Sie schnüffelt etwas an dem Esse und gibt mir mit einem Kopfnicken die Hälfte ab.
,,Warum machst du das?", frage ich mit fester Stimme. Er soll ja nicht denken, dass wie schwach sind.
Er lässt sich vor unsere Zelle auf den Boden in einen Schneidersitz fallen. ,,Ganz einfach; ich glaube euch. So wie der Beta und mein Vater euch beide behandelt hat, hättet ihr entweder schon längst gestanden oder in Aussagen verrannt. Auch wenn ich die Methode meines Vaters wenig erfolgreich empfinde." ,,Vater!? Ist der Alpha euer Vater?" Der Mann vor uns wirkt nicht so als ob der grausame Mann von gestern Abend sein Vater wäre.
,,Ja, leider. Tut mir leid was er euch angetan hat. Das mit dem Beta hätte genug sein sollen und dann hätte man erstmal euren Hintergund prüfen sollen. Ihr müsst wissen, dass wir keine Luna mehr haben, was die Taten meines Vaters nicht entschuldigt, aber irgendwo begründet." ,,Was ist mit ihr passiert?", frage ich sanfter. Wahrlich entschuldigt ihn das nicht, aber den Mate zu verlieren soll das Schlimmste überhaupt sein.
,,Unsere Luna war eine Fee. Während Werwölfe mehrere Jahrhunderte alte werden, sterben Feen oft noch vor ihrem 50-sten Lebensjahr. Die Magie verlässt sie und ihre Lebenskraft schwindet. Da waren meine Schwester und ich noch sehr jung. Mein Vater war damals ausgerastet, da meine Mutter soger noch ungewusst schwanger gewesen war. Seit dem ist das Rudel nicht mehr das Gleiche. Mein Vater behandelt das Rudel gut, doch werden wir ständig angegriffen, da wir ohne Luna schwächer sind. Ich weiß nicht was, aber irgendwas hält ihn noch hier, so dass er nicht das zeitliche segnet."
Das muss schrecklich für das ganze Rudel sein. Genau so wie Mates seelisch miteinander verbunden sind, so ist jeder Wolf mit seinem Rudel verbunden und das insbesondere mit seiner Luna. Je nach dem wie sehr die Luna es schafft sich in die Herzen der Rudelmitglieder zu schleichen, desto stärker ist das Rudel und desto größer ist der Verlust wenn die Luna fehlt. Sie nimmt einen großen Teil der Rudelseele mit. Wenn die Luna sich nur wechselt passiert das mit der Zeit. So ist der Verlust deutlich kleiner wenn die alte Luna stirbt, eine neue Luna aber schon länger da ist.
,,Warum bist du so offen, aber lässt uns nicht raus?", kommt eine Frage von Lorena. Interessiert blicken wir zu ihm.
,,Der Grund für meine Offenheit ist, dass es kein Geheimnis ist was ich erzähle und ihr viel besser durch die folgenden Tage durchkommt mit diesem Wissen. Raus lasse ich euch nicht, da ich kein großes Vetrauen in euch habe und ihr sofort Gejagte meines Rudels wärt und mit dem legt man sich auch ohne Luna nicht an. Ich habe mit unserem alten Alpha gesprochen. Er ist der Einzige der wirklich einen Einfluss auf das Urteil des Alphas hat, also seid ehrlich, wenn er mit euch spricht.
Deine Tochter ist nunmal ein Wolf-Fee Hybrid und du ganz sicher kein Mensch. Auch solltet ihr den Nutzen dieser Kette verraten. Die Informationen bleiben auch erstmal vertraulich. " Ein Grinsen ziert sein Gesicht bei dem Anblick unserer geschockten Gesichter bei der Erwähnung unserer wahren Gestalten.
,,Tja, meine kleine Schwester ist nicht nur eine spitzen Kämpferin." Er erhebt sich vom grauen Boden und klopft sich den Staub von der Hose. ,,Verbandszeug bekommt ihr dann von meinem Großvater, wenn ihr gesprächig seid. Noch weiß er nichts von euren wahren Gestalten. Seid kooperativ und ihr habt es schnell hinter euch. Meinen Vater werde ich auch nicht so schnell hier runter lassen. Versprochen." Er geht von der Zellentür weg und wir hören nur die leiser werdenden Schritte ehe er den Keller verlässt.
Ich wende meinen Blick von den silbernen Gefängnisstangen ab und schaue zu meiner verltetzten Tochter, die in Gedanken versunken ihr Brot kaut.
,,Lorena?", erlange ich die Aufmerksamkeit von ihr. ,,Ja?", sie schluckt ihr Brot runter und schaut mich erwartungsvoll an.
Wie stark doch mein Kind ist.
Sie hat so viel besseres verdient, als das was ich ihr bieten kann.
Von meinen anderen Gedanken abgeschwiffen, brauch ich erstaml einen Moment um wieder zum Wesentlichen zu kommen.
,,Ich vertraue ihm irgendwie. Er scheint ein guter Junge zu sein. Je nach dem wie sich dieser alte Alpha gibt, erzählen wir ihm was wir sind. Ohne Kräfte kommen wir eh nicht gegen ein ganzes Rudel an. Bist du damit einverstanden?", ich habe nicht wirklich einen Plan hier rauszukommen ohne zu hoffen, dass sie uns einfach gehen lassen. Dieser junge Mann weiß es eh schon. Was haben wir also zu verlieren?
,,Was ist mit meiner Kette, wie wollen wir das erklären?" Sie hat ihren Teil aufgegessen und schmiegt sich an meine Seite. Kuscheln tut jetzt wirklich gut.
,,Wenn es sein muss, dann so gut wie wir es können. Ich empfinde irgendwie ein tiefes Vetrauen in dieses Rudel. Wenn, dann sollten wir also lieber schweigen, als eine Lüge zu erzählen. Verstanden?" Ich lehne mich etwas gegen sie, wodurch wir uns gegenseitig Halt geben.
,,Ja, irgendwie habe ich dieses Vertrauen auch. Das mit der Luna tut mir wirklich leid.". Sie schließt ihre Augen und beginnt etwas zu schlafen.
Wann wir wohl hier rauskommen? Erstaunlich, wenn wir überhaupt hier rauskommen. Wir sind nicht so unwissend wie die Menschen und haben gewusst, dass hier ein Rudel lebt. Hätte ich uns doch noch vorgestellt bevor Lorena zur Schule geht! Jede andere Mutter hätte das doch auch gemacht! Warum steht bei mir nur nicht die Sicherheit von Lorena an erster Stelle?
Wie das Rudel wohl auf uns reagiert? Was wird der alte Alpha nur zu uns sagen? Wie soll ich ihm nur unsere Situation erklären? Schließlich weiß ich ja nichtmal was ich bin oder was ich kann! Wie soll ich da nur meine Tochter beschützen?
Auch meine Augenlider fallen zu. So dösen wir aneinander gelehnt vor uns hin.
Bis ein lauter Knall uns beider aufschrecken lässt...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro