04.12. ~ Ein unschlagbares Angebot
,,Na dann hätte ich da einen Vorschlag für Sie. Sie haben damals einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und auch aus dem Grund werde ich davon absehen die Polizei zu benachrichtigen. Was halten Sie davon, wenn ich Ihnen eine Unterkunft bereitstelle? Sie könnten mir dafür im Haus zur Hand gehen."
Das war jetzt noch unerwarteter als alles andere.
Meint der das jetzt Ernst?
Ich bin echt verwirrt.
Erstmal muss ich meine Sprache wiederfinden.
Währenddessen stellt er den Kaffee auf den Tisch und setzt sich mir gegenüber hin.
Seine grünen Augen blicken mir erwartungsvoll in die Seele als er an seiner Tasse nippt.
,,Ich kann das doch gar nicht annehmen. Sie kennen mich doch so gut wie gar nicht."
,,Und doch sehe ich es nicht ein, jemanden kurz vor Weihnachten erfrieren zu lassen. Aber bevor wir dazu kommen..."
Wieder trinkt er einen Schluck bevor er weiterspricht.
,,Bis ich Feierabend habe, könnten Sie ein bisschen mit den Kindern spielen. Dann sitzen Sie hier nicht nutzlos rum. Was halten Sie davon?"
Das wird ja immer überraschender.
Ich bin sprachlos.
Der traut mir verdammt viel zu.
Wenigstens einer
,,Ja, gerne. Solange die Kinder nichts von meiner Situation mitbekommen."
Er reicht mir die Hand. ,,Keiner wird davon etwas wissen. Sie haben mein Wort. Wenn jemand fragt, Sie helfen heute einfach nur aus. Haben Sie das verstanden?"
Sofort ergreife ich seine Hand. ,,Verstanden."
,,Gut. Lassen Sie ihre Sachen hier im Büro. Sie können ja schon in die Küche gehen und das Frühstück für die Kinder vorbereiten. Sie wissen doch noch wo alles steht."
Ich nicke als Antwort.
Natürlich weiß ich das noch. Das Praktikum war eins der wenigen schönen Ereignisse, die ich erlebt habe.
Also behalte ich diese Erinnerungen in einem besonderen Platz in meinem Herzen.
Ich liebe diese Arbeit. Lachende und spielende Kinder. Das Gefühl gebraucht und geliebt zu werden.
Nette Gespräche mit Eltern. Menschen vetrauen einem kleine Leben an.
Und: Man ist selber ein wichtiger Teil im Leben dieser Kinder.
Wenn ich könnte, würde ich sofort hier anfangen zu arbeiten. Aber dafür muss ich eine Ausbildung machen.
Ich hab mich auf so viele Stellen beworben, aber keiner wollte mich haben.
So ein Nebenjob bei nem Eisverkäufer hab ich bekommen.
Damit kann mal halt nur nicht ausziehen.
Mittlerweile stehe ich in der Küche und schneide Gemüse und Obst, decke die kleinen Tische und verteile Schüsseln für Müsli oder Joghurt.
Das wird bestimmt wieder sehr schön.
Das ist das erste Mal seit einiger Zeit, dass ich mich auf das Frühstück freue.
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