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Let you go



Wie gelähmt stehe ich vor der verschlossenen Wohnungstür und versuche, das gerade Geschehene zu erfassen, zu begreifen, doch mein Hirn will nicht verstehen was da gerade passiert ist. Phils letzte Worte hallen in mir nach und ich sinke auf die letzte Stufe nieder, vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und wünsche, ich könnte jedes unbedachte Worte, jede Silbe zurücknehmen. Er liebt mich, wie blind war ich eigentlich die letzten Jahre gewesen? Wie hatte ich das nicht bemerken können? Und nun ist er weg, vielleicht für immer! Ich schnappe nach Luft, doch meine Lungenflügel füllen sich nicht ausreichend mit Sauerstoff, ich versuche es noch einmal und noch einmal als mir bewusst wird, dass ich gerade eine Panikattacke habe. Und was jetzt? Ich würge, ich röchle und dann endlich entweicht meiner Kehle ein gequälter Laut und ich kann wieder tief Luft holen.

Ich bin versucht, Phil nach zu rennen, doch die Last seiner Worte heftet mich am Boden fest. Und ich bin mir sicher, dass ich es heute nur noch schlimmer machen würde. Ich habe ihn mit meinem krampfhaften Versuch ihn von der Bedeutungslosigkeit der letzten Nacht zu überzeugen auf eine Art und Weise verletzt, die unverzeihlich ist. Ich habe ihn verloren, er ist weg und ich bin alleine. Ich habe es geschafft, die wohl wichtigste Person in meinem Leben zu verlieren. Ich seufze schwer und bewege mich wie in Trance die Stufen hoch.

Meine Beine tragen mich ins Wohnzimmer, unentschlossen bleibe ich mitten im Raum stehen. Mein Blick schweift über die Einrichtung. Jeder Winkel, jeder Quadratzentimeter ist voll mit Erinnerungen, an eine glückliche Zeit, die heute ein jähes Ende genommen hat. Wieso habe ich nicht einfach meinen Mund gehalten? Ich bin mir doch immer noch nicht im Klaren darüber, warum das alles passiert ist und anstatt Phil gegenüber ehrlich zu sein, habe ich versucht ihm etwas aufzuzwingen.Ich reflektiere meine Reaktion von heute Morgen, meine Worte, meine Körpersprache. Ich habe nur an mich gedacht und keinen Moment an ihn. Mein Blick fällt auf die zwei vollen Wassergläser und da wird mir erst richtig bewusst, wie sehr ihn die Szene mit Liz aus der Bahn geworfen haben muss, dabei wollte ich ihn gar nicht damit treffen, sondern mir selber etwas beweisen, wie dumm von mir. Plötzlich packt mich die blinde Wut.

Mit einem wilden Aufschrei renne ich zum Bücherregal, das links vom Kamin steht und reiße alles heraus, was ich finden kann. Ich werfe Stofftiere, Bücher, DVDs durch die Gegend als ein Bild mich ins Stocken kommen lässt. Es ist ein altes Foto, wahrscheinlich das erste, das wir zusammen gemacht haben. Es ist an Halloween 2009 entstanden, da haben Phil und ich uns gerade mal 2 Wochen gekannt. Aber ich wusste bereits damals, dass er ein ganz besonderer Mensch ist und die Tatsache, dass er das Bild in unserer Wohnung aufgestellt hat, zeigt mir, wie wichtig ihm jener Augenblick auch war und ich wünsche ihn mir jetzt schon wieder zurück. „Phil!" Schreie ich aus tiefster Seele auf und dann kann ich die aufsteigenden Tränen nicht mehr zurückhalten. Komm zurück! Komm zurück zu mir! Flehe ich stumm, lasse mich aufs Sofa sinken und weine, wie ich im meinem Leben noch nie zuvor geweint habe.

Die U-Bahn ist mehr als voll, wie Sardinen in der Dose, stehen die Menschen in dem stickigen Abteil und versuchen zur Arbeit zu kommen. So wie ich. Phil ist gestern nicht nach Hause gekommen, ich habe den ganzen Tag damit verbracht, auf ihn zu warten. Jedes Geräusch, jeder Schritt im Treppenhaus hat mich hoffnungsvoll aufhorchen lassen. Doch er kam nicht und die Angst, dass er nie wieder kommen könnte, hat mich die ganze Nacht nicht schlafen lassen. Und so kommt es, dass ich ungewöhnlich früh die Wohnung verlassen habe. Ich bin auf dem Weg zum Sender, es steht wieder ein Meeting an. Ich hoffe Phil anzutreffen und mit ihm sprechen zu können. Ich würde mich entschuldigen soweit das möglich ist und ihn bitten wieder nach Hause zu kommen.

Ich gehe mit schnellen Schritten durch die Lobby als mich die Empfangsdame aufhält. „Mr Howell." Ich bleibe stehen. „Mr. Thompson möchte Sie umgehend sprechen." sagt sie und ich nicke ihr nur zu, steige in den Aufzug und fahre in die Chefetage. Mr. Thompsons Büro liegt im Westflügel des Senders und aus seinem großen Panoramafenster hat man einen atemberaubenden Blick auf London, stelle ich wiederholt fest als ich mich ihm gegenüber auf den mir zugewiesenen Stuhl setze. „Und hast du deine Feier genossen, Dan?" Fragt er und mir liegt auf der Zunge, dass ich wohl das schlimmste Wochenende meines Lebens hinter mir habe, aber das ist Privatsache und so setze ich ein Lächeln auf und bedanke mich ausreichend für die Feier.

„Ich wollte mit dir über dich und deine neue Rolle hier im Sender sprechen." Kommt er auch gleich zu dem wesentlichen Punkt unseres Zusammentreffens. Und ich bin auch ganz froh drum, denn das letzte, zu dem ich gerade im Stande bin, ist Smalltalk. „Du sollst der neue Moderator für die Morgensendung werden. Das wären 4 Stunden zur besten Sendezeit von Montag bis Freitag. Was sagst du dazu?" Seine Stimme überschlägt sich fast vor Euphorie, erwartungsvoll sieht er mich an. Doch ich kann ihn zuerst nur sprachlos anstarren, während ich versuche das Gehörte zu verarbeiten. „Das haut dich jetzt um, was?" Stellt er richtig fest und ich nicke langsam.

„Mr. Thompson das ist ein unglaubliches Angebot, aber verstehen Sie mich nicht falsch: Was wird aus meinem Freund Phil?" Kaum habe ich meine Frage gestellt, verschwindet das große Grinsen aus seinem Gesicht und er sieht mich erstaunt an. „Das weißt du nicht?" Diese simplen 4 Worte lassen mich nervös werden. „Phil hat heute früh fristlos gekündigt." Die Nachricht trifft mich wie eine Abrissbirne. Ich kralle mich an der Stuhllehne fest. „Was, aber warum?" „Versteh mich nicht falsch, das kann ich dir nicht sagen. Aber am besten fragst du ihn selbst." Sagt er mit väterlicher Stimme, ohne zu wissen, wie schwer das im Moment ist.

Mr. Thompson sieht auf seine Armbanduhr. „Wir sollten jetzt runter, das Meeting beginnt gleich. Dort besprechen wir dann die Einzelheiten." Gut gelaunt erhebt er sich, während ich mich stark darauf konzentrieren muss, einen Fuß von den nächsten zu setzen. Mein Kopf ist wie leer gefegt, das einzige, woran ich denken kann, ist, dass Phil gekündigt hat. Er hat seinen Job an den Nagel gehängt, um mir aus dem Weg zu gehen. Diese Erkenntnis muss ich erst einmal sacken lassen, mir ist plötzlich übel und in mir pocht ein dumpfer Schmerz, den ich nicht zuordnen kann.

Das Konferenzzimmer ist bereits gut besucht und ich betrete mit Mr. Thompson den Raum, ich fixiere den Tisch und schelte mich selbst einen Idioten, als ich merke, dass ich doch ein klein wenig gehofft habe, das Phil dort sitzt und auf mich wartet. Doch sein Platz ist leer, ich setzte mich daneben und starre auf den Stuhl als könnte er sich plötzlich in meinen besten Freund verwandeln. Doch das tut er natürlich nicht, der Platz neben mir ist verweist, einsam und verlassen, wie ich. Ich reiße mich von dem Anblick los, nur um im selben Moment Liz zu begegnen, die mich mit ihren kornblumenblauen Augen fast durchbohrt. Ich seufze schwer, kann mein Tag eigentlich noch schlimmer werden?

Das Meeting zieht sich bis weit in den Mittag hinein und es herrscht schon Rushhour als ich den Sender verlasse. Wie letzten Montag sieht es verdächtig nach Regen aus und ich beeile mich, um trocken zur U-Bahn Station zu kommen. Doch als ich an unserer Haltestelle aussteige, muss ich feststellen, dass es inzwischen regnete. Wieder einmal ohne Schirm mache ich mich auf den Weg nach Hause und spüre schon nach wenigen Schritten wie meine Socken nass werden, aber ich habe es nicht mehr weit, nur noch um die Ecke und dann bleibe ich wie erstarrt stehen.

Vor unserem Haus steht ein Umzugstransporter, in den 4 kräftig gebaute Möbelpacker allerhand Kisten und Möbel einräumen. Ich brauche nicht lange um die Kommode, die gerade verladen wird, als Phils seine zu erkennen, mir sackt das Herz in die Hose. Nein, bitte Phil, das darfst du nicht, du darfst mich nicht verlassen. Ich renne los, haste die Treppen hoch und dann sehe ich ihn. Er räumt im Büro eine Kiste zusammen, er starrt mich erschrocken an während ich nach Luft ringend vor ihm stehe. „Was soll der Scheiß, Phil?" Platzt es lauter aus mir heraus als beabsichtigt und er zuckt leicht zusammen.

„Wonach sieht es denn aus Dan? Ich ziehe aus." Sagt er mit trauriger Stimme und alles in mir schreit förmlich danach ihn tröstend in die Arme zu schließen. „Aber das kannst du nicht. Du kannst nicht einfach gehen und mich hier alleine zurücklassen! Keiner hat es so lange mit mir ausgehalten, du bist mein bester Freund. Reicht dir das denn nicht?" Der Blick aus seinen traurigen blauen Augen wirft mich vollständig aus der Bahn und bevor er auch nur einen Ton sagen kann, weiß, dass es nicht reicht. Unsere Freundschaft ist Geschichte, zu viele verletzte Gefühle, unerfüllte Wünsche und unausgesprochene Dinge liegen zwischen uns und bilden eine unüberwindbare Mauer. Denn obwohl ich keine 2 Meter von ihm entfernt stehe, habe ich den Eindruck, Lichtjahre von ihm entfernt zu sein. Phil senkt den Blick und ich brauche einen Moment, um mich wieder zu fangen. Innerlich versuche ich mich auf seine Antwort vorzubereiten, aber kann ich das überhaupt, war ich bereit ihn gehen zu lassen?

„Es tut mir leid, Dan. Vielleicht hätte mir das gereicht, vielleicht hätte mir mein Mottendasein in deinem breit scheinenden Licht bis in alle Ewigkeiten gereicht. Aber unsere gemeinsame Nacht hat alles verändert. Ich kann so nicht mehr leben, ich habe mich an dir verbrannt und ich brenne immer noch. Ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe und deine einzige Reaktion darauf war, es mir auszureden. Weißt du, wie ich mich dabei gefühlt habe? Ich habe dir mein Herz vor die Füße gelegt und du hast darauf herumgetrampelt. Ich kann nicht länger dein Freund sein, verstehst du?" Nein ich verstehe nicht, will nicht verstehen und seine Worte tun höllisch weh, denn das letzte was ich wollte war, ihn zu verletzten.

„Aber wir haben es noch nicht einmal versucht" ,bringe ich mit zittriger Stimme hervor und Phil sieht mich mitfühlend an. „Bitte glaub mir, ich habe es so sehr versucht, ich habe versucht gegen die Gefühle, die ich für dich habe anzukämpfen. Aber ich kann nicht anders, deswegen muss ich gehen." Seine Stimme bricht und auch in meinem Hals bildet sich ein Kloß. „Es tut mir leid okay, es tut mir alles so unendlich leid, Phil. Ich kann dazu nicht mehr sagen, als dass ich jedes Wort bereue. Lass mich es doch wenigstens versuchen wieder Gut zu machen." Doch er schüttelt nur den Kopf. „Du kannst das nicht wieder gut machen. Lebewohl Dan."

Er hebt die Umzugskiste auf und wendet sich zum Gehen. Ich lasse ihn an mir vorbei ziehen, doch so einfach kommt er mir nicht davon. „Ich werde dir nicht Lebewohl sagen." Sage ich trotzig und drehe mich zu ihm um. Ich will nicht, dass er geht. Bitte bleib, flehe ich stumm und doch kann ich ihn nicht aufhalten. Er sieht mich über die Schulter hinweg überrascht an. „Denn für mich ist das hier kein Abschied für immer, vielleicht glaubst du, jetzt gehen zu müssen, aber für mich ist es ein „auf Wiedersehen" bis wir einen Weg finden." „Und was ist, wenn wir keinen finden?" Ich schüttle stumm den Kopf, da mir der Kloß ihm Hals die Luft zum Atmen nimmt. Das war absurd, denn ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen und vielleicht ist das unsere härteste Bewährungsprobe, aber ich trug die Hoffnung in mir, dass wir einen Weg zueinander finden würden.

„Dann musst du mir etwas versprechen!" Sagt er plötzlich mit zittriger Stimme und reißt mich aus meinen Gedanken. Er wendet sein Gesicht von mir ab. „Versprich mir, dass du nie wieder an mich denken wirst, dass du mich vergisst und weiter machst. Dass du ein erfülltes und glückliches Leben ohne mich führen wirst." Wie kann er mich bitten, so etwas zu versprechen? Allein der Gedanke ließ den dumpfen Schmerz, den ich seit heute früh in mir trug, laut aufschreien. Das kann er nicht von mir verlangen, weiß er denn nicht, dass ich ohne ihn zu Grunde gehen würde? Ich brauche ihn, ich brauche ihn hier bei mir. Ich bin froh, dass er mit dem Rücken zu mir steht, so sieht er meine Tränen nicht, die mir die Wangen hinunter laufen. Ich schluchze laut auf und überwinde die wenigen Schritte zwischen uns, ich lehne meinen Kopf an seine Rücken und kralle mich an seinem Pullover fest.

Seine Schultern beben und ich weiß, dass auch er weint. Am liebsten würde ich ihn gar nicht mehr los lassen, meine Finger krallen sich noch tiefer in den Stoff und ich kann seine warme Haut darunter spüren. Es ist die gleiche Nähe die ich vor wenigen Tagen genossen habe, wir haben uns geliebt, gestreichelt, geküsst und nun will er gehen. Ich muss ihn bitten zu bleiben, nur einmal, ich würde ihn auf Knien anflehen wenn es nötig ist, ich kann ihn nicht ziehen lassen. Ich hole tief Luft, ich bin mir sicher wenn ich es sage, wenn ich ihm laut sage, dass ich ihn brauche, dann bleibt er bei mir. Doch bevor auch nur eine Silbe meinen Mund verlassen kann, steht plötzlich einer der Umzugsmänner im Treppenhaus.

„Mr. Lester wir wären dann soweit." Meine Chance ist verstrichen, ich spüre wie Phil sich in Bewegung setzt und ich lasse ihn ganz langsam los. Er geht die Treppen hinunter ohne sich noch einmal umzudrehen. Innerlich schreie ich seinen Namen und bleibe doch stumm vor Entsetzen. Ich starre auf seinen Rücken, hoffe, dass er noch mal stehen bleibt, sich umdreht und nicht geht. Doch dann verschwindet er durch den Türrahmen und lässt mich wiederholt alleine zurück. Es ist, als wäre ein Teil von mir gerade durch diese Tür gegangen, die wichtigste Person in meinem Leben davon gehen zu sehen, zerreißt mich innerlich und das schmerzhafte Pochen in mir wird mit jeder Sekunde schlimmer.

Kopflos haste ich die Treppen hinunter, überspringe die letzten 2 Stufen und renne hinaus in den Regen, der inzwischen sintflutartig vom Himmel fällt. Phil steigt gerade in einen mir unbekannten roten Sportwagen. Ich sprinte nach vorne, doch zu spät, der Wagen fährt los. Ich laufe noch einige Schritte mit, doch Phil nimmt keine Notiz von mir und so bleibe ich stehen und sehe den roten Rücklichtern hinterher, die langsam im Londoner Verkehr verschwinden.

***

„So das wäre die letzte Kiste." Zac stellt das Ungetüm auf den Wohnzimmerboden und ich reiße mich vom Fenster los. Es ist seltsam wieder hier zu sein, in Manchester , in unserer alten Wohnung, ohne Dan. Mit leerem Blick schaue ich mich in dem spärlich eingerichteten Raum um, doch vor meinem inneren Auge sehe ich das Zimmer, wie es vor einigen Jahren ausgesehen hatte. Dan saß gerne auf dem Sofa gleich neben dem Fenster. Dort hat er Stunden mit browsen verbracht, doch jedes Mal, wenn er von seinem Laptop aufblickte und mich dabei erwischte, wie ich ihn heimlich beobachtet hatte, hat er meinen Blick stets mit einem Lächeln quittiert. Ein Lächeln, dass ich nun vermissen werde. Ohne es zu wollen steigen mir wieder die Tränen in die Augen und ich wende mich schnell wieder dem Fenster zu, doch zu spät, Zac hat es bemerkt.

Er stellt sich neben mich und klopft mir auf die Schulter. „Hey, du kannst auch erst Mal zu mir kommen, wenn dir das hier zu viel wird." Doch ich schüttle den Kopf, ich hasse es hier zu sein so weit weg von ihm und doch war mein Schritt ihn zu verlassen, der einzig richtige. „Nein, schon okay, ich schaffe das schon." Doch Zac scheint meinen Worten noch weniger zu glauben als ich, dennoch greift er nach seinem Mantel und wendet sich zum Gehen. „Wenn du irgendwas brauchst, dann ruf an." Ich nicke nur stumm und starre wieder aus dem Fenster.

Jede Zelle meines Körpers will zurück zu Dan, nach London, in unsere Wohnung, in mein Zuhause. Das hier fühlt sich komplett falsch an, ich fühle mich unvollständig, orientierungslos und unglaublich allein. Die eben noch zurückgehaltenen Tränen bahnen sich ihren Weg und ich schlage mir beide Hände vors Gesicht. Und plötzlich ist Zac bei mir und schlingt von Hinten seine Arme um meine Mitte und zieht mich an sich. „Es tut so weh. Ich will zurück zu ihm." Wimmere ich unter Tränen. „Ich bin noch nicht bereit dazu, ihm Lebewohl zu sagen." Zac löst sich ganz langsam von mir und dreht mich zu sich um, sodass ich gezwungen bin, ihm ins Gesicht zu blicken.

„Ich weiß Phil, aber es gibt eine bittere Wahrheit, der wir alle einmal ins Gesicht blicken müssen. Alles endet irgendwann und wir müssen Abschied nehmen. Und heute bist du es, der sich verabschieden muss, du musst aus deiner Komfortzone heraus kommen und alleine weitermachen und ich weiß, du hast eine Scheißangst davor, aber du wirst das schaffen, du wirst das überleben und du wirst einen Grund finden, weiterzumachen." Ich lasse mich gegen seinen Oberkörper fallen und vergrabe mein Gesicht in seinem Pullover, während er seine Hände um meine Hüfte legt und mich an sich zieht. Er überragt mich wie Dan nur um wenige Zentimeter, ich höre seinen Herzschlag und nehme seinen Geruch in mir auf. Er riecht so ganz anders als Dan, ihn zu umarmen fühlt sich auch anders an und doch ist mir seine Nähe nicht unangenehm.

„Kannst du bleiben?" nuschle ich an seiner Brust. „Ja klar." Sagt er mit einem leisen Lachen in seiner Stimme und löst unsere Umarmung auf, nur um im nächsten Moment eine verirrte Strähne aus meiner Stirn zu streichen. Seine blauen Augen liegen unergründlich auf mir und aus irgendeinem Grund werde ich verlegen und senke meinen Blick. „Danke für deine Hilfe." murmle ich und nehme mit wenigen Schritten Abstand zu ihm. „Keine Ursache." „Warum bist du eigentlich so nett zu mir?" Frage ich, da Zac für mich vor ein paar Tagen nur ein flüchtiger Kollege war, wir hatten überhaupt keine Berührungspunkte, er ist Sportreporter und ich ein Liveshow Moderator der von Sport gerade Mal soviel Ahnung hatte wie ein Muggle von Quidditch.

Meine Frage lässt ihn lächeln. „Liegt das nicht auf der Hand?" Mit handtellergroßen Augen schaue ich ihn verständnislos an und daraufhin muss er laut loslachen. „Du bist echt zu süß." Er zieht mich kurz an sich und knuddelt mich. „Ich mag dich eben." Ist seine Antwort und ich muss zugeben, dass auch ich ihn mag. „Hast du Hunger?" Frage ich und gehe Richtung Küche die direkt ans Wohnzimmer angrenzt, hier irgendwo in einer Schublade habe ich die Flyer der Essenslieferanten liegen lassen. Ich ziehe die ersten zwei auf und werde in der dritten fündig. Ich nehme den kleinen Stapel heraus und erstarre. Auf einem der Flyer klebt ein Post-It: Beste Peperonipizza aller Zeiten! Stand in Dans unverkennbaren Handschrift drauf und ich lasse die Zettel fallen als hätte ich mich daran verbrannt. Peperonipizzen, Katzenschnurrhaare und sein Lächeln, dass mich jedes Mal aufs neue in seinen Bann gezogen hat, gehe ich stumm meine Liste im Kopf durch. Fahrig sammle ich die Flyer auf.

„Vielleicht sollten wir doch lieber essen gehen." Schlage ich hastig vor und stürme in den Flur hinaus, angle meine Jacke vom Kleiderständer und warte vor der offenen Wohnungstür bis Zac mir nachgegangen war. Dann schlage ich sie zu, schließe ab und nehme wider aller Gewohnheiten die Treppe. Es sind insgesamt 14 Stockwerke nach unten, genug Zeit um mein Inneres wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ich weiß, dass meine Flucht aus der Wohnung nur eine kurze Verschnaufpause ist, denn die Geister der Vergangenheit würden auf meine Rückkehr warten.

***


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