Drunken Night
Dumpf dröhnt der Bass der Musik in meinen Ohren und ich versuche angestrengt den Worten meiner Sitznachbarin zu folgen, doch es gelingt mir nicht ganz, den Sinn ihrer Worte zu erfassen. Was wohl möglich nicht nur an der Lautstärke der Musik liegt, sondern auch an der zweiten Flasche Rotwein die ich bereits trinke. Oliver hat sich nicht lumpen lassen und nach der Liveshow die gesamte Abteilung auf Firmenkosten ins Cargo eingeladen. Somit fließt der Alkohol in Strömen, man bekommt ja schließlich nicht jeden Tag die Gelegenheit auf Kosten des Chefs feiern zu gehen. Wir sitzen in einem großzügigen Separee, das mit niedrigen, weißen Sitzmöbeln aus Kunstleder eingerichtet ist. Das Licht kommt mir schummrig vor, was aber wohl auch eine Nebenwirkung des Weins ist.
Ich schaue verstohlen zum anderen Ende des Raums, denn dort sitzt in einer Traube aus Frauen Dan und versprüht seinen Scharm. Gerade sagt er etwas, dass mit lautem Lachen seiner sichtlich angeheiterten Gefolgschaft quittiert wird und in mir beginnt es zu brodeln. Nicht nur das Mr. Thompson mir vor der Livesendung den größten Schreck meines Lebens eingejagt hat, nein, jetzt buhlt die gesamte weibliche Belegschaft um Dans Aufmerksamkeit, ganz vorne voran natürlich Liz. Ich weiß nicht wie sie es hinbekommen hat, aber sie sitzt direkt neben Dan und trotz der schlechten Lichtverhältnisse kann ich ganz genau sehen wie ihre Hand ihn mal am Bein oder Arm berührt. Ich fische nach meinem Glas und nehme noch mal einen kräftigen Schluck.
Susan hat es aufgegeben mir ins Ohr zu brüllen und ich bin froh drum. Ihr Stimme ist schrill und mir platzt fast der Schädel, was wohl auch am Wein liegt. Ich brauche frische Luft. Mit einem letzten Blick zu Dan, mit dem ich seit der Liveshow kein Wort mehr gewechselte habe, gehe ich hinaus auf die Terrasse, die direkt an das Separee angrenzt. Die Nacht ist kühl, der Sommer ist vorbei und in den Nächten merkt man den Herbst bereits herannahen. Ich lasse die Raucher links liegen und setzte mich in eine kleine Sitzgruppe etwas abseits. Mir war nicht nach Gesprächen zumute, das scheint aber Zac, unser 2. Sportreporter, anders zu sehen, denn kaum habe ich mich gesetzt nimmt er dicht neben mir Platz. „Na ist hier noch frei?" Fragt er und ich stelle wiederholt fest, dass Zac alle Klischees eines schwulen Mannes erfüllt, er ist sportlich gebaut, hat ein anziehendes Lächeln und einen guten Sinn für Mode. So trägt er heute ein tief ausgeschnittenes V-Shirt, das mir ermöglicht, seine durchtrainierte Brust zu bewundern. Mit seinem halblangen von Natur aus leicht gewellten braunen Haar, und den hellblauen Augen könnte er sicherlich jedes Frauenherz zum Schmelzen bringen, doch er verdreht lieber den Männern den Kopf und wie man hört, lässt er in dieser Hinsicht auch selten etwas anbrennen.
Ich nicke nur und rücke ein Stück von ihm weg. „Wo hast du den dein Freund gelassen?" Fragt er und sieht sich theatralisch um. Ich beschließe darauf nichts zu sagen, aber mein Schweigen ist wohl Antwort genug. Ein fieses Grinsen erscheint auf Zacs sonst so schönem Gesicht. „Hat er dich schon aussortiert?" „Nein, das hat er nicht. Er feiert drin mit den anderen." „So ein untreuer Knabe. Aber so sind einige Kerle nun einmal." „Ich weiß nicht wovon du sprichst. Dan und ich sind nur Freunde." Zac zieht eine Augenbraue nach oben und sieht mich spöttisch an. „Ja klar." seine Stimme trieft vor Ironie und ich muss mich schwer zusammenreißen nicht einfach aufzuspringen und zu gehen.
„Versteht mich nicht falsch Philly, ich bin voll auf deiner Seite. Männer wie du und ich müssen schließlich zusammenhalten." Sagt er und zwinkert mir freundschaftlich zu, während ich nur sprachlos die Augen weit aufreißen kann. „Aber Fakt ist, dass dem Vorstand euer Geplänkel etwas zu intim ist und er deswegen beschlossen, hat Dan eine eigene Show zugeben." Erschrocken blicke ich zu ihm, ist das wirklich wahr? Ist das das große Vorhaben, dass Mr. Thompson angedeutet hat? Würden sie Dans und meine Show streichen und wenn ja, was würde dann mit mir passieren? Zac sieht mich mitfühlend an.
„Ja, kannst mir ruhig glauben. Ich an deiner Stelle würde mich schon bald nach einem neuen Job umschauen." Seine Worte treffen mich schwer, ich erhebe mich langsam und wende mich zum Gehen, doch Zac ist scheinbar noch nicht fertig mit mir. „Ach Philly, jetzt schau doch nicht so." Er greift nach meiner Hand. „Das Leben geht weiter. Mit oder ohne deinen Dan und eure Liveshow. Aber solltest du mal Trost suchst, kann ich dich sicherlich auf andere Gedanken bringen." Sagt er und steht auf, dabei lächelt er mich vielsagend an und ich spüre wie mir die Röte ins Gesicht schießt.
Zum Glück erwartet er keine Antwort von mir, er lässt mich einfach stehen. Ich balle meine Hand zu Faust und spüre einen Gegenstand darin liegen. Es ist ein Zettel mit Zacs Handynummer. Fahrig stecke ich ihn in meine Hosentasche und beschließe, dass die Feier für mich jetzt vorüber ist. Ich gehe zurück in den Raum, da ich mich noch von Dan verabschieden will, doch er und Liz sitzen nicht mehr da, wo ich sie zurückgelassen habe. Ich haste aus dem Separee in den Großraumbereich, wo sich die feierwütige Meute zu den neusten Klängen bewegt, meine Augen huschen über die Tanzfläche und dann entdecke ich sie. Der Anblick trifft mich wie eine Dampfwalze und reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Es ist als hätte man mir einen Messer durchs Herz gejagt. In einer Ecke unweit der Tanzfläche, stehen Dan und Liz und küssen sich.
Ich mache auf dem Absatz kehrt und renne hinaus, doch da bahnen sich bereits die ersten Tränen ihren Weg. Ich laufe, stolpere, komme fast zum Fall, doch ich mindere mein Tempo nicht. Ich versuche, vor der eben gesehenen Szene davon zu rennen, doch mit jedem Wimpernschlag taucht sie immer wieder auf. Dan und Liz, mein Dan, mein geliebter Dan. Ich schluchze auf, Tränen verschleiern mir den Blick und ich bleibe stehen. Mein Atem geht stoßweise, ich stütze mich auf den Knien ab und die Tränen fallen auf den Asphalt. Leise vor mich hin wimmernd verbleibe ich in dieser Position bis das Stechen in meiner Seite nachgelassen hat und ich wieder einigermaßen Luft bekomme. Dann winke ich mir ein Taxi heran und fahre nach Hause.
Unsere gemeinsame Wohnung kommt mir verlassener vor als je zuvor. Ich kauere auf meinem Bett und starre ins Leere. Mein Herz schmerzt und meine Augen brennen wie die Hölle. Ich habe keine Tränen mehr, die mir über mein Leid hinweg helfen. Schwerfällig rolle ich mich vom Bett und gehe in die Küche. Hier irgendwo muss doch noch eine Falsche Wein sein. Im zweiten Schrank werde ich fündig, ich entkorke die Falsche und laufe mit einem Glas bewaffnet zurück in mein Zimmer. Dort setze ich mich auf den Bettrand und schenke mir ein. Der Rotwein schmeckt schal, doch das ist mir egal. Ich brauche etwas zum Betäuben, ich will anfangen zu vergessen, muss über die Sache hinwegkommen bevor Dan nach Hause kommt und mich so vorfindet.
Und dann höre ich wie die Wohnungstür ins Schloss fällt und jemand die Treppen nach oben steigt. „Phil, bist du noch wach?" fragt Dan durch die geschlossene Zimmertür. „Ja, aber komm nicht rein." rufe ich ihm zu. „Was? Aber warum nicht?" „Ich bin nackt."„Was soll der Blödsinn. Ich hab dich schon öfter nackt gesehen." sagt er und stößt im selben Moment die Tür zu meinem Zimmer auf. Ich habe keine Zeit mich unter der Decke zu verstecken. Ich kann ihn lediglich anstarren, wie er leicht schwankend in mein Zimmer marschiert. „Was ist los?" Fragt er mit schleppender Stimme und ist mit wenigen Schritten an meinem Bett. Doch ich finde keine Worte, denn was soll ich ihm auch sagen? Du hast mein Herz gebrochen? Bitte wähle mich und nicht Liz?
Stattdessen stelle ich eine Gegenfrage: „Warum bist du schon zu Hause? Das war doch deine Party, da kannst du doch nicht einfach so verschwinden!" Doch Dan zuckt nur mit den Achseln und lässt sich neben mich auf die Bettkante fallen. „Ist mir egal. Du bist die einzige Person, mit der ich heute feiern möchte." Seine Worte rauben mir den Atem und ein kleines Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen. „Oh lecker Wein." Dan nippt ungefragt an meinem Glas und guckt mich über den Rand hinweg besorgt an. „Ist mit dir alles in Ordnung?" Ich schüttele langsam den Kopf und spüre den Schmerz wieder in mir aufsteigen.
Und da schlingt er schon einen Arm um meine Schulter und zieht mich an sich. „In letzter Zeit bist du oft traurig, Phil. Das gefällt mir nicht. Ich mache mir Sorgen um dich." Ich schniefe vor Rührung auf und lehne meinen Kopf an seine Schulter. Könnten wir doch für immer so sitzen bleiben, nur wir zwei ganz alleine in meinem Zimmer. „Ich will dich nicht verlieren." spreche ich meinen Gedanken laut aus und Dan schnaubt amüsiert auf. „Das wirst du nicht. Niemals, hörst du. Du bist mein bester Freund und egal was passiert, daran wird sich nie etwas ändern." Ich würde ihm so gerne glauben, doch Zacs Worte hängen mir in den Ohren und dann ist da noch Liz.
Langsam schüttele ich den Kopf. „Doch das werde ich." jammere ich und hebe meinen Kopf von seiner Brust. „Du brauchst mich nicht mehr, die im Sender brauchen mich nicht mehr. Niemand braucht mich." Dan unterbricht mich in dem er mir den Finger auf die Lippen legt. „Das stimmt nicht. Ich brauche dich." flüstert er und mein Herz setzt für eine Sekunde aus und mit ihm auch mein Hirn. Denn ohne darüber nachzudenken packe ich Dan mit einer Hand am Kragen seines Hemdes und ziehe ihn zu mir, dann lege ich meine Lippen auf seine. Bruchteile von Sekunden vergehen bis mir bewusst wird, was ich da eigentlich treibe, doch bevor ich mich wieder von ihm lösen kann, spüre ich ,wie er den Kuss erwidert. Erst zögerlich, doch dann immer drängender.
Mir wird schwindelig, im Rausch meiner Gefühle dränge ich Dan aufs Bett. Ich liege auf ihm, stütze mich ab damit ich nicht zu schwer bin, ich entlasse seine Lippen aus dem Kuss und bahne mir meinen Weg an seinem Hals entlang, das lässt ihn leise aufkeuchen. Angespornt davon wandere ich wieder zurück zu seinem Mund. Der zweite Kuss ist noch besser als der erste nur langsam löse ich mich von ihm und traue mich aufzuschauen. Wir beide sind außer Atem und messen uns mit neugierigen Blicken. Ich setze mich auf und blicke zu Dan runter, der Anblick, wie er unter mir liegt lässt meinen Puls rasen. Und was jetzt? Darf ich noch weiter gehen? Zögerlich strecke ich die Hand nach ihm aus und da ist er es, der mich zu sich zieht und mit einem Satz ist er über mir.
Seine Lippen finden die meinen und während wir uns unserem Kuss hingeben merke ich, wie er sich an meinem Hemd zu schaffen macht. Ich fahre mit meinen Händen unter seines und spüre seine warme, weiche Haut unter meinen Fingerspitzen. Es ist ein unglaubliches Gefühl als sich unsere nackten Oberkörper berühren, wir scheinen nur noch aus Händen, Berührungen und Küssen zu bestehen. Wir wälzen uns quer durchs Bett, mal ist er oben mal bin ich es, angetrieben von der immer steigenden Lust ziehen wir uns gegenseitig aus und mit jedem fallenden Kleidungsstück steigt meine Erregung.
Atemlos halten wir kurz inne und sehen uns in die Augen. Ich liege nackt unter ihm und fahre mit meinen Fingern zärtlich über seinen Rücken, er sucht wieder meine Lippen. Dieses Mal küssen wir uns langsamer, gefühlvoller, Dan verlässt meine Lippen und bahnt sich seinen Weg an meinem Hals entlang nach unten, immer tiefer und in diesem Moment realisiere ich, dass es keinen Weg zurück mehr gibt. Ich lasse es einfach geschehen und halte den Atem an als sein Mund meine Hüften erreicht und immer weiter abwärts wandert.
***
Es ist laut und unerträglich stickig in dem Separee in dem wir sitzen. Ich nippe an meinem Bier und blicke mich im Raum um. Wo zum Henker ist Phil? Das Licht ist schummerig und leuchtet nicht alle Ecken aus. Ich verrenke mir fast den Hals um auch in die letzte Ecke blicken zu können. Da berührt mich plötzlich Liz am Knie und lenkt meine Aufmerksamkeit auf sie zurück. „Suchst du jemanden?" Fragt sie gegen den Lärm und ich muss mich etwas zu ihr lehnen, um sie überhaupt zu verstehen. „Phil." Rufe ich zurück und auch sie blickt sich suchend um. „Vielleicht ist er im Tanzbereich." Schlägt sie vor und erhebt sich. Ich halte das zwar für unwahrscheinlich, aber dennoch folge ich ihr aus dem Separee hinaus, froh mich endlich etwas bewegen zu können. Meine Schritte sind leicht schwankend, der Alkohol fährt mir in die Beine und erst jetzt wird mir bewusst, wie angetrunken ich eigentlich schon bin.
Wir bahnen uns einen Weg durch die tanzfreudige Masse, kommen allerdings nicht weit. In einer Ecke unweit der Tanzfläche bleiben wir stehen und ich blicke in die Menschenmenge und versuche Phil unter ihnen auszumachen. Aber wie schon vermutet ist er nicht zu sehen. Enttäuscht will ich zurück ins Separee, doch Liz hält mich zurück. „Lust zu tanzen?" Fragt sie und ich schüttele den Kopf. Ich tanze grundsätzlich nicht, auch nicht wenn ich betrunken bin. „Ach komm schon, der Song ist super." Jauchzt sie und beginnt sich im Takt der Musik zu bewegen. Ich bin froh, dass sie mich nicht dazu zwingt mitzutanzen und so verweile ich in meiner Ecke. Ganz langsam kommt sie auf mich zu, drängt mich gegen die Wand und tanzt mich ungeniert an. Ihre Hüften kreisen gegen meine und ihre Augen schauen mich herausfordernd an.
An Selbstbewusstsein mangelt ihr es ja nicht, dass muss ich ihr lassen. Ich grinse sie an und ehe ich mich versehe hängen ihre Lippen an meinen. Im ersten Moment bin ich so perplex das ich es geschehen lassen, doch als ihr Kuss drängender wird, umfasse ich ihre Schultern und schiebe sie sanft aber bestimmt von mir. Enttäuscht tritt sie zur Seite und ohne ein weiteres Wort zu verlieren gehe ich an ihr vorbei und mache mich weiter auf die Suche nach Phil.
Ich gehe durchs Separee hinaus auf die angrenzende Terrasse und schaue mich dort suchend um. Doch Phil ist nicht zusehen. Er wird doch wohl nicht ohne mich schon nach Hause gegangen sein? Ich atme die frische Nachtluft tief ein und merke, dass ich zunehmend klarer werde. Und da tippt mir plötzlich jemand auf die Schulter. „Phi...ach du bist es Zac." Enttäuscht blicke ich ihn an und er quittiert meinen Blick mit einen breiten Grinsen. „Du suchst doch nicht etwa Phil?" Fragt er und ich ziehe irritiert die Augenbrauen zusammen. So unwahrscheinlich ist es doch gar nicht, dass ich nach Phil suche. „Hast du ihn gesehen?" „Ja das habe ich, der arme Tropf saß hier ganz niedergeschlagen. Hat einen guten Freund zum Reden gebraucht." Und mit guten Freund meint er wohl sich.
Der Gedanke, dass Phil Zac sein Herz ausschüttet, gefällt mir gar nicht. „Das ist der Preis des Aufstiegs Dan." Eröffnet mir Zac und tätschelt meinen Arm. „Phil kann einfach nicht mehr mit dir mithalten, deswegen habe ich ihm auch geraten sich zeitnah nach einem neuen Job umzuschauen. Und eine starke Schulter zum anlehnen, falls er Mal Trost braucht habe ich ihm auch gleich angeboten." Das reicht, mir platzt der Kragen. Ich stoße seine Hand heftiger weg als es nötig gewesen wäre. „Halt die Klappe." Fahre ich ihn an und packe ihm am Hemd. „Halt dich von Phil fern. Haben wir uns da verstanden? So einen Freund wie dich braucht er nicht, der ihn kleinredet und Flausen in den Kopf setzt." Damit lasse ich ihn los und gehe geradewegs zum Ausgang. Dort steige ich in eins der bereitstehenden Taxis und fahre nach Hause.
Die Wohnung scheint verlassen, doch Phils Schuhe stehen im Flur an der Garderobe und so gehe ich an seine Zimmertür und klopfe an. „Phil bist du wach?" Frage ich. „Ja, aber komm nicht rein." Irritiert starre ich die Tür an. „Was? Aber warum nicht?" „Ich bin nackt."„Was soll der Blödsinn. Ich hab dich schon öfter nackt gesehen." sage ich und stoße im selben Moment die Tür zu seinem Zimmer auf. Doch ich bin keineswegs darauf vorbereitet, was ich im Zimmer vorfinde. Wie ein Häufchen Elend sitzt Phil auf seiner Bettkante und starrt mich aus verweinten Augen an. Mit wenigen Schritten bin ich bei ihm. „Was ist los?" Doch er sieht mich nur an und sagt nichts.
„Warum bist du schon zu Hause? Das war doch deine Party, da kannst du doch nicht einfach so verschwinden!"sagt er stattdessen und ich zucke nur mit den Achseln und lasse mich neben ihm auf die Bettkante fallen. „Ist mir egal. Du bist die einzige Person mit der ich heute feiern möchte." Sage ich, da es die Wahrheit ist. Ich mag diesen ganzen Trubel um meine Person nicht. Mir hätte ein netter Restaurantbesuch mit Phil vollkommen ausgereicht. Ein kleines Lächeln huscht über Phils Gesicht, und da entdecke ich das Weinglas. „Oh lecker Wein." Ich nippt ungefragt an seinem Glas und guckt ihn über den Rand hinweg besorgt an. „Ist mit dir alles in Ordnung?" Er schüttelt langsam den Kopf und ein quälender Ausdruck legt sich auf seine Züge. Im Geiste drehe ich Zac den Hals um und wünschte mir, ich könnte ihm nachträglich eine reinhauen, das hatte er ja prima hinbekommen.
Tröstend schlinge ich meinen Arm um seine Schulter und ziehe ihn an mich. „In letzter Zeit bist du oft traurig, Phil. Das gefällt mir nicht. Ich mache mir Sorgen um dich." Leise schniefend lehnt er seinen Kopf an meine Schulter. Und mich durchläuft eine Woge der Zuneigung.
„Ich will dich nicht verlieren." sagt er plötzlich und ich kann über so einen blödsinnigen Gedanken nur schmunzeln. Das war doch absurd, wie kam er nur auf so etwas. „Das wirst du nicht. Niemals, hörst du. Du bist mein bester Freund und egal was passiert, daran wird sich nie etwas ändern." Versichere ich ihm, doch es ist als würde ich gegen eine Mauer reden.
Langsam schüttle er den Kopf. „Doch das werde ich." jammere Phil und hebt seinen Kopf von meiner Brust. „Du brauchst mich nicht mehr, die im Sender brauchen mich nicht mehr. Niemand braucht mich." Das war genug ich unterbreche Phils Leidensrede in dem ich ihm einen Finger auf seine samtweichen Lippen lege. „Das stimmt nicht. Ich brauche dich." flüstere ich ihm zu und da packt er mich ohne jegliche Vorwarnung am Hemdkragen und küsst mich. Für wenige Sekunden bin ich wie erstarrt, doch dann regt sich ein leises Verlangen in mir und ich erwidere den Kuss zuerst schüchtern, doch umso länger er anhält desto gieriger werde ich.
Überwältigt von meinen Empfindungen lasse ich mich von Phil aufs Bett drängen. Nun liegt er über mir, er verlässt meine Lippen und wandert mit seinen meinen Hals entlang. Ein Gänsehaut durchfährt mich und ich kann ein leises Aufstöhnen nicht unterdrücken. Doch Phil versiegelt meine Lippen sogleich wieder und der zweite Kuss raubt mir den Atem. Er fährt mir unter die Haut, direkt ins Herz, ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, alles was ich will ist das er um Himmelswillen nicht aufhört.
Doch Phil beendet den Kuss und lässt mich wieder zu Atem kommen. Ich blicke zu ihm auf, seine Wangen sind leicht gerötet und auch er schien etwas außer Atem zu sein. Unschlüssig schaut er mich an und da fasse ich mir ein Herz und ziehe ihn zu mir und nehme seine Mund sogleich wieder gefangen. Nur um mich im nächsten Moment auf ihn drauf zu rollen. Nun liegt er unter mir und ich will plötzlich mehr von ihm spüren. Ich beginne das störende Hemd aufzuknöpfen, dabei fahren Phils Hände unter meines, zärtlich streicheln seine Fingerspitzen über meinen Rücken. Ein wohliger Schauer durchläuft mich und da habe ich endlich sein Hemd offen. Phil zieht mir meines einfach über den Kopf aus. Es fühlt sich wahnsinnig gut an, wie sich unsere nackten Oberkörper aneinander schmiegen. Ich habe das Gefühl mit ihm zu verschmelzen, ich lasse mich fallen und genieße jede Berührung. Übermütig rollen wir uns durchs Bett und ziehen uns dabei immer weiter aus, bis es nichts mehr zum Ausziehen gibt.
Atemlos halten wir inne und sehen uns in die Augen. Ich liege nackt auf ihm und es ist als würde eine unausgesprochene Frage zwischen uns liegen. Sollen wir noch weiter gehen? Und dann fährt Phil mir nochmal mit den Fingern sachte über den Rücken und als wäre das ein Codewort fange ich seine Lippen ein, nur um sie gleich wieder zu verlassen. Ich will mehr, viel mehr als ihn nur küssen. Also bahne ich mir meinen Weg runter, immer weiter runter.......
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