One Shot 8 - Unfall
Harry P.o.V.
"Hopp, Jessy!", treibe ich meine Stute an und lache, als sie sofort aufspringt und einen Zahn zulegt. Das Reiten liebe ich einfach so sehr als wäre es wichtiger als mein eigenes Leben. Andere spielen gerne Computerspiele oder schauen fern, aber ich verbringe meine Zeit auf dem Pferdehof. Manche lachen mich deswegen aus, aber die Meinungen sind mir egal. Denn es zählt nur, dass es mir gefällt, denn sonst würde ich das ja nicht tun, oder? Der Wind peitscht mir ins Gesicht, ich höre Vögel zwitschern und in den Baumkronen rascheln die welken Blätter des Herbstes. Automatisch muss ich lächeln. Die Natur ist so wunderschön und wir zerstören sie mit den ganzen Atmomkraftwerken und Chemikalien.
"Harry!", höre ich plötzlich von hinten rufen. Widerwillig ziehe ich an den Zügeln und bringe Jessy zum Stehen. "Was ist denn?", rufe ich Louis zu. Ich bleibe stehen und warte auf ihn. Kurz darauf hält er rechts neben mir und ich streiche über meine verschwitzte Stirn. "Wohin? Geradeaus oder rechts?", er atmet schwer und das bringt mich zum Grinsen. Wie es wäre, wenn er unter mir liegt, nackt und dann so atmet ... okay, Styles, stopp! Dazu wird es nie kommen! Er würde dich noch niemals lieben ... und automatisch ist meine Stimmung am Tiefpunkt. "Rechts?", er nickt. "Geh du vor, ich bin hinten." Also gibt er seinem Hengst einen Klaps auf den Hintern und trabt los. Ohne irgend etwas tun zu müssen, folgt Jessy ihm in gleichem Tempo. Manchmal bin ich stolz darauf, wie ich sie eingeritten habe - ganz alleine. Ohne Hilfe von Louis oder sonst jemandem.
Ich habe den Blick gesenkt und sehe deshalb den großen Baum nicht, auf den Jessy zurast. Erst als wir kurz davor sind, hebe ich den Kopf und erschrecke. Reiße Jessy herum, aber zu spät. Mit voller Wucht krache ich gegen den Baum, Jessy bekommt noch schnell die Kurve und kann der Pflanze ausweichen. Mein Kopf prallt gegen den harten Stamm und mir weicht die Luft aus den Lungen. Ich sehe Punkte, kurz darauf wird alles schwarz und ich sinke zu Boden.
Louis P.o.V.
"Geh du vor, ich bin hinten." Eigentlich sollte mich das nicht anmachen, aber die Art, wie er das sagt, jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken. Seine Stimme ist so schön weich, aber doch auch rau, was sie so besonders macht wie keine andere. Ich würde sie unter Tausenden wieder erkennenn. In meinem Gesicht ist sofort ein riesiges Grinsen und ich gebe Robby einen Klaps auf den Hintern. Das lässt er sich nicht zweimal sagen und schon trabt er los, Jessy dicht dahinter, das hört man an den Tritten, die die etwas rundliche Stute hinterlässt. Eine Weile lassen wir den Pferden freien Lauf, doch plötzlich sind die Schritte von Jessy weg und ich bemerke es viel zu spät. Es ist so, als hätte ich für eine Sekunde einen Aussetzer gehabt und erst jetzt ist wieder alles in Ordnung. Aber als ich mich umdrehe, um zu sehen, was los ist, sehe ich nur Jessy, wie sie verängstigt Hacken schlägt und zu Robby galoppieren will.
"Harry!", rufe ich panisch, als er nicht auf ihr sitzt und reiße meinen Hengst herum. Doch der reagiert nur auf Jessy und ist zu nichts zu gebrauchen in dem Moment. Also springe ich runter und laufe die letzten Meter selbst. Fast übersehe ich den schwarzen Helm, der hinter dem großen Baum hervorlugt. Aus der Richtung kommt ein leises Stöhnen und sofort knie ich neben Harry. "Harry!" Keine Reaktion. Ich bette seinen Kopf auf meinen Schoß und ziehe ihm den Helm weg. Seine Stirn ist schweißnass und er ist kreidebleich. "Harry?! Hörst du mich?" Aus seinem Mund kommt wieder ein leises Stöhnen, das mir Schauer über den Rücken jagt. Sanft streiche ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und muss lächeln, als sich die Andeutung eines Lächelns aus dem Gesicht des neuen Stallburschens breitmacht. Ich habe keine Angst mehr, dass ihm etwas passieren könnte. Sonst wäre er nicht zu sich gekommen und das tut er gerade. Er öffnet langsam diese unglaublich grünen Augen und das Strahlen verschlägt mir sofort den Atem. "Harry, ich liebe dich.", flüstere ich so leise, dass er es nicht hören kann. Doch ich habe falsch gedacht - er hört es. "Ich dich auch, Lou." Ich laufe rot an und senke den Blick. "Was?", flüstere ich. "Ich liebe dich, Louis Tomlinson." Ein riesiges Grinsen ziert mein und sein Gesicht und in dem Moment bin ich so glücklich wie noch nie.
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