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One Shot 55 - Day One

Es war ein wunderschöner Tag, die Vögel trällerten ihr tägliches Lied, die Sonne schien angenehm herab, Kinder liefen lachend durch die Büsche und strahlten ihre Eltern glücklich an. Ein Eichhörnchen sprang auf einen Baum, krallte sich an der Rinde fest und flitzte so schnell wie möglich nach oben, in den sicheren Bau, das es sich geschaffen hatte. Der Himmel war hellblau, nur kleine Wölkchen durchbrachen die wunderschöne Farbe. Eine leichte Brise fegte ein paar vereinzelte Blätter, die verstreut auf dem Boden lagen, beiseite, zauberte ein Strahlen auf die Gesichter der Kinder, die kurz darauf die Arme hoben und fröhlich kreischten. Sie kicherten, grinsten ihre Eltern an, rannten herum, waren glücklich. Und in ein paar Metern Entfernung saß Louis auf dem Boden, die Beine an den Oberkörper gezogen, die Arme darum geschlungen, mit leerem Blick. Seine Augen waren glanzlos, funkelten nicht mehr, waren leblos. Das schöne Blau, das noch vor ein paar Monaten so wunderschön gestrahlt und gefunkelt hatte wie ein Saphir, war jetzt kalt und hart wie Eis. Doch wenn man in seine Augen sah und das Leid und den Schmerz heraus las, merkte man, dass er selbst nicht kalt geworden war. Kein einziges Lächeln war auf seinem Gesicht, die früheren Lachfältchen waren verschwunden, hatten sich von selbst geglättet, während er aufhörte zu lachen. Er saß da, starrte zu den Kindern, schwieg. Von außen mochte er ruhig wirken, doch in seinem Inneren war es alles andere als leise. Seine Gedanken schrien durcheinander, die Gefühle, die ihn beherrschten, kämpften um die Dominanz, und nach und nach hörte Louis nichts mehr. Alles schien wie abgeschaltet, als hätte man einen Knopf gedrückt, der ihn von der Außenwelt trennte. Jetzt war er allein, allein in der großen, weiten Welt, ausgeschlossen von allen. Nach und nach schienen sich seine Gliedmaßen von ihm zu lösen, schienen sich aufzulösen. Er spürte jetzt nur noch das Chaos seiner Gefühle und den unglaublichen Schmerz, der ihn jeden Tag begleitete. Und doch fühlte er sich leer, als wäre nichts mehr in ihm, was ihn ausfüllen würde, was ihm Kraft und Mut spendete. Seine Augen schlossen sich langsam, sein Atem ging tief und regelmäßig. Er war völlig ruhig, und nach und nach verstummten die schreienden Stimmen, die Emotionen legten sich langsam, er war wieder allein.

Er blieb noch den ganzen Tag, ging auch nicht nach Hause, als es dunkel und kalt wurde, blieb einfach sitzen. Mücken und Fliegen schwirrten um seinen Kopf herum, doch er beachtete die Tiere überhaupt nicht. Seine Position veränderte sich nicht, bis er schließlich langsam und schleppend in den Schlaf fiel. Er sank in sich zusammen, lag nun klein zusammen gerollt auf dem kalten Betonboden, rührte sich nicht. Sein Traum handelte von Harry, wie jeden Tag seit dem Unfall. Sie waren zu zweit unterwegs, Harry hielt Louis' kleine Hand in seiner großen, weichen Hand, die ihn oben hielt, wenn er wieder einmal so fest lachen musste, dass sich sein Oberkörper nach vorne beugte und er nach Luft schnappen musste. Lächelnd sah er zu seinem Freund, beobachtete ihn verliebt und mit einem Funkeln in den Augen. Er liebte sein Lachen, seine strahlenden Augen, die kleinen Lachfältchen neben seinen Augen, die ihn so süß aussehen ließen. Er liebte es, wenn Louis sich auf die Zehenspitzen stellen musste, um ihn zu küssen, und wie er ihn danach immer angrinste. Stolz, glücklich, liebevoll, strahlend. Er war fröhlich, und das war das, was Harry am Wichtigsten war. Lächelnd hörte er ihm zu, schmunzelte ab und zu und streichelte seinen Handrücken immer wieder liebevoll mit seinem Daumen, fast schon automatisch. Für ihn gäbe es nichts Schlimmeres, als ihn zu verlieren. Und er schwor sich, dass er nach Louis niemanden mehr haben durfte. Louis war die Liebe seines Lebens, er konnte ihn nicht austauschen, niemals. Doch er schob den Gedanken schnell beiseite. Es war ein schöner Tag, die Sonne schien und Kinder liefen kichernd an ihnen vorbei. Sie waren in dem Wald, durch den sie immer liefen, wenn sie spazieren waren, und Harry liebte diesen Ort. Sie versuchten, jeden Tag dorthin zu laufen, aber es war nicht immer möglich. Doch vor allem am Wochenende hielten sie sich oft draußen auf, genossen die schöne Zeit zusammen und redeten über alles. Als sie an einer Wiese ankamen, ließ Harry sich in das saftige, grüne Gras sinken, strich leicht und vorsichtig darüber und lächelte. Louis kuschelte sich sofort an seinen Freund, seufzte zufrieden, schloss die Augen breit lächelnd. Es war alles perfekt, alles war wunderschön. Er sah zu ihm auf, strich ihm verliebt lächelnd durch die Locken, und als Harry zu ihm hinunter sah, schlich sich ein strahlendes Funkeln in das wunderschöne Moosgrün. Louis hob eine Hand an seine Wange, legte sie sanft auf die weiche Haut, streichelte sie liebevoll, und dann zerriss ein einzelner Schuss die Stille. Louis zuckte zusammen, sah sich ängstlich um, krallte sich an seinen Freund, wimmerte. Doch Harry saß nicht mehr, wie der Kleinere es vermutet hatte, sondern sank kraftlos in sich zusammen, ohne irgendeinen Laut. Verwirrt huschte Louis' Blick zu ihm, seine Augen fixierten den blutroten Fleck sofort, der sich rasend schnell auf seiner Bluse ausbreitete; doch er konnte nichts tun. Er stand unter Schock, konnte sich nicht bewegen, wimmerte leise. „H – Harry?", hauchte er in der Hoffnung, sein Freund würde antworten und das wäre nur ein böser Traum; doch Harry antwortete nicht. Seine Augen waren geschlossen, das Grün, das gerade eben noch gestrahlt hatte, war nicht mehr da. Langsam sickerte es zu Louis durch, Tränen stiegen ihm in die Augen, er schluchzte laut auf. „Harry! HARRY, NEIN!", schrie er verzweifelt, rüttelte an ihm, verlor die ersten heißen Tränen, die auf sein Shirt tropften. Sein Herz raste, seine Gedanken drehten sich nur um Harry, Harry, Harry. Was war mit ihm? Wieso tat er nichts? Sein Schluchzen wurde immer hysterischer, seine Panik größer, seine Verzweiflung verdoppelte sich. Er durfte ihn nicht verlassen, sie hatten es sich doch versprochen! Er versuchte immer wieder, ihn zu wecken, krallte sich an seinem Hemd fest, rüttelte ihn; bis er schließlich selbst in sich zusammen brach, neben seinem toten Freund.

Louis wachte schreiend auf, Schluchzer verließen seinen Mund immer wieder, Tränen rannen an seinen Wangen hinab, seine Brust hob und senkte sich schnell. Er rollte sich noch kleiner zusammen, krallte sich an den eigenen Knien fest, bis es weh tat, schluchzte hysterischer. Die Bilder, die er gerade noch in seinem Traum gesehen hatte, zerstörten ihn von innen, rissen sein Herz auseinander, zerbrachen es, verbrannten es, bis es nur noch Asche war. Das war der erste Tag. Der erste Tag, an dem Louis merkte, wie es war, ohne ihn zu leben. Wie es sich anfühlte, leblos zu sein, einfach nur schlaff irgendwo zu liegen, immer leer irgendwohin zu starren. Jetzt wusste er, wie sich Schmerz anfühlte, und er kannte ihn in allen erdenklichen Fassetten und Formen. Doch es sollte nicht so bleiben. Er nahm sich vor, drei Monate auszuhalten, auch wenn es verdammt schwer war. Und jetzt war der Zeitpunkt gekommen, die drei Monate abgelaufen. Er stand auf der Wiese, auf der Harry erschossen wurde, mit einer Pistole in der Hand, die er aus dem Hochstuhl des Jägers genommen hatte, und sah in den Himmel. „Ich komme zu dir", wisperte er, schloss die Augen, drückte den Hahn ein wenig. Jetzt war es so weit, jetzt konnte er endlich wieder leben, konnte seinen Liebsten wieder sehen, ihn spüren, ihn riechen, ihn fühlen. Und er drückte ab. Seine Beine knickten ein, er sank auf die Knie, seine Hand fiel schlaff herab, die Pistole schlug auf der Wiese auf. Sein Körper wurde taub, er fiel nach vorne, rührte sich nicht mehr; dann wurde es schwarz. Es wurde kalt, eiskalt, bis dann langsam Wärme in ihn kehrte, ihn sanft und vorsichtig wie durch eine unsichtbare Hand nach oben hob, dann spürte Louis zwei starke Arme, die ihn fest an sich zogen. Und er musste seine Augen gar nicht öffnen, um zu wissen, wer es war. Jetzt war er wieder bei Harry. Jetzt war er glücklich. Jetzt lebte er wieder. Nach drei Monaten Leid.

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