One Shot 14 - Kidnapped
Es war Nacht, als der Lockenkopf entführt wurde. Er war gerade auf dem Weg nach Hause, sein Chef hatte ihm gekündigt und dementsprechend fiel auch seine Laune aus. Missmutig starrte er auf den Boden, hörte ein paar Schritte, dachte sich aber nichts dabei und ging einfach weiter, als ob nichts wäre. Hinter ihm ertönte plötzlich ein Rascheln, schnell drehte er sich um, sah jedoch nur eine schwarze Gestalt, die sich schnell und ruckartig auf ihn zubewegte. Bevor er irgendwie ausweichen konnte, hatte ihm der Unbekannte bereits eine Flasche über den Kopf gezogen. Mit einem leisen Knall kam der Junge auf dem Boden auf und ließ sich in die Dunkelheit fallen, die ihn von dem Schmerz in seinem Kopf erlöste. Louis tigerte immer wieder im Raum umher, nervös fuhr er sich durch die Haare und bereute sofort, den jungen Mann bewusstlos geschlagen zu haben. Was habe ich mir nur dabei gedacht?, schoss ihm immer wieder durch den Kopf, doch eine Antwort wusste er nicht. Er seufzte, setzte sich auf den Stuhl und betrachtete den Menschen vor ihm. Er war an einen anderen Stuhl gefesselt, konnte sich aufgrund der Fesseln nicht bewegen und sein Mund war rot. Alles in Allem sah er trotzdem noch gut aus, auch mit der Verletzung am Kopf. Der Doncaster hoffte, dass keine weiteren Schäden bleiben würden. Warum macht dir das eigentlich etwas aus?, schrie seine innere Stimme, wütend schüttelte er sich und stand wieder auf, um im Raum herum zu laufen. "Halt den Mund!", zischte er leise und bedrohlich. Führe ich jetzt schon Selbstgespräche? Er erschrak, als der Mann auf dem Stuhl sich plötzlich regte und stöhnte. Seine Locken klebten an seinem Hinterkopf, der von Blut verschmiert war und er versuchte, sich zu bewegen, woran er jedoch kläglich scheiterte. Er hob den Blick und seine Augen wurden groß. Louis fiel auf, was für wunderschöne grüne Augen er doch hatte. "W - Wo bin ich?", stotterte er orientierungslos und stöhnte wieder auf. Seine Kopfschmerzen waren höllisch und er könnte jetzt wirklich eine Kopfschmerztablette vertragen. Skeptisch musterte er den Mann vor sich, der um ihn herum lief, als wäre er seine Beute, die er jeden Moment verschlingen wollte. Harry fiel auf, dass er gut aussah und schalt sich sofort für den Gedanken. Verdammt, er hat mich gekiddnaped und du stehst noch auf ihn!, schoss ihm in den Kopf. "Du bist bei mir. Reicht das?", bekam der Lockenkopf nur als Antwort. Er schluckte, senkte den Blick und atmete tief durch. "O - Okay." Er hatte Angst, richtige Angst. Dass er hier niemals wieder rauskommen würde, dass er für immer bleiben müsste. Er würde seine Familie nicht mehr sehen, seine Stieftochter. Bei dem Gedanken an sie musste er lächeln, gleichzeitig schmerzte sein Herz. Werde ich sie jemals wiedersehen? Doch seine Fragerei wurde unterbrochen, als Louis sich zu ihm kniete und sein Kinn grob anhob. "Was gibt's zu Grinsen?" Harry sah den Spott in seinen Augen, doch er wusste, dass das nicht der ganze Charakter war. Da musste mehr sein. Das Blau machte ihn schier verrückt, er stellte sich vor, er würde in einem Ozean schwimmen, voller Freude und Ausgelassenheit. Aber dann zuckte wieder die Realität in die Vorstellung und er schluckte. Der unbarmherzige Blick des Mannes vor ihm war nicht gewichen, immer noch starrte er ihn unergründlich an. "Willst du es nicht sagen?", raunte er ihm in's Ohr, eine Gänsehaut überzog Harry's Körper. Er schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Er sprach die Frage aus, dessen Antwort er unbedingt wissen musste. "Warum bin ich h - hier?" Die Hand an seinem Kinn verschwand, er spürte einen Lufthauch, der sich von ihm entfernte. Als er aufsah, saß sein Entführer auf einem Stuhl gegenüber und grübelte. Den Kopf hatte er auf die Hände gelegt, die Augenbrauen nachdenklich zusammengezogen. Insgesamt dachte Harry, dass er nur ein wenig gedankenverloren war, doch da täuschte er sich gewaltig. Denn in Louis keimten Schuldgefühle auf, Massen davon. Wieso wollte er nochmal den wunderschönen Menschen hier entführen? Die grünen Augen lagen auf ihm, er wagte es nicht, in sie zu sehen, da er wusste, dass er die Fassung verlieren würde. In ihm keimte der Verdacht auf, sich in den Menschen vor ihm zu verlieben. "Ehrlich gesagt", er machte eine kleine Pause, sah dem Lockenkopf vor ihm in die Augen. "weiß ich es nicht." Schweigen entstand. Harry wollte so sehr wissen, warum ausgerechnet er, warum kein anderer? Es waren doch auch noch andere Leute in der Nacht auf den Straßen, also warum hatte er nicht irgendeinen Obdachlosen genommen? Sein Leben war doch schon so schwer genug und da musste dann nicht auch noch so etwas kommen. "Wie heißt du?", kam dann dennoch die Frage von Louis. Harry sah auf und wusste, dass sein Entführer den ausdruckslosen Blick bemerkte. "Warum interessiert dich das? Ich bin doch nichts für dich, also warum soll ich dir meinen Namen sagen?" Louis erstarrte. Mit der Antwort hatte er nicht gerechnet. Denkt er wirklich, dass er nichts für mich ist?, fragte er sich immer wieder, während er zu ihm ging und sich vor ihn kniete. "Du bist nicht nichts für mich, okay? Sag' mir jetzt bitte, wie du heißt.", redete er sanft auf ihn ein, doch die Meinung des Angesprochenen änderte sich kein bisschen. "Nein." Louis seufzte, stand auf und sagte über seine Schulter: "Na gut, dann schau' ich halt in deinem Ausweis nach." Harry's Augen wurden groß. "W - Was hast du alles von mir?" Seine Stimme war zittrig, auch seinen Körper überzog eine Gänsehaut, was aber sicherlich nicht an der kalten Temperatur lag. Generell war es hier feucht und unangenehm, was irgendwie typisch für einen Aufenthaltsort dieser Art war. "Genug, um dich unter Kontrolle zu haben, Curly.", knurrte er wütend und zog den Ausweis aus dem schwarzen Ledergeldbeutel. "Harry Styles also, hmm?" Harry zuckte zusammen und presste ein leises "Ja." heraus. Er hoffte, dass es nicht noch schlimmer werden würde und schloss die Augen. "Gut. Ich lege mich jetzt schlafen und du machst keinen Lärm, verstanden?" Er klang plötzlich wieder so gemein und befehlsgewohnt, was den Lockenkopf zusammen zucken ließ. Er wagte noch, eine letzte Frage zu stellen, bevor er hier verrückt werden würde. "Darf ich fragen, wie du heißt?" Louis merkte, wie gebrochen Harry war und drehte sich um. "Louis." Dann legte er sich auf den Boden, schloss die Augen und ließ sich in's Land des Schlafes gleiten, in dem ihn der alltägliche Traum erwartete. Als er wieder aufwachte, spürte er den Blick Harry's auf sich. Schuldgefühle keimten in ihm auf und in dem Moment wollte er alles wieder gut machen, all die Probleme rückgängig machen, die er herbeigeführt hatte. Langsam stand er auf, entfernte alle Fesseln von dem Jungen und ignorierte den erstaunten Blick des Gefangenen, so gut es ging. "Warum lässt du mich frei?", flüsterte er. Es kam Louis so vor, als wollte er nicht gehen. Denn er selbst wollte ihn für immer hierbehalten, aber er wusste, dass das nicht ging. Harry rieb sich über die gereizten Hautstellen, stand auf und sah Louis an, welcher sich umgedreht hatte und gerade den Raum verlassen wollte, um wieder sein beschissenes Leben weiter zu führen. "Louis, warte!", rief er ihm jedoch hinterher, sofort blieb er stehen und drehte sich um. Sein Blick war traurig, auch in seinem Herzen wollte er keine Freude empfinden. "Ich will nicht, dass du gehst!" Erstaunt weiteten sich die blauen Augen und vor Verblüffung wusste er nicht, was er antworten sollte, bis Harry plötzlich vorgeschossen kam und ihn küsste. Und all die Zweifel, die den Doncaster bis jetz geplagt und heimgesucht hatten, fielen von ihm ab, stattdessen dachte er nur an eins: Harry.
----
Ich hab den One Shot aus einer meiner Storys, die ich gerade schreibe. Hoffe, der One Shot gefällt euch und hoffe auch, dass ich euer Interesse zu dem Buch geweckt habe. Und in der nächsten Zeit werden nicht mehr so viele Updates kommen, da Schule wieder angefangen hat... #unnötig Naja und jaa... Kommen halt noch Schulaufgaben und Exen undso. Hoffe ihr versteht das.
-AnKa
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro