10. Kapitel
Ich gehe jede Woche zwei mal zu diesem Psychologen, aber es bringt mir nichts. Ich versuche wirklich wieder glücklich zu werden doch es gelingt mir einfach nicht. Wieder liege ich alleine in meinen Zimmer und schaue dem ersten Schnee zu, wie er vom Himmel fällt. Früher habe ich Schnee geliebt, ich habe es geliebt Schlitten zu fahren und Schneemänner zu bauen. Heute ist er mir irgendwie egal. Es ist der 9 Dezember und wir kommen Weihnachten immer näher aber ich weiß nicht ob ich mich darauf freuen soll. Ich weiß nicht ob ich es überhaupt feiern werde, früher habe ich Weihnachten geliebt, ich hätte es nie ausfallen lassen aber heute...
Ich war Louis auch schon lange nicht mehr besuchen, wie es ihm wohl geht. Eigentlich hatte ich ja versprochen öfter mal vorbei zu kommen doch ich hab es nie eingehalten. Ich war nur zwei mal bei ihm, ich weiß nicht ob ich noch mal gehen werde beziehungsweise gehen kann. Als ich das zweite Mal bei ihm war, hat er schrecklich ausgesehen. Noch schlimmer als beim ersten Mal. Man sieht dass er langsam durchdreht. Auf seinen Arm ist eine Stelle wo er sich immer wieder kratzt, ich weiß nicht warum er es macht. Vielleicht sollte ich ihn jetzt besuchen gehen. Nach einigen Minuten des Nachdenkens stehe ich tatsächlich auf, Niall sieht mich schon fast geschockt an als ich von alleine das Zimmer verlasse. "Wohin willst du Harry?" fragt er verwirrt, während ich mir meine Schuhe anziehe. "Louis." antworte ich knapp. "Ich fahr dich." beschließt er ohne mich zu fragen, doch es ist mir egal, vielleicht ist es sogar besser wenn er mitkommt. Im Auto macht Niall Musik an. 'Last Christmas' trällert aus den Lautsprechern, ich hasse dieses Lied. Niall singt dazu auch noch mit und tanzt ein wenig, ich glaube er will mich glücklich machen. Aus Nettigkeit erzwinge ich ein Lächeln. Bei der Rezeption ist wieder die gleiche Frau wie damals und es ist mir schon fast peinlich ihr in die Augen zu sehen, nachdem sie gesehen hat wie ich letztens die Klinik verlassen habe. "Kann ich ihnen behilflich sein?" fragt sie mit einem großen gespielten Lachen. "Ich würde gerne zu Louis Tomlinson." sage ich, die Frau tippt etwas in ihren Computer sieht uns dann aber traurig an. "Sie können leider nicht zu ihm, sein Zustand ist sehr schlecht." mein Herz fängt an zu rasen und mein Atem wird immer schneller. "Ich muss zu ihm." sage ich ruhig, doch die Frau schüttelt traurig ihren Kopf. "Besucher sind kruzfristig für ihn verboten worden." "ICH MUSS ZU IHM!" schreie ich jetzt und die Frau zuckt zusammen. "Es tut mir wirklich lei..." fängt sie an doch ich unterbreche sie. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist aber ich schlage nach ihr. "LASSEN SIE MICH EINFACH ZU IHM" Tränen fließen über meine Wangen, Niall versucht mich zurück zu halten doch ich bin zu stark. So schnell ich kann laufe ich den Gang runter, direkt zu Louis' Zimmer Tür. Was ich dabei nicht bedacht habe ist dass sie verschlossen ist. Wie ein verrückter - was ich vielleicht sogar bin - hämmere ich gegen die Tür. "Louis." schreie ich unter Tränen, einige Ärtzte kommen auf mich zugerant. Sie versuchen mich festzuhalten doch ich schlage um mich. Lasst mich doch einfach zu Louis. Ich spüre einen kleinen Stich in meinen Bauch bevor alles schwarz wird.
In einem weißen Zimmer mit gedämpften Licht wache ich auf. Das Bett auf dem ich liege ist hart und bis auf den Schreibtisch am anderen Ende ist das kleine Zimmers lehr. Wo bin ich? Verwirrt stehe ich auf, nach ein paar Minuten fällt mir wieder ein was passiert ist. Sofort bekomme ich Panik und Tränen sammeln sich in meinen Augen. "LASST MICH HIER RAUS." schreie ich und schlage gegen die Wand, meine Hände werden blutig doch dass ist mir egal. Nach ein paar Minuten gebe ich auf und lasse mich auf den Boden sinken. Weinend lege ich meinen Kopf in meine Hände. Nein, nein, nein. Tausend Tränen fließen über meine Wange und ein Schluchzen nach dem anderen verlässt meinen Mund.
Nach gefühlten Stunden wird plötzlich meine Türe geöffnet, ein großer Mann kommt in mein Zimmer. Er sieht aus wie die Männer in der Klinik und er greift nach mir. Sofort springe ich zurück. "Geh weg von mir." schreie ich ihn an. "Der Doktor will nur ein Gespräch mit dir Führen." sagt er ruhig und erst jetzt bemerke ich wie dumm ich mich eigentlich verhalte. Zögernd gehe ich mit ihm, er führt mich zu einem Raum, ein junger Mann sitzt darin und sieht mich freundlich an. "Setzt dich. Harry?" ich nicke leicht und setzte mich auf die Couch gegenüber von ihm. "Ich denke es ist besser für dich wenn du eine Weile hier bist, dein psychischer Zustand scheint nicht sehr gut zu sein." fängt er an. Ich antworte nicht, irgendwie ist es mir sogar egal hier bleiben zu müssen. Irgendwie ist mir gerade so ziemlich alles egal. "Warum wollten sie unbedingt zu Mr. Tomlinson?" fragt er nachdem er gemerkt hat, dass er von mir keine Antwort mehr erwarten kann. "Ich wollte wissen wie es ihm geht." flüstere ich schwach und spiele mit meinen Fingern. Er nickt und will etwas sagen doch ich komme ihm zuvor. "Wie geht es ihm?" meine Augen treffen seine. Ein leises Seufzen verlässt seinen Mund. "Nicht besonders gut Harry. Er ist sehr dünn geworden und er möchte auch nichts mehr essen." "Kann ich nicht bitte mit ihm reden? Ich...vielleicht kann ich ihm helfen oder so." eine Träne fließt über meine Wange doch er schüttelt den Kopf. "Ich weiß nicht ob das so gut für dich wäre Harry." sagt er ernst. "Bitte, bitte ich...ich will nur einmal mit ihm reden, bitte." flüstere ich und sein Blick wird nachgibig. "Harry ich..." "Bitte...ich kann nie wieder glücklich werden wenn er nicht glücklich ist." noch mehr Tränen fließen über meine Wangen und es scheint ihn zu berühren. "Ok Harry, aber bitte erschreck dich nicht. Es ist kein schöner Anblick." ich nicke und wische mir die Tränen weg. Du musst jetzt stark sein Harry. Der Mann begleitet mich zu Louis' Zimmer. "Soll ich mit rein kommen?" fragt er und ich schüttel meinen Kopf. Langsam öffne ich die Tür und trete ein. Louis liegt auf seinen Bett, seine Augen sind geschlossen und er weint. "Louis?" frage ich vorsichtig und komme auf ihn zu. Er sieht mich mit einem undefinierbaren Blick an und schaut dann sofort wieder weg. Sein Gesicht ist dünn, seine Wangenknochen stehen weit raus so wie alle anderen Knochen in seinem Gesicht. "Harry." sagt er nach kurzer Zeit, ich setzte mich wieder auf dem Stuhl neben seinem Bett. "Wie gehts dir." keine Antwort, vielleicht will ich es auch gar nicht wissen. "Ich will weg Harry, weit weit weg." flüstert er und ich nehme seine Hand. "Sag sowas nicht." "Du willst es doch auch." ein leises Seufzen verlässt seinen Mund. "Du siehts schrecklich aus Louis." noch ein Seufzen. "Warum bist du nicht wieder gekommen?" seine Augen treffen meine und ein unangenehmes Gefühl breitet sich in mir aus. "Ich konnte dich nicht so sehen." sage ich und er lässt meine Hand los. "Harry ich muss dir etwas sagen." er sieht mich traurig an. "Ich liebe dich, nicht Eleanor." flüstert er und ein lächeln zeichnet sich auf meinen Lippen. "Ich liebe dich auch. Wir können dass gemeinsam durchstehen und ein normales Leben führen." sage ich glücklich doch er schüttelt den Kopf. "Wir werden nie ein normales Leben führen können Harry." "Wir können es versuchen." schon wieder ein Kopfschütteln von ihm. "Ich habe eine Frau und zwei Kinder Harry." schon wieder machen sich Schuldgefühle in mir breit. "Dann solltest du für sie gesund werden." "Das kann ich nicht Harry, ich möchte nicht in mein altes Leben zurück. Ich möchte...ach ich weiß es selbst nicht." eine Träne fließt über seine Wange, doch ich wische sie weg. "Glaubst du an ein Leben nach den Tod?" fragt er schwach. "Ja eigentlich schon." "Vielleicht können wir nur dort glücklich werden."
Kapitel Nr. 10 :)
Ich hoffe es gefällt euch ^^
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