3. Kapitel
Louis
Wir spielten eine Ewigkeit Klavier und insgeheim genoss ich es seinen Körper so nah an meinem zu haben. Als es dann 8 Uhr Abends war, kam meine Mutter in mein Zimmer und holte uns zu dem abendlichen Gebet. Harry sah sichtlich verwirrt aus machte dann aber mit, wir nahmen uns an den Händen und als Harry's meine berührte fühlte ich etwas. Ein Gefühl das ich noch nie zuvor verspürt hatte. Seine Hand war viel größer als meine und umschloss sie fast ganz, ich fühlte mich so sicher.
Danach musste Harry leider gehen, wir verabschiedeten uns und ein Grinsen schlich sich auf die Lippen von uns beiden. An diesem Abend ist etwas zwischen mir und Harry passiert, was ich zuerst nicht wahr haben wollte. Inmer wieder redete ich mir ein, dass ich nur freundschaftliche Gefühle für ihn hatte, unfähig die ganzen Zeichen zu deuten. Als ich wie jeden Abend um 10 Uhr ins Bett ging, konnte ich nicht einschlafen, mein Herz pochte viel zu schnell und die ganze Zeit musste ich an ihn denken. An seinen Fuß auf meinem, seine Schulter an meiner Schulter, meine Hand in seiner. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit schlief ich mit einem Lächeln auf den Lippen ein.
Gegen meine Erwartungen saß Harry nach der ersten Woche immer noch neben mir, wir blödelten oft herum und die Schule fing sogar an Spaß zu machen. Die Leute aus meiner Klasse hatten ihn, wahrscheinlich weil er mit mir abhang, schon als uncool abgestempelt und schenkten ihm kaum Aufmerksamkeit, aber das schien ihm egal zu sein. Als ich ihn das erste Mal sah dachte ich wirklich dass er total beliebt und der neue Mädchenschwarm der Schule werden würde, doch stattdessen wurde er mein Freund. Bei dem Gedanken zauberte sich ein Lächeln auf meine Lippen. "Louis?" Harry wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht und lachte. Ich war total in Gedanken versunken gewesen und hörte deshalb nicht was er sagte. "Hast du Lust beziehungsweise Zeit heute etwas zu machen?" Wir saßen gerade in der Kafeteria und aßen den Fraß den unsere Schule Essen nannte. Ich hatte echt selten für ihn Zeit, da meine Eltern immer noch extrem gute Noten von mir verlangten. Meine Woche war fast ganz durchgeplant und es fing an mir auf die Nerven zu gehn. Damals hätte ich am liebsten meine ganze Zeit nur mit Harry verbracht. "Es tut mir leid. Aber ich muss heute lernen." Es tat mir direkt weh, den Hoffnungsschimmer in Harry's Augen verschwinden zu sehen. "Aber es stehen doch überhaupt keine Klausuren an." Ich zuckte mit den Schultern. "Meine Mutter ist wirklich sehr streng wenn es um meine Noten geht." beschämt schaute ich zu Boden, irgendwie hatte ich Angst er würde mich nicht mehr cool finden. "Was ist wenn du dich einfach rausschleichst." Er grinste frech und für einen kurzen Moment dachte ich echt daran es zu machen. "Meine Eltern würden mich killen." "Komm schon Louis, irgendwann muss jeder rebellieren." Er stubste mich mit den Elebogen an und selbst durch diese grobe Berührung von ihm verspürte ich ein angenehmes Kribbeln. "Ich weiß nicht." "Wir könnten in den Park gehen, oder du könntest zu mir kommen." Es fiel mir damals unglaublich schwer mich zu entscheiden, klar ich wollte umbedingt Zeit mit Harry verbringen aber ich wollte auch nicht das meine Mutter wütend auf mich war oder mein Vater wieder komplett durchdrehte. "Louis komm schon." Ich glaube es waren seine grünen Augen die mich schlussendlich zum 'Ja' sagen brachten. Der restliche Schultag verlief ziemlich reibungslos und wir machten uns beide auf den Weg nach Hause, Harry musste eine Station nach mir Aussteigen.
Ich versuchte erst gar nicht meine Mutter zu fragen ob ich zu Harry gehen dürfte, sie hätte so oder so nein gesagt, das einzige worauf ich achten musste war zum Abendessen und Gebet wieder zu Hause zu sein, also um acht. Ich war gerade dabei meine Tür so leise wie möglich zu schließen als mir meine Schwester Rudi, die Jüngere von den beiden, entgegen kam. "Wohin gehst du?" fragte sie laut und ich legte meinen Finger an die Lippen um ihr zu signalisieren leiser zu sprechen. "Zu Harry." "Der eine Junge?" Ich nickte. "Kannst du mir einen Gefallen tun?" Sie nickte ebenfalls. "Wenn Mum irgendwie in mein Zimmer gehen möchte, halte sie davon ab. Wie auch immer ok?" Ich hatte mich zu ihr runter gebäugt um richtig mit ihr reden zu können. "Ok. Was machst du bei Harry." Ich zuckte mit den Schultern. "Nur reden und so." "Ok." Dann ging ich, mein Vater war bei der Arbeit und meine Mutter in der Küche also bekam keiner von beiden etwas mit. Anschließen fuhr ich mit dem ersten Zug zu Harry, wo er auch schon wartete. Ein breites Grinsen erschien auf seinen Lippen als er mich sah . "Hallo." "Hey." Wir gingen in den Park der nicht weit weg von dem Bahnhof war und mein Herz klopfte die ganze Zeit über viel zu fest. Ab und zu streifte seine Hand beim gehen meine und ich muss zugeben dass ich ab und zu extra nah bei ihm ging damit es passierte. "Hast du Lust auf ein Eis?" fragte Harry als wir bei einem kleinen Eiswagen, vor dem ein paar Kinder standen, vorbeigingen. "Ich hab leider kein Geld dabei." "Egal ich kauf dir eins." Zuerst wollte ich es nicht, aber er ließ einfach nicht locker. Wir setzten uns auf eine Parkbank, viel zu dicht nebeneinander, und aßen unser Eis. Meine Sorte schmeckte etwas seltsam, aber das war mir egal. Wir redeten über Gott und die Welt und erst da bemerkte ich wie ähnlich wir uns doch eigentlich waren, obwohl wir in so komplett unterschiedlichen Familien aufgewachsen sind. "Du hast da was." lachte er und wischte mit dem Finger über meine Nase. "Oh." ich musste ebenfalls lachen. Es waren echt nicht wirklich viele Leute in dem Teil des Parks wo wir damals saßen und ich genoss die Stille die uns umgab. Zuerst war ich etwas verwirrt als Harry plötzlich seine Hand auf meine legte, doch dann sah ich in sein leicht rosa angelaufendes und schüchtern lächelndes Gesicht und die ganzen Zweifel über das was wir hier eigentlich taten verschwanden. Es fühlte sich einfach richtig an. Also saßen wir hier und redeten bis ich nach Hause musste. Ich muss zugeben das war bis heute einer meiner schönsten Nachmittage überhaupt.
Ich hoffe es gefällt euch :) Über Votes und Kommis würde ich mich freuen <3
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