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Louis Pov.
Eine Mischung aus Vorfreude und melodramatischen Erinnerungen toste seit Tagen in meinem Inneren, als wir die Einladung zum Uni-Winterfest annahmen, an der wir damals studiert hatten.
Damals. Das war bereits fast vierzig Jahre her und während ich wieder daran dachte, kam das dumpfe Gefühl in meinem Magen zurück, gepaart mit einem Kribbeln. Mein Partner schien das Gefühlschaos, in dem ich mal wieder steckte, zu bemerken, und drückte meine Hand, die er in seiner hielt. Zwar waren sie in Handschuhen verpackt, konnte die Wärme, die von ihr ausging, jedoch deutlich spüren. Sofort entspannte ich etwas und atmete tief durch.
Seine warmen Lippen landeten auf meiner kühlen Wange und instinktiv lächelte ich von dem wohltuenden Gefühl, das in mir aufkeimte, wenn seine Lippen mich berührten.
„Na also, geht doch. Denk nicht zu viel nach, Love." Es hatte etwas Bewundernswertes, wie sensibel Harry auf meine mentalen Signale reagierte, demnach erkannte, wenn mich etwas beschäftigte. Abgelenkt von seinen sanften Lippen, die meine Wange beim Sprechen kitzelten, sah ich dem Treiben um uns zu.
„Es ist unglaublich, dass schon so viele Jahre zwischen unserem Studium liegen. Und seitdem waren wir nicht mehr auf diesem Fest", stellte ich mit aufgeregtem Unterton fest, während mir mein Liebster ein Schmunzeln schenkte.
Mit unseren dreiundsechzig Jahren auf dem Buckel galten wir zwar nicht als steinalt und empfanden es keineswegs so. Doch wenn ich die Jugend um mich herum an unserer alten Uni blühen sah, nahm es mich auf eine emotionale Reise mit. Sehnsucht und Freude vermischten sich, wie ein bunter Farbklecks.
Harry führte unsere freie Hand ebenfalls zusammen und zog mich ruckartig an sich, so nah, dass ich sein wunderhübsches Gesicht direkt vor mir hatte. Der linde Atem prallte gegen mein eisiges Gesicht, worüber ich wohlig aufseufzte. Meine Augen wanderten automatisch über sein Antlitz, welches das bildhübscheste war, das mir bisher unter die Augen kam.
Das Grün in seiner Iris hatte nie den Glanz verloren. Jedoch umhüllten die Lachfalten die Augenwinkel präziser. Die Furchen auf der Stirn saßen tiefer, die Grübchen bis dato nicht verändert, stachen charmant hervor, wenn er sein strahlendes Lächeln zeigte. Auch hier zierten kleine Fältchen die Mundwinkel, die ihm so unheimlich standen.
„Mhhm", brummte er. „Die Zeit zwischen der Uni bis jetzt war doch auch ganz nett."
„Hm. Ja, geht so." Schelmisch grinste ich, während mein Mann eine Schnute zog, die ich ihm mit einem gewinnenden Kuss vertrieb, den er sich hingab. Mein Gesicht erhitzte sich dadurch von selbst und schmiegte mich, nachdem wir uns voneinander lösten, verliebt an ihn.
„Gut gerettet, du Schlingel." Ein Hauch von einem zarten Kuss landete auf meinem Mund, bevor er sich von mir löste und uns an den Händen durch die Menge zog.
Da es zu unseren Gunsten etliche Punsch- und Essensstände gab, holten wir uns eine Kleinigkeit, marschierten nach kurzem Warten in die Eishalle. Überall wo wir hinsahen, gab es weitere Stände und die Weihnachtsmusik trällerte uns aus den Boxen entgegen.
Die Uni warb für ihre Eishockeymannschaft sowie Spieler, die sich in ihren Collegejacken um und auf dem Eis mühelos zu erkennen gaben. Aus damaligen Spielern wurden sogar bekannte Sternchen, die gerne zu solchen Veranstaltungen Willkommen waren. So auch wir, dank meines Lockenkopfes, der sein Ziel verfolgte und ein Profi wurde.
Wir setzten uns auf die Zuschauerbank, aßen Langos, tranken Punsch und beobachteten die Menschen auf dem Eis. Wobei mein Blick eher dem Mann neben mir galt, von dem ich mich nicht lösen wollte.
Die Begeisterung, die ihm im Gesicht stand, nahm mich ein. Die Augen glühten, wenn er den Spielern beim Schlittern auf dem Eis zusah. Die Grübchen drangen tief in seine Wange, derweil das Lächeln seine gesamten Züge erstrahlen ließ. Mein Eishockeyspieler, brennend nach seiner Leidenschaft. Ich liebte es, ihn dabei zu beobachten.
„Lou, sie dir das an. Als hätte sich nichts verändert", schwärmte er, während seine Augen dem Treiben auf der Eisfläche folgten. Da gab ich ihm recht, es hatte sich kaum etwas verändert.
„Oh, das sehe ich zu gut, Darling", hauchte ich und grinste breit, als er mich verdutzt ansah.
„Aber du schaust doch gar nicht auf- oh." Er realisierte, wem meine Aussicht galt und wurde rot um die Nase. Zufrieden und mit wild klopfendem Herz grinste ich ihn breiter an.
Er schnappte sich meine Hand und spielte mit den Fingern. „Weißt du noch ... wie mit uns hier alles begann?" Amüsiert schielte er zu mir, wobei seine Wangen bei der Vorstellung glühten.
„Wie könnte ich das vergessen? In dem Moment konnte ich dich nicht ausstehen", gab ich empört von mir mit einem Hieb gegen seinen Oberarm. Harrys Lachen hallte durch die Luft und brachte mich dabei selbst zum Prusten.
„In der Zeit, wo ich uns noch einen Punsch hole, kannst du in Ruhe darüber nachdenken, ob du mich wirklich nicht ausstehen konntest", stichelte er, nahm mir die Tasse ab, dafür schenkte er mir einen Kuss. „Deine Signale hatten auf meinem Radar nämlich ganz andere Schwingungen."
Grummelnd verdrehte ich die Augen und ließ mich gegen die Rückenlehne fallen. Schmunzelnd schloss ich diese und unmittelbar schossen die Bilder durch meine Gedanken, die mir mein Liebster in Erinnerung rief.
„Nein, ganz sicher werde ich nicht aufs Eis mit einem Haufen Eishockeyspielern gehen!" Entschlossen stand ich mit Händen an den Hüften vor meinem besten Freund Zayn, der mich belustigt beäugte. Sowas konnte er nicht von mir erwarten.
„Komm schon, Lou. Was ist schon dabei, das wird sicher lustig. Alle gehen da hin." Mit klimpernden Wimpern versuchte er erneut sein Glück mich zu überreden.
„Ich mach mich doch nicht zum Affen. Du weißt genau, wie ich mich auf dem Eis anstelle. Da brauche ich keine protzigen Eishockeyspieler neben mir, von denen ich mich umnieten lasse oder die mit mir Bande spielen" erwiderte ich genervt und schob meine Haarsträhne zur Seite, die sich wie von selbst vor Empörung löste.
Zayn verdrehte die Augen. „Louis. Das sind Eis. Hockey. Spieler. Spieler, die auf dem Eis Hockey spielen. Verstehst du? Die umrunden dich mit Leichtigkeit."
Nun verdrehte ich die Augen und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. Keine zehn Pferde brachten mich auf die steinharte und glatte Fläche.
„Das mag sein. Wenn sie mich nicht umnieten, schaffe ich es selbst an einem Eishockeyspieler zu errennen. Die bestehen ja nur aus Muskelmasse", gab ich trocken von mir. Dachte Zayn, ich sei dumm?
Ich brachte mich oft genug in Situationen, indem ich den Schussel schlechthin abgab. Dann würde ich mich doch nicht absichtlich in so eine Lage bringen.
„Ich passe auf dich auf und halte deine Hand", argumentierte er, legte seinen Arm um mich und liefen an der Eishalle vorbei, die sich neben uns auf dem Unigelände erstreckte.
„Wie gnädig, dass du dich für mich ins Verderben stürzen würdest."
„Nun, vielleicht eilt uns ja ein Spieler zur Hilfe." Ein verschwörerisches Grinsen breitete sich auf Zayns Gesicht aus, wobei er es sich nicht nehmen ließ, mit den Augenbrauen zu wackeln. „Harry womöglich?"
Mit geweiteten Augen zeigte ich ihm den Vogel, was die aufsteigende Röte leider nicht hinderte, sich auf meinen Wangen breitzumachen. Verflucht sei meine gute Durchblutung.
„Vergiss es. Was will ich mit dem?", schnaubte ich und tat dabei so, als würde mich Harry nicht die Bohne interessieren. Nebenbei zog ich unauffällig meinen Schal ein Stück höher, um meine heißen Wangen zu verstecken.
Zayn lachte laut und deutete nach rechts, wo einige Spieler vom Training kamen.
„Wenn man vom Teufel spricht", stellte er belustigt fest, dabei zog er uns grinsend zu den Jungs. Ich war dabei, die entgegengesetzte Richtung einzuschlagen, jedoch hielt mich Zayn fest im Griff, als rechne er damit, mich weg mogeln zu wollen.
„Lass uns doch Hallo sagen", raunte er mir zu und als ich seinen Blick verfolgte, sah ich genau, von wem er Aufmerksamkeit wollte.
„Mist, wieso muss er nur so gut aussehen?" Verträumt schaute Zayn den Torhüter der ‚Wild Penguins' an und versteckte sein sehnsuchtsvolles Seufzen kaum.
„Du willst doch nur wegen Liam auf das Fest, um ihn anzuschmachten auf seinen Schlittschuhen", kicherte ich. Auch mein Blick lag auf Liam, der keinen schlechten Torhüter abgab.
Er sah wirklich gut aus, ja. Aber was ich von Eishockey verstand – und das war nicht die Welt – stand Liam kurz davor, der beste Goalie der Uni zu werden und den Rekord der gehaltenen Pucks zu brechen.
„Da hast du verdammt nochmal recht", murmelte Zayn in seinem Traum von Mann gefangen. Umständlich probierte ich, mich mit schüttelnden Arm von meinem Freund zu lösen, um den kleinen Haufen der Teammitglieder zu entkommen. Ich stand nicht gerne im Mittelpunkt und war nicht der Typ, der in diese Masse reinpasste.
Vielmehr entsprach ich der Kategorie Langweiler oder Normalo. Klar, ging ich auf Partys und trank mal ein paar Schlücke. Dabei blieb ich nur meistens hinter Zayn und verhielt mich möglichst unauffällig. Dort fühlte ich mich wohler und entkam meistens den tollpatschigen Aussetzern, die mich – mal mehr, mal weniger plagten.
„Uff." Hart knallte ich gegen etwas Robustes. Den weichen Stoff fühlte ich dabei kaum, der sich kurz an meine Wange drückte. Chancenlos fiel ich strauchelnd nach hinten und landete, mit dem Hintern voraus, auf dem kalten, festen Boden.
Scheiße, das tat weh. Mit zusammengekniffenen Augen stöhnte ich schmerzvoll auf. Das würde wohl einen blauen Fleck geben, stellte ich ernüchternd fest, da diese meine stetigen Begleiter waren.
„Oh shit. Tut mir leid, ich habe dich nicht gesehen!" Hände umfassten meine Arme, die unter einer dicken Winterjacke versteckt lagen. Die Stimme erkannte ich sofort, und als ich in die Augen sah, ehe ich meine öffnete, wurde mir schlagartig bewusst, wer mich da umgenietet hatte.
Oh nein, wie peinlich! Und das passierte mir, ohne auf dem Eis zu laufen!
„Geht's dir gut?", erkundigte sich der hübsche Mann nach mir, bei dem ich keinen anständigen Satz rausbekommen würde. Nicht nach der Aktion.
Harry Styles. Der Center der Mannschaft. Der Teamkapitän, der im Mittelfeld wie ein scheiß Blitz die meisten Tore erzielte.
Oh Gott.
„J-ja. Alles g-ut", stammelte ich vor mir her und nahm die Hitze wahr, die aus meinen Schweißdrüsen schoss, um mir das Ganze noch unangenehmer zu machen. Sein frisch geduschter Duft brachte meinen Hitzewallungen erst recht keine Linderung, schon gar nicht, als er mir auf die Beine half.
Mein Gesicht musste einer reifen Tomate gleichen, denn es brannte wie Feuer. Genau deshalb hielt ich mich in der Regel lieber im Hintergrund auf. Das wollte doch keiner sehen und außerdem pochte mein Hintern.
„Ich habe dich zu spät gesehen. Tut mir leid. Kann ich etwas für dich tun? Das sah schmerzhaft aus", entschuldigte Harry sich abermals, weil es ihm seinem Ausdruck nach zu urteilen ebenso unangenehm war, wie mir. Trotzdem meinte ich, einen kurzen Anflug der Besorgnis in seinem verzogenen Gesicht zu erkennen.
Trotz der lieb gemeinten Frage, ob Harry etwas für mich tun könnte, kamen mir unangemessene Gedanken, wie: Du könntest mir den Hintern streicheln oder etwas Pusten wäre doch auch angenehm. Scheiße, meine Gedanken kursierten bei diesem Kerl in sämtliche Gebiete, die es nicht leichter machten, meine Schwärmerei für ihn loszuwerden.
„N-Nein. A-aber ... Du solltest wirklich aufpassen. Du hast im Gang einen ganz schönen Schwung drauf." Jetzt rieb ich mir den Hintern doch, da er höllisch schmerzte, was Harry zu einem Grunzen brachte, das tatsächlich einem Schweinchen glich.
Die Ernüchterung, dass ich wohl mein Schwärmen für ihn kaum loswurde, nachdem ich sogar diesen Ton hinreißend an ihm fand, setzte sofort ein. Obgleich ich nicht heraushörte, ob er sich über mich lustig machte.
Ich schreckte zurück, als ich seine Hand an meiner Stirn erfühlte, die meine unbändige Strähne aus dem Gesicht strich, wobei ich ihn nur blinzelnd fixierte. Das konnte nur ein Traum sein, doch meine leuchteten Wangen bewiesen das Gegenteil und kuschelte mich deshalb in den Schal.
Räuspernd und als hätte er sich verbrannt, zog Harry seine Hand zurück und gab mir das Gefühl, nur Reißaus nehmen zu wollen. Als ich im Begriff war, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen, vermasselte mir die Masche mein treuer Freund Zayn.
„Harry, hey! Was machst du denn mit meinem Louis?" Lachend schlugen beide kumpelhaft ein, derweil ich mir vorkam wie der Depp persönlich.
„Ich bin nicht dein Louis", grummelte ich, woraufhin mich beide kichernd ansahen.
„Ich hab ihn wohl umgehauen", meinte Harry mit einem wundervollen Zwinkern, auf das ich seit dem ich ihn kenne, gehofft hatte und mir direkt in meine Lenden schoss. Nervös fummelte ich an meinem Reißverschluss der Winterjacke, zog sie ein Stück nach oben, was natürlich nicht ging. Das blöde Teil steckte bereits bis zum Anschlag, da mein Schal den restlichen Weg blockierte.
„Hausarbeit", sagte ich aufgekratzt das Erste, dass mir durch den Kopf flog, um aus der Misere fliehen zu können.
„Was?", fragten alle sichtlich perplex.
„Ich muss an meiner Hausarbeit weiter schreiben", platzte ich hervor, ehe beide mich darüber ausquetschten und verabschiedete mich abrupt und eilte Schnellenschrittes davon.
„Wir sehen uns!", vertröstete Zayn die beiden Spieler und lief mir eilig nach, dem Hecheln neben meinem Ohr zu urteilen.
„Sehen wir uns auf der Wintereisparty?", rief Harry fragend nach, wobei ich ihn ignorierte und einfach weiterlief. Ein unauffälliges Schielen war jedoch drin und sah, wie Harrys Hand zum plötzlichen Abschied bewegungslos in der Luft hing.
„Wir werden da sein!", versprach Zayn wohl für uns beide, weswegen ich ihm einen erbosten Blick zuwarf.
„Sicher nicht. Du gehst da ohne mich hin, ich habe mich genug zum Affen gemacht. Außerdem tut mir mein Arsch jetzt schon weh, da brauch ich kein bescheuertes Eishockeyfeld", schnaubte ich und hielt mir mit voller Absicht meinen Hintern und setzte einen drauf, in dem ich humpelte, damit mein Freund begriff, ohne mich auf das Fest zu gehen.
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„Ich hasse dich." Grummelnd stand ich im Getümmel der Menschenmasse, die vermutlich mehr Lust auf die Feier hatten oder zumindest mit dem Willen, so zu tun, als ob. Ich vermied beides, zeigte offenkundig mein Desinteresse daran.
„Du liebst mich", lenkte mein dunkelhaariger Freund ein, mit dem er recht behielt. Aber das musste ich ihm ja nicht unter die Nase binden, vielmehr war ich damit beschäftigt ihm die kalte Schulter zu zeigen. „Ja, ja. Bilde dir das ruhig ein."
Mit einem dicken Grinsen zog Zayn uns weiter, vorbei an karamellisiert duftenden Nussständen und würzigem Punschdampf, der uns in die Nase zog und meine Seele erwärmten. Die kalte Schulter und meine Unlust nahmen mir aber sicher kaum den Wunsch nach den Leckereien, weshalb ich darum bat, uns an den Ständen zu bedienen.
Mit heißen Punsch und gerösteten Cashews stellten wir uns zu ein paar Freunden, bei denen ebenfalls einige Spieler dazuzählten. Mein Leben hatte wohl seit gestern vor, mich besonders zum Idioten zu halten, weil, wie sollte es sein, auch Harry neben Liam zur Runde gehörte.
Zu meinem kaum vorhandenen Wohlwollen war wenigstens Niall anwesend, der fast die gleichen Kurse wie wir belegte und eine enge Freundschaft entstand. Er war etwas verrückt und laut, doch irgendwie gefiel mir das an ihm. Und was Zayn anging, gefiel ihm wohl der Zustand, dass Naill und Liam Brüder waren und er ihn deshalb öfter sah, als zu Beginn erhofft.
Obendrein drang auch noch Beth an meine Seite, ein begeistertes Eishockey Fangirl, welches bei fast jeder bestmöglichen Gelegenheit meine Aufmerksamkeit forderte. So wie auch diesmal, indem sie in meine Nusspackung grabschte und mit klimpernden Wimpern zu mir sah.
Auf anderen Feten fiel mir bereits auf, dass sie sich an mich ran machte, obwohl ich nicht zu den Spielern gehörte. Sie war ganz nett und sympathisch, allerdings eine harte Nuss.
Um Beths Annäherungsversuche zu umgehen, schaute ich in die Runde. Obwohl ich es vermied, schweifte mein Blick automatisch zu Harry, den ich einige Male dabei erwischte, wie sein Augenpaar zwischen Beth und mir hin und her huschte, deren Finger wieder dabei waren, in meine Tüte zu greifen. Energisch zog ich meine Hand mit der Tüte davon, damit sie nicht mehr ran kam.
Konnte sie sich nicht selbst welche holen? Oder Harry, der sah doch, dass sie es auf meine Cashews abgesehen hatte. Warum holte er ihr nicht eine Tüte, wenn er Interesse zu haben schien?
Verlegen strich sich Beth eine Strähne hinter die Ohren und augenblicklich brach das schlechte Gewissen über mich ein. Niall hingegen kicherte mir zu. „Beth steht total auf dich. Auf der letzten Party hat sie dauernd nach dir gefragt."
Stöhnend fuhr ich mir übers Gesicht, weil es meine Vermutung hiermit mehr als bestätigte. „Und du hast ihr nicht gesagt, dass ich kein Interesse habe?", hakte ich nach, um nochmal sicherzugehen.
„Nein, das überlasse ich dir. Ich kann das echt nicht gut", entschuldigend sah er mich an, was ich mit einem Nicken abtat und beschloss, für mich sein zu wollen.
„Ich hole einen neue Ladung Punsch, möchte wer?", fragte ich also, um der Runde zu entschlüpfen.
Die meisten waren noch gut bedient, weshalb nur Zayn, Beth, und ein Typ, dessen Name mir entfiel, Nachschub benötigten und mich auf den Weg zum nächsten Punschstand machte.
„Ich helfe dir beim Tragen!", flötete Beth und hakte sich bei mir unter und zwang mich, ein Stöhnen zu unterdrücken. Ich beschloss, ihr wohl besser gleich mitzuteilen, dass ich kein Interesse an ihr hegte, so leid es mir auch tat. Unnötige Hoffnung zu schüren, war das Letzte, was ich wollte.
Bevor uns die Bestellung in die Hand gedrückt wurde, bestätigten Beth's nächste Worte nur, sie schnellstmöglich auf den Boden der Tatsachen zurückzuführen.
„Was hältst du davon, w-wenn wir beide demnächst etwas trinken gehen? Vielleicht in Verbindung mit einem Kinoabend?" Ihre braunen Augen sahen mich voller Erwartung an, dabei zierte ihre Wangen ein zartes Rosa. Innerlich seufzte ich unzufrieden auf. Ich mochte Beth ja, mehr als Freundschaft war aber definitiv nicht drin.
„Ehm. Also, falls das eine Frage zu einem Date sein sollte ...", begann ich vorsichtig, sah Beth daraufhin leicht nicken und biss mir kurz auf die Lippen, bevor ich das Pflaster mit einem Ruck abzog. „Ich bin leider nicht zu haben. Das liegt vielmehr daran, weil ich an Männern interessiert bin."
„Oh." Beth's Gesichtszüge entglitten für Sekunden, ehe sie sich wieder halbwegs im Griff hatte. „D-das wusste ich nicht. Ehm ... das ist wohl schade für mich." Peinlich berührt stand sie vor mir, weshalb ich ihr ein aufrichtiges Lächeln schenkte, um ihr zu zeigen, dass ich es nicht böswillig meinte. Mir tat es schon etwas leid für sie. Allerdings nahm ich nicht an, ihre große Liebe zu sein und hoffte einfach, dass sie schnell darüber hinweg kam.
„Wir können allerdings gerne etwas als Freunde unternehmen, wenn du möchtest", schlug ich vor, was sie erleichtert hinnahm und fragte, ob wir Nummern austauschen könnten. Ich vermutete, das war ihr lieber als das unangenehmes Schweigen.
Wir machten uns auf den Rückweg, ehe ich mich umdrehte und erschrocken stehen blieb, weil Harry direkt hinter uns stand. Hatte er uns etwa belauscht? Er sah zumindest so aus, als hätten wir ihn bei etwas ertappt. Er hob die Tasse an und schwenkte sie am Henkel hin und her.
„Mein Punsch war leer, wollte mir doch noch einen holen", nuschelte er und grinste unschuldig, womit er mich halb in den Wahnsinn trieb.
Wie er uns so unschuldig anguckte, mit einer verlegenen Schnute und den leuchtenden Augen, wusste ich nicht recht, wie ich damit umgehen sollte. Durch den Wind kam mir nur eines in den Sinn, ehe Beth das Wort ergriff, drängte ich mich so schnell wie möglich aus der Situation.
„Du kannst gerne meinen haben. Der Punsch ist frisch, ich seile mich mal kurz ab." Mit den Worten drückte ich Harry hastig Zayn's und meine Tasse in die Hand, um für mich zu sein. Wobei ich mich vor keinem für meine Sexualität schämte, wurde es mir in Harrys Anwesenheit etwas unangenehm. So bestand die Chance, dass er mich durchschaute, wie verrückt ich eigentlich nach ihm war, was ich auf keinen Fall riskieren wollte.
Somit schlenderte ich durch die Menge auf das Stadion zu, ließ mich auf einen der Zuschauerbänke nieder und betrachtete die Menschen beim Eislaufen. Die meisten guckten dabei happy drein und manch andere sahen skeptisch an sich herab, da sie – dem Anschein nach – nicht häufig eisliefen.
Stumm teilte ich mit ihnen das Leid. Mich würden keine zehn Pferde aufs Eis bringen. Die Eishockeyspieler, die sich rasend schnell auf dem Eis bewegten, jagten mir schon eine Heidenangst ein. Ich hätte das Talent, in einen reinzufahren.
Auch wenn ich die Leidenschaft nicht nachvollziehen konnte, fand ich Harry auf dem Eis faszinierend und stellte fest, dass ich ihm gerne zusehen würde, wie er elegant und im rasanten Tempo über die Bahn fuhr. Schade, dass er nicht auf dem Eis war, stattdessen ließ ich ihn mit Beth zurück. Ich Idiot. Vermutlich wäre alleine im Selbstmitleid baden besser, bevor ich zu meinen Freunden zurückkehrte. Nachhause gehen erschien mir ebenfalls sehr verlockend, was ich an erster Stelle setzte, sollte ich eine Notlösung brauchen.
„Na, das hast du ja bei Beth eine ganz schöne Bombe platzen lassen." Perplex drehte ich meinen Kopf, bis ich erstarrte und mein Herz einen außerordentlichen Satz gen Hals machte. Vor mir stieg Harry ohne Anstrengung die Bänke nach oben, bis er bei mir angelangt war und sich neben mich setzte.
„Was?", fragte ich dümmlich nach, obwohl ich ganz genau verstanden hatte. Ihn unverhofft neben mir zu haben, verwirrte mich, weil er jetzt die Chance hatte, Beth zu trösten.
Er schien meine Reaktion belustigend zu finden, denn er grinste schief und steckte seine Hände in die warme Collegejacke.
„Ich wollte euch nicht absichtlich belauschen. Tut mir leid. Beth sieht noch etwas enttäuscht aus, aber die kriegt sich schon wieder", versuchte er mich aufzumuntern und rückte noch ein Stück näher, was mein Herz dazu veranlasste, einen auf Profisportler zu machen, indem es die Beine in die Hand nahm und vor sich hin joggte.
„Wobei man aus zehn Kilometern Entfernung sehen kann, dass du nicht interessiert bist", meinte Harry schulterzuckend, während ich feststellte, dass er wohl aufmerksamer war, als ich zuvor annahm.
Mein Hirn ratterte in einer Tour, weil ich mir nur eine Frage stellte: „Wieso bist du hier?", fragte ich deshalb prompt und presste meine Lippen aufeinander, um meine vom Punsch lockere Zunge im Zaum zu halten, die nicht ganz davon überzeugt schien und ich weiterredete. „Also, wieso bist du nicht bei Beth geblieben?"
„Wieso sollte ich bei Beth bleiben, wenn ich etwas mit dir vorhabe?" Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen, griff dabei neben sich und hielt den schwarzen Stoffsack an, der mir erst jetzt auffiel.
Mein Herz polterte in der Brust, fiel, wie es sich anfühlte, beim Joggen auf die Nase, seitdem er die Stufen zu mir emporgestiegen war. Dass er etwas mit mir vorhatte, brachte mein Herz vollkommen aus dem Konzept, was sich auf meinen Körper übertrug. Schweißnasse Hände rieb ich an meinen Hosenbeinen ab, die zudem zitterten.
„Was hast du denn mit mir vor?", krächzte ich und räusperte mich beschämt, doch Harry schien das egal zu sein, grinste mich weiter an und leerte den Stoffbeutel.
Erschrocken sah ich ihn an. „Nein! Niemals", äußerte ich aufgebracht, über seine Idee, die er anscheinend mit mir in die Tat umsetzen wollte, ehe meine Stimme gänzlich zu versagen drohte.
„Warum denn nicht? Ich bin Profi und lass dich schon nicht nochmal hinfallen." Als er auf meinen Hintern zeigte, auf den ich gestern wegen ihm und meiner Tollpatschigkeit geflogen war, kam mir die Scham den Hals hochgekrochen.
„Der tut noch immer weh", moserte ich, derweil meine Hand schützend auf diesem landete. „Da lege ich es nicht drauf an, mir noch mehr Schmerzen zuzufügen."
„Du scheinst mir nicht zu vertrauen, das kränkt mich." Zu meiner Überraschung zog der Lockenkopf einen einwandlosen Schmollmund und kniff die Augenbrauen so zusammen, sodass es aussah, als wäre ich ihm auf den Schlips getreten.
Was tat er da? Verflucht nochmal, er sah so bezaubernd aus, wenn er schmollte und mein Herz schwoll an, wenngleich ich nachgab und der Hölle auf dem Eis näherkam. Seine Miene war es wert, die sonnig glänzte und mich von innen heraus erwärmte.
„G-gut. Lass und fahren. Aber ich kann das nicht und werde mich an die Bande klammern", lenkte ich sofort ein, derweil Harry aufsprang und einen jauchzenden Freudenschrei ausstieß.
„Ich lasse dich nicht hinfallen, versprochen." Hastig zog er sich dabei die Schuhe aus, um in seine Schlittschuhe zu schlüpfen. Ich tat es ihm gleich, allerdings nicht so euphorisch wie er.
Mit wackeligen Beinen half er mir die Stufen hinunter, sein Griff solide um meinen Arm, dennoch keinesfalls so, dass es schmerzte. Harry stieg über die Stufe, die aufs Eis führte und gab mir die Zeit, bis ich bereit war, über diese zu steigen. Reichlich blieb mir aber nicht, da die nächsten – für mich Verrückten, die das freiwillig wollten – auf die Eisfläche gierten und ungeduldig hinter mir warteten.
Mit zusammengekniffenen Augen steig ich aufs Eis, hangelte mich gleich an der Bande entlang mit dem Gefühl, schon jetzt keinen Einfluss über die klobigen Schlittschuhe an meinen Füßen zu haben. Innerlich verfluchte ich Harry, mich soweit gebracht zu haben. Ich war mir nicht bewusst, welchen Einfluss er bereits auf mich hatte.
„Du solltest deinen Augen öffnen, auch wenn du dich festkrallst", sagte er amüsiert und fuhr elegant rückwärts vor mir her, um mich nicht aus den Augen zu lassen.
„Haha", sagte ich, ehe ich halbherzig fortfuhr. „Du kannst dich ruhig einfahren. Ich versuche mit den Klötzen vertraut zu werden." Ich strafte die Schuhe mit störrischem Blick, was Harry lauthals zum Lachen brachte und meine Ohren angenehm zum Klingeln brachte, bis sich sämtliche Haare an meinem Körper aufstellten.
„Gut, dann mach' dich mal vertraut. Ich bin gleich wieder bei dir und dann geht es richtig los." Sein Optimismus raubte mir den letzten Nerv, wollte ihm den Gefallen trotzdem nicht abschlagen, so wie seine Augen vor Überschwänglichkeit leuchteten, mich auf die Höllenfahrt mitzunehmen.
Ungeachtet der Tatsache zu üben, meinten meine Augen sich an Harry zu binden. Er fegte wie ein Blitz übers Eis, wich den Fahrenden elegant aus, wie ein Titan auf dem Eis. Die schulterlangen Haare wehten ihm um die Ohren, das Gesicht strahlte rosig und gelöst, als würde er mit der Eisfläche verschmelzen.
Bis er bei mir stehen blieb, drehte er sich gelassen und bremste ruckartig vor mir ab, sodass Eis von der Fläche kratzte und zur Seite spritzte. Fuck, das war heiß.
„Wolltest du dich nicht einfahren? Du bist kaum vorangekommen", skeptisch schaute er drein, ich jedoch antwortete ihm nur mit einem Schnauben, um meine Aufregung zu verbergen.
Er fuhr auf mich zu, streckte seine Hand nach mir aus und wartete fragend ab, bis ich diese ergriff. Da ich meine zuvor krampfhaft um die Bande gelegt hatte und sie dadurch anfühlte, wie ein Eiszapfen, erfreute ich mich an der wohligen Hitze, die von seinen Fingern ausging. Also griff ich eisern nach der zweiten Hand und stand unbeholfen vor ihm.
„Wir fangen langsam an, ich führe dich und du lässt dich von mir ziehen, okay?"
„Hmm." Zu mehr war ich noch immer nicht im Stande. Vielmehr lenkte mich seine Hand in meiner ab, die sich wie für gemacht in anfühlte. Weich und zart, obwohl er mich im festen Griff hielt, damit ich nicht auf den Hintern fiel.
Langsam zog er mich voran, während er gemütlich rückwärts fuhr und obwohl er nicht zu jeder Zeit die Sicht hinter ihm im Blick hatte, empfand ich Sicherheit.
„Versuch nun deine Füße zu bewegen. Am besten beim Laufen nach außen, damit du vorwärtskommst", riet er mir mit einem schnuckeligen Lächeln auf den Lippen, das mich unheimlich ablenkte, wodurch ich kaum auf meine Füße fokussiert war.
Stattdessen kam ich mir vor, als hätte ich einen Stock im Arsch und vermutlich sah das genauso aus. Meine Knie leicht gebeugt, der Hintern nach hinten gereckt und meine Arme steif nach Harry greifend, an den sich meine Hände klammerten. Peinlicher ging es kaum. Fehlte nur noch so eine Kinderhilfe, um Schlittschuhlaufen zu lernen.
„Ich kann das nicht", jammerte ich und schnaufte angestrengt, da mein gesamter Körper auf Spannung stand. Die Muskeln in den Oberschenkel brannten und ich glaubte, ein Zittern zu bemerken.
Harry blieb abrupt stehen, ließ eine Hand los, weshalb ich überrascht ins Straucheln kam und in die Luft griff, um Halt zu finden. Bevor Schlimmeres passierte, war er bereits hinter mir und legte eine Hand auf meine Hüfte, die zweite auf meinen Bauch. Automatisch nahm ich gerade Haltung ein und nahm seine plötzliche Nähe wahr.
Wenn er nur wüsste, mir so noch mehr zittrige Beine zu bescheren. Stöhnend ließ ich Luft aus den Lungen strömen. Reiß dich zusammen, Lou.
„Ich denke, so klappt es besser. Und jetzt versuche deine Füße immer wieder nach außen zu bewegen."
Konzentriert versuchte ich seine Anweisungen, die sich so leicht anhörten, zu folgen. Jedoch genoss ich seinen warmen Atem an meinem Ohr, der sich prickelnd auf meiner Haut ausbreitete.
Nach einigen holprigen Versuchen und für mich verzweifelten Minuten später, schaffte ich einigermaßen mit den Klötzen an meinen Beinen, zu laufen. Auch Harrys Griff lockerte sich, ließ mich aber zu keiner Zeit los.
Langsam entspannte ich mich, was meinen Muskeln zugute kam und genoss Harrys fruchtig-frischen Duft und die Nähe, die Harry mir schenkte, wenn auch nur, um mir das Eislaufen beizubringen.
„Du machst das echt klasse, Louis. Ich denke, du hast dir eine Pause verdient." Wir fuhren zu einem Punschstand am Ende der Bahn und suchten uns ein ruhiges Eckchen an der Bande. Durch das Eislaufen und Harrys Körperwärme war ich gut erhitzt, trotzdem trug er Punsch zur Beruhigung bei, die mir ganz recht war.
„Danke, dass du mich nicht hast hinfallen lassen", bedankte ich mich und inspizierte die weiße Wolke, die sich über meinem warmen Punsch Becher bildete, während ich sprach.
„Ich habe dir doch versprochen, auf dich aufzupassen. Mal davon abgesehen, dass dein süßer Hintern nicht noch mehr blaue Flecken braucht."
Süßer Hintern?
Ich verschluckte mich an meinem Punsch, von dem etwas auf das weiße Eis unter uns tropfte und kam dabei unglücklicherweise ins Straucheln. Hastig griff ich nach der Bande, die ich verfehlte, schüttete den Rest der roten Flüssigkeit unkontrolliert um mich und kreischte wie ein Mädchen, als ich zu fallen drohte.
Ganz Profilike lag ich in der nächsten Sekunde in Harrys Armen, der mich, zu meiner Erleichterung, vor dem Sturz bewahrte. Ein Dank, dass er so flink auf den scharfen Schuhen war.
„Scheiße, mein Herz. Das war vielleicht knapp", sagte ich und lehnte, ohne zu überlegen, den Kopf gegen seine Brust, in die ich ein „Danke" brummte. Meine Hände krallten sich an Harrys Rücken, und stellte erschrocken fest, dass auch sein Rücken nass war.
„Sag nicht, ich habe dich mit meinem Punsch voll geschüttet." Wehklagend sah ich auf und erblickte einen dümmlich grinsenden Harry, der in Gelächter ausbrach.
Schmollend richtete ich mich auf, wollte mich von ihm lösen, um nicht mehr in Scham zu versinken. Er ließ mich allerdings nicht los.
„Wieso sagst du auch sowas Doofes?", fragte ich vorwurfsvoll und war ein wenig beleidigt auf mich selbst, weil ich für einen Moment spekulierte, dass er meinen Hintern wirklich süß finden könnte.
„Was habe ich denn Doofes gesagt?", fragte er sichtlich verblüfft und strich mir meine wirre Strähne aus den Augen .. Himmel, diese intime Nähe und seine Berührungen brachten mich beinahe zur Schnappatmung.
„Dass mein Hintern süß wäre", nuschelte ich und drehte meinen Kopf, damit er die leuchtend, knallroten Wangen nicht sah, wofür er unwissentlich die Verantwortung trug.
„Aber das ist er doch. Ich meinte das ernst, Lou. Aber noch süßer finde ich dich", hauchte er und gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange, wovon ich die Augen aufriss.
Unwillkürlich lachte ich auf, als ich mich zurück entsann, wie mein Liebster und ich uns näher kamen. Wie unbeholfen und blind ich gewesen war, Harrys Blicke auf Beth zu deuten. Dabei galten sie mir, weil er einen Narren an mir gefressen hatte.
Manchmal fragte ich mich bis heute noch, weshalb. Der berühmte und talentierte Eishockeyspieler, der mir sein Herz schenkte, welches ich für immer gewissenhaft hüten würde.
„Und, hast du nochmal gut darüber nachgedacht, ob du mich wirklich nicht ausstehen konntest?" Mein bildschöner Ehemann kam mit zwei Tassen Punsch und einem Stoffbeutel auf mich zu, der mir diesmal sofort ins Auge stach.
„Mhhm, und wie ich das habe, mein Schatz."
„Zu welchem Ergebnis bist du gekommen?", fragte er mich belustigt, reichte mir die Tasse und stellte den Beutel zwischen uns ab, von dem ich genau wusste, was sich darin befand.
Entschlossen stellte ich den Punsch beiseite, griff nach dem Beutel und holte den Inhalt heraus. „Ich möchte es noch einmal erleben, so sehr habe ich es nicht ausstehen können", fuhr ich schmunzelnd fort und reichte ihm seine Schlittschuhe.
„Es muss fürchterlich gewesen sein", gespielt bestürzt fasste er sich an die Brust und schüttelte den Kopf.
„Und wie! So sehr, dass ich nicht genug davon bekomme, Darling." Während ich ihm die Worte entgegen wisperte, zog ich seinen Nacken zu mir und schenkte ihm einen hingebungsvollen Kuss. Sanft, mit gehauchten Küssen, lösten wir uns voneinander, stupsten mit den Nasen zusammen und verweilten einen Augenblick.
„Ich passe auf, dass dein süßer Hintern keine blauen Flecken davonträgt, Love", flüsterte er, seine Augen blitzten verschmitzt und kniff mir dabei in meinen Po.
„Das will ich doch hoffen", kicherte ich, gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze, ehe wir uns lösten und die Schlittschuhe anzogen, die dank Harry zu meiner regelmäßigen Ausstattung gehörten.
Hand in Hand glitten wir übers Eis, wobei sich mein dumpfes Gefühl verkrümelte, wenn ich die Gesichter der Studierenden realisierte. Sie erkannten meinen Liebsten, dennoch müssten sie sich noch etwas gedulden, ehe ich ihn für die Allgemeinheit und die Eröffnungsrede des heutigen Abends freiließ.
5527 Wörter
˗ ˏ ˋ written by HeartMeetsHead_x ˎˊ ˗
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