
Ocean II
Seit einer Woche versucht Harry jetzt schon mit Louis zu reden, doch sobald er ihn auch nur ansieht, flüchtet dieser vor ihm. Einmal hat Harry es geschafft ihn bei seinem Spind abzupassen, allerdings konnte Louis sich auch aus dieser Situation retten, indem er über Harrys Schulter geschaut hat und Liam gegrüßt hat. Harry hat sich verwundert übgedreht, weil Liam ihm noch am Morgen geschrieben hat, dass er Magendarm hat und heute nicht zur Schule geht. Natürlich stand auch kein Liam hinter ihm, doch als er sich wieder zu Louis umdreht, stand da auch kein Louis mehr.
Harry seufzt als er den Kleineren gerade noch so um die Ecke rennen sieht.
Langsam fragt Harry sich ob er wirklich so einschüchternd ist. Warum rennt Ocean bloß immer nur vor ihm weg? Er versteht es nicht.
"Niall?"
"Harold?"
Niall sieht schmatzend zu Harry, während dieser nur seine Augen verdreht. Der Ire ist der festen Überzeugung, dass er nicht mit geschlossenem Mund kauen kann, weil sein Arm gebrochen ist.
"Findest du ich bin furchteinflößend?" ,fragt Harry mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck.
Der Ire neben ihm fängt lautstark an zu lachen und verteilt dabei ein bisschen von seinem Essen auf den Tisch. Niall ist widerlich wenn es ums Essen geht. Langsam beruhigt sich der Ire wieder und sieht jetzt Harry an, um ihm eine vernünftige Antwort zu geben. Doch sobald der Blonde auch nur in Harrys Gesicht schaut, prustet er wieder los und haut voller Ekstase auf den Tisch der Mensa.
"Was ist denn hier los?" ,fragt Liam belustigt, als er sich zu seinen Freunden an den Tisch setzt. Seit Gestern ist er wieder in der Schule. Er war nur ein Tag lang weg, was Harry stuzig gemacht hat. Liam hatte immerhin Magendarm. Noch skeptischer wurde Harry allerdings, als Niall ihm erzählt hat, dass Zayn am selben Tag auch nicht in der Schule war.
"Ich hab Niall gefragt ob ich furchteinflößend aussehe" ,klärt Harry den Ältesten auf und sorgt für einen noch stärkeren Lachanfall auf Nialls Seite.
Selbst Liam muss sich stark ein Grinsen verkneifen und versucht es zu vertuschen indem er einen Schluck Wasser trinkt.
"Ihr seid gemein, ich rede nie wieder mit euch" ,schmollt Harry und versucht sein bestes darin beleidigt auszusehen, was ziemlich schwierig ist, wenn Niall neben einem sitzt und immer noch lacht, obwohl er längst keine Luft mehr bekommt.
"Warum wolltest du das überhaupt wissen?
"Weil Ocean immer vor mir wegrennt, sobald ich versuche mit ihm zu reden" ,erklärt der Lockenkopf deprimiert und sorgt damit für große Verwirrung bei Liam.
"Was für ein Ding?"
"Ocean" ,wiederholt Harry als wäre es total offensichtlich wer oder was das ist.
Liam sieht immernoch nicht so aus, als hätte er irgendeinen Plan davon, was Harry ihm gerade versucht mitzuteilen. Niall, der sich mittlerweile wieder einigermaßen beruhigt hat, hilft ihm etwas auf die Sprünge.
"Meine Zweitbesetzung. Harrys Loverboy. Ocean halt" ,meint Niall Schulterzuckend und greift nach seiner Wasserflasche.
"Oh, der Junge der für Niall in einer Woche einspringen soll? Warum nennst du ihn Ocean? Zayn hat doch gestern erzählt, dass er Louis heißt" ,fragt Liam etwas irritiert, weil er Harrys Meinung nach so etwas wie Romantik nicht kennt.
"Weil ich Ocean schöner finde."
"Du hast gerade seinen Namen beleidigt. Also ich versteh warum er vor dir wegrennt" ,wirft Liam spaßend ein, weshalb Harry eine Schnute zieht.
"Ich hasse euch."
Harry straft seine Freunde mit einem "bösen" Blick, weshalb Niall nicht anders kann, als ihn zu ägern. Gespielt übertrieben fasst der Ire sich ans Herz und sieht Harry mit vor Angst aufgerissenen Augen an. Seine freie Hand umklammert Harrys rechten Oberarm.
"Huch, jetzt hab ich mich aber erschreckt. Du hast mich so furchteinflößend angeschaut."
Liam und Niall brechen in lautes Gelächter aus.
Harry schmollt.
《♡》
Louis wollte immer, dass Harry ihn wahrnimmt, doch jetzt, wo er das offentsichtlich getan hat, überfordert es ihn. Er weiß nicht wie er damit umgehen soll. Ihm war es lieber, als er ihn noch übersehen hat.
Jetzt läuft er jeden Tag durch das Schulgebäude und hat Angst davor, dass Harry ihn versucht anzusprechen.
Heute ist Freitag, was bedeutet, dass die Schulfeier genau heute in einer Woche stattfindet. Danach lässt Harry ihn hoffentlich wieder in Ruhe, schließlich hat er da dann keinen Grund mehr den Wuschelkopf anzusprechen. Zur Zeit ist ja sein Ziel Louis dazu zu bringen, ihn auf der Gitarre vor der gesamten Schule zu begleiten.
Das würde ihn so sehr unter Stress setzen. Louis ist sich sicher, dass er das nicht überleben würde. Vor allem nicht, wenn Harry Styles unmittelbar neben ihm steht.
Louis schüttelt den Kopf.
Er sollte nicht weiter darüber nachdenken, sondern sich lieber auf seinen Umgebung konzentrieren. Nicht das Harry ihn wieder so überrascht wie am Dienstag, als er plötzlich neben seinem Spind stand. Er hat es fast geschafft zu seinem Klassenzimmer zu kommen, als er Harrys Stimme hört.
Zuerst erschreckt er sich, doch dann bemerkt er, dass Harry nicht in Sichtweite ist.
Etwas verwundert dreht Louis sich um seine eigene Achse und versucht den Lockenkopf ausfindig zu machen.
"Ach kommen Sie Herr Ertel, das kann doch nicht ihr Ernst sein."
Da schon wieder. Jetzt konnte Louis allerdings hören von wo Harrys Stimme kommt. Die Tür zu einem der Klassenzimmer steht offen. Vorsichtig schaut Louis rein und sieht dort Harry mit dem Musiklehrer ihrer Schule stehen.
"Harry es tut mir wirklich leid, aber es hört sich furchtbar an. Entweder du singst mit Playback oder gar nicht. Das mit der Gitarre kannst du vergessen."
Harry fährt sich gestresst durch die Haare und sieht unschlüssig in der Gegend rum.
"Ich werden nicht mit Playback singen" ,bleibt Harry bei seiner Entscheidung, obwohl das bedeutet, dass er dann nicht auftreten darf.
"Es ist wirklich lobenswert, dass du dir selbst treu bleibst, aber wenn du Niemanden findest, der für dich Gitarre spielt, kann ich nichts für dich tun. Es tut mir leid Harry." Herr Ertel klopft Harry nochmal väterlich auf die Schulter, bevor er den Raum verlässt und einen deprimierten Harry zurück lässt.
Schwer seufzt er und sieht auf die Gitarre in seiner Hand. Er hat sich so sehr auf seinen Auftritt gefreut. Es sollte was besonderes werden.
Harry versucht es zu verhindern, aber die Enttäuschung ist zu groß um nicht zu weinen.
Er ist nicht laut, es passiert viel mehr im Stillen, dass sich die Tränen ihren Weg über das markellose Gesicht bahnen. Louis steht an der Türe und beobachtet von dort alles. Er kann sich das nicht mitansehen. Louis weiß, wie es ist, wenn Träume zerstört werden. Er will nicht, dass Harry das fühlen muss. Er will helfen.
Und er weiß auch schon wie.
Unsicher tritt er in den Raum. Erst als er in Harrys unmittelbarer Nähe ist, macht er auf sich aufmerksam.
"Ich- ich kann für dich spielen."
Harry sieht überrascht auf und wischt sich schnell über das Gesicht.
"Ich will nicht, dass du mir aushilfst nur weil du Mitleid mit mir hast. Das würde sich anfühlen, als würde ich dich zu etwas zwingen."
Harry sieht auf die Gitarre in seiner Hand.
"Ich mach es nicht aus Mitleid" ,erwidert Louis mit fester Stimme und zieht damit Harrys Aufmerksamkeit auf sich.
"Warum dann?"
"Ich hab euer Gespräch mitangehört und es ist inspirierend, dass du lieber gar nicht singst, bevor du etwas gegen deine Prinzipien machen muss. Ich schätze das, deshalb helfe ich dir" ,legt Louis sachlich da und versucht seine Nervosität zu verstecken.
Er macht das wegen der Musik. Der Fokus sollte auf ihr liegen und nicht auf Harrys Augen.
Harry nickt leicht.
"Okay."
"Okay" ,wiederholt Louis Harrys Worte, weshalb dieser etwas lächeln muss.
Louis räuspert sich.
"Baker Street 28. Ich erwarte dich da Morgen um Vierzehn Uhr, wir haben viel zu proben" ,bestimmt Louis und wartet auf Harrys Nicken, bevor er sich umdreht und gehen will. An der Türe bleibt er nochmal stehen und dreht sich zu Harry um.
"Oh und Harry?"
"Ja?"
"Vergiss die Notenblätter nicht."
《♡》
Aufgeregt läuft Louis durch sein Zimmer. Immer wieder sieht er sich um, ob er vielleicht nicht doch noch etwas auf dem Boden übersehen hat. Louis weiß selbst nicht genau, warum er so unbedingt will, dass Harry sein Zimmer mag. Heute Morgen hat er einfach aufgegeben das zu hinterfragen und hat dem Drang nachgegeben alles aufzuräumen.
Im Nachhinein bereut er es Harry zu sich eingeladen zu haben. Jemanden in sein Zimmer zu lassen hat schon etwas intimes. Es ist sein Rückzugsort. Außer seiner Familie hat er noch Niemanden hier reingelassen.
Harry wird der erste sein und Louis ist vermutlich aufgeregter als er sein müsste.
Als es an der Türe klingelt, ist das Louis' Startschuss um loszurennen. Nicht das noch eine seiner Schwestern die Türe öffnet. Oder schlimmer noch, seine Mutter.
Sobald er vor der Türe angekommen ist, hält er inne und schließt seine Augen um nochmal durchzuatmen. Er legt seine Hand auf den Türgriff und öffnet sie vorsichtig. Mit der Türe öffnet Louis auch seine Augen. Harrys breites Grinsen fällt ihm noch vor dessen grünen Augen auf, die förmlich strahlen.
"Hi!"
Langsam tritt Louis zur Seite und erwidert leise die Begrüßung. Enthusiastisch läuft Harry an Louis vorbei in die Wohnung. Im Flur zieht er sich die Schuhe aus und stellt sie dahin, wo Louis hinzeigt.
"Ich hätte vorgeschlagen, dass wir oben in meinem Zimmer proben. Das ist der einzige Raum in dem wir unsere Ruhe haben" ,erklärt Louis ihm und sieht etwas nervös zur Küchentüre. Gestern hat er noch seiner Mutter erzählt, dass heute Jemand vorbeikommt. Sie hat natürlich versucht mehr über diesen mysteriösen Gast herauszufinden, aber alles was Louis ihr verraten hat, war, dass der Junge Harry heißt und ungefähr so alt ist wie er selbst. Diese Informationen haben Jays Neugierig natürlich nicht zufrieden gestellt, weshalb Louis sich sicher ist, dass seine Mutter bestimmt noch selbst das Gespräch mit Harry suchen wird und das ist genau das, wovor Louis den Lockenkopf schützen will.
Louis hat sich vor einem Jahr vor seiner Familie als Schwul geoutet. Seine Mutter könnte es falsch deuten, dass er Harry zu sich eingeladen hat. Am Ende denkt sie noch, dass er etwas von Harry will, was jetzt nicht falsch ist, aber Harry will halt definitiv nichts von Louis. Da ist er sich sicher. Warum sollte der Lockenkopf auch an ihm interessiert sein. Louis ist uninteressant und langweilig.
"Klar gerne" ,antwortet Harry lächelnd und kann es immernoch nicht so ganz glauben, dass er gerade bei Ocean im Flur steht.
Gerade als Louis die erste Stufe der Treppe betritt, öffnet sich schwungvoll die Küchentüre. Jay betritt breit grinsend den Flur und läuft auf den erschrockenen Harry zu. Ihr plötzlicher Auftritt hat ihn etwas zusammenzucken lassen, als Jay ihm die Hand reicht, lächelt er allerdings schon wieder sein Grübchenlächeln.
"Hallo ich bin Jay, Louis' Mutter. Ich wollte eigentlich die Haustüre öffnen, aber dann kamen mir die Kekse dazwischen" ,erklärt sie lächelnd, während sie Harrys Hand schütteln. "Freut mich sehr, ich bin Harry. Ein eh Freund von Louis" ,stellt sich der Lockenkopf mit einem Seitenblick zu Louis vor. Sind sie denn überhaupt Freunde?
"Och das freut mich aber zu hören, woher kennt ihr euch denn?"
Louis sieht seine Mutter ungläubig an. Wieso redet sie mit Harry so, als wäre es sein fester Freund? Ihr Gespräch nimmt eine ganz falsche Richtung an.
"Von der Schule. Wir sind ins Gespräch gekommen, weil ich meine Gitarre nicht richtig gestimmt hatte. Er hat es dann korrigiert."
"Louis kann es wirklich nicht leiden, wenn ein Instrument nicht gestimmt ist, nicht wahr Boobear?" Jay lächelt amüsiert, als sie ihren Sohn ansieht, der alles andere als glücklich aussieht. Ihm ist diese Situation mehr als nur unangenehm. Harry scheint das zu bemerken und versucht dem Kleineren zu helfen.
"Ich möchte nicht unhöflich sein, aber Louis und ich haben noch viel zu üben..." ,versucht Harry höflich ihren Abgang anzukündigen.
"Üben? Für was übt ihr denn?" Neugierig sieht Jay zwischen den beiden Jungs hin und her.
Louis erzählt ihr aber auch wirklich nie etwas.
"Oh Louis hat es noch nicht erzählt? Ehm wir treten nächste Woche zusammen auf der Schulfeier auf. Ich singe und er begleitet mich auf der Gitarre."
"Das ist ja toll! Ich freu mich so für dich Boo. Na dann will ich euch zwei nicht weiter vom Üben abhalten." Es fällt ihr gerade wirklich schwer ihre Begeisterung für sich zu behalten. Sie weiß einfach, wie sehr es Louis sich gewünscht hat, einmal vor Publikum zu spielen. Bisher stand ihn immer seine Unsicherheit im Weg, es ist schön zu sehen, dass Harry ihm diese wenigstens zum Teil nehmen konnte.
Louis sieht seine Mutter mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
Wieso hat sie ihm zugezwinkert? Und dieses Lächeln von ihr... Louis kennt dieses Lächeln nur zu gut von dem Moment, als Lottie Jay ihren Freund vorgestellt hat. Wieso schaut seine Mutter ihn jetzt aber so an. Sie denkt doch nicht- oh nein.
Louis greift ohne ein weiteres Wort nach Harrys Handgelenk und zieht diesen hinter sich die Treppe hoch.
Er hat nicht wirklich nachgedacht, sobald er in einer unangenehmen Situation ist, setzt sein Fluchtinstinkt ein und er setzt alles daran von dem Ort wegzukommen, an dem er sich dann befindet.
Vor seine Türe bleibt er schließlich stehen und lässt Harrys Handgelenk mit einem entschuldigenden Blick los.
Louis zögert eindeutig zu lang, bevor er schließlich seine Zimmertüre öffnet und Harry somit zutritt zu seinem intimsten Ort gewährt. Louis' Meinung nach sind nicht die Augen das Tor zur Seele sondern die Zimmertüre. In diesem Zimmer befinden sich so viele Geheimnisse von Louis, die auch hoffentlich niemals diesen Ort hier verlassen werden. Allein schon sein Tagebu- hat er das überhaupt aufgeräumt oder liegt es immernoch auf seinem Schreibtisch?
Louis hat keine Zeit mehr weiter über sein Tagebuch nachzudenken, da Harry jetzt sein Zimmer betritt und Louis' gespannt den Atem anhält.
Louis' Zimmer ist nicht wirklich das schönste oder größte, aber er hat es selbst eingerichtet und sogar gestrichen. Er ist wirklich stolz darauf, vor allem auf seine Wand an der sein Sofa steht. Er hat verschiedene Textstellen aus Lieder, die ihm etwas bedeuten, in verschiedenen Farben an seine Wand geschrieben. Zusammen ergeben sie einen riesigen Regenbogen und genau der ist es auch, der Harry als erstes auffällt.
"Wow, hast du das allein gemacht?" ,fragt Harry beeindruckt, als er näher an die Wand herantritt. Louis beginnt leicht zu Lächeln. Harry gefällt es.
"Ja hab ich, dass sind alles Sätze aus Liedern, die mir etwas bedeuten oder die ich mit einem wichtigen Ereignis verbinde" ,erklärt Louis nun fast schon stolz, was Harry nicht entgeht, weshalb er ihn glücklich anlächelt. "Bei mir ist das so ähnlich, allerdings verbinde ich die Lieder eher mit Menschen. Egal ob anhand des Titels oder einer Textstelle" ,meint Harry lächelnd und ist froh so etwas wie eine Gemeinsamkeit mit Louis gefunden zu haben. Louis' Augen strahlen förmlich als er das erfährt. Vielleicht ist er doch nicht seltsam oder zumindest ist Harry dann mit ihm seltsam.
"Das ist interessant, was verbindest du mit Niall?" ,fragt Louis neugierig.
Harry grinst breit bevor er ihm antwortet. "Das ist einfach, The lazy song von Bruno Mars. Bei Zayn, ein anderer Freund von mir, ist es I wish you liked boys. Er hat einen Crush auf Liam. Dieser Ist allerdings schwer von Begriff, weil er zur Zeit mit seinen eigenen Problemen beschäftigt ist. Bei Liam ist es Save Myself von Ed Sheeran." Harrys Stimme wird augenblicklich sanfter, als er über seine Freunde spricht. So etwas macht man nur, wenn die Personen einem viel bedeutet. Louis lächelt leicht. Er freut sich für Harry, dass dieser so gute Freunde hat.
"Und welches Lied hast du für mich im Kopf?" ,fragt Louis grinsend und schafft es doch tatsächlich, dass sich Harrys Wangen erröten.
"Ocean eyes von Billie Eilish."
"Oh."
Louis weiß nicht so wirklich was er erwartet hatte, aber definitiv nicht diesen Titel. Harry scheint seine Augen zu mögen. War das ein indirektes Kompliment? Ach Schwachsinn. Louis schüttelt seinen Kopf. Wahrscheinlich gab es einfach nichts Interessanteres an ihm als seine Augen. Das wird es sein.
Harry räuspert sich.
"Hast du etwas neues dazugeschrieben? Ich frag nur, weil da noch die grüne Farbe steht" ,versucht er jetzt etwas ungeschickt das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.
"Oh eh ja, das hier ist neu" ,meint Louis und versucht sich nichts anmerken zu lassen, als er auf die Lyrics zeigt. Insgeheim hofft Louis, dass Harry versteht, dass er die Textstelle für ihn dort hingeschrieben hat. Extra mit grün. Es hat ihn an Harrys Augenfarbe erinnert, der einzige Unterschied ist, dass die grüne Farbe nicht dieses Strahlen hat, was Louis immer zum Lächeln bringt.
Louis seufzt.
Niemals im Leben wird Harry es verstehen. Wie auch?
Der Wuschelkopf sieht etwas deprimiert auf seine eigene Schrift.
Just a little bit of your heart is all I'm asking for
Louis denkt sofort wieder zurück an den Moment, an dem sie zum ersten Mal Augenkontakt hatten. Es war einfach unbeschreiblich. Den ganzen restlichen Tag konnte Louis nicht mehr zur Ruhe kommen, er war immer noch voller Adrenalin. Harry hatte ihn wahrgenommen.
Louis lächelt leicht bei der Erinnerung und sieht zu Harry, der die Wörter mit einem Stirnrunzeln betrachtet. Der Kleine würde zu gern wissen, was Harry gerade denkt.
"Louis?"
Angesprocher erwidert unsicher den Blick des Lockenkopfes. "Ja?"
"Darf ich dir dazu eine Frage stellen oder ist dir das zu privat?" ,fragt Harry vorsichtig und bringt damit Louis' Herz zum Schmelzen. Louis findet ihn doch ohnehin schon so perfekt, warum muss er jetzt auch noch so respektvoll sein und ihn auch noch nach seinem Einverständnis fragen, bevor er ihm eine persönliche Frage stellt. Harry ist so darauf bedacht, dass sich andere in seiner Nähe wohl fühlen. Es erwärmt Louis' Herz.
"Du kannst."
Harry nickt leicht, seine Stirn zieht immernoch eine Denkfalte, wahrscheinlich überlegt er sich gerade wie die Frage am besten formuliert.
"Du meintest ja, dass du manche Titel oder Textstellen mit einem besonderen Erlebnis verbindest. Ist das so eine?"
"Ja."
Harry sieht ihn zuerst etwas überrascht an. Vermutlich hat er nicht mit so einer klaren Antwort gerechnet. Louis kann es ihm nicht verübeln, normalerweise verhält er sich eher schüchtern und unsicher. Dieser Charakterwechsel ist eindeutig auf sein Zimmer zu schieben. Louis fühlt sich hier sicher und geborgen. Hier braucht er sich vor Niemanden verstecken oder besser gesagt vor keinem Urteil.
"Bist du verliebt Louis?" ,fragt Harry mit belegter Stimme und sieht etwas traurig auf die grüne Schrift.
"Ja, aber daraus wird sowieso nichts" ,antwortet Louis mit schwerem Herzen und lässt seinen Blick starr auf der Wand. Er kann Harry jetzt nicht ansehen.
"Woher willst du das wissen?"
Jetzt dreht Louis doch seinen Kopf und sieht Harry mit einem Stirnrunzeln an. Louis überlegt einen Moment, bevor er dem Lockenkopf antwortet und wieder nach vorne schaut.
"Er ist viel zu perfekt für mich."
"Also wenn er dich so fühlen lässt, ist er bestimmt nicht der Richtige Louis" ,meint Harry aufbauend und legt sanft seine linke Hand auf Louis' oberen Rücken.
"Er kann nichts dafür Harry, er weiß nichts von meinen Gefühlen und wirklich kennen tun wir uns auch nicht."
Louis seufzt.
Manchmal wünscht er sich, dass er gut mit anderen klar kommen würde und kein Problem hat mit Fremden zu sprechen.
Es ist doch scheiße unsicher zu sein.
"Dann solltest du es ihm sagen Lou, nicht, dass du es später einmal bereust."
Louis wundert sich zuerst über das 'Lou', bevor ihm auffällt, dass Harry nichts dazu gesagt hat, als Louis meinte er sei in einen Jungen verliebt. Harry hat es nicht Hinterfragt als Louis über einen Er geredet hat, Harry hat es einfach so hingenommen und hat kein großes Ding darauß gemacht. Der Lockenkopf hat das Thema genauso behandelt, wie Louis es sich schon seit seinem ersten Outing gewünscht hat.
Harry ist wirklich perfekt und so fürsorglich und rücksichtsvoll und- zu gut für Louis.
"Er will sowieso nichts von mir" ,murmelt Louis missmutig und senkt den Blick etwas.
"Woher willst du das wissen?"
"Ich weiß es einfach. Ich bin uninteressant, warum sollte er Interesse an mir haben?" ,fragt Louis ehrlich überzeugt von seiner Ansicht. Louis ist langweilig. Er wüsste nicht, warum er überhaupt von irgendwem die Aufmerksamkeit bekommen sollte.
"Ich finde dich sehr interessant" ,meint Harry jetzt und sieht mit einem leichten Lächeln in Louis' Augen.
"Das sagst du jetzt nur so" ,tut Louis Harrys ernstgemeinte Aussage ab, doch Harry bleibt dabei.
"Stimmt nicht, ich finde es zum Beispiel sehr interessant, dass du wie ausgewechselt bist seit wir dein Zimmer betreten haben oder wenn es um Musik geht. Musik scheint irgendetwas mit dir zu machen. Sie hilft dir. Das macht dich in meinen Augen interessant, weil es mir genauso geht. Singen, Songs schreiben oder einfach nur meinen Lieblingssängern zuhören nimmt einen sehr großen Teil meines Lebens ein. Ich habe bisher keinen getroffen dem es so ähnlich geht, bis auf dich jetzt."
Harry lächelt leicht, als er das sagt. Dieses kleine Lächeln erwidert Louis mit einem kribbeligen Gefühl im Bauch. Der Wuschelkopf schiebt dieses Gefühl erstmal beiseite, da er weiß, was es bedeutet, sich aber nicht damit auseinandersetzen möchte.
"Ich fühle mich in meinem Zimmer geborgen und keinem Urteil ausgesetzt. Hier kann ich sein wer ich will und nach meinen Vorstellungen leben ohne dass mich Jemand schief ansieht. Es sind meine Vier Wände, mein Freiraum, ein Ort voller unbegrenzter Möglichkeiten- jedenfalls aus meiner Sicht. Ich lasse hier auch nur Personen rein, denen ich wirklich vertraue. Für mich ist es etwas sehr persönliches Jemanden in mein Zimmer zu lassen, es ist als würde ich die Person in meine Seele blicken lassen" ,verfällt Louis ins Erklären und ist schon wieder so sehr in seiner eigenen Welt, dass er schon gar nicht mehr mitbekommt wie schamlos ehrlich er gerade zu Harry ist. Louis redet einfach drauflos, etwas, was selbst in seinem Zimmer für ihn ungewöhnlich ist. Er denkt nicht über jedes einzelne Wort nach, sondern redet komplett frei nach Schnauze.
Harry steht nur daneben und mustert ihn lächelnd.
Wer hätte gedacht, dass Ocean so gesprächig sein kann? Harry findet es niedlich.
"Und naja, wenn es um Musik geht, fühle ich mich eben sicher. Ich spiele schon seit Kindertagen Gitarre und mit Zwölf haben wir damals die ersten Lieder zusammen geschrieben." Louis kichert etwas bei dieser Erinnerung, doch Harry kräuselt die Stirn.
Wir?
"Wen meinst du mit wir?" ,fragt Harry neugierig und bringt Louis damit von seiner kuschelig warmen Erinnerung weg zu der harten und kalten Realität.
Er seufzt.
"Meinen Vater und mich."
Louis' Blick wird trüb, seine Körperhaltung sackt zusammen und sein Blick ist haltlos. Die Erinnerung an ihn ist jedesmal aufs neue schmerzhaft.
Harry merkt, dass es ein sehr sensibles Thema ist und will nicht weiter nachfragen. Stattdessen zieht er Louis vorsichtig in eine sanfte Umarmung. Der Wuschelkopf geht auf diese tatsächlich ein und lehnt sich beinahe schon erschöpft gegen den größeren Körper, der ihn beschützend umschlingt.
"Er hat uns vor vier Jahren verlassen, für eine Siebzehnjährige. Als er gegangen ist hab ich mich von allen abgeschottet und naja das Ergebnis kann man heutzutage ziemlich gut sehen. Ich sollte sauer auf ihn sein, aber irgendwie fällt es mir schwer. Er ist trotzdem noch mein Vater, auch wenn er ein komplettes Arschloch ist. Er war nicht immer so Harry und ich will mir deshalb nicht meine schönen Erinnerungen mit ihm zerstören lassen. Immerhin habe ich die Liebe zur Musik von ihm. Er hat mir alles beigebracht, ich-"
Louis unterbricht sich selbst mit einem zittrigen Einatmer. Die Tränen laufen ihm längst über das Gesicht. Manche werden von Harrys Shirt aufgesaugt, andere tropfen auf seine Armbeuge oder fallen zu Boden. Harry fängt langsam an eine beruhigende Melodie vor sich hinzusummen und hält Louis einfach nur.
Außer Harrys Summen und Louis' kleinen Aufschluchzern ist nichts im Raum zu hören.
Nachdem Louis sich einigermaßen beruhigt hat, drückt er sich langsam von Harry weg. Dieser lässt ihn gehen, sieht ihn aber besorgt an, als Louis den Kopf nicht hebt. Er sieht starr auf den Boden.
"Sorry" ,nuschelt der Kleinere jetzt.
Harry legt seine Hand auf Louis' rechte Schulter und drückt sanft zu. Louis schaut deshalb leicht auf. Harry lächelt ihn aufrichtig an.
"Du brauchst dich für gar nichts zu entschuldigen. Ich bin dankbar dafür, dass du dich mir anvertraut hast."
Louis schnieft leicht, während er im Gedanken etwas nickt.
Gedankenverloren sieht der Kleinere an seine bemalte Wand. Harry verfolgt dessen Blick, als ihm eine Idee kommt.
"Louis?"
Die blauen Augen liegen augenblicklich wieder auf dem Lockenkopf.
"Wann war denn das letzte mal, dass du einen Song geschrieben hast?" ,fragt Harry weiter und wartet geduldig auf Louis' Antwort. Falls Louis' immernoch an Songs schreiben sollte, hätte er eine Idee.
"Nicht lang her, warum fragst du?"
"Was hälst du davon, wenn wir zusammen ein Lied schreiben und am Freitag dann mit diesem auftreten?"
Louis ist nicht abgeneigt von der Idee. Ganz und gar nicht, aber da gibt es nur ein Problem...
"Das Schulfest ist nächsten Freitag. Wir haben nicht mal mehr eine Woche. Glaubst du wirklich wir schaffen das?" ,fragt Louis etwas skeptisch. Er ist immernoch etwas durcheinander. Seine Gefühle spielen immernoch verrückt und das Harry in so lieb anlächelt hilft ihm nun wirklich nicht dabei, logisch zu denken. Allgemein wird denken zu einer unmöglichen Aufgabe für Louis, sobald ein gewisser Lockenkopf seinen Weg kreuzt.
"Ich denke wir können alles zusammen schaffen" ,erwidert Harry mit einem breiten Lächeln und wischt somit alle Bedenken von Louis beiseite.
Wenn Harry sagt, dass sie es schaffen, schaffen sie es.
Louis vertraut ihm.
Vermutlich zu viel.
《♡》
Die zwei Jungs tauchen so sehr in ihre eigene Welt ab, dass sie gar nicht mehr mitbekommen, dass es schon längst an der Zeit für Harry wäre, zu gehen. Irgendwann klopft Jay vorsichtig an die Zimmertür ihres Sohnes und holt beide damit aus ihrer eigenen Welt in die Realität zurück. Da es mittlerweile schon ziemlich spät ist, schlägt Jay vor, dass Harry heute hier schlafen kann. Jedenfalls wenn seine Mutter das auch erlaubt.
Anne hat zugestimmt, nachdem Harry ihr versprochen hat, dass er dafür den Rasen mäht.
Nachdem Telefonat hat Jay die zwei Jungs ins Badezimmer geschickt, damit diese ihre Zähne putzen, während sie eine Matratze in Louis' Zimmer schleift. Sie überzieht diese frisch und holt für Harry auch noch frische Bettwäsche. Als sie fertig ist, will sie das Zimmer schon wieder verlassen, doch bevor sie geht, betrachtet sie nochmal das Bild vor sich.
Der Anblick von einer zweiten Matratze in Louis' Zimmer ist schon sehr lange her. Eine Zeit lang dachte Jay sie würde dieses Bild nie wieder zu Gesicht bekommen. Louis hat ihr das Gegenteil bewisen.
Jay könnte nicht glücklicher sein.
Sie zieht hinter sich die Türe zu und will die Treppe runter laufen, als sie aus dem Badezimmer ein Kichern hören kann. Lächelnd sieht sie zu dem Zimmer. Die Türe steht leicht offen, ein kleiner Lichtkegel erfüllt den dunklen Flur und es ist immer wieder ein Kichern zu hören, was sie eindeutig ihrem Jungen zuordnen kann.
Mit einem warmen Gefühl in der Brust wendet Jay den Blick ab und läuft nach unten ins Wohnzimmer.
Es ist lange her, dass sie ihn so glücklich gesehen hat.
Harry tut ihm gut.
《♡》
Nachdem Harry auch noch den ganzen Sonntag bei Louis geblieben ist, um an ihrem Song weiterschreiben, kommt schließlich am Abend das unausweichliche.
Harry muss gehen.
Louis beobachtet Harry missmutig, als dieser seine Sachen zusammenpackt.
"Ich finde, wir sollten uns ab heute jeden Tag wenigstens für eine Stunde treffen. Immerhin bleibt uns nicht mehr viel Zeit bis Freitag und unserem Lied fehlt noch der Feinschliff" ,meint Harry, während er sich seinen Rucksack über die Schultern hängt.
Louis nickt zustimmend.
Warum sollte er auch verneinen? Immerhin hat er dadurch so die Chance mehr mit Harry zu reden. Noch vor einer Woche wollte er verhindern, dass sie miteinander sprechen. Einfach nur, weil Louis zu große Angst davor hatte, dass Harry ihn nicht mag sobald sie miteinander sprechen. Aber dieses Wochenende hat ihm all seine Zweifel genommen und er ist Harry gegenüber schon ziemlich offen. Louis ist selbst überrascht, normalerweise vertraut er Niemandem so schnell.
Er fühlt sich wohl bei Harry, fühlt sich verstanden und auch geschätzt. Letzteres ist ein altes Gefühl für ihn, welches Louis schon lang nicht mehr gefühlt hat. Niemand hat sich über seine Anwesenheit gefreut oder sie wertgeschätzt, abgesehen von Lottie, Fizzy und Jay.
"Ich würde vorschlagen wir tauschen Handynummern aus und sprechen kurzfristig ab, wo wir uns treffen."
Louis nickt leicht, während er nach seinem Handy greift und es Harry gibt, damit dieser sich einspeichert.
Harry runzelt die Stirn, als er auf Louis' Kontakte geht und nur drei Nummern vorfindet.
Fizzy, Lots und Mum.
"Was ist?" ,fragt Louis als er Harrys Blick bemerkt.
"Naja also da sind bisher nur drei Kontakte..." Harry lässt den Satz unvollendet im Raum stehen.
"Was hast du erwartet Harry? Ich hab keine Freunde" ,entgegnet Louis mit relativ gefasster Stimme, welche seine eigentliche Betroffenheit überspielen soll.
Harry sieht Louis ein paar Sekunden einfach nur an, bevor er den Blick senkt und seine Nummer eingibt.
Er reicht Louis sein Handy und lächelt leicht dabei.
"Jetzt hast du einen."
《♡》
Harry
Sitzt du immer allein?
13:33
Louis sieht von seinem Handy auf und schaut sich in der Mensa nach dem Lockenkopf um. Es dauert nicht lang, bis er mit ihm Augenkontakt hat und sich ein Lächeln auf seine Lippen schleicht. Der Wuschelkopf erwiedert es leicht.
Louis
Ja
13:34
Es dauert nichtmal 5 Sekunden bis Louis schon eine neue Nachricht bekommt.
Harry
Du kannst dich gern auch zu uns setzten. Liam, Niall und Zayn haben bestimmt nichts dagegen :3
13:34
Louis sieht mit pochendem Herzen zu Harry, welcher jetzt einen Schmollmund zieht. Der Wuschelkopf würde nur zu gern mit ihm seine Pause verbringen, allerdings verspürt er schon einen leichten Anflug von Panik, wenn er nur daran denkt mit drei sogesehenen Fremden am Tisch zu sitzen. Ihn setzt es zu sehr unter Druck.
Louis kann das nicht.
Louis
Ich würde wirklich gern Harry, aber ich würde mich unwohl fühlen mit so vielen Menschen an einem Tisch :/
13:36
Louis legt sein Handy beiseite und beginnt zu essen. Sein Handy vibriert nicht mehr, weshalb er denkt, dass das Thema auch für Harry beendet ist.
Tja, da kennt er Harry allerdings noch nicht gut genug.
Louis schreckt aus seiner gelangweilten Haltung hoch, als sich plötzlich Jemand neben ihn setzt. Bei dieser Person handelt es sich natürlich um niemand geringeren als Harry selbst.
"Was machst du hier? Warum sitzt du nicht bei deinen Freunden?" ,fragt Louis verständnislos.
"Ich sitz doch gerade bei einem" ,meint Harry unbekümmert und fängt wieder an zu essen. Louis sieht ihn noch einen Moment ungläubig an, bevor er schließlich unsicher lächelt. Harry erwidert dieses Lächeln mit vollem Mund, was Louis zum Auflachen bringt.
Harry hat ein gutes Herz, das beweist er Louis mit jedem Atemzug. Vermutlich schafft es Louis deshalb ihm so leicht zu vertrauen.
《♡》
"Seht ihr das was ich sehe?"
"Verschwommene Menschen? Nein ich denke nicht Niall."
Niall verdreht genervt seine Augen und box Liam gegen den Arm. Der Ire hat heute seine Kontaktlinsen vergessen und Liam hat nichts besseres zu tun, als ihn ständig daran zu erinnern.
"So schlecht sind meine Augen nicht du Arsch. Ich spreche von Harry und diesem Ocean" ,meint Niall und lässt den Blick starr auf den beiden Turteltauben nur drei Tische weiter von ihnen. Niall ist sich sicher, da bahnt sich etwas an.
"Wie oft muss ich eigentlich noch sagen, dass er Louis heißt?" ,fragt Zayn etwas genervt, doch auch das ignoriert der Ire geflissentlich.
"Seht ihr nicht wie süß die miteinander umgehen?"
"Nein, denn im Gegensatz zu dir habe ich keine Charakterzüge von einem Stalker."
"Doppel Arsch" ,murmelt Niall beleidigt und verschränkt seine Arme vor der Brust, was etwas steif aussieht, weil sein einer Arm immer noch eingegipst ist.
"Ich ärgere dich doch nur Nialler. Natürlich sehe ich wie die beiden miteinander umgehen und das alles haben sie nur dir und deinem gebrochenen Arm zu verdanken."
"Tja da würd ich mir glatt noch meinen anderen Arm brechen, wenn dafür noch zwei andere Personen zusammenkommen würden."
Niall sieht Liam mit einem vielsagenden Blick an, weshalb dieser mit angespannter Körperhaltung zu Zayn sieht. Dieser sieht ihn ebenso verkrampft an.
Und Niall?
Niall sitzt zwischen ihnen und fragt sich wie er es nur fertig bringen könnte, dass seine beiden Freunde zusammenkommen.
Aber alles was ihm diesbezüglich einfällt, ist gesetzlich verboten.
Niall seufzt.
Das Leben ist unfair.
《♡》
Mittlerweile ist schon Mittwoch. Ihr gemeinsames Lied ist nahezu fertig. Harry verschiebt hier und da noch etwas oder streicht manche Wörter komplett. Der Lockenkopf möchte, dass es perfekt wird.
Heute haben sie sich zum ersten mal in Harrys Zimmer getroffen.
Es ist groß, aufgeräumt und doch wirkt es irgendwie chaotisch, da Harry sehr viel an seinen Wänden hängen hat. Unter anderem eine große Regenbogenflage, die über dem Kopfende seines Bettes thront. Louis hat ihn darauf angesprochen und Harry meinte daraufhin, dass er auch schwul sei. Louis musste sich wirklich beherrschen um keinen Freudesschrei loszulassen.
Harry hat ein riesiges Bett auf dem sie es sich jetzt beide bequem gemacht haben. Harry liegt bäuchlings mit einem Stift zwischen den Zähnen und einen Block vor sich ausgebreitet. Louis hingegen hat sich an einem der Bettpfosten angelehnt, die Augen geschlossen und spielt auf der Gitarre immer wieder das Lied durch, um Harry zu helfen. Bei einer Stelle sind sie sich noch nicht einig was dort hinkommen soll, weshalb Louis diese jetzt immer wieder spielen soll. Louis summt leise mit und lenkt Harry dadurch etwas ab.
Harry versinkt im Gedanken, während er Louis lauscht.
"Warum singst du eigentlich nicht mit?" ,fragt Harry aus heiterem Himmel. Louis stoppt sein Spiel augenblicklich und öffnet seine Augen.
"Weil ich es nicht kann" ,antwortet Louis schlicht, doch Harry gibt sich mit so einer Antwort nicht zufrieden.
"Das glaub ich dir erst, wenn ich es selbst gehört habe."
Auf Harrys Satz folgt ein stummes Blickduell dem Louis schließlich seufzend nachgibt. Er schließt wieder seine Augen, spielt die Melodie und singt ihr selbstgeschriebenes Lied.
Harrys Lächeln wird immer breiter, bis Louis an der Stelle angekommen ist, an der Textlich immer noch ein Loch ist. Jedenfalls sollte da eins sein, doch als Louis es singt, ist da kein Loch mehr.
"Warte, was hast du grad gesungen?" ,unterbricht ihn Harry aufgeregt.
Irritiert öffnet Louis seine Augen. Er war gerade so sehr ins Singen vertieft.
"And it's only for the brave?" ,wiederholt Louis unsicher. "Das hab ich aber einfach nur so gesungen, damit ich einen Lückenfüller hab" ,hängt Louis noch schnell hinten dran um seine eigene Idee schlecht zu machen.
"Nein nein, das ist perfekt! Sehr gut Lou!" ,wirft Harry stattdessen begeistert dazwischen und schreibt schnell die fehlenden Wörter an die richtige Stelle.
"Wir sind fertig!"
Harry kniet mittlerweile und wirft vor Freude beide Arme in die Luft.
"Ich hab doch gesagt, dass wirs schaffen" ,freut sich der Lockenkopf immer weiter und versucht Louis zu umarmen. Dieser lässt lachend seine Gitarre zu Boden gleiten und erwidert die Umarmung.
"Ich hab nie daran gezweifelt" ,entgegnet Louis grinsend, weshalb Harry seinen Kopf anhebt um daraufhin etwas zu erwidern. Doch sobald er den Kopf angehoben hat, vergeht ihm das Grinsen. Es war definitiv nicht geplant, dass sie sich so nah sind. Mit großen Augen sieht Harry in Louis' blaue, die intensiv den Blick erwiedern. "Oh eh sorry" ,sagt Harry schließlich als er sich wieder gefangen hat und von Louis aufstehen will. Doch eine Hand, welche sich behutsam an seinen Nacken legt, hindert ihn daran.
Harry stockt in der Bewegung und sieht Louis überrascht an.
Dieser sieht ihn wie paralysiert an, während er Harry am Nacken immer näher zu sich zieht. Ihre Nasenspitzen berühren sich, als Harry das letzte mal einen Blick auf den Ozean werfen kann, bevor sich dieser vor ihm verschließt.
Louis' andere Hand liegt mittlerweile an Harrys Wange, als dieser jetzt auch seine Augen schließt und sich einfach treiben lässt.
Hauchdünn berühren sich ihre Lippen, als Louis seine Lippen zu bewegen beginnt. Zuerst ganz sachte und vorsichtig, nachdem er spürt, dass Harry erwidert, wird er zunehmend sicherer.
Es ist Louis' erster Kuss, dementsprechend geht es für ihn nicht primär darum, wie der Kuss war, sondern viel mehr darum, mit wem er ihn geteilt hat und in dieser Hinsicht hätte Louis keinen besseren ersten Kuss haben können. Dieses Kribbeln was durch seinen ganzen Körper fließt, während und kurz nach dem Kuss, ist einfach atemberaubend. Louis steht förmlich unter Strom nachdem sich ihre Lippen voneinander trennen und sie sich wieder in die Augen sehen.
Zuerst ist Louis unsicher.
Was wenn Harry es gar nicht wollte?
Doch dann lächelt Harry sein typisches Harry Lächeln und alle Zweifel sind wie weggefegt.
《♡》
Am nächsten Tag läuft Harry gut gelaunt neben Louis her und erzählt ihm irgendeine lustige Geschichte aus seiner Kindheit. Louis grinst breit, während er Harry zuhört und die Blicke der umstehenden Schüler gar nicht bemerkt. Harry ist das Zentrum seiner Aufmerksamkeit. Die Art wie er spricht, wie er selbst schon beim erzählen lacht, wie er diese Geschichte mit solch eine Begeisterung erzählt, dass man meinen könnte, er hätte irgendwas gewonnen; All das macht ihn einfach nur niedlich in Louis Augen. Dazu noch das süße Lächeln mit den Grübchen und Louis kann ihm nun wirklich nichts mehr ausschlagen.
Er ist gern in Harrys Gesellschaft. Mit ihm ist es immer lustig, er lenkt ihn von seinen Unsicherheiten ab und beschützt ihn in einer Art auch. Louis fühlt sich wohl und geborgen bei dem Größeren.
Etwas was er außerhalb seines Zimmers normalerweise nicht fühlt.
"Ey was hälst du eigentlich davon dich heute mit mir zu Liam, Zayn und Niall zu setzen? Ich weiß du meinstest am Montag noch, dass-"
"Gern" ,unterbricht Louis ihn mit einem kleinen Lächeln, welches sich schlagartig vergrößert, als er Harrys überraschten Blick begegnet. Harry ist so süß, wenn man ihn überrumpelt. Man sieht ihm jedesmal an, dass er zuerst nicht weiß wie er reagieren soll, weshalb er irgendein Gesicht zieht, was Louis natürlich auch wieder als süß empfindet.
"Was hat dich umgestimmt?" ,fragt Harry interessiert, sobald sie wieder weiterlaufen.
Harry ist bei Louis' Antwort stehen geblieben.
Wenn Louis ehrlich wäre, würde er jetzt mit einem einfachen "Du" antworten. Mit einem Schmunzeln entscheidet er sich lieber für eine andere Antwort.
"Du hast mir so viele Geschichten über Niall erzählt, dass ich neugierig bin ob er wirklich so verrückt ist, wie du immer sagst."
"Oh glaub mir, das ist er."
《♡》
"Leute sie laufen zu uns. Er hat einen Arm um seine Schultern gelegt. Sie lächeln sich an. Ocean kichert. Ahhh. Leute die kommen her, sie sind glei-"
"Niall hör auf jeden Schritt von ihnen zu kommentieren. Ich habe selbst Augen" ,unterbricht Liam augenrollend den Iren, der sich dadurch aber nicht die Laune vermiesen lässt und immer noch breit grinsend darauf wartet, dass Harry und Louis bei ihnen am Tisch ankommen.
"Hiiii" ,begrüßt Niall die beiden freudig und rutscht von Liam weg um Platz für die zwei zu machen.
"Hey Leute, das ist Louis" ,stellt Harry den Kleineren neben sich vor. Louis ist schlagartig froh, dass Harry ihn im Moment im Arm hält. Ohne den Körperkontakt würde er diese Situation wohl nicht heil überstehen.
"Das sind Niall, Zayn und Liam" ,stellt Harry nun seine drei besten Freunde nach der Reihe vor und zeigt auf jeden einzelnen. Alle heben zur Begrüßung kurz die Hand und lächeln Louis herzlich an.
Der Wuschelkopf fühlt sich schon etwas wohler und setzt sich neben Niall. Irgendwie hat er bei diesem das beste Gefühl.
Harry setzt sich zwischen Liam und Louis und stellt erleichtert fest, dass Niall Louis gleich in ein Gespräch verwickelt. Harry lächelt zufrieden, als er Louis lachen hört.
"Ihr seid gerade rechtzeitig gekommen, Niall wollte uns vor wenigen Minuten endlich erzählen, warum er sich den Arm gebrochen hat" ,wirft Liam in die Runde und lenkt somit ein Gespräch in der Gruppe ein. Alle sehen erwartungsvoll zu dem Iren. Dieser hat nämlich bisher immer ein Geheimnis daraus gemacht.
Es muss ihm bestimmt auf richtig dummer Weise passiert sein.
"Danke fürs erinnern." Niall wirft Liam einen Blick zu, der alles andere als dankbar aussieht.
"Ich war am Wochenende allein Zuhause" ,fängt der Ire trotzdem an zu erzählen und bringt allein schon mit diesem Satz Harry zum Lachen.
Niall hat in der Vergangenheit schon öfter etwas angestellt und meistens genau dann, wenn seine Eltern ihn für das Wochende allein gelassen haben. Harry versteht wirklich nicht, wie seine Eltern ihm trotzdem jedesmal aufs neue das Haus anvertrauen. Immer ist mindestens eine Sache kaputt.
"Jedenfalls hätte ich ja in einer Woche meine Fahrprüfung gehabt, jetzt natürlich nicht mehr, und ich hatte etwas Angst vor dem Ausparken. Meine Eltern waren nicht da, Dads Wagen stand in der Garage und die Schlüssel hingen am Schlüsselbrett. Wie hätte ich da widerstehen können?"
"Oh Gott Niall! Warum?"
Liam ist fassungslos. Er hätte seinem besten Freund schon ein wenig mehr Intelligenz zugetraut.
"Weil ich mich nunmal zu dummen Dingen verleiten lassen, wenn ich alleine bin. Jedenfalls bin ich eingestiegen und rückwärts aus der Garage gefahren. Ganz langsam und vorsichtig und... voll gegen den Zaun von unseren Nachbarn."
"Wie konntest du dir dabei den Arm brechen?" ,fragt Zayn Stirnrunzelnd nach.
"Das kommt jetzt Zaynie. Ich bin dann natürlich ausgestiegen um nachzusehen, was passiert ist. Dabei habe ich den Pfosten übersehen, der beim Zusammenstoß umgefallen ist, und bin an diesem hängen geblieben. Ich hab das Gleichgewicht verloren und bin ziemlich ungünstig auf meinen Arm geflogen."
Harry verzieht mitleidig das Gesicht. Er fühlt Nialls Schmerz. Harry würde lügen, wenn er sagen würde, dass ihm das nicht auch schonmal passiert ist.
"Wie bist du ins Krankenhaus gekommen?" ,fragt Louis schmunzelnd. Nialls Art lässt ihn wohler fühlen, weshalb er sich auch getraut hat etwas zu sagen.
"Meine Nachbarin hat es gesehen und mich gefahren. Ey ich sags euch, so unangenehm wie bei dieser Fahrt, hab ich mich noch nie gefühlt. Kurzzeitig dachte ich sogar, dass sie mich umbringen will. Ihr Blick war ungefähr so" ,erzählt Niall lachend und versucht am Ende den Blick seiner Nachbarin nachzustellen. Der Ire scheitert kläglich und zieht stattdessen eine hässliche Fraze, die alle am Tisch zum Lachen bringt.
Harry sieht mit einem breiten Grinsen zu Louis ,als dieser es nicht mehr schafft sich zu beruhigen. Den Lockenkopf freut es zu sehen, dass Louis seine Schüchternheit bei Harrys Freunden ablegen konnte.
《♡》
"Nervös?"
Harry sieht zu Louis runter der neben ihm steht. Er lächelt ihn leicht an.
"Sehr" ,antwortet Louis deutlich nervös und sieht sich um. Sie stehen hinter der Bühne und warten darauf, dass sie auf diese gebeten werden. Der Wuschelkopf umklammert seine Gitarre mit einem eisernen Griff. Der Freitag ist schneller gekommen als ihm lieb ist.
"Brauchst du nicht. Das ist jetzt vermutlich leicht gesagt von mir, da ich schon oft aufgetreten bin, aber genieß es Louis. Es wird schneller wieder vorbei sein, als es dir lieb ist. Versuch jede Sekunde zu genießen, der erste Auftritt ist immer etwas ganz besonderes" ,redet Harry ihm gut zu und legt einen Arm um die Schultern des Kleineren. Während Herr Ertel ihren Auftritt ansagt, beugt sich Harry zu ihm runter.
"Du weißt, dass du mitsingen kannst, wenn du willst. Deine Stimme ist wirklich einzigartig und verdient es gehört zu werden" ,flüstert der Lockenkopf Louis zu, bevor er ihm zweimal sanft auf den Rücken klopft und ihn vorsichtig nach vorne schiebt, damit Louis die Bühne vor ihm betritt.
Seine Schritt sind zunächst unsicher und vorsichtig, als er die vielen Menschen vor der Bühne sieht, doch als Harry wieder neben ihm auftaucht, ihn anlächelt und seine Hand wieder auf Louis' Rücken platziert, verfestigen sich seine Schritte. Louis nimmt auf den Hocker in der Mitte der Bühne platz und schaut zuerst etwas irritiert auf die zwei Mikrofone vor ihm. Eigentlich war nur eins bei ihm geplant, für seine Gitarre eben, bei dem zweiten hatte bestimmt Harry seine Finger mit ihm Spiel. Er will wirklich, dass Louis mitsingt.
Louis hatte das nur für eine freundliche Geste gehalten.
Harry lächelt ihm zu und nach einem kleinen Nicken, fängt Louis an die ersten Töne von ihrem selbstgeschriebenen Lied zu spielen. Als Harry anfängt zu singen, hat Louis nur noch Augen für ihn. Klar, er hat Harry schon öfter singen hören, aber es ist jedesmal aufs neue faszinierend.
Während Harry singt, denkt Louis über die letzte Zeit nach. Durch Harry hat sich sehr vieles in seinem Leben geändert. Irgendwie hat er sich jetzt schon so sehr an die Gesellschaft des Lockenkopfes gewöhnt, dass er Angst hat, ihn zu verlieren. Was wenn Harry nur so nett war, damit Louis seine Meinung nicht ändert und weiterhin mit ihm auftritt? Was wenn der Kuss gar nichts für Harry bedeutet hat, sondern nur ein Hilfsmittel war, damit Louis ihm noch mehr verfällt? Was ist, wenn das was sie haben, nach dem Auftritt vorbei ist? Louis' Selbstzweifel finden ihren Weg zurück in dessen Gedanken und lassen den Jungen alles in Frage stellen, was er die letzte Woche erlebt hat.
Wenn das hier wirklich ihr letzter gemeinsamer Moment sein soll, dann wird Louis ihn genießen.
Er wird singen.
Gut die Hälfte des Liedes ist schon vorbei, als Louis sich dazu entschließt bei "If the truth tell" einzusteigen.
Louis bemerkt im Augenwinkel wie Harry zuerst überrascht ist, dann aber mit einem breiten Lächeln auf den Lippen weitersingt. Bei "Pour mercy" hört Harry plötzlich auf zu singen und man hört nur noch Louis' Stimme. Den Vers "Come on, when you know, you know" singen sie wieder zusammen.
Die letzte Strophe singt Louis allein, nur bei "It's a solo song" unterstützt Harry den Kleineren nochmal mit seiner Stimme.
Den letzten Vers singt der Wuschelkopf allein. Schließlich spielt Louis die letzten Töne auf der Gitarre bis diese mit seiner Stimme zusammen verstummen. Louis traut sich nicht zu Harry zu sehen. Er hat Angst, dass diesesmal das strahlende Lächeln ausbleibt.
Die Zuschauer klatschen begeistert nach ihrem Auftritt. Harry bedankt sich ein paar mal lächelnd, bevor er seine Hand wieder an Louis' Rücken legt und diesen von der Bühne führt.
Trotz der ganzen Glücksgefühle wegen ihrem gelungenen Auftritt, fühlt sich Louis als wäre er auf seiner eigenen Beerdigung.
Zwischen die Glücksgefühle mischt sich jetzt auch Angst. Angst vor dem, was jetzt kommen wird.
Wird Harry ihm jetzt sagen, dass sie leider keine Freunde mehr sein können? Wird er sich für Louis' Hilfe bedanken und ihm Lebewohl sagen? Louis mochte sein Leben bevor Harry in dieses getreten ist, aber jetzt, nach einer Woche, möchte er keinen Tag mehr ohne den Lockenkopf verbringen. Sein Alltag war so viel bunter mit ihm. Louis hatte endlich einen Grund gefunden, um morgens aus dem Bett zu kommen.
Hinter der Bühne lässt Harry von ihm ab und Louis will schon enttäuscht den Kopf hängen lassen, als Harry sich zu ihm umdreht und ihn begeistert ansieht.
"Ich bin so stolz auf dich Lou! Du hast tatsächlich gesungen, das war unglaublich!"
Mit einem breiten Lächeln sieht er den Kleineren vor sich an und bringt diesen dazu, das Lächeln zu erwidern.
Vielleicht will Harry doch weiterhin mit ihm befreundet bleiben.
In Louis wächst die Hoffnung.
"Hey was hälst du eigentlich davon, den restlichen Tag mit den Jungs und mir zu verbringen? Niall meinte er würde sich freuen."
Louis' Lächeln wird breiter und seine Zweifel verschwinden immer mehr.
"Gern. Deine Freunde sind wirklich nett. Ich bring nur kurz meine Gitarre weg, wartest du hier?" ,fragt Louis zur Sicherheit nochmal nach. Harry nickt lächelnd.
Louis will schon voller Tatendrang los, als Harry ihn nochmal stoppt.
"Sie sind auch deine Freunde Louis."
Harry weiß wirklich was er sagen muss, um den Bauch von Louis zum Kribbeln zu bringen. Breit lächelt er den Größeren an, bevor er sich schnell auf die Zehenspitzen stellt und Harry einen Kuss auf die Wange drückt.
Harry lächelt verliebt, als er Louis hinterher sieht.
Dieser stoppt jetzt bei seinem Gitarrenkoffer und öffnet diesen. Harrys Lächeln wird breiter, als er sieht wie Louis in seiner Bewegung inne hält.
Harry hatte vorhin Niall beauftragt einen Zettel mit einer kleinen blauen Rose in Louis' Gitarrenkoffer zu legen.
Scheinbar hat der Ire es nicht vermasselt.
Louis unterdessen starrt auf den Zettel vor sich und liest die sieben Wörter immer und immer wieder. Der Wuschelkopf kann es einfach nicht glauben.
Bitte geh mit mir auf ein Date ~ H xx
Louis greift jetzt nach der Rose und mustert diese mit einem Lächeln.
Als er aufsieht finden seine Augen sofort die grünen seines Verehrers. Louis' Lippen umspielt ein leichtes Lächeln, als er langsam nickt und somit Harry zum Strahlen bringt.
《♡》
💚💙
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