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Wie eine Mastgans

„Biello, ich komme mir vor, wie eine Gans zur Mastzeit. So gut, wie hier in der Burg zu Meißen habe ich noch niemals zuvor gegessen!"

Larno rieb sich den Magen. Zugleich sorgte er sich, ob dieser Völlerei, denn sie machte ihn träge.

„Ihr wisst schon, wie die Mast für die Gans ausgeht, Herr? Sie wird geschlachtet, wenn deren Zeit gekommen ist?", mahnte Biello eindringlich mit einem verbissenen Lächeln und hochgezogenen Augenbrauen.

„Ja. Das ist der Lauf der Dinge für die Gans. Und ich muss mich zügeln, um nicht so fett zu werden."

Larno entschied sich, da derweil keine Aufgaben anstanden, sich kurz auf die gepresste Strohmatte zu legen. Nur kurz vielleicht die Augen schließen, bevor die abendliche Messe heran war und er die edlen Frauen wieder zu der Hauskapelle zu geleiten hatte.

„Herr?", flüsterte Biello.

„Hmm?"

„Ihr batet mich, Augen und Ohren offen zu halten. Ihr wisst schon- nach Dingen, die mir vielleicht seltsam erscheinen." Biello kratzte sich am Hinterkopf, wusste nicht, ob er Larno seine Feststellungen mitteilen sollte.

Doch Larno war mit einem Mal- kaum, dass die Frage ausgesprochen war- hellhörig darauf, was sein linonischer Mitstreiter in Erfahrung gebracht hatte. „Was gibt es? Was hast du gesagt bekommen?"

„Nicht gesagt bekommen, Herr. Eher belauscht hab ich etwas. Hab mich vielleicht auch verhört oder es missverstanden, weil ich nicht alles genau hören konnte."

„Dann heraus damit. Biello- egal was es sein mag. Wenn es unserer Angelegenheiten dienen kann, so will ich es wissen!", forderte Larno nun- fast energisch.

Biello holte tief Luft und prustete die aufgesaugte Luft langhin aus. „Nun ja. Heute- sehr früh am Morgen war es noch- musste ich hinaus in die Nacht, um mich zu erleichtern. Ich bin dazu jedoch nicht hier am Haus zum Sitzen gekommen, weil mich dort die Wachen von der Palisade bekafft hätten. Obwohl dies untersagt ist bei Nacht, hab ich den Mann am Tor angebettelt, vor das Tor der Hauptburg gehen zu können- dorthin, wo man den Mist der Pferde zur kleinen Palisade vor der Burg schafft. Da es dort deftig unterhalb der Mauer stinkt und zur großen inneren Palisade hochweht, gehen selbst die Wachleute kaum dorthin- und nur, wenn sie selbst mal müssen."

„Jaja, ich weiß, wo du meinst. Sprich weiter!", bat Larno.

„An der kleinen Palisade hielt ich mich fest und kam im Dunkel gut zu Werke- dann jedoch hörte ich auf der anderen Palisadenseite ein Rascheln und jemand fluchte, weil er dort wohl in die hochstehenden Brennnesseln gekommen war. Ich hielt inne, wagte mich vor Schreck im Dunkel kaum zu regen. Im Dunkel jedoch hörte ich ein nahes Knarren. Einer hatte die kleine Ausfallpforte am Palas aufgemacht und ging zur Außenmauer hinter meinem Rücken durch. Ich dachte mir erst nichts dabei- vermutete, der Kerl wollte auch nur – wie ich- seinen blanken Hintern zeigen und scheißen. Oder dass er mich vielleicht sieht! Doch Beides nicht- der ging zur Palisade vor und klopfte am Holz. Der andere Kerl aus den Brennnesseln befreit ging dorthin, wo der Mann im Innern an der Palisade stand. Der drinnen fragte irgendwas flüsternd in die Nacht durch die Wand, worauf der andere kurz hörbar bejahte und dann etwas Eingewickeltes über die Palisade schmiss, wo der andere es an sich nahm. Dann verstand ich den draußen wieder nicht, als er was fragte. Der hinter mir- im Dunkel jedoch- antwortete ihm- und dieses Mal habe ich es deutlich gehört, wie nur die finstere Nacht Nachrichten trägt: 'Ja! Heute Abend! Und dann will ich in Eile weg!', hat Der in der Burg gesagt. Ich habe es deutlich gehört- ebenso deutlich, wie wir uns unterhalten. Draußen Der andere Kerl hat dann nur kurz gesagt: 'Dann macht es! Die Flucht stell ich Euch wie besprochen!'. Dann war zu hören, wie der vor den Palisaden fortging und wohl noch einmal am Fels ins kurze Rutschen kam. Der Hintermann in der Burg huschte- so wie er gekommen war- zur Ausfallpforte hin und ließ die Tür knarrend zufallen."

„Hast Du gesehen, was Der eine dem Anderen über die Mauer zuwarf?"

„Nein Herr Larno. Es war doch finster- und ich war heilfroh, dass Dem in der Burg nicht mein blankes Fleisch aufgefallen war. Ich hockte da und wagte es nicht, mich zu bewegen- auch nach dieser Sache."

Larno war wieder wach geworden und der erhoffte Müßiggang verdrängt. Über die Schilderungen von Biello gab es nur eines festzustellen: Hier war Unrecht im Gange- egal in welcher Art und Weise.

Biello gab sich kleinlaut, als er sagte: „Tut mir leid Herr. Ich hab Euch ja bislang heut noch nicht gesehen, um es zu berichten."

„Schon gut, aber es ist schon baldhin Abend. Kannst Du mich zu der Stelle bringen, wo das war? Vielleicht erkennen wir noch etwas dort oder erhalten irgendwie dort einen Hinweis. Sonst wäre die Suche nach einem Übeltäter schlecht umgesetzt, wenn wir nichts haben."

„Ja Herr. Ich kann es Euch zeigen, wo die Beiden sich an der Palisade gegenüber gestanden haben müssen- so ungefähr weiß ich es."

Schon war Biello aufgestanden und auch Larno von seinem Lager hoch. Biello ging voran- und wie geschildert durch das jetzt offene Tor der Vorburg- dann rechts entlang. Der Platz zwischen der inneren Burgmauer und der Palisade davor wurde langsam immer enger, bis man dort den Misthaufen, den Biello beschrieben hatte vorfand. Hier war die innere Mauer auch abgelacht, damit die Knechte den alten Mist aus dem kleinen Stall der inneren Burg gut über die Mauer bringen konnten und die hohen Herren die Innenburg sauber sahen. Gute fünfzehn Schritte weiter, vielleicht auch mehr, war dann die kleine Pforte im steinernen Unterbau eines Gebäudes der Innenburg- doch nicht, wie Biello annahm des Palas, sondern des Wirtschaftsgebäudes, welches in der Flucht der Innenburg sich am Palas anschloss und davor lag.

„Hier saß ich- und hoffte, mich tötet keiner beim Scheißen!", zeigte Biello den Platz- belegt durch seinen Haufen.

Beide Männer kletterten über den stinkenden Mistdung hinweg.

„Ja, und etwa hier muss der Mann drinnen gestanden haben. Hier ungefähr, denke ich.", zeigte Biello.

An der gezeigten Stelle war kaum Gras, dessen heruntertreten man hätte deuten können. Einzig ein kleines stinkendes, braunes Rinnsal kroch hier entlang, um- vom Mistberg kommend- dann einige Schritte weiter durch die Palisade zu fließen. Doch Spuren gab es hier keine- am Fels nicht und auch nicht an der Palisade.

Larno schaute sich an der Ausfallpforte um, fand nur einen Dungflecken in einem Grasbüschel dort. Der Unbekannte war wohl mit den Schuhen in das stinkende Rinnsal getreten und hatte es wohl nicht bemerkt. Hier ist der dann zurück und auf das Gras nahe der Pforte getreten.

Biello ging zur Pforte. Sie war zugesperrt, wie man es erwarten konnte. Auch Larno prüfte es nochmals- rüttelte sogar die Pforte, um sicher zu gehen.

„Genug gesehen. Lass uns im Inneren weitersuchen.", wies Larno den Freund an.

Auch wenn die zwei Wachen am Tor ungläubig dreischauten, als Biello und Larno aus der Vorburg entschlossen und ohne sich zu erklären durchgingen, man ließ sie gewähren- hatte man sie ja soeben erst hinaus gelassen.

Larno ging nun schnellen Schrittes voran zum Wirtschaftsgebäude und stieg dort hinab in das Gewölbe. Biello folgte, nahm jedoch eine Fackel mit hinab ins Dunkel.

Als Biello seinen Herrn im Dunkel erkannte, kniete er schon bei der Innenseite der Pforte. Die Pforte war mit einem dicken Querbalken verrammelt- so, wie es sein sollte.

Larno hockte am Boden und beäugte dort etwas sehr genau. Den Abdruck eines Schuhwerkes konnte man dort als braunen, kleinen Fleck erkennen.

„Habt ihr etwas gefunden, Herr?", erkundigte sich Biello und brachte das Fackellicht näher zum Boden, den Larno sich besah.

„Ja. Unser Unbekannter war unvorsichtig! Doch sieh selbst. Hier! Der Mann stand in der Mistgülle! Und da er die Schuhe schlecht abgetreten bekam und es wohl vielleicht sogar nicht wusste, hat er Uns hier diesen Abdruck gegeben! Dort ist auch noch einer, aber nicht mehr so deutlich!"- zeigte Larno auf den Boden in Richtung der Treppe.

„Und?", fragte Biello interessiert.

„Ein schmaler Schuh! Und vorn Spitz gehend. Und siehe hier- die Sohle scheint zur Hälfte gebrochen zu sein, weil hier die Gülle einlief und breiter als Strich aufgetragen ist auf der Spur. Wohl ein linker Schuh vielleicht."

Larno war mit der Untersuchung zufrieden, jedoch viel weiter kam man damit nicht. Doch waren die Wachen mit den groben, breiten Schuhen der Einfachen auszuschließen. Diese Spur hier schien zu einem besseren, spitzen Schuh zu gehören. Und auch zu einem schmalen Fuß. Einzig die kaputte Sohle war ein Anhaltspunkt- doch gab es viele, die mit kaputten Sohlen liefen bis der Schuh in Gänze den Dienst versagte.

„Ja. Und was machen wir nun? Herr bedenkt, dass wir hier nicht jedem Mann- und ohne sicheren Verdacht- den linken Schuh herzeigen lassen können.", mahnte Biello.

„Das stimmt! Doch können wir uns umsehen- ich vermute unter den Edlen oder auch den Geistlichen. Es sind schon bessere Schuhe, vermute ich. Auch wenn wir sie nicht finden- so wollen wir hingehen und wenigstens Fräulein Nerin unterrichten. Die Herrin Reglindis- sollte sie erneut das Ziel von Böswilligkeiten sein- ist dann zumindest gewarnt von Uns."

Biello nickte beipflichtend. „Ich sehe mich um. Mit den edlen Frauen, sprecht ihr dann lieber. Frau Nerin wird Euch sicher Glauben schenken."

So verließ man den Keller wieder.

Die edlen Frauen hatten im Palas der Burg Meißen eine dem Hof zugewandte größere Kemenate, welche von zwei Türen des Wehganges aus betreten werden konnten. An der Kemenate schlossen sich mehrere Kammern für die hohen Damen an, deren Inneres nur wenige zu sehen bekamen.

Mit vorsichtigem Anklopfen bat Larno an der kleineren Nebentür darum, erhört zu werden.

Eine Magd der Markgrafenburg öffnete die Tür einen kleinen Spalt weit. Leichtes Kichern kam aus dem Inneren der Kemenate.

„Ich bitte Euch, das edle Fräulein Nerin von Lenzen kurz zu mir heraus zu bitten. Es ist in wichtiger Angelegenheit.", bat Larno die noch recht junge Magd. Diese schloss sodann die Kammertür wieder.

Aufgeregt und nach den rechten Worten suchend ging Larno den Wehrgang auf und ab. Hatte die Magd auch wirklich die Bitte an Frau Nerin mitgeteilt? Warum dauerte es dann so lange, bis die edle Nerin aus der Kammer heraus kam- oder zumindest an die Kammertür trat?

Während Larno in dem schmalen nur einen großen Mannschritt breiten Wehrgang auf und ab ging, kam ein großer, stämmiger Rittersmann, gefolgt von seinem jüngeren Knappen aus dem Obergeschoss, um durch den Wehrgang zum großen Festsaal des Palas hier durchzugehen.

Larno- ohnehin schon beschämt, vor den Kammern der Damen in seiner Unruhe gesehen zu werden- drängte sich an die nackte Außenwand, um den Ritter, der auch seinen Platz benötigte, und den Knappen passieren zu lassen. dabei lächelte er dem älteren, grimmig dreinschauenden Mann freundlich zum Gruß zu.

Als nun der Ritter vorbei drängte, konnte Larno nicht umhin, dessen Schuhwerk anzusehen- doch es kam nicht in Frage, dass dieser breite Fuß die Spur gelegt haben könnte. Eher der junge Knappe, jedoch war dessen Schuhwerk nicht spitz zulaufend, wenngleich der Fuß schmal erschien.

Eben in diesem Moment erschien Fräulein Nerin an der Hauptpforte der Kemenate und betrat den Gang.

Nerin erspähte Larno, der neben dem älteren Ritter und eingeengt und an die Wand gepresst fast ihres Schutzes bedurft hätte.

„Herr Larno?", fragte sie fast verschwörerisch leise. „Ihr batet, mich zu sehen?"

Larno war nun noch peinlicher vor dem Ritter, der sich noch einmal fragend umsah, was die Edle und der Slawenritter zu besprechen hätten. Larno lächelte- und wurde sicherlich auch rot, denn die Hitze spürte er dazu bereits auf den Wangen.

Nerin schien Larno's Röte im Gesicht zu erkennen, errötete ebenfalls sofort und legte ihre rechte Hand beruhigend auf Larno's linken Arm.

„Was ist? Betrübt Euch etwas? Wollt ihr mir etwas sagen?", fragte Nerin.

Larno wartete ab, bis der Ritter und sein Knappe um die Ecke verschwunden waren. Dies schien Nerin zu bemerken.

„Ich wollte Euch bitten, heute in besonderem Maße ein Auge auf Herrin Reglindis zu haben. Haltet Euch bitte nahe bei ihr auf und sorgt dafür, dass die polnische Edle- und auch ihr, Nerin- nur mit großer Sorgfalt Speisen zu Euch nehmt. Und nur dort, wo auch andere Edle danach greifen an der Tafel."

„Habt ihr einen Verdacht, dass man der Herrin wieder etwas zu Leide tun könnte?", fragte Nerin mit fast neugierigem Blick. Ihre Hand griff hierbei Larno's Arm fester.

Larno zog beide Augenbrauen hoch und biss die Lippen fest zusammen, um damit seine Besorgnis zu zeigen. „Vielleicht besteht eine Gefahr, edle Nerin. Biello und ich haben etwas untersucht, worin ich leider Sorge um das Wohl der Herrin Reglindis sehe. Wir versuchen derweil, den noch Unbekannten festzustellen. Da Gift schon einmal im Spiel war, wollte ich Euch nur warnen. Versteht ihr? Bitte seit heute wachsamer als sonst!"

Nerin verstand, rückte näher zu Larno heran. Larno bemerkte hierbei einen sehr angenehmen Duft, den Fräulein Nerin wohl aus der Kammer der Frauen mit hier heraus auf den Gang zu ihm gebracht hatte. In ihren Augen brach sich das Licht, welches von außen durch eine Schießscharte des Wehrganges einfiel und ließ ihre braunen Augen sehr angenehm warm erscheinen.

Ob gewollt oder nicht- Larno betrachtete hier und jetzt die schöne Edle und deren Schönheit von ganz nah- so nah, wie es vorher wohl noch nie der Fall war. Ihre zwei langen, dunklen und fein geflochtenen Zöpfe an den Seiten gefielen ihm mit einem Male in hohem Maße und hoben sich auf dem fast weißen Kleid Nerin's ab.

Nicht jedoch als Freund sah Larno jetzt gerade Nerin an, hier stehend vor der Kemenate- nein, eher als der Mann, der Larno auch war. Und diese Tiefe in ihren dunklen Augen verunsicherte ihn ebenso, wie sie wärmend auf ihn wirkte.

„Ja. Ich habe verstanden. Und ich glaube Euch!", sprach Nerin leise. „Ich werde die Herrin und die anderen Frauen jedoch warnen müssen und zur Vorsicht bitten. Dies muss ich tun. Ich bin hierzu verpflichtet." Fest blickte Nerin weiterhin in Larno's Augen. Erst jetzt löste sie ihren Griff langsam.

Larno nickte. „Ich behalte Frau Reglindis heute genau im Auge, soweit ich es vermag. Und versuche vielleicht die Gefahr zu finden- oder den, der Grund zu diesem Misstrauen gibt. Ich würde ihn an seinen Schuhen erkennen, denke ich!"

„An seinen Schuhen? Wie das?"

„Das ist eine Geschichte für ein anderes Mal, edle Nerin. Ich möchte Euch auch nun nicht länger von Euren Vorbereitungen für den Messgang abhalten."

Mit diesen Worten wollte sich Larno eigentlich entpflichten und gehen- doch Nerin's schöne, braune Augen und ihr Blick ließen ihn keinen Fuß vor den anderen setzen- hier in diesem engen Wehrgang. Er hätte sie- so nah wie Nerin ihm hier gegenüber stand mit ihren Zöpfen und ihrem angenehmen Geruch- niemals einfach hier stehen lassen können, oder sich an ihr vorbei zwängen.

Tief atmete Larno durch, wurde wohl nun schon erneut verräterisch rot im Angesicht- er spürte schon, wie dieses Schamgefühl wiederkam.

Nerin schien auch inne halten zu wollen, jedoch besonnte Sie sich auf ihren Pflichten und die wenige Zeit. Sie trat zurück zur Kammertür. „Dann versucht das Mögliche. Ich gehe die Herrin und die Frauen warnen."

Mit einem freundlichen, aufmunternden Lächeln und Zunicken entschwand Nerin wieder in die Kemenate.

Und auch wenn es Larno drängte, den mutmaßlichen Übeltäter aufzuspüren- im Moment waren seine Arme, Beine- ja der ganze Mann wie gelähmt und verunsichert.

Was war gerade eben mit ihm geschehen? Konnte das wirklich sein?


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