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Stimmungswechsel

Drei Kinder, die Frau Barbara, zwei andere Frauen, der Waffenknecht Andrash und ein anderer Knecht saßen in der Runde um einen großen massiven Tisch im Palas, als Larno den Raum betrat.

„Da ist ja unser Gast!"- mit diesen Worten hieß die Quingenburger Herrin in der Runde den Ritter Larno willkommen.

Auf dem Tisch stand ein Kessel mit einem dicken Getreidebrei. Einige Möhren waren im Brei zu erkennen.

„Ihr seht- es ist genug da, um Euch zu bewirten."Fast spöttelnd sprach die Frau Barbara dies aus und hob eine Kelle in eine Schale für Larno, als er sich auf eine Bank zwischen die Leute setzte.

Alle sahen kaum von ihrem Essen auf- nur die Kinder waren- von Neugierde auf den Fremden geplagt- bereit, auch einmal ein Lächeln und Interesse zu zeigen. Larno lächelte den Kindern zurück.

„Wie heißt ihr eigentlich?", fragte Frau Barbara nach einiger Stille am Tisch dann doch.

„Ich heiße Larno."

„Und woher kommt ihr? Ihr seid kein Pole, stimmt's? Ihr sprecht einen eigenwilligen Dialekt!"

„Ich bin ein Slawe, aufgewachsen im Norden, an der Elbe."

„Was ist die Elbe, Mutter?", fragte das kleinere Mädchen.

„Ein Fluss- weit im Nordwesten. Nicht hier in Polen.", gab Frau Barbara ihrer Tochter leise geflüstert zurück. Dann fragte die edle Frau weiter.

„Ein Slawe? Von so weit im Westen? Wie kommt ihr in des polnischen Königs Dienst? Seit ihr als seine Geisel gekommen?"

„Nein. Dies hatte andere Gründe. Es ist eine sehr lange Geschichte, dies zu erzählen."

„Und? Euer Vater? Kennt man ihn hierzulande in Polen? Wo hat er seine Burg?"

„Auch dies ist eine lange Geschichte, edle Frau.", antwortete Larno und löffelte den Brei. „Meine Mutter hat mich aufgezogen."

Frau Barbara runzelte ungläubig die Stirn. Sie getraute sich nicht, weiter zu fragen, wenngleich sicherlich ihre Neugier ebenso groß war, wie die Neugierde der Kinder.

„Und eure Burg in der Heimat? Sicherlich sitzen dort mehr Leute zusammen, als hier bei uns, oder?"

„Ich habe keine Burg oder Ländereien.", räumte Larno ein, da er nicht erneut auf eine lange Geschichte abstellen wollte.

„Und eine Familie? Frau und Kinder, welche ihr hierher holen könntet? Habt ihr die?"

„Nein. Ich bin ohne Frau. Sie starb noch am Tag unserer Hochzeit."

Als Larno dies aussprach zog ein kaltes Gefühl über seine Seele und den Körper, so dass sich Larno die Haare am Arm aufstellten. Vor seinen Augen tanzen Erinnerungen an seine Braut Nemanja und ihren schmerzlichen Tod.

Larno's Antwort hatte wohl auch Frau Barbara davon abgehalten noch weitere Fragen zu stellen. Sie wirkte noch mehr verwirrt, denn jede Antwort, welche Larno hier in dieser Runde gegeben hatte ließ einen noch größeren Schleier offener Fragen zurück.

„Kein leichtes Leben, was?", sprach der Knecht Andrash leise von der Seite.

„Ja. Kein einfaches und leichtes Leben.", räumte Larno ein.

„Doch ein Ritter seit ihr, ja?", fragte der Junge vom Hof, fast daran zweifelnd durch die Antworten Larno's.

„Ja. Ein Ritter im Dienst des Königs."

„Aber wie kommt das, wenn ihr es nicht von Geburt seid? Wie kommt ihr zum edlen Stand?" Frau Barbara wollte nun doch mehr erfahren. Wieder eine lange Geschichte, die Ihr uns nicht erzählen wollt?"

Larno räusperte sich kurz. „Ich war im Land der Brisanen, auf Burg Slivor. Ein einfacher Mann. Bis die Burg durch einen fremden Fürsten mit Gewalt genommen wurde. Viele starben. Einige Leute- ich auch- gingen in die Wälder. Wir kämpften gegen den Fürsten. Und wir siegten letztlich. Doch die Gefahr von Rache an uns und die starken Schäden des Kampfes an der Burg trieben uns aus dem Brisanenland. Die Leute wählten mich als ihren Anführer und Sprecher- auch vor dem Fürst der Linonen. So erhob mich der Linonenherrscher zu einem Ritter und Herren in seinem Land. Wir suchten bei den Linonen Schutz und neue Heimat. Und fanden dort auch ein neues Zuhause. Mich jedoch trieben wichtige Dinge und Aufträge in die Fremde- weg von meinen Leuten. Bis hier nach Polen."

Was Larno geschildert hatte war kurz- doch jeder am Tisch hatte gelauscht. Auch wenn viele Fragen offen waren, so waren die Zuhörer betroffen.

Nach langem Schweigen am Tisch sprach unverhofft einer der beiden Mägde.„Ich bin die Agneshta, junger Herr. In der Küche helfe ich. Und um das Vieh hab ich mich mit den anderen zu sorgen. Kommt ruhig in die Küche, wenn Euch der Magen knurrt."

Als hatte die kurze Rede der Frau ein Band der Stille durchschnitten, so fingen jetzt auch die anderen an, etwas zu sich zu sagen.

„Andrash bin ich. Bin Waffenknecht der Burg und ja, auch das Vieh versorge ich mit."

„Gella ruft man mich.", sprach dann die andere Frau. „Ich bin für den Kräutergarten, die Wäsche und die Küche mit an der Burg. Diese zwei dort... „- Die Frau Gella zeigte auf den Jungen und das größere der Mädchen- sind meine Kinder Vladim und Raija. Mein Mann ist zur Zeit im Heer beim König- als Knecht."

Die kleine Raija winkte Larno freundlich zu. „Hallo."

„Ich bin der Spiszko. Ich stamme aus Glatz. Bin seit drei Jahren hier an der Burg als Wachknecht- naja, und Zimmermann. Für die vielen Holzarbeiten, die wir hier haben."

Damit war die Reihe herum- wie Larno dachte.Doch auch Frau Barbara von Quingenburg durchbrach nun das Band der unfreundlichen Stille.„Und ich bin die Barbara, die Herrin all dieser Leute. Ich stamme aus einer kleinen Burg in Thüringen. Mit vierzehn Jahren wurde ich Herrn Athenulf versprochen. Er war im polnischen Dienst, daher hatte ich ihm hierher zu folgen. Gut zwei Jahre danach bekam ich Maria, meine Tochter. Sie ist jetzt drei Jahre. Und ich bin überall zu finden- rede mit Händlern und Bauern, nehme die Steuern einmal im Monat hier an, sorge mich um das Vieh, spreche mit den Handwerkern und Geistlichen und bewirte Durchreisende als Gastgeberin."

Larno nickte Frau Barbara ebenso freundlich für diese Vorstellung zu, wie er es bei den Anderen getan hatte.

„Und ich bin Larno Wulfesal. Ich bin als Schutzritter an die Burg gekommen und muss auch schon bald wieder ins Feld ziehen. Daheim wollte ich Holzfäller werden, wie mein Bruder, oder ein Jäger. Und sollte ich Euch damit helfen können, so will ich es tun."

Zum ersten Mal an diesem Tage huschte ein kurzes Lächeln über das Gesicht von Frau Barbara.

Nach weiteren Löffeln des dicken Brei's meldete sich Andrash zu Wort.„Und Herr? Welche Kammer habt ihr Euch ausgesucht- oben im Haus?"

„Wenn man hinein geht, die hintere, rechte Kammer. Die mit dem kleinen Fenster."

„Hab ich es Dir nicht gesagt?", sprach Spiszko zu Andrash. „Stimmt's? Ich hab es Dir gesagt! Die meisten Reisenden suchen sich diese Kammer aus, warum auch immer." Dabei klopfte Spiszko dem Andrash auf die Schulter.

„Jetzt nicht mehr. Verfügt darüber, Herr Larno.", ergänzte Frau Barbara. „Und ihr achtet darauf, dass Herr Larno's Zimmer nicht von Fremden betreten wird.", herrschte sie die beiden Knechte an.

Während Spiszko sich noch freute- vielleicht hatten die Männer gewettet- nickte der Knecht Andrash seiner Herrin zu. „Wir haben ein Auge darauf."

„Holzfäller?", fragte Frau Barbara dann Larno.

„Ja. So wollte ich es werden."

„Wir brauchen Holz. Doch kein Bauholz. Nur für Herd, Küche und Kamin. Wenn ihr uns da helfen könnt, solange ihr hier seid?"

Larno nickte. „Morgen werde ich gehen, wenn ihr dazu die Axt stellt."

„Die haben wir."

Eine Kanne mit einem seltsamen kalten Getränk wurde durch die Magd Agneshta an den Tisch geholt und in tönerne Becher eingeschenkt.Der trübe, hellbraune Trunk war malzig, schmeckte etwas säuerlich und gärig.

Magd Agneshta bestaunte Larno's Reaktion, denn das Getränk wirkte erfrischend.„Was! Kennst Du das nicht?" Agneshta schien überrascht. „Das ist Brotbier. Selbstgemacht. So wie es sein soll! Und das kennst Du nicht?"

Larno schüttelte den Kopf. „Wie unser Dünnbier. Nur etwas säuerlicher."

So wurde Larno an diesem Abend dann doch noch aufgenommen in den 'kleinen Kreis' der Burgbewohner.

Spiszko verabschiedete sich als Erster und auch recht früh aus der kleinen Gesellschaft. Er wohnte in einer der kleinen Hütten vor der Burg auf dem Plateau. Auch Magd Gella brachte ihre Kinder dann alsbald aus der Burg zu einer anderen,dieser Hütten.

Dann ging Larno. Erschöpft von der Reise fiel er auf sein Lager.

Und so wurde dies dann auch eine eher arbeitsreiche Woche für Larno. Durch körperliche Anstrengungen schlug er mehrere Bäume und nutzte auch sein Pferd, um die Stämme zur Burg zu ziehen- eine Arbeit, welche man sonst nur mit Ochsen verrichtete.

Larno hatte neue Bekanntschaften in dieser Woche geschlossen und ein Vertrauen zu den Leuten aufgebaut. Dadurch hatte er sich auch für mögliche Dienste auf der Quingenburg in der Zukunfteine gute Grundlage geschaffen- und zudem einen Ort, wo er willkommen sein würde.

Doch viele Fragen blieben auch bis zu seiner Abreise zum Heer unbeantwortet. Wie es die Leute der Quingenburg interessierte, welche Wege Larno gegangen war und was er erlebte, so blieb es für Larno bis zur Abreise schleierhaft, warum die junge Herrin der Quingenburg nur wenig Betroffenheit über die Todesnachricht ihres gatten gezeigt hatte.

Doch dies konnte er vielleicht in der Zukunft erfahren.

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