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Burg Genea

Die Reisenden waren den Empfehlungen des Kustos von Magdeburg gefolgt. Sie hatten über das Kloster in Nienburg an der Saale, danach eine kleinere Burg oberhalb des Flusses Wipper aufgesucht. Die Burg in Querinfurth war nachdem das Tagesziel. Und nun- am vierten Tag der langen Reise- hatte man endlich die Burg Genea erreicht.

Burg Genea war eine viereckig angelegte Niederungsburg, der man auf den ersten Blick und aus der Ferne besehen nicht Wehrhaftigkeit oder Wichtigkeit gegeben hätte. Doch lag die Burganlage nahe dem Zusammenfluss der beiden Flüsse Unstrut und Saale. Diese besondere Lage machte sie und die kleinere Siedlung an der Burg und dem dazugehörigen Hauskloster zu einem guten Handelsplatz. Über die vielen Jahre hatte diese Siedlung, welche auch Klein- Genea benannt wurde, dem auf anderer Seite des Flusses gelegenen älteren Siedlung slawischen Urprunges die Bedeutung abgerungen- wohl auch, weil Burg Genea hier als Hausburg des Adelsgeschlechtes der Ekkehardinger den Schutz der neueren sächsischen Siedlung übernahm.

Genea war daher als Reiseziel der Prinzessin Reglindis durch den Kustos nahegelegt worden. 

Die Ekkehardinger ziehe es auf ihren Reisen durch die Lande sehr häufig an ihre Hausburg- wurde Reglindis gesagt- und das dortige Hauskloster in Klein- Genea könne auch allen geistigen Erfordernissen der polnischen Herrschaft genügen, sollte man auf Rückkehr der Herren Ekkehard von Meißen und seinem Sohn Hermann ausharren müssen. Doch wusste der Kustos von Magdeburg auch mitzuteilen, dass auf Herrn Ekkehard I. von Meißen wohl noch länger zu warten sei, denn der hohe Markgraf sei nahe bei seinem Kaiser Otto III. . Der Kaiser befinde sich in den westlichen Reichsgebieten und wolle hiernach wohl nach Italien und Rom ziehen, um unbotmäßige Aufständische mit Heeresmacht dort zu vertreiben und zu bestrafen.

Man hätte auch nach Walbeck zu Hermanns älteren Bruder Liutgard reisen können, wenngleich Liutgard als weniger guter Gastgeber galt oder an die askanische Burg nach Ballenstedt am Harz, auf welcher sich derzeit Hermanns jüngerer Bruder zum Zwecke des Werbens aufhalte- jedoch legte letztlich die Reise nach Genea fest und sandte Boten von Magdeburg an die Tagesziele voraus vom Bischofsitz.

Die polnische Prinzessin war sehr angetan vom Zwischenaufenthalt im Reichskloster Nienburg und hätte dort auch gern noch länger verweilt.

Kloster Nienburg war kurz vor der Fertigstellung nach längerem Umbau und eine Weihung war erwartbar durch den Kaiser, wenn dieser aus dem italienischen Land zurückkommen wird. Dem Kloster Nienburg wolle man dann auch größere Schenkungen und Besitz übertragen- als Gabe für die Besicherung der Missionierung der sorbischen Slawen unter dem Volke, welche in deren Umland noch zahlreich lebten und näher zu Gottes Glauben zu bringen waren.

Auch nahe der Burg Genea gab es noch altstämmige Slawen, allerdings hatten die Missionierungen hier schon viele Leute zu Gott gebracht.

Das Willkommen war freundlich. Gegenüber der absehbaren neuen Herrin Reglindis und ihren Damen war dies erwartbar, auch der Herr Radomir war vom Christenglauben, doch Larno und die anderen drei Linonenkrieger des Geleites nicht.

Vielleicht war es eine gewisse innere Unruhe, die dazu führte, dass diese Linonen- Leute nun drängten, gemeinsam mit dem Geleit der Magdeburger wieder nach Hause zu wollen.

Nur der großgewachsene Linone Biallo, den die anderen Wächter nur 'Hackbeil' nannten wegen seiner gefürchteten Kriegsaxt, bekundete offen, sich Herrn Larno für weiteres Geleit bereit zu halten und keine Eile zur Heimkehr zu haben.

Auch Biallo war Christ und schien von der Pracht der Kirchenbauten hierzulande mehr beeindruckt, als manch ein anderer.

Herr Radomir entschied nach Rücksprachen mit der Herrin Reglindis, die zwei Linonen in die Heimat zu entlassen und sie zogen mit den bischöflichen Männern wieder mit nach Norden.

Die Tage vergingen.

Reglindis und die edlen Frauen waren zumeist nur an den Messgängen zu begleiten. Dies mochte nach den beschwerlichen Wegen der letzten Zeit anfangs angenehm erscheinen, jedoch langweilten sich sowohl Larno als auch Biallo in ihrer zugewiesenen Stube zusehens.

Während er vormittags mit Biallo Waffenübungen abhielt, um seine Geschicklichkeit zu verbessern, besuchte er am Nachmittag den Voigt der Burg.

Der Voigt, namens und vom Titel Manfred von Genea anzusprechen, sah in Larno einen wissbegierigen Schüler, wenn es um die Belange der Bewirtschaftung der Burg ging. Voigt Manfred ließ Larno Einblick nehmen in die Organisation der Burg, wohl auch, weil Herr Manfred erfahren hatte, dass auch Larno von Bojek der Herr über eine Slawenburg in deren Wiederaufbau war. Von Wachgestellungs- Planungen bis hin Einbringen und Zuteilen der Abgaben an die Burg gab er daher viele nützliche Dinge an Larno weiter- auch wenn es hier und dort am sprachlichen Verstehen ermangelte. Doch auch hier zeigte sich Larno wissbegierig.

An den Abenden, welche nun im Frühling angenehmer wurden von Tag zu Tag, zog es Larno in den kleinen Birkenhain, welcher sich zwischen dem Kräutergarten des Hausklosters und der Burg befand.

Die verständnisvoll anmutenden Birken erschienen Larno freundlich und zudem bewunderte Larno einen dort gewachsenen dichten Busch in der Form eines balzenden Vogels, welcher sich unter den Windzügen wie lebendig hin und her bog. Ewig konnte er dem ruhigen und gleichsam lustigen Tanz des Buschwerkes zusehen.

Die Burg Genea war ein Ort, an welchem sehr viele Boten ein- und ausgingen. So erhielt man hier Nachrichten aus den Meißener Marken, den thüringischen Landen im Süden und Osten, den westlichen Pfalzen- ja sogar zwei aus Böhmen kommende Boten suchten die Burg Genea als Durchreiseort auf.

Einmal wurde Larno jedoch durch ein außerordentliches Lärmen im Hof der Burg geweckt. Ein Rittersmann mit Namen Athulf , welcher wohl als ein naher Gefolgsmann des Markgrafen Ekkehard von Meißen auch hierzulande bekannt und angesehen, war nur in einem stark angetrunkenen Zustand mit zwei anderen Rittern des Markgrafen bis in die Burg gelangt. Besoffen lärmten sie derart lautstark, dass sowohl Larno als auch Biallo von ihren Strohmatten hochfuhren und sich in Eile anzogen und bewaffneten, um nach dem Rechten zu sehen.

Im Burghof traf man bereits auf den Voigt Manfred von Genea, der mit aller Vorsicht und mit drei umstehenden Waffenknechten versuchte, die Trunkenbolde zur Ruhe zu bekommen. Doch über die fordernde Zurechtweisung des Voigtes Manfred schien der Ritter Athulf nur Hohn und Spott ausschütten zu wollen, als Manfred sogar darauf hinwies, dass ehrenwerte hohe Damen und die Anverlobte des Markgrafensohnes Hermann in der Burg zu Gast seien und der betrunkene Athulf und seine Begleiter deren Nachtruhe empfindlich störe.

Larno- nur wenig der deutschen Sprache bislang mächtig- verstand jedoch genau und auch sehr gut, was der volltrunkene Ritter Athulf da in der Burg lautstark von sich gab.

„Die polnischen Herrschaften? Wenn ich das schon höre! Drehen ihre Fahne dahin, wo der Kaiserliche Wind hinweht! .... Edle polnische Damen....? Wohl besser bekleidete Bauersfrauen! Mich wundert, dass Herr Ekkehard solch Bündnishochzeit wohl gesonnen ist. Soll'n wir jetzt schon Bauersfrauen die Lehnstreue versprechen? Ihr Herren sagt...", rief Ritter Athulf lallend und deutlich- und seine Ritterkumpane schüttelten schwankend den Kopf.

Da reichte es Larno- da es Voigt Manfred augenscheinlich an Mut zu fehlen schien, die Herren erneut anzumahnen. Er trat entschlossen in den Lichtschein der Fackeln.

„Prinzessin Reglindis- ihr edlen Herren- hat weit mehr Würde und Anstand, als Ihr drei Herren es am heutigen Abend zeigt. Und ich rate Euch, die durch Wein und Bier gelockerten Zungen in Zaum zu halten und nicht noch mehr Ehrlosigkeiten auszusprechen! Seit gefälligst ruhig zu dieser Nachtzeit!", rief Larno wütend im gebrochenen Deutsch.

„Was? Noch so ein slawischer Bauer? Ich muss Dich wohl lehren!", krächste Ritter Athulf und versuchte sein Schwert aus der Scheide zu ziehen.

„Herr bewahre!", rief da der Voigt Manfred aus.

Doch Larno war schnell und entschlossen heran, um die Schwerthand, welche schon den Griff erfasst hatte mit der eigenen Hand vor dem Ziehen des Schwertes am Griff festzuhalten. Ritter Athulf machte stark schwankend riesengroße, entsetzte Augen- jetzt, da er der Kraft in Larno's Hand bewusst war.

„Ihr lasst Euer Schwert besser dort, wo wir es gerade sehen wollen- an seinem Ort.", sprach Larno deutlich- jedoch leise für den Herrn Ritter zu hören mit entschlossenem Blick. „Niemand sollte heute und hier ein Spiel der Klingen erleben!"

Athulf ruckelte nochmals kurz am Schwertgriff mit seiner Hand, welche fest in Larno's Griff festgehalten wurde. Offenbar ließ er wohl auch deswegen davon ab, und hob die linke Hand, um vor den Anwesenden wankend zu zeigen, dass er es sich anders überlegt habe. Dabei waren seine Augen immer noch- wie entgeistert- riesig aufgerissen und sein Gesicht grimmig dreinschauend.

Nun fand wohl auch Burgvoigt Manfred wieder zu Sinnen und eigenem Mut. „Herr Athulf, ihr habt Herrn Ritter Larno gehört! Lasst Euer Schwert am Gürtel! Und Ihr, herr Larno, lasst bitte ab, Athulf Einhalt zu gebieten, denn nunmehr hat Herr Athulf sicherlich seinen nächtlichen Frevel erkannt und zu sich gefunden! Nicht wahr, Herr Athulf?"

Athulf schien im Wanken entgeistert- seine Augenlieder klimperten über den riesigen Augen, die nur den Wahnsinn des Alkoholes in sich zeigten. Der Mut des Betrunkenen als auch seiner zwei Gefährten sank noch mehr, als nun auch der riesige Biello und die zwei Geneaer Wachleute näher ins Licht kamen.

Athulf nickte nach kurzem Innehalten im Schwanken zwei Mal überschwänglich deutlich. „Mein Schwert bleibt, wo es ist! Auch eure Schwerter!", befahl er seinen Mitgesellen.

Larno ließ nun den Griff Athulf's los und trat hinter den Voigt Manfred zurück- jedoch aufmerksam auf Athulf und die anderen zwei Ritter.

Voigt Manfred sprach leise- jedoch deutlich und mit Entschlossenheit: „Wäre es nicht schon mitten in der Nacht und ich Euch wegen Eures Ranges und Eurer Stellung nicht zur Obdachgabe verpflichtet, so würde ich Euch die Unterkunft auf der Burg versagen für diese Nacht! Dankt Herrn Larno dafür, dass er Euch zu Geite wieder zurück gerufen hat! Doch gebe ich Euch nicht hier im Palas Quartier, sondern die Nacht dort, wo die Kaufleute auf die Strohschütten fallen. Ich lasse Euch jedoch feste Matten und Decken bringen, damit ihr morgen ohne Gliederschmerzen aufstehen könnt und nur Eure Schädel vom Weingeist schmerzen. Recht so, Ihr Herren?"

Athulf nickte erneut wortlos, dann torkelte er zu seinem Pferd und führte es wankend zu den Ställen ohne Worte zu geben.

Die anderen Rittersleute taten es ihrem Herrn gleich.

Jetzt war nur noch Hufe klappern auf dem Innenhof der Burg zu hören.

Herr Manfred trat nahe zu Larno: „Ich danke Euch für die Unterstützung, Herr Larno. Doch Ritter Athulf ist nicht Irgendjemand. Er ist mit dem Markgraf eng vertraut- und ich fürchte, zuweilen nachtragend vielleicht. Also geht ihm aus dem Wege!"

Larno verstand und nickte.

Gemeinsam mit Biello verließ er nunmehr den Innenhof. Hierbei blickte er hinauf zu den Fenstern der Kemenate, wo die edlen Frauen nächtigten. Sofort sah er dort am Fenster, dass alle Damen in Nachtgewändern an den Fenstern waren und als sie Larno bemerkten sich zurückzogen. Nur das Fräulein Nerin behielt Larno noch einen Moment länger vom Fenster aus im Blick. Daher gab Larno ihr noch kurz einen Handgruß durch Winken, um zu belegen, dass die Unruhe schaffende Lage nun nicht mehr bestehe und die Damen sich zu ihrer Ruhe geben könnten. Die edle Nerin fuhr sich durch ihr langes dunkles Haar und erwiderte den Gruß durch Winken. Sie hatte wohl verstanden.

Am Tage darauf war von Herrn Athulf und den zwei Rittern bis zum Nachmittag nichts zu hören.

Gegen Abend, als Larno die Damen wie alltäglich zur Messe begleitete, folgte jedoch Herr Athulf allein ebenfalls, um daran teilzunehmen. Larno entschied, sich für sein entschlossenes Auftreten gebührlich bei dem edlen Mann zu entschuldigen.

„Ritter Athulf. Ich bitte Euch auf ein Wort und möchte Euch nicht vom Messgang abhalten. Doch möchte ich mich entschuldigen, sollte ich Euch gestern Nacht unangemessen angegangen sein."

Athulf winkte ab, so dass Larno offen schien, ob die Entschuldigung angenommen wurde. Doch Herr Athulf schien seinen Wortfrevel wohl auch schon zu bedauern.

„Ihr seid jung und wart ebenso unbeherrscht, wie ich es war- zumal ich wohl auf dem letzten Stück der Reise zu viele Weinschläuche geleert hatte. Ihr seid ohne Schuld und ich will durch Buße die meinige Schuld vor dem Herrn zur Messe durch Gebet eingestehen gehen. Euch sei verziehen."

Dennoch- obwohl diese Worte ehrlich klangen- entschied sich Larno, dem Ritter Athulf und auch dessen Gefolgsrittern für deren zwei weitere Tage des Aufenthaltes aus dem Wege zu gehen. Biello versorgte Larno mit Mahlzeiten und Larno selbst beschränkte sein Erscheinen in der Burg nur auf die Begleitdienste der hohen Frauen.

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