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Besetzt die Mark

Larno war ohne großes Zögern vorgelassen worden.

Boleslaw I. Chrobny, polnischer König und durch Kaiser Otto III. zum Mitkönig des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation benannt, nahm die Nachricht vom Tod Ekkehard von Meißen mit Haltung auf, wenngleich man seine Betroffenheit erkennen konnte.König Boleslaw schien der gewaltsame Tod des Markgrafen nahe zu gehen. Waren sie mehrfach in der Vergangenheit als Gegner im Feld, so hatte sich in den letzten friedlicheren Jahren aus gegenseitigem Respekt und Achtung das Verhältnis zueinander fast in ein nahes und freundschaftliches Verhältnis gewandelt. Wohl auch die Heirat beider Kinder- die Verbindung von Reglindis und Hermann- zeigte diesen Wandel auch über die Grenzlande nach außen.Nun war der geachtete Mann, der Ekkehard war, tot.

Und zum ersten Mal hörte Larno seinen Lehnsherren Boleslaw Chrobny selbst die Stimme erheben und nicht durch Berater oder Dolmetscher vortragen.Boleslaw stand von seinem Stuhl auf und ging zum Ausgang des Zeltes, den Blick in die Weite gerichtet.

„Diese schändliche Bluttat hat Folgen für das Reich. Für Uns ebenfalls. Und wenn man sich die Frage stellt, wem dies alles nützlich ist, so kann ich nur zu dem Schluss finden, dass Heinrich von Bayern dahinter steht- auch, wenn er dies jederzeit und vor jedem Ankläger leugnen würde. Dem Hermann von Schwaben und allen anderen Thron- Kandidaten getrau ich solch Unehre nicht zu. Herzog Heinrich allerdings schon."

Nach kurzem Moment des Innehaltens wandte sich König Boleslaw wieder seinen Gefolgsleuten und Beratern im Zelt zu.„Wissen wir, wo Heinrich von Bayern derzeit steht?", fragte Boleslaw in die Runde.

„Herr, nicht mit Gewissheit.", eröffnete ihm Graf Walko von Masowien, sein Gefolgsmann und Vertreter beim Fürstentag in Werla. „Wenn wir den letzten Boten Glauben schenken, scheint er sich mit seinen Rittern und den Gefolgsleuten aus Franken und Bayern in der nördlichen Wetterau zu stehen, wo er sich durch ein Kloster versorgen lies."

„Er wird über den Rhein wollen. Sowohl der Bischof Burchhard von Worms als auch der Erzbischof Williges von Mainz ist von Heinrich durch Güterversprechungen und Geld an sich gezogen. Beide sind in seinem Gefolge. So könnte er zu beiden Orten ziehen."

„Doch der Schwabenherzog wird dies zu verhindern wissen!", fiel ein anderer, dünner Berater mit langem Kinnbart ein.

„Sicher wird er dies, doch kann Herzog Hermann von Schwaben nicht überall sein. Und Heinrich von Bayern ist listenreich.", wandte ein Dritter ein.

König Boleslaw ließ seine Berater diesen Disput fortführen, doch schien er sich schon andere Gedanken zu machen- wie Larno durch sein Beobachten des Königs vermutete.„Jetzt, da Ekkehard der Kandidat der Sachsen gemeuchelt ist, wird Heinrich von Bayern nichts mehr von der Krone des Reichs trennen. Erzbischof Williges wird Heinrich in Mainz krönen- so schnell es möglich ist. So wollen wir 'Unseren' Beitrag zur Sicherheit der Lande beitragen.", sprach Boleslaw.

„Herr? Ich verstehe Euch nicht. Wie meint ihr dies?", fragte Herr Walko, Graf von Masowien ungläubig nach.

„Ich sorge dafür, dass die Marken und Grafschaften, die meinem Freund Ekkehard von Meißen zustanden und deren Nachfolge nun neu zu bestimmen ist, für den erwartbaren neuen König Heinrich von Bayern gesichert werden. Wir besetzen jede Burg und jede Stadt mit unseren Männern! Mein Schwager Gunzelin soll sofort seine Männer nach Bautzen aufbrechen lassen. Die dortigen Leute sind uns gewogen. Wir besetzen bis morgen Abend die Burg und Stadt. Graf Walko, Ihr zieht mit Euren Rittern nach Strehla an die Burg. Sie ist meiner Tochter Reglindis Leibgut. Niemand wird daran zweifeln, dass wir Polen für meine Tochter dort nur die Sicherheit halten wollen. Ich ziehe- soweit Gunzelin eine Besatzung in Bautzen bestimmt hat und mit mir gehen kann- vor die Burg Meißen, um dort die Tore zu öffnen. An jedem Ort und jeder Burg diesseits der Elbe lassen wir Besatzungen zurück- bis an die westlichen Gebiete der Mark Meißen am Fluss Elster will ich jede Burg besetzt sehen." So legte es König Boleslaw fest.

„Aber Herr? Einige Burgen- Meißen insbesondere- sind durch deutsche und sächsische Besatzungen belegt. Sie werden dies als Kriegsakt sehen!", hakte der dünne Berater nach.

„Nein. Dies werden sie nicht. Wir erklären denen, dass wir nur im Einverständnis mit Heinrich von Bayern handeln und die Lande sichern. Da alle Angst vor Heinrich haben- noch wissen, ob dies Einverständnis gegeben ist- werden sich die Deutschen und Sachsen in der Mark Meißen nicht gegen uns stellen. Und dort, wo es möglich erscheint, lassen wir- so, wie Heinrich es auch tun würde- Geldstücke sprechen, um Tore zu öffnen. Erklärt offen, dass wir Heinrich nach dessen Krönung- soll dieser Tag fern sein- seinen Verfügungen unterworfen sein werden. Ob wir dies dann sind, mag die Zukunft bringen." Mit fester Faust der Entschlossenheit schlug König Boleslaw Chrobny auf den Tisch, so dass Becher umfielen und Krüge laut schepperten.

Graf Gunzelin, Ekkehards Bruder und Schwager Boleslaw's, sowie Graf Walko von Masowien nickten zustimmend.

„Ich sammle meine Männer!", sprach Gunzelin.

„Und ich die meinen! Wir brechen morgen in der Frühe auf."

Larno- Randzeuge des Geschehens- bewunderte den polnischen Herrscher zu seiner Entschlossenheit. So zahlte König Boleslaw mit gleicher Münze heim, was Heinrich von Bayern an Unredlichkeit für das Land geschaffen hatte. Und dies mit Eigennutz für Polen.

„Schreiber!", forderte Boleslaw.

Währenddessen verließen die anwesenden Ritter und Edlen des Königs Zelt.

Auch Larno schickte sich dazu an, ohne um eine konkrete Aufgabe zu wissen, den Herren zu folgen. Es würde sich finden, wo er sich nützlich machen konnte. In Gedanken hatte er schon gewählt, sich Graf Walko anzuschließen.

Doch es kam anders.

„Ritter Larno?"

König Boleslaw sprach ihn unvermittelt an- hier, wo eigentlich nur die Edlen zu Wort kommen durften.

„Mein König?"

„Ich wollte mich für Euren Bericht bedanken. Ihr brachtet für wahr keine guten Nachrichten, doch was geschehen ist und gehört werden soll, dies muss nun mal auch berichtet werden. Auch die Schilderungen über die Ausbildung der Lutizen und die Kartenwerke sind mehr als hilfreich. Auch wenn zur jetzigen Zeit andere Dinge uns Polen fordern- wir werden Eure Arbeit beachten."

„Ich danke Euch." Larno nickte. Er war überrascht, dass König Boleslaw seine Arbeit würdigte und nicht vergessen hatte.

„Ich möchte Euch um einen Gefallen bitten. Herr Athenulf war ein guter Mann. Und er lässt ein Weib und eine Tochter zurück, die auf Burg Quingenburg noch nichts von den Ereignissen wissen. Doch haben Sie ein Anrecht darauf. So möchte ich Euch dorthin entsenden, um den Frauen den Bericht zu geben- aus Werla und auch von dem mitgeteilten Tod von Herrn Athenulf. Ich hoffe, ihr versteht mein Anliegen.", sprach König Boleslaw ruhig- ja fast vertraulich- zu Larno.

Wieder- und wortkarg im Angesicht seines hohen Königs- konnte Larno nur durch ein Kopfnicken zustimmen. Dann jedoch fand er zu Worten.„Ich werde die Nachrichten überbringen an die Damen."

„Gut. Da in Erbfolge von Herrn Athenulf das Burglehen neu besetzt werden muss, sollen die Damen zudem erfahren, dass ich Ihnen vorerst das Wohn- und Bleiberecht auf der Quingenburg bekunde. Zudem – für den getreuen Dienst des Herrn Athenulf- werde ich dem Lehen der Quingenburg eine Siedlung und einen nahen Forst überschreiben. Da Ihr, Ritter Larno, kein Allodium besitzt, will ich Euch dort als Schutzritter bestimmen, auch wenn ihr selbst kaum dort sein werdet. In Friedens- und in Winterzeiten habt Ihr damit ein Heim und Aufgaben. Doch achtet die Wünsche der Familie Athenulf's- dies ist mein Wille. Bedenkt, dass ihr dort nicht Herr sein sollt."

König Boleslaw's Blick ließ daran keinen Zweifel. Fest und fordernd sah der König Larno an.„Zumeist wird Euch derzeit wohl auch nicht viel Gelegenheit bleiben, dort zu weilen, wie es scheint. Ruht Euch dort einige Tage aus. Lasst Euch eine Kammer geben und kommt danach zurück zum Heer. Geht zuerst nach Meißen. Sollte das Heer dort nicht sein, so folgt Uns nach.", fügte der König dann noch hinzu.

„Gut. So werde ich es tun."

Während nun wohl alles gesprochen war, was der König wollte, wendete sich Boleslaw I. Chrobny schon ein wenig ab und Larno wollte schon zum Gehen ansetzen.

„Welchen Namen soll ich für den Ritter in der Urkunde einschreiben, mein König?", fragte der Schreiber und königliche Chronist bei Boleslaw nach.

Dieser drehte kurz den Kopf zu Larno, um von ihm Antwort zu erhalten.

Leicht geehrt hierdurch- und zudem zur Wahrheit vor seinem weltlichen Herrn verpflichtet- sprach Larno: „Nun, da ich keinen Titel mehr habe: Larno Wulfesal. Tragt bitte dies in die Schriften ein- Larno Wulfesal. Nach dem Ort meiner Geburt."

Ungläubig zögerte der Schreiber und blickte fragend zu König Boleslaw hinüber.

Boleslaw Chrobny nickte nur kurz zustimmend.

Larno durfte nun gehen und seine Weiterreise in die Berge Schlesiens vorbereiten.

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