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Gesa's Entscheidung

Man kann verdrängen.

Böses vergessen und sich Gutem öffnen.

So erschien es auch den Freunden. Hier – weitab der drohenden Gefahren und des Leides- hatte sich eine fröhliche Unbeschwertheit im Lager ausgebreitet. Man konnte gemeinsame Freude empfinden.

Larno genoss die kleinen Berührungen von Nemanja. Sie suchten einander und man suchte auch kleine Gelegenheiten an ruhigem Ort, um Küsse und Umarmungen in Zweisamkeit auszutauschen.

Auch Sladko- so schien es zumindest Larno- schien sich weniger und weniger gegen die freundlichen Annäherungsversuche der heimatlosen Händlerstochter Gesa zu erwehren.

Hatte man in den ersten zwei Tagen nach der Ankunft das Lager noch gegen drohende Verfolgung bewacht, so fühlten sich hier alle ab dem dritten Tage sicherer und erkundeten das Umland.

Neben kleinem Erfolg auf der Jagd stellte man fest, dass man weiter im Westen den Fluss Elbe finden konnte, etwas Südlich vom Lagerplatz ein anderer, kleinerer Fluss sich durch die Auen zog.

Von einer Bäuerin erfuhr das Mädchen Dobrawa, das dies ebenfalls die Kartaniza war- der Fluss, der auch unweit der Burg Slivor durch die Wälder der Pregyniza floss.

Eben diese Bäuerin mit Namen Ilionka war es auch, die mit ihrem alten Vater und drei Kinder ein nahes, kleines Gehöft bewohnte. Man half ihr zwei Tage bei der Ausbesserung ihres Hauses, wofür man Dank und auch warme Mahlzeit bekam.

Gern hätte man sich weiterhin endlos lang in diesem Landstrich aufgehalten, der von Kämpfen und Intrigenspiel wohl verschont schien.

Sorgenlos zu leben, daran durfte man sich jedoch nicht gewöhnen.

Und eben daran erinnerte Milorad nach zehn Tagen fern von Burg Slivor die Mitstreiter.

„Habt ihr vergessen, was wir uns schworen?"

„Wie meinst du das?", fragte Premyslaw.

Milorad stellte sich nahe an das Feuer, um sich die Hände zu wärmen.

„Ich habe Augen im Kopf. Und ich sehe, dass wir hier endlich auch einmal Frieden gefunden haben. Jeder von uns merkt dies. Doch ich fühle mich unwohl dabei. Immer muss ich an meine Danuta denken. Ich habe auch mit Andra gesprochen. Auch ihm geht das bleiche Gesicht seiner Schwester nicht aus dem Kopf. Während wir hier sich auch den Winter über in Frieden bleiben könnten, werden unsere Familien- oder was und wer von Ihnen noch über ist- durch diesen Neromir in Gefangenschaft und Knechtschaft gehalten. Selbst das Vieh kann sich freier auf Burg Slivor bewegen als unsere Leute."

„Milorad hat Recht." Larno räusperte sich nach kurzem Moment. „Mit allem- mein Freund!"

Die Blicke der Jungen und Mädchen hafteten auf Larno.

Und Larno fühlte sich mit einem Male unwohl- im Angesicht der von Milorad benannten Dinge und auch der Worte, die Milorad bislang noch nicht ausgesprochen hatte.

Er, Larno- als Anführer der kleinen Gruppe- hatte sich für diesen Moment der Friedlichkeit und der schönen Zeit mit Nemanja, welche die Gruppe und er hier erleben durfte, von dem entfernt, was man sich vorgenommen hatte. Zu angenehm war es hier. Zu friedlich. Und dies hatte – auch Larno selbst- schnell einiges der letzten Zeit verdrängen lassen.

Nemanja und Dobrawa kamen mit Armen voller Holz über den Hang herunter an die Feuerstelle. Sie lachten miteinander- doch auch das fröhliche Lachen dieser Mädchen erstarb im Angesicht der sorgenvollen Blicke, welche die Jungen um das Feuer herum zeigten.

„Ist etwas passiert?, fragte Dobrawa in die Runde und legte das Holz ab.

Auch Nemanja fragte mit ihrem Blick.

Larno antwortete: „Milorad hat uns daran erinnert, wer wir wieder werden müssen- für die Menschen in Slivor. Jeder von uns- ich nehme mich davon nicht aus- hat Gefallen an diesem friedvollem Platz hier gefunden."

Zu Nemanja blickte Larno mit diesen Worten und sie schien ihn sofort genau zu verstehen.

„Wir hatten uns geschworen, den Leuten auf Slivor zu helfen und Neromir für seine Grausamkeiten zu bestrafen. Vor ihm sind wir geflohen- hierher in Sicherheit. Doch die anderen auf Slivor können nicht fliehen, so wie wir. Sie werden sich darauf verlassen, dass Wir Ihnen Hoffnung auf Rettung geben. Doch wenn wir bleiben, dann ist ihnen nicht geholfen. Und dieser Neromir erreicht, was er will."

Milorad nickte.

Auch Sladko richtete sich von seinem Lager mit dem Oberkörper auf. „Larno hat Recht. Hier ist es schön und friedvoll. Jeder von uns könnte hier zu gerne noch eine Ewigkeit verbringen. Doch wir würden uns mehr und mehr selbst betrügen. Wir sollten überlegen, wieder zurück zu gehen und den Kampf gegen Fürst Neromir erneut aufzunehmen."

„Ja. Dem stimme ich zu.", sprach Larno.

„Ja.", sagten alle- mit Kopfnicken oder mit Wort.

Nur Eine zögerte damit.

Gesa zögerte.

Den Blick aller auf sich spürend, erklärte sie sich: „Ich? Ich würde gerne bleiben. Bitte! Ich bitte Euch, versteht mich. Die Bäuerin Ilionka hat mir angeboten, ihr zu helfen mit den Kindern und dem alten Greis. Sie würde sich freuen, wenn ich bei ihr bleiben würde. Würde mir ein Dach über den Kopf geben und auch wieder ein Zuhause, eine Familie."

Gerade Sladko- der wohl nun bemerkte, wie viel Schmerz ihm diese Entscheidung Gesa's bereitete- war es, der versuchte Gesa umzustimmen. „Bitte Gesa! Komm doch mit uns. Wir brauchen Dich doch. DU gehörst doch zu uns!"

Gesa jedoch schien dies weniger zu glauben.

„Ihr wisst, dass ich in jedem von Euch meinen Freund und meine Freundin sehe. Doch ich habe solche Angst davor, was mich dort wieder erwartet. Ihr sicherlich genauso. Ich kann nicht einmal mit dem Bogen umgehen- trotz aller Übungen, welche wir durchgeführt haben. Ich kann niemanden töten- da bin ich mir sicher. Ich wünsche diesem Hundesohn von Neromir den Tod an den Hals, dem Genarbten und den anderen Kriegern der Lutizen auch. Ich denke, dass ihr alle dies wisst. Doch seid bitte ehrlich zu mir: Ich kann Euch im Kampf nicht helfen. Nicht so, wie ihr es benötigt!"

Die Runde schwieg- auch Sladko. Auch die Mädchen, die Gesa nur zu gut verstanden. Denn auch ihnen fiel es nicht leicht, kämpfen zu müssen-selbst Nemanja nicht.

„Hört mir zu. Ich kann Euch dort nicht helfen. Doch hier, bei der Ilionka- da kann ich Euch nützlich sein. Solltet ihr verfolgt werden, dann kommt hierher zurück und sucht mich. Ich werde Euch unterstützen hier, so gut es mir möglich ist. Ich höre mich um bei den Leuten für Euch. Ilionka würde es gutheißen. Sicher sogar. Ich verstehe mich auf das Kinder hüten und das Tauschhandeln- nicht jedoch auf den Kampf mit Bogen, Speer und einer Klinge. Daher möchte ich bitte bleiben dürfen."

Larno konnte nicht für Gesa entscheiden. Sicher- es wäre besser für die Gruppe, noch Jemanden wie Gesa in den Reihen zu haben. Befehlen konnte er ihr jedoch nicht, denn Jeder ist seines eigenen Glückes Herr oder Herrin.

Nemanja ging um die Feuerstelle herum und umarmte die einen Kopf kleinere Gesa.

Eine Umarmung des Abschiedes, der Akzeptanz der Entscheidung.

Und diese Entscheidung war sicherlich schwer für Gesa- ebenso, diese Entscheidung hier im Kreise offen auszusprechen.

Larno indes sprach noch etwas anderes an, was ihm selbst – im Hinblick auf die kommenden Gefahren- noch auf der Seele lag: „Andra? Ich weiß, du bist ein kluger Kopf und ein Kämpfer. Doch solltest du vielleicht auch bleiben. Nur solang, bis der Frieden auch in Slivor wieder hergestellt ist."

Andra schien ebenso überrascht, wie gekränkt. Wollte Larno ihn ausschließen? Und warum? Weil er noch zu klein und jung war?

„Nein. Ich werde mitgehen. Ich will nicht hier bleiben- auch wenn es hier angenehm ist und auszuhalten bei der Ilionka und den ihren. Ich habe Mutter, Vater und zwei Schwestern auf Burg Slivor! Ich will etwas für Sie tun, ihnen helfen!"

Larno merkte, die Ehrlichkeit in Andra's Worten. „Du hilfst Ihnen auch, wenn Du am Leben bleibst. Es wird gefährlicher als je zuvor werden, wenn wir zurückgehen. Neromir und seine Krieger werden denken, wir hätten den Widerstand aufgegeben! Hätten das Weite gesucht! Wir müssen, wenn wir zurück gehen, schnell und beherzt zeigen, dass es nicht so ist!"

„Ich kämpfe!", sagte Andra laut und stark heraus.

Obwohl Larno einen besorgten Blick zeigte, boten Premyslaw und Milorad Andra Hilfe an.

„Dann soll es so sein- Andra kommt wieder mit zurück."

Lediglich Nemanja teilte mit Blicken Larno's ausgesprochene Sorge- getraute sich jedoch nun nicht noch, Partei für Andra's Bleiben zu ergreifen, obwohl auch Sie Andra gern hier in Sicherheit gesehen hätte.

„Dann ist es beschlossen?", fragte Sladko in die Runde. „Dann gehen wir morgen wieder zurück in die Wälder? Zu dem Lager in den Felsen?"

Alle blickten zu Larno.

„Gut. Dann ist es wohl beschlossen. Wir gehen zurück! Und dir Gesa- unsere Wünsche sind Deine Begleiter. Finde Frieden bei der Bäuerin und deren Familie hier. Wenn wir in Nöten sind, dann werden wir Dich finden und um Hilfe bitten."

Gesa nickte.

Damit war es nun der Abend des Abschiedes- ein Abschied von der fröhlichen Gesa. Ein Abschied von dem friedlichen und unbeschwerlichen Ort hier.

Morgen würde jeder aufbrechen.

Gesa zu der Bäuerin- und alle anderen der Gruppe zurück in den Wald nahe der Burg Slivor.

Gesa richtete noch einmal ein letztes Wort an Sladko, als man sich am folgenden Morgen aufmachte: „He. Du da, Sladko! Wenn du den Kampf satt und im ganzen Stück überlebt hast- Du dürftest mich hier gern aufsuchen! Ich würde dann auch mit dir ziehen. Gerne sogar. Nach Slivor, oder wohin Dich deine Füße tragen wollen, ja? Vergiss mich nicht!"

Aus dem Brummeln, das Sladko als Antwort gab, wurde kaum einer schlau. Doch anscheinend reichte es der Gesa als eine Art der Zustimmung auf ihren Vorschlag aus, denn Sladko lächelte ihr zu.


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