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Gegen die Zeit

'Besonnenheit!', ermahnte sich Larno. 'Du hilfst Nemanja nicht, wenn sie Dich einfangen!'

An der Straße nach Slivor kam ein Planwagen daher geschaukelt. Vier redarische Krieger bewachten den Wagen und blickten immer auf ein Neues in den Wald der Pregynitza.

Jetzt im Winter bot der Wald nur wenig Schutz vor den Blicken. Die Bäume hatten kaum noch Laub, auch die Sträucher gaben nur wenig Deckung.

Larno kauerte sich auf den Boden hinter einer dicken Buche. Je näher sich Larno in das Gemisch aus Laub und Schnee hinab duckte, um so mehr merkte er, wie er unten im Laub leichtes Knistern wahrnehmen konnte. Dies mussten wohl alte Bucheckern sein, die hier im Laub lagen, und deren Schalen jetzt durch das Gewicht des Mannes knackten.

'Ruhig bleiben. Sie dürfen Dich nicht sehen!'

Die Männer am Ochsenkarren waren wachsam. Was im Wagen transportiert wurde, konnte man nicht erkennen. Die Plane des Wagens war fest zugezogen an allen Seiten.

Für Larno dauerte es eine Ewigkeit, bis der Wagen vorbei und außer Sicht war. Sicherlich wollte der Karren nach Slivor zur Burg. Versorgung der Leute dort?

Es war Larno dieses Mal egal, denn es war wichtiger, sicher über die Straße zu gelangen und in den Wald auf der anderen Seite. Dort- irgendwo östlich und nahe dem Fluß- hatte Stanielub seine Hütte.

Lange hatte man sich nicht gesehen- sehr viele Tage waren vergangen seither.

Und Larno hatte eine schlechte Nachricht an Nemanja's Vater zu überbringen: Die Nachricht, dass seine Tochter böse Wunden hatte.

Schlechte Kunde zu überbringen ist keine leichte Sache.

Stanielub hatte Nemanja seinerzeit gedrängt, sich Larno und den Slivorer Flüchtigen anzuschließen. Wohl, weil Nemanja mehr Erfahrung im Wald hatte als die Anderen und auch in einem Kampf seine Tochter jedem erfahrenen Krieger die Stirn bieten konnte.

Doch Larno graute es davor, Stanielub die Nachricht von Nemanja's Verwundung bringen zu müssen. Der Alte mochte ihn zwar- und Stanielub kannte auch das hohe Risiko, dass der Kampf gegen die Redarier stetig mit sich brachte. Doch wie würde der alte Stanielub reagieren?

Larno dachte unerwartet an eine Geschichte, die der alte Netlitzi- Bauer ihm früher als kleines Kind erzählt hatte. Bauer Hondra beschrieb damals die Sage von dem slawischen Helden Rotha, der einer Bauernfrau seines Stammes die schlimme Nachricht überbringen musste, dass all ihre drei Söhne bei einem Kampf der Stämme gefallen waren. Der Recke Rotha wusste nicht, wie er der Frau die schlimme Kunde geben sollte. So überlegte er hin und her. Der Feuergott Svarosic beobachtete den Helden Rotha und die Bäuerin, denn auch ihm hatte der Mut und die Tapferkeit der drei jungen Krieger gefallen und Svarosic bedauerte, dass alle drei Krieger nun vor dem Tor der Geisterwelt standen. Die Bauernfrau habe jedoch, als sie den Recken Rotha voller Trauer und Mitgefühl für die Frau erblickte und keinen der Söhne bei ihm sah, nur gefragt, ob die Söhne voll Kraft gekämpft hatten und mit Stolz in die Welt der Geister gegangen waren. Rotha bejahte dies, denn die jungen Männer hatten tapfer gekämpft bis zum Tode und der Sieg im Kampf war letztlich ihrem Mut und Opfer zu verdanken. "Dann werden die Geister sie gut aufgenommen haben und gut behandeln. Die Liebe einer Mutter für Jeden meiner Söhne hat ihnen die Kampfeskraft gegeben.", sprach die Alte voller Stolz. Gott Svarosic sei dabei von dem Reden und der Ehr- erfüllten Antwort der alten Frau so berührt worden, dass der alle drei Verstorbenen sofort zurück auf die Welt schickte. Einer nach dem anderen sei aus der Flamme des Feuers in der Hütte der Bäuerin lebendig und ohne Schaden an Körper und Geist heraus getreten. Allen sei danach ein langes und erfülltes Leben beschieden gewesen. Der Recke Rotha hingegen habe für Gott Svarosic als Dank sein eigenes Pferd geopfert, da die Götter ihm in der Stunde der Überbringung schlimmer Kunde so nah waren. Dort- an dem Ort , wo Svarosic die Kämpfer durch das Feuer zurück in die Welt der Lebenden schickte - hatte der Held Rotha das Heiligtum Rethra erbauen lassen- zur Ehre Svarosic's und der anderen slawischen Götter.

Larno war lange Zeit selbst in Rethra und hatte dort Svarosic gedient. Nun erflehte Larno den Beistand der Götter für Nemanja.

Die Hütte von Stanielub kam in Sichtweite. Von weitem hörte man jedoch ein Schlagen- Stanielub hieb mit einer Axt kleine Äste von einem Stamm und machte sich nahe der Hütte Brennholz klein.

Als er Larno nahen sah, hielt er inne.

Obwohl er befreit schien, Larno zu sehen, so war sein Blick suchend- suchend nach seiner Tochter oder Begleitern bei Larno. Dem kurzen Moment der Freude folgte nun ein Blick der Sorge.

"Larno? Wo sind die anderen?"

"In Sicherheit. Und weit weg von hier!"

"Dann stimmt es also nicht, was dieser Redarier in Slivor verkündet hat? Das alle von Euch gefasst und getötet worden sind?"

"Nein. Wir konnten fast alle entkommen vom Felsenlager. Doch es war ein finsterer Tag für uns. Auch für Nemanja."

"Was ist mit meinem Kind?", fragte Stanielub hastig. Dabei schien es ihm die Worte im Hals zu erwürgen vor Gram und Schmerz. "Lebt Sie? Lebt meine Nemanja?"

Larno grub seine Stirn in Sorge und das Reden fiel ihm schwer. "Sie lebt! Doch Nemanja ist von bösen Wunden gezeichnet!"

"Wie schlimm ist es?" Stanielub zitterte und hatte weiche Knie.

"Es steht nicht gut um sie. Sie verlangt nach Dir. Ich will Dich zu ihr bringen- dies hatte ich ihr zu versprechen! Zwei von Uns sind aufgebrochen, einen Schamanen zu suchen, um ihr zu helfen."

Stanielub blickte suchend und hilflos in den Wald.

Larno lies Stanielub gewähren, auch wenn Nemanja's Vater gern zur Eile gedrängt hätte.

"Was ist geschehen? Welche Wunden hat mein Kind?"

"Die Redarier haben unser Lager angegriffen. Aus dem Nichts waren sie aufgetaucht nahe der Felsen. Während zwei die Feinde ablenkten flohen wir in kleinen Gruppen. Nemanja floh mit gemeinsam mit Premyslaw. Sie wurden durch die Bluthunde der Redarier eingeholt. Im Kampf wurde Nemanja von den Tieren gehetzt und gebissen- mehrmals gebissen. Sie tragt schlimme Wunden am linken Bein und Arm. Nemanja ist sehr schwach. Sie blutet stark und hat Schmerzen."

"Dann haben sie die Hunde gerissen?"

"Ja. Nemanja und Premyslaw haben die Bluthunde und einen Redarier getötet. Doch die Flucht hat Nemanja sehr  geschwächt."

"Hör zu. Ich hol noch Einiges aus der Hütte. Dann brechen wir sofort auf." Stanielub wollte nicht lange zögern. Die Sorge um das Kind trieb ihn an.

Kurz verschwand er in der Hütte.

Larno sah die Umgebung aus Vorsicht derweil ab.

Stanielub hatte einen Beutel umgehängt, nahm einen Speer. Er kippte etwas Flüssigkeit in das Feuer. Laut zischend und dampfend zeigte die Feuerstelle an, dass die Flammen nicht mehr lang brennen sollten. "Lass uns gehen. Wann können wir bei Nemanja sein?"

"Bei Anbruch der Nacht."

Mit Aufmerksamkeit ging der Weg nun zurück. Die Straße war dieses Mal auch schnell passiert. Je weiter man nun von Slivor entfernt war, desto mehr Eile legten die zwei Männer auf die Wegstücke.

Dennoch blieb auch Zeit für das Gespräch.

Auf Nachfrage Stanielubs schilderte Larno die Geschehnisse so gut er es vermochte. Den Kampfbeginn am Lager, die Flucht. Seine Sorge um Nemanja und auch die anderen der Gruppe.


Stanielub indessen berichtete, was er in den letzten zwei Tagen in Erfahrung bringen konnte. Die Neuigkeiten aus Slepna hatte er von einem Bewohner, der im Wald jagen war. Slepna- diese Ortschaft gab es nun nicht mehr und seine Bewohner seien ratlos und besitzlos. Hass und der Wunsch auf Rache an den Slivorern- allen voran Wladim und Slawav, die beim Brandlegen erkannt worden- mache sich dort nun breit unter den Überlebenden. Man verlangt nach Neromir's Kopf. Zwei Menschenleben, fast jedes Haus, die Ernte, das Saatgut und einiges Vieh hatte das Feuer den Leuten genommen. Und in Slivor an der Burg? Dort haben Boran und Neromir vor den Leuten das Ende und den Tot der Rebellen verkündet. Ein Händler, der dort schon seit Jahren Geschäfte mache, habe ihm dies berichtet. Auch, dass die einfachen Slivorer in der Burg wie Gefangene zusammengepfercht seien. Der Händler habe die Burg kaum wiedererkannt im Inneren. Meiden wolle er Slivor in der Zukunft- es sei nun kein guter Platz zum Leben mehr. Es sei eine Schande, was der Redarier daraus gemacht habe.

Larno fragte sich insgeheim auch ab und an: Was würde werden, falls man die Slivorer befreien konnte. Würde man jemals dort wieder wie früher unter Fürst Wielzko ein ruhiges Leben führen können? Larno zweifelte sogar daran, denn die Redarier und deren Lutizische Verbündete konnten Jederzeit erneut die Hand danach ausstrecken. 

Die Füße schmerzten.

Larno bemerkte erst nach Stanielubs Hinweis, dass sich ein Riemen in das Fleisch am Bein eingeschnitten hatte. Der Frost und die Sorge um Freunde , Nemanjas Gesundheit und die Zukunft hatten ihn diesen Schmerz nicht wahrnehmen lassen.

Dennoch- am Abend konnte Larno den vater an Nemanja's Liegestelle im Gorcini- Hof bringen.

Sein Versprechen war eingelöst.

Doch Nemanja war noch schwächer geworden.

Die Verbände- vor allem am Bein waren blutdurchnässt, obschon die Bäuerin stetig neue, saubere Verbände dem armen Mädchen anlegte. Die Sorge blieb. Von einem Schamanen fehlte noch jede Hilfe.

Wo blieben Bogna und Premyslaw nur?






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