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Ermutigung

„Seit ihr von bösen Geistern geleitet?"

Nemanja schlug Larno mit der flachen Hand auf die Brust. Der lederne Wams ließ Larno den Schlag fast nicht spüren. Larno wollte sich wegdrehen, jedoch konnte er Nemanjas Sorge und ihr Aufbegehren verstehen.

„Nein Tochter.", beruhigte Stanielub sein Mädchen. „Wenn es so war, wie Sie alle erzählten, dann besteht zu Recht ein Grund, besorgt zu sein. Wenn die Redarier mit den Kriegern vom Lutizenbund solche Schandtaten begehen, werden auch wir hier nicht lange vor Ihnen verschont bleiben."

Nemanja sah Larno immer noch trotzig an, obwohl ihr Vater sie hatte beschwichtigen wollen. „Sollen wir jetzt für die vielen Mäuler hier sorgen? Vater, wir wissen selbst manchmal kaum, wie wir satt werden sollen!"

„Recht hast du. Hier können sie nicht bleiben. Doch helfen- das müssen wir."

Das Mädchen Dobrawa kam näher zu Nemanja heran, bestaunte Nemanjas lederne Kleidung und ihren guten Bogen. Dies verunsicherte Nemanja kurz, dann jedoch blickte sie erneut in die Runde der Slivorer Flüchtlinge.

„Larno. Das sind fast noch Kinder, die Du in einen ungleichen Kampf gegen erfahrene Krieger bringen willst!", sprach Nemanja vorwurfsvoll und zeigte in die Runde derer, die sich gerade um das Feuer an der Hütte von Stanielub  drängten.

Larno sah Nemanja zwar an, richtete seine Worte jedoch herüber zu ihrem Vater Stanielub: „Wir wissen, dass es nicht einfach werden wird. Daher suchen wir ja auch Euren Rat."

Stanielub stand auf und wischte sich sorgenvoll übers Gesicht mit beiden Händen, kratzte sich danach am Kopf.

„Nein. Bleiben könnt ihr nicht. Ihr solltet Euch ein Lager suchen- weit ab von der Burg- im Wald. Bei den Felsen im Süden vielleicht. Dort ist auch ein Bachquell. Doch sucht Euch noch zwei weitere Lager, zu denen ihr auch fliehen könntet, sollten sie Euch dort aufspüren. Geht nur Nachts zum Fluss, um zu fischen- am Tage wird es zu gefährlich sein. Treibt denen das Vieh weg- tiefer in den Wald und am besten auch zu mehreren Stellen. Bucheckern und Eicheln werden die Schweine dort auch finden. Tötet gleich zwei der Tiere, damit ihr Fleisch habt- eines der Tiere nur für Trockenfleisch. Mit vollem Bauch sieht alles gleich besser aus. Denkt daran, dass der Winter naht und ihr keine großen Vorräte haben werdet. Ihr könnt das Schweinefett verwenden, um den Knüppeldamm besser brennen zu lassen."

Milorad, der aufmerksam zugehört hatte, kam näher: „Wir sollen den Damm brennen lassen?"

„Ja.", sagte Stanielub entschlossen. „Sie kennen sich hier nicht aus. Für Sie ist der Knüppeldamm der einzige Weg in und aus der Burg. Durch den Sumpf können sie mit den Pferden nicht. Bis die Lutizen zu Fuß gefolgt sind, seid ihr schon über alle Berge. Und da die Lutizen auch Fleisch haben wollen und die Tiere von der Burg weggetrieben sind, müssen Sie eigene Leute in das Umland zum Jagen und Fischen schicken. Ist der Damm zerstört, kommen auch keine Wagen so leicht an die Burg."

„Aber unsere Familien sind in der Burg- zumindest diejenigen, die von den Lutizen am Leben gelassen wurden.", fiel es dem jungen Andra ein. „Was wird aus denen?"

Larno sprach. „Denen geben wir etwas Hoffnung. Denn auch Sie werden mitbekommen, das die Lutizen von uns beschäftigt werden- das wir Widerstand leisten. Vielleicht kann hier und dort dann einer fliehen- so wie wir. Und wenn die Lutizen unsere Leute aus der Burg bringen, um für sie zu arbeiten, so können wir vielleicht einige Leute befreien mit Glück."

Stanielub kam näher an den kleinen Andra und packte ihn an den Schultern. „Den Leuten in der Burg geht es unter den Lutizen bestimmt nicht gut. Glaub mir das. Man wird die Männer sicher bewacht halten, gefangen vielleicht. Gerade jetzt noch werden die Lutizen Angst haben- vor dem Widerstand eurer Familien gegen die neuen Burgherren. Noch lange werden die Lutizen unruhig schlafen. Doch wenn die Slivorer wissen, dass Ihr alle hier draußen frei seid und kämpft gegen die Lutizen- dann werden auch eure Familien in der Burg nicht aufgeben. Wenn die Leute dort aufgeben- erst dann haben die Lutizen gewonnen- und erreicht, was sie wollen."

Nemanja löste den kleinen Andra aus dem festen Halt ihres Vaters. „Es weiß doch keiner, was die Lutizenkrieger wollen. Wenn man den Worten der Kinder glaubt, wollten sie nur alle töten. Vielleicht sind sie nur auf Beute aus?"

Stanielub widersprach seiner Tochter. „Nein. Das glaub ich nicht. Dann hätten sie es anders angefangen. Sie haben den Anführer mit Herrn Wielzko umgebracht, ja. Dein Vater, Milorad, war der Erste. Dann diejenigen, die sich wehrten. Zuletzt noch die, die flüchteten."

Stanielub wandte sich Larno zu. „Auch wenn meine Zeit als Krieger lange vorbei ist- wonach sieht das für Dich aus, Larno? Antworte Du- als junger Krieger. Sag frei heraus, was DU denkst!"

„Die Burg. Darum geht es den Lutizen. Wahrscheinlich war Fürst Wielzko nicht bereit, alle Forderungen des Lutizenbundes mehr so zu erfüllen, wie es die Lutizen oder Redarier wollten. So hat man Milorad's Vater vor den Augen der Leute gerichtet und bestrafte damit den Widerspruch des Herrn Wielzko vor aller Augen. Sie wollen, dass wir auf Slivor ihnen mehr Holz, Eisen, Honig und Fleisch heranschaffen und auch unsere Männer in deren Kriege mitziehen. Vom Tauschhandel mit dem guten Holz und unserem guten Waldhonig der Pregynica bekämen sie Silber. Und mit Silber kann man in gute Waffen tauschen im Norden. Sie werden nicht abziehen- sie haben Slivor jetzt erobert- ich denke für die Redarier- Leute."

Was die Männer aussprachen erschien den Meisten in dieser Runde wahr.

Sladko kam näher heran, stellte sich neben Larno und blickte Nemanja gewichtig an. „Ich sehe das genauso wie Larno!"

Nemanja verdrehte die Augen, wollte sich von Sladko und Larno abwenden. Doch blieb ihr Blick auf die Händlertochter Gesa gerichtet, als sich das Mädchen von dem Sitzstamm erhob.

„Mein Vater sagte mir immer, dass der Honig aus der Pregynica überall gefragt ist. Damit lässt sich immer gut handeln. Immer wenn wir zu euch kamen, rieb er sich die Hände, wenn viel Honig auf Slivor eingetauscht wurde. Auch das Holz ist gut zu handeln, aber dafür war unser Karren zu klein. Kleine Schnitzereien haben wir aber auch gut eintauschen können."

„Nemanja. Du wirst mit Ihnen gehen.", sprach Stanielub.

„Was soll ich?" Nemanja war entsetzt. „Ich muss doch für Dich sorgen, Vater."

„Deine Sorge ehrt Dich mein Kind. Aber Du gehst mit Larno, Milorad und den anderen. Ich werde schon hier allein auskommen. Schau nach mir, wenn Du in Sorge bist."

„Aber Vater!"

„Nein Kind. Du gehst mit Ihnen. Wenn Sie kommen- und irgendwann werden Sie hierher kommen, dann werden sie finden, was man ihnen berichtet hat: einen alten , gebrechlichen Mann, der von allen als verwirrt geschildert wird. Und wenn Sie nach Dir fragen, dann sage ich, du ast es hier mit mir in der Einsamkeit nicht mehr ausgehalten und bist in den Norden gegangen, lebst bei Bauern."

„Aber..."

„Nichts aber, Nemanja. Sie werden mich in Ruhe lassen. Verrückte Alte sind für Sie keine Gefahr."

Mit diesen Worten drückte Stanielub seine Tochter fest an sich und blickte entschlossen in ihre Augen.

„So Kinder. Jetzt esst noch etwas und dann sputet ihr Euch. Nemanja, du holst alle Pfeilspitzen, die wir haben. Und nimm auch die zwei alten Speerspitzen und den Langspieß mit. Ihr werdet dies brauchen. Auch das gute Messer soll dir gehören. Bring es mir wieder, wenn ihr erfolgreich ward."

Die entschiedene Beherztheit, den jungen Leuten von Slivor helfen zu wollen, ließ niemanden in der Runde der jungen Leute unbekümmert. Man spürte das Vertrauen, dass der alte Stanielub in die Jugend setzte- in Nemanja, in Larno und all die Anderen. Dies gab Ihnen allen Ermutigung- obwohl man auch viele innere Ängste hatte. Gerade die Mädchen nahmen sich Nemanja als großes Vorbild und wollten es ihr gleich tun.

Nemanja führte die Gruppe in den Südlichen Wald, nutzte Wildpfade durch das Dickicht des Waldes. Am Abend schon hatte man die Felsenberge erreicht und in einer kleinen unscheinbaren Schlucht eine tiefe Ausholung im Stein als neues Lager bestimmt.

Schon am Folgetag begann die Gruppe zu Handeln.

Sladko, Premyslaw und dessen Schwester Dobrawa näherten sich den Wäldern um die Burg und trieben von dort das Großvieh weg- tiefer in die Wälder. Mehrere Schweine brachten sie zum Abend dann auch zu den Felsen hin.

Gesa, die immer noch unentschlossen war und auch eine Fremde für die anderen Slivorer, schloss sich Nemanja an. Sie suchten Beeren und Pilze im Wald bis zum Nachmittag.

Milorad, der Junge Andra und Larno waren damit beschäftigt, erst einmal Holz zum Lager zu schaffen und für das Vieh ein kleines Gatter zu errichten.

Während Milorad und Andra nachmittags wieder in die umliegenden Wälder gingen, um ein Ausweich- Lagerplatz zu suchen, war Larno dabei, aus den besten Stöcken Speere zu bauen. Hilfe bekam er hierbei von Nemanja, die schweigend und auch immer noch missmutig war. Sie konnte sich noch nicht damit abfinden, für die Anderen mit verantwortlich zu sein- so, wie es ihr der Vater aufgetragen hatte.

Da alle über den Tag gut vertan waren, kam gegen den Abend schnell Ruhe in die kleine Felshöhle. Die Anstrengungen und der Hunger waren erschöpfend.

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