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Der Heimkehrer

Eine seltsame Stille lag über der gesamten Lichtung. Fast schien es, dass sogar die Natur aufforderte, das Larno diese Stille durchbricht. Die Stimme in Larno wollte dies auch. 'Ruf es heraus, Larno! Du bist wieder zu Hause! Dort! Es liegt schon vor Dir!'

Doch war dies wirklich noch das, was er als Zuhause kannte?

Sechs Jahre ist es her.

Damals kam ein Priester der Redarier an eben diesen Ort- auf die Burg Slivor. Beschützt von Kriegern des Lutizenbundes war er seinerzeit hier erschienen, um Jungen mit sich zu nehmen- Knaben, die nahe der heiligen Tempelstätte Rethra zu Kriegern ausgebildet werden sollten.

Damals vor über sechs Jahren hatte man ihn, Larno, mitgegeben. Er war für die Gemeinschaft des Stammes entbehrlich. Er hatte keine Bindungen zu den alten Familien des Stammes, war geduldet in der Burg Slivor- mehr nicht. Freunde hatte er als Junge hier zwar, doch niemand sprach damals für ihn. Und so begann damals für den Knaben Larno eine Reise in die Fremde. Nach Rethra.

Rethra- die gewaltige Tempelburg am Heiligtum der Slawen. Hier wurde der Gottheit Svarozic verehrt. Die Burg zum Schutz des Heiligtumes war aber nicht nur ein religiöser Mittelpunkt- hier werden alle wichtigen Entscheidungen zwischen den Stämmen des Lutizenbundes besprochen und entschieden. Und sie ist der militärische Mittelpunkt des Bundes- gerade jetzt, im Widerstand gegen die Sachsen und die deutschen Ritter. In Rethra treffen sich die Krieger vor jedem Feldzug. Hier erfüllt Svarozic die Seelen der Kämpfer mit Mut, Kraft und Siegeswillen. Die Rethra- Priester weihen die Waffen der Krieger für den Kampf gegen die Feinde des Lutizenbundes an drei verschiedenen Stellen nahe dem Heiligtum.

Auch Larno ließ als Eber- Krieger dort seine Waffen mit Kraft und Genauigkeit erfüllen.

Sechs Jahre.

Jahre der Entbehrungen.

Davon vier Jahre des Lernens, des Kampftrainings, des Betens. Jahre der ständigen Demütigungen- durch andere Jungen, die älter oder besser im Kampf waren. Doch Larno hatte es dann zu den Eber- Kriegern geschafft- ein Aufstieg, den nur die Besten erreichten. Eber- Krieger zu sein hießt, einer der Besten im Kampf zu sein. Besser als die Waldkrieger- die Jüngsten und Anfänger. Besser als die Pferd- Krieger- geschult im slawischen Glauben und etwas kampferfahren. Besser als die Hirsch- Krieger- sehr gute Kämpfer zu denen man im Alter von 17 Jahren werden konnte. Doch Larno war ein Eber- Krieger- ein auserwählter Kämpfer und Beschützer des heiligen Svarozic. Nur den Besten wurde diese Ehre zu Teil. Für ihn- der auch in Rethra nur als Fremdling galt- eine besondere Anerkennung.

Die Stille über der Lichtung und der slawischen Burg wollte Larno nicht stören. Die Stille ist ein Verbündeter des Kriegers. Stille hilft, alles um sich herum besser wahrzunehmen.

Slivor- die runde Burg mit einem Wall umgeben. Die obere Kante des Walles ist durch eine Holzpalisade zusätzlich geschützt. Die Palisade war schon damals an vielen Stellen morsch. Das Torhaus befand sich auf der anderen Seite der Burg. Nur das spitze Holzdach war von hier aus zu sehen- dort schützte das Torhaus die Burg zum Damm aus Knüppeln und Holzstämmen, welcher über den feuchten Untergrund vom Wald aus bis zur Burg überbrückte.

Sicher, es gab noch zwei andere Wege, um trockenen Fußes an den Wall der Burg zu gelangen- Wege, welche er als Junge trotz der Mahnungen der Alten gegangen war.

Doch heute nicht.

Heute kehrt der Eber- Krieger zurück an sein Zuhause. Heute würde er durch den Wald zum Hauptweg gehen, um am Tor Einlass zu erbitten. Als Heimkehrer würde er dort eintreten in die Burg.

Zuhause.

Oft hatte sich Larno in der Fremde gefragt, ob Burg Slivor sein wirkliches Zuhause war.

Slivor bedeutete Ort des Slivoric, einem Stammesfürsten alter Zeit, dessen Nachfahren auch heute noch den Stamm anführen. Wielzko, Nachfahre des Slivoric, war hier der Herr des Stammes. Sein Stamm gehörte zu den Brisanen- ein alteingesessener Slawen- Stamm hier östlich der Elbe.

Burg Slivor auf seiner Niederung war wohl eine der östlichsten Befestigungen der Brisanen- hier zum benachbarten Stammesgebiet der Redarier. Gute Handelsbeziehungen mit den Redariern sorgten für einen zufriedenen Wohlstand. Holz war hier ein wichtiges Handelsgut.

Doch diese starke Abhängigkeit von den redarischen Stämmen in der Nachbarschaft hat auch Schattenseiten.

Der Stammesfürst Wielzko konnte dies offen bestimmt nicht vor den Leuten zugeben. Doch Larno war sich sicher. Die Redarier stellten im Lutizenbund die treibende Kraft dar. Wenn von Rethra zum Kampf aufgerufen wurde, so unterwarfen sich alle Stämme des Bundes diesem Kriegsruf. Kern der Kämpfer des Bundes waren die kampfgeschulten jungen Krieger aus Rethra. Krieger wie Larno. Auch wenn Wielzko ein Brisane und Fürst war und kein Redarier- in der heutigen Zeit gab es auch für ihn kein „Vielleicht". Wenn die Redarier forderten, dann bitten sie nicht. Wenn sie fordern, dann hat man die Forderung zu erfüllen. Und Fürst Wielzko war schlau genug, dies zu wissen.

Larno war vor sechs Jahren wie eine Ware weggegeben worden.

Ob Stammesherr Wielzko damals wusste, was Larno damit alles zu ertragen hatte und welche Entbehrungen, ja auch Strafen auf ihn zukommen würden?

Oft hatte sich Larno auch diese Frage gestellt- und für sich festgestellt, dass er, Larno, einfach für Wielzko entbehrlich war.

Burg Slivor- Larno hatte keinen anderen Ort, den er als sein Zuhause bezeichnen könnte.

Einige kleinere Hütten konnte Larno nun sehen. Sie lagen am Waldrand- dort wo der Damm zur Burg hin begann. Einige waren halb verfallen, andere wiederum schienen bewohnt.

Es waren die Hütten von Bauern und Handwerkern. Hier schien die Zeit still zu stehen.

Doch einiges war auch hier anders.

Von drei Hütten waren nur noch verkohlte Reste zu erkennen, bei einer dritten Hütte direkt am Hauptweg fehlte das Dach. Trümmer von tragendem Holz und dem Dachstroh lagen in der Hütte wüst umher.

Larno bemerkte aber noch mehr.

Früher ließ man die Tiere in großen Einfriedungen zwischen Bäumen am Haus frei laufen. Doch so etwas wie Gatter waren nun kaum noch zu erkennen. Schon im Wald hatte er mehrere Schweine frei laufen gesehen, auch hier und dort ein Huhn. Hier bei den Häusern, wo die Tiere auch Futter bekamen, waren Federvieh und Schweine überall im Freilauf.

Zwei ältere Männer hockten um einen befeuerten, geschlossenen Lehmtiegel nahe des Wegs. Aufmerksam beobachteten Sie den Tiegel. Sie nahmen den jungen Mann, der hinter Ihnen mit Speer, Bogen und Schwert passierte, nicht einmal war. Hier wurde Eisen ausgeschmolzen.

Larno hatte besseres Eisen am Mann.

Das Eisen der slawischen Schmiede mochte für den täglichen Gebrauch taugen- für Waffen hingegen war es nicht so gut zu verwenden. Für Pfeilspitzen mochte es noch taugen- aber jeder gute Krieger versuchte sich mit Beute sächsischen Eisens zu versorgen.

Der Damm aus Knüppeln und Balken lag vor Larno- ausgefahren und am Rande schon verwittert.

Was würde ihn hier auf Burg Slivor erwarten?


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