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Begegnung im Wald

Als Knabe war Larno oft mit Wuko in den Wäldern um Slivor. Pregynica werden die Wälder hier genannt- ungangbare Waldgebiete. Doch Wuko kannte sich nicht nur mit den Hölzern des Waldes aus- er war auch ein hervorragender Jäger und hatte Larno den Umgang mit dem Bogen und dem Waidmesser gelehrt. Mehr noch- wer den Wald so gut kennt wie Wuko es tat, der kennt die Futterplätze, die Ruhegebiete, die Trinkstellen und die Pfade der Tiere des Waldes ebenso gut. Auch diese Stellen und Wege hatte er Larno gezeigt.

Ruhe und Geduld- nur so kann man Jagdglück haben.

Hunger trieb Larno heute zum Jagen.

Dem kleinen Fluss, den man Kartaniza nannte, war er längere Zeit gegen die Fließrichtung gefolgt. Dann an einer Biegung des Flusses wieder westlicher in den Wald hinein gegangen. Lautlos pirschte er sich an eine Lichtung heran, wo seinerzeit Hasen einen kleinen, offenen Hügel als Heim hatten. Möglicherweise gab es diesen Hasenhügel ja noch.

Leise und bemüht, keine Geräusche zu machen, näherte sich Larno der Lichtung von Osten her. Je mehr Licht die offene Fläche im Wald ankündigte, je vorsichtiger bewegte sich Larno. Weit vor der Lichtung bewegte er sich bereits langsam am Boden.

Die Lichtung gab den Blick auf den nahen Hasenhügel nun frei, jedoch blieb Larno lange unter einem Busch geschützt liegen.

Er beobachtete.

Vielleicht war der Platz noch genutzt? Vieles deutete darauf hin- aufgeworfener sandiger Boden an mehreren Stellen, abgefressenes Gras am Rande des Hügels, soweit Larno es erkennen konnte wohl auch eine Stelle mit Kot. Der Kot schien schon länger hier zu liegen. Er war trocken und vom Gras bereits durchwachsen.

Nach einiger Zeit jedoch wurde die Ausdauer belohnt und alle Zweifel zerstreut- ein Grauohr hoppelte links am Hügel zum Gras- gut entfernt für den Bogen.

Larno erkannte einen weiteren Hasen- größer noch als den, der geradewegs zum saftigen Gras wollte. Doch dieser Große war mehr als vorsichtig, sich zu weit heraus zu wagen. Den Kopf konnte der Jäger schon gut sehen, wie er die Nase hochhielt.

'Du bist mir der rechte Bursche. Mit Glück nehm ich Dich heute mit heim.', dachte sich Larno.

In seiner guten Deckung zog Larno langsam den Bogen näher und legte sich drei Pfeile bereit. Einen Pfeil legte Larno auf.

Gerade, als Larno anlegen und stärker den Bogen zum Schuss spannen wollte, verschwand der große Langohr- Kopf wieder im Schutz des sandigen Hügels.

'Komm nur wieder heraus, mein Freund. Ich kann auf Dich warten.'

So starrte Larno aus seiner Erdkuhle unter dem dichten Busch weiterhin zum Hügel, entspannte den Bogen langsam.

Der andere Hase graste friedvoll und unbeschwert.

Dann zeigten sich die Langohren des größeren Tieres wieder oben am Hügel.

'Da bist du ja. Komm nun und zeig mir deine Seite. Hast du nicht auch Hunger? So wie dein Freund?'

Larno erkannte in dem Tier eine Bewegung nach vorn- aus dem Schutz des Baues heraus. Er spannte langsam den Bogen, wollte zielen.

Unverhofft jedoch bemerkte er, dass linksseitig von ihm- an der südlichen Seite der Lichtung etwas in Bewegung geraten war.

Larno hatte zu lange auf den Hügel gesehen, dass er die Augen zusammenkneifen musste, wollte er etwas dort erkennen. Er erkannte Bekleidung und einen Schatten im dichten Unterholz.

Noch ein Jäger? Hier und jetzt?

Ein Pfeil zischte durch die Luft- laut entspannte sich dort am Lichtungsrand eine Bogensehne nach dem Abschuss.

Ein lautes Quietschen kam von der Grasnabe- das getroffene, kleinere Tier suchte in Todesangst und verwundet zum Bau zurück zu gelangen.

Rasch sprang der dünne Jäger aus seinem Versteck- ohne Bogen, nur mit einem Messer. Flink und sehr behände rannte er über den kurzen Weg der Lichtung bis zum Tier, um sein Messer in die Beute zu jagen. Dies wurde mit einem neuen, kurzem Quieken auch deutlich- der Hase hatte sein Leben gelassen.

Weiter hier zu warten wäre heute für Larno ein sinnloses Unterfangen. So erhob er sich aus seinem Versteck, nahm die Pfeile in den Köcher zurück und den Bogen entspannt auf den Rücken. Er musste sich eine andere Beute suchen.

Doch wer war der geschickte Jäger, der so sicher mit dem Bogen war? Es war an der Zeit, sich zu Erkennen zu geben.

Der Jäger hockte bei dem Hasen und band seinen Lederstrick um die Hinterläufe- ein gutes Zeichen dafür, dass er seine Beute gleich mitnehmen und verschwinden wollte.

„Ein guter Schuss! Ich gratuliere Dir dazu!", rief Larno laut hörbar über die Lichtung, während der auf den abgehockten Jäger langsam zuging. „Schade nur für mich, dass ich dadurch nicht den großen Dicken mehr erwischen konnte. Aber vielleicht bist du gastfreundlich?"

Larno wollte mit einem entspannten Scherz dem Unbekannten zeigen, dass er sich über ein Teilen des fremden Jagdglückes mehr als glücklich schätzen würde. Der Hunger war nicht kleiner geworden.

Der andere Jäger blickte kurz unter der geschützten Kapuze in Larno's Richtung, als der sich näherte, dann legte er am Hasen wieder Hand an.

Der Jäger schien ein dürrer Knabe zu sein, der sich unter der Kapuze seines weiten Umhanges versteckte.

„Da ich kein unfreundliches Wesen habe, will ich mich vorstellen: Mein Name ist Larno und ich bin aus..."

Den fremden Jäger schien Larno's Gerede wenig zu interessieren. Noch bevor Larno ihm zu nahe kommen konnte- oder sich zum Ende vorstellen- schnappte er seine Hasen- Beute und ging schnurstracks in anderer Richtung wortlos zum Wald. Sicherlich hatte er Sorge, Larno könnte ihm die Beute streitig machen- Larno war augenscheinlich der größere und stärkere Kerl.

Jetzt reichte es Larno und er begann zum Fremden kurz und schnell heran zu laufen. der fremde Jäger war schnell eingeholt.

„He, Bürschchen! Ich tue Dir nichts. Ich wollte Dich nur bitten, mir..."

Der Jäger drehte sich um, als Larno ihn am Arm festhielt.

„Um was?", fauchte Larno die Stimme eines Mädchens an- einer Katze gleich, die Angst hat und sich bedroht fühlt. „Um was wolltest du mich bitten? Das mein Hase gut in deinen Magen passen würde? Ich die Beute besser überlassen sollte?"

Sie standen beide auf der Lichtung- die freche Jägerin und ein mehr als erschrockener Larno. Die Jägerin schaute- eine Antwort fordernd.

„Du bist ein Mädchen!", sagte Larno kleinlaut.

„Und? Noch kein Mädchen gesehen?"

Larno war sprachlos. Vielleicht von dem Ausdruck des starken Selbstbewusstseins, das dieses Mädchen zeigte. Vielleicht war es der entschlossene Ausdruck ihrer Augen?

Die junge Frau war dem Augenschein nach in seinem Alter, vielleicht sogar etwas jünger.

„Und jetzt las meinen Arm los. Ich brauche ihn nachher noch zum Ausnehmen des Hasen und für das Feuer. Ich habe auch Mäuler zu stopfen, nicht nur Du!", sagte die Fremde und riss ihren dünnen Arm aus Larno's Griff.

Entschuldigend hob Larno eine Hand hoch, wollte zeigen, dass er nichts Böses im Schilde führe.

Doch so einfach wollte sich Larno nicht zufrieden geben.

„Wo bist du her, Mädchen? Slepna? Wustnow? Oder von einem der Bauern an der Kartaniza?"

Das Mädchen schritt schnell weiter und schien nicht antworten zu wollen.

„Los sag schon!"

Doch diese Beharrlichkeit zahlte sich wohl nicht aus.

„Wenn Du aus Slepna bist, dann hast du noch einen weiten Weg. Und gehst in die falsche Richtung, musst dich mehr nach Norden halten. Es sei denn, du willst über den Slivorer Weg, aber das ist länger für Dich!"

„Hörst Du nie auf zu reden?", fragte das Mädchen ohne sich nach Larno umzudrehen. „Bist ein komischer Mensch!"

„Na dann haben sich ja zwei Richtige getroffen. Oder?", gab Larno lustig zurück.

Das Mädchen wurde nach diesen Worten erst langsamer und hielt dann an. Als sie sich kurz umdrehte, lächelte sie ein wenig. „Du meinst, ich bin auch ein komischer Mensch?"

Larno rieb sich über die Stirn. „Wirklich, ich habe noch nie so ein seltsames Mädchen wie Dich getroffen. Bellst mich an, wie ein Hund. Fauchen kannst du, wie eine Katze. Bist gut mit dem Bogen, wie ein geübter Jäger. Für ein Mädchen benimmst du dich auch komisch."

Sie überlegte kurz, dann ging sie langsamen Schrittes weiter in ihre Richtung durch das Unterholz.

„Vielleicht haben wir zum Reden nicht richtig angefangen vorhin auf der Lichtung. Und wenn ich zu grob war, entschuldige.", rief Larno ihr nach und versuchte Schritt zu halten.

Das Mädchen schien kein Interesse an Larno's Gerede zu haben. Sie bahnte sich weiter ihren Weg- schob Äste weg, stieg über umgefallene Bäume, orientierte sich am Stand der Sonne und an den Bäumen.

Larno folgte ihr daher nur noch- einfach auch aus Neugierde.

Der Weg des Mädchens ging vom Fluss weg. Hier war dichter Wald mit dickem Gestrüpp. Wo sie nur hinwollte?

Irgendwann nach einiger Zeit drehte sich das Mädchen um, wollte sehen ob Larno ihr folgte. Das Mädchen lachte kurz auf. Aber nicht, da Sie Larno sah, eher weil ihr Verfolger ein Spinngewebe zwischen den Bäumen übersehen hatte. Larno wischte in seinem Gesicht herum und versuchte die Spinnenweben vom Mund wegzuspucken. Belustigt über Larno's Hilflosigkeit verdrehte sie die Augen. Dann ging sie weiter.

Nach einigen Minuten gehen blieb sie stehen und drehte sich erneut um. „Läufst du allen Mädchen nach? Geh Du doch nach Hause- nach Slivor."

„Dann hast Du mir vorhin doch zugehört, ja? Kannst Du mir wenigstens den Namen des Mädchens sagen, dem ich hier hinterher gehe? Also noch einmal von vorn- mein Name ist Larno."

„Ich weiß, wer Du bist.", sagte das Mädchen zu Larno's großer Überraschung. Woher sollte sie das wissen?

„Woher willst du mich denn kennen? Selbst in Slivor kennt mich niemand mehr. Ich war über viele Jahre in der Ferne und bin erst vor wenigen Tagen hierher zurückgekommen!"

„Na dann überlege doch einmal, ob wir uns schon einmal begegnet sind."

„Nein. Wie denn auch? Woher sollten wir uns kennen?", Larno wusste nicht, was das Mädchen hören wollte. Wie sollte er das Mädchen kennen? Und woher? Wer war sie?

„Los sag schon! Wie ist Dein Name?"

„Nemanja ruft man mich."

„Nemanja? Das heißt so viel, wie 'die Besitzlose', stimmt's? Warte bitte einmal..." Larno grübelte, blieb stehen.

Den Namen 'Nemanja' hatte er in der Tat schon gehört, er erinnerte sich. Aber dies musste ja schon Ewigkeiten zurück liegen- noch bevor er nach Rethra mitgegeben wurde.

„Nemanja? Wir kannten uns als Kinder, stimmt's? Du bist doch die Tochter von diesem Krieger- wie war doch gleich sein Name?" Larno's Erinnerungen versuchten seinen Gedanken zu helfen, jedoch fiel ihm auch der Name des Vaters von Nemanja nicht ein.

Nemanja half: „Stanielub. Stanielub ist sein Name."

„Ja. Stanielub.", Larno freute sich über Nemanja's Hilfe beim Finden der verblassten Erinnerungen. „Stimmt, Nemanja. Danke."

Beschämt strich sich Larno mit der rechten Hand den Nacken mehrfach. „Oh. Und ich erinnere mich auch daran, dass Du damals schon sehr gut mit dem Bogen umgehen konntest. Ich war damals sogar ein wenig neidisch auf deine Fertigkeiten. Stimmt, dein Vater hatte es Dich gelehrt."

„Neidisch warst Du? An was erinnerst Du Dich noch?"

Nemanja, die junge Jägerin, schien mit einem Male nicht mehr so abweisend und spröde. Sie ging nun langsamer vor Larno her, so dass er ohne Hast Schritt halten konnte. Sie schien belustigt zu sein, dass Larno versuchte, in der Vergangenheit die Erinnerung aufleben zu lassen.

„An was ich mich erinnere? Oh, so langsam an Einiges wieder. Wir zwei haben den Erwachsenen beim Beladen eines Karren mit Heu zu helfen gehabt- auf den Feldern nahe Slepna. Wir durften dann gemeinsam auf dem Ochsenkarren im Heu sitzen auf der Heimfahrt."

„Ja. Der Milosh hat immer mit uns geschimpft, weil wir uns beworfen haben."

„Stimmt. Der Bauer hat gewettert, sagte die Tiere würden Hungers sterben, wenn wir nicht aufhören."

„Ja.", lächelte Nemanja.

„Oh. Und haben wir nicht auch ein Floß an der Kartaniza gebaut? Warst Du da nicht dabei- ich meine, als ich in's Wasser gefallen bin, weil das Floß vom Ufer abtrieb?"

„Ja." Nemanja lachte auf einmal herzlich auf. „Stimmt ja. Du hättest Dich für eine Seite entscheiden müssen: festes Ufer oder Floß! Du wolltest mit der Stake das Floß halten bis zuletzt."

Larno erinnerte sich. Nemanja war noch auf dem Floß damals. Die anderen Flößerkinder waren bereits am Ufer, um Birnen abzusammeln als Proviant.

Larno's Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse mit Nemanja sprudelten mit einem Male, wie frisches Wasser aus einer Quelle. Sie waren damals wirklich gute Freunde- damals, bis Larno nach Rethra geschickt wurde- fast unzertrennlich, kann man sagen. Fast jeden Tag suchten sie einander, spielten abends mit den anderen Kindern an der Niederung oder im Wald. Und an noch etwas erinnerte sich Larno- und sprach es aus, obwohl er besser daran getan hätte, dies nicht zu tun.

„Ach, erinnerst Du die noch daran, wie Du den Wolod gekratzt und gebissen hast? Einfach so?"

„Ja. Stimmt. Ich erinnere mich." Nemanja wurde jetzt jedoch kleinlaut. Schwieg gleich wieder- verschämt, wie es Larno schien.

„Warum eigentlich? Das habe ich ja gar nicht gehört damals, mit was er Dich geärgert hatte. Hab es nur von Weitem gesehen, weil ich da im kleinen Waldsee badete und Ihr am Ufer standet. Weißt Du es noch?"

„Ja. Aber war nicht so wichtig."

„Nein sag schon. Was war es?", hakte Larno weiter nach.

„Wolod und zwei andere haben sich lustig gemacht über uns." Nemanja wollte nicht ganz mit der Sprache heraus über den wahren Grund.

„Was? Und warum hast du es mir damals nicht gesagt? Worum ging es?"

Nemanja blieb stehen und drehte sich einmal um sich selbst. Sie schien etwas errötet im Gesicht. „Ich kann mich nicht mehr erinnern, was er sagte. Laß gut sein."

Damit sollte es Larno wohl bewendet lassen, so viel wurde im klar in diesem Moment.

„Und dein Vater, Nemanja? Wie geht es Stanielub?", lenkte Larno das Gespräch daher in anderer Richtung.

Nemanja lächte kurz. „Vater geht es gut. Kannst in ja selbst fragen, wie es ihm geht. Wir sind gleich bei unserer Hütte.

Eine Hütte? Hier im Wald? Weit weg von den Leuten aus Slivor?

Larno war gespannt.

Sie gingen weiter.


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