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Bedenken

Über die Zeit des Rückmarsches der Gruppe zum Lager in den Felsenbergen hatte Larno kein Wort verloren. Zu tief und zu frisch war die Wunde, die durch den Tot des Bruders Wuko in Larno's Seele und Gewissen war.

Auch die Anderen der Gruppe waren schweigsam.

Einmal mehr hatten die Krieger des Lutizenbundes- allen voran deren Anführer , der redarische Fürst Neromir- den Jungen vor Augen geführt, was es bedeuten kann, gegen ihn und seine Krieger zu sein.

Doch die jungen Leute brachten auch etwas Neues mit zum Lager- fast kein Gefühl, eher einen neu gewachsenen Willen: den Willen nach Vergeltung. Vergeltung für die Toten und die Demütigungen der anderen Leute in der Burg, die Wuko als Gefangene bezeichnet hatte. Sie wollten – mehr noch als vorher- ihren Familien und Freunden helfen. Und es war ein Wille erwachsen, auch die Verräter an den Slivorern zu strafen.

Auch Milorad's junge Seele war gezeichnet von dem Erlebten. So war mehr als deutlich geworden, dass sein eigener Bruder Wladim nun deutlich auf der Seite der Lutizen stand. Damit war der –nach der Blutlinie nun als Stammesführer auf Burg Slivor anzusehende- Bruder von Milorad zu einem Verräter an seinem Stamm geworden. Milorad suchte nach Gründen für das Verhalten seines Bruders. Ebenso war dessen Freund Slawav als Verräter und Feind anzusehen. Und wer weiß, wie viele noch auf Burg Slivor.

Auch Sladko empfand dies so, war doch Wladim jemand, zu dem er immer aufgesehen hatte. Ein Freund- so hatte ihn Wladim einst genannt. Dies jedoch war nun auch für Sladko etwas Vergangenes- Wladims Verrat hatte nicht nur vor seinen eigenen Augen stattgefunden- mehr noch: ein Mensch – Wuko, ein angesehener, ehrbarer Mann aus Slivor hatte auch wegen des Verrates sein Leben geben müssen. Nur weil Wladim und andere Feiglinge vor den Lutizen krochen und die ehrlichen Leute nun keine Freiheit mehr hatten. Wie musste dieser Verrat seinen Freund Milorad belasten? Was würden Sie gegen die erfahrenen Krieger erreichen können.

Besonders schlimm war es auch um die Kinderseele von Andra bestellt. Mit dreizehn Lebensjahren ebenso unerfahren wie unüberlegt, so hatte er jedoch noch nie den gewaltsamen Tot eines Menschen so erlebt, wie das Schicksal, welches der Holzfäller Wuko heute erlitten hatte. Und welchen Mut hatte Wuko bewiesen, offen und laut die Kinder zum Kampf gegen die Lutizen aufzufordern. War es wirklich so, wie Wuko gesagt hatte? Gibt die Freiheit der Geflohenen den Leuten in der Burg wirklich Mut und Hoffnung? Kann er wirklich etwas bewegen? Für seine Eltern und seine zwei Schwestern?

Premyslaw, oft ängstlich bislang, war nun mehr als zuvor zum Kampf entschlossen- auch wenn er noch nicht genau wusste, wie dieser Kampf verlaufen wird. Gefährlich war dieser ungleich wirkende Kampf. Gefährlich- wie die Gegner. Er musste dies auch seiner Schwester Dobrawa deutlich machen. Beide kannten Wuko, dessen Hütte nahe der Hütte der Eltern in der Burg steht. Und nun war der gutherzige, ehrlich Mann nicht mehr am Leben.

Larno, der die Führung der Gruppe nun unbestritten hatte, war von Trauer erfüllt. Fast schien es ihm die Luft zum freien Atmen und Denken zu nehmen. Wuko war so ein Narr, vor dem feindlichen Herren und dessen Männern zum offenen Widerstand freiherzig aufzufordern. Wuko könnte noch leben, sonst war er doch auch eher ein Besonnener- schlau genug, um den Herrschenden nach dem Munde zu reden. Und dann beschwört er den Kampfgeist der Kinder offen? Wie schlimm muss das Leben für ihn und die anderen Leute auf Slivor nur sein? Was es für Wuko so unerträglich auf Slivor unter den Lutizen und Redariern? Und die arme Conia- nun stand sie allein mit dem kleinen Bohumil, ohne den Mann.

Kurz vor Erreichen des Lagers gab Larno dem Milorad zu verstehen, dass er kurz zur Quelle gehen wolle, um allein zu sein und klare Gedanken zu finden.

So verließ er die Gruppe der Schweigsamen

Klare, frische Herbstluft saugte Larno mehrfach tief ein und ließ nun- abseits der Anderen- auch wieder Tränen über den Verlust des Bruders zu.

Die Frage nach dem Warum stellte sich Larno immer wieder.

Warum?

Und keine Antwort darauf.

Slivor ist vom Tot überschattet.

Der arrogante, selbstherrliche Wladim und die anderen Blutsauger- Handlanger des Totes.

Eine Herrschaft des Blutes und der Angst haben die lutizischen Hirsch- Krieger Rethras hierher gebracht.

Auch Larno war vor Jahren einer von denen- bevor er aufgestiegen war zu den besseren Kriegern Rethra's. Wo waren denn nun die Werte, die man ihm über Jahre dort gelehrt hat?

War Larno's eigenes Leben denn auf einer großen Lüge der Lutizen aufgebaut, wenn Menschen wie dieser Fürst Neromir einfach mit dem Speer einem ehrlichen, gerechten Mann wie Wuko das Leben nehmen durften und Leute auf Slivor demütigen konnte? Und nur, damit das ehrbare Bündnis der Slawen – der Lutizenbund- noch mächtiger und stärker wird? Waren die Brisanen denn nicht auch Slawen? Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Warum nehmen sich die Lutizen dieses Unrecht heraus, die anderen Slawenstämme so zu demütigen?

Immer die Fragen nach dem Warum?

Und keine Antworten auf diese Frage? Es muss doch eine Antwort geben.

Larno war an der Wasserstelle nahe der Quelle angekommen.

Er kniete nieder und wusch sich die Hände, beide Arme, das Gesicht. Die Kühle des Quellwassers tat dem Körper gut- es erfrischte und wusch alles Erlebte ein wenig herunter.

Tropfen vielen vom Kinnbart in die kleine Wasserstelle- so, dass Larno dort sein Spiegelbild wie Zerrbilder der kleinen Wellen ansehen konnte.

Noch einmal tauchte sein Kopf nun komplett in das kühle Nass- bis auch die Haare vom Wasser erfasst waren.

Larno wich zurück, streifte das Wasser aus dem Gesicht. Auf allen Vieren kroch Larno zu einem nahen Baum, wo er sich in den Schatten legte.

Über sich sah Larno nur das Flimmern der zitternden Birkenblätter im Wind.

Wie sollte es nun weitergehen?

Für einen Moment hatte Larno sogar den Wunsch, einfach Slivor und den Tot hier hinter sich zu lassen. Er könnte wortlos ins Lager gehen und seine wenigen Habseligkeiten mit seinen Waffen einpacken und gehen.

Vielleicht dorthin, wo die Mutter früher gelebt hatte. Nach der Burg Wulfesal im Land des Linonenstammes.

Dort wollte Larno schon lange die Antworten finden, die ihm die eigene Mutter nicht mehr geben konnte. Fragen nach seinem wahren Vater. Irgendjemand dort würde sich sicherlich noch an die Mutter erinnern. Vielleicht war sogar der Vater dort zu finden und noch am Leben?

Einfach gehen.

Aber brachte er dies über sich?

Alle hier im Stich zu lassen?

Vor mehreren Tagen kannten sie sich kaum- kaum jemand, der sich noch von früheren Zeiten an ihn, Larno, erinnern konnte.

Viele hatten in der letzten Woche zum ersten Mal mit einem Bogen geschossen- gerade die Mädchen- oder jungen Frauen. Und getötet? Bis auf erjagte Tiere wohl auch niemand! Und nun gegen andere Menschen in den Kampf bringen?

Die Erschöpfung ließ Arno die Augen zufallen.

„Hier steckst Du also. Habe ich dich doch noch gefunden!"- Nemanja's Stimme erweckten den dösenden Larno.

„Ich brauchte erst einmal etwas Ruhe. Zeit für mich. Ich habe Dich nicht kommen hören."

„Hmm. Ich habe gehört, was vorgefallen ist. Es tut mir Leid um Wuko. Mein Vater mochte ihn sehr. Sie haben einander oft geholfen."

„Ja."

„Möchtest Du reden?", fragte Nemanja nach, trank etwas frisches Wasser aus dem Quellgrund. Dann sah sie zu Larno.

„Ich weiß es nicht. Vielleicht?"

Nemanja setzte sich etwas abseits. An einen anderen Baum angelehnt, legte sie ihren Bogen bei Seite.

„Ich frage mich die ganze Zeit, warum Wuko sich dieser Gefahr ausgesetzt hat. Er hätte doch auch sein Maul halten können? Sonst war er immer besonnen- hat gesagt, was die Anderen hören wollten. Erst später unter vier Augen hat er dann offen gesagt, was er sich gedacht hat. Dieses Mal aber war es ganz anders!"

„Na, überleg doch einmal. Die Lutizen werden ihm oder seiner Familie gedroht haben, dass er Dich auffordern soll, sich zu ergeben. Er hatte sicherlich keine andere Wahl. Und nun? Nun hat er seine Familie vielleicht geschützt, indem er Euch zum einen warnte und zum anderen auch zum Kampf für die Slivorer Leute aufrief. Damit hat er sich für seine Familie- auch für Dich, Larno- geopfert. Wollte nicht wie andere Männer Verrat üben. Aber dies war dann seine eigene Entscheidung."

„Seine Entscheidung?"

„Ja. So wie Vater sich entschlossen hat, mit mir im Wald zu leben. es war Vaters freie Entscheidung. Und für deinen Bruder Wuko war dies auch so. Diese Entscheidung hat er frei getroffen! Und dafür ist er als ein freier Mann auch getötet worden."

„Ich werde diesen Neromir dafür auch bluten lassen." Larno war zur Rache für Wuko entschlossen. „Doch vorher müssen wir mehr über ihn erfahren. Über diesen Fürsten Neromir und die anderen Fremden."

Nemanja nickte. „Dann ist Larno also wieder als Krieger erwacht? Für einen Moment habe ich im Lager befürchtet, Du lässt uns vielleicht im Stich?"

„Lass mich darauf bitte jetzt nicht antworten."

„Dann hast Du wirklich daran gedacht, die Kinder allein zu lassen?"

Beide standen auf, nahmen ihre Waffen an sich.

„Für einen Moment vielleicht. Dann ist mir eingefallen, dass ich hier erst noch Einiges zu erledigen habe. Aufbrechen und Antworten auf meine Herkunft finden- dies kann ich dann immer noch!"

„Oh. Welche Ehre für uns alle.- Gehen wir zurück? Zum Lager?"

„Ja Nemanja, lass uns gehen."

Nachdem beide einige Schritte gegangen waren, sprang Larno zurück an den Quell, befüllte seinen Wasserschlauch.

„Du wärst nicht gegangen, stimmt's?", fragte Nemanja mit leichtem Zweifel noch einmal nach.

„Nein. Vermutlich nicht. Und jetzt schon erst Recht nicht mehr!"

Larno stand auf und verstaute den Wasserschlauch. Dann blickte er entschlossen in Nemanja's Augen.

Sie hatte nun keine Zweifel mehr daran. Larno würde bleiben. Ganz bestimmt!


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