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Audienz

Conia wollte nicht länger abwarten. Mit der hochwohlgeborenen Frau Reglindis und Frau Nerin wollte auch Conia bei Larno für deren Vorschlag fürsprechen.

Der Vorschlag, den die Edelfrauen - allen voran Fräulein Nerin- für richtig und gut befunden hatten, war einfach und im Sinne aller Leute, welche sich hier in den Ruinen der Burg Slivor noch aufhielten.

Die Prinzessin Reglindis sah - wie die anderen Damen- ihr höchstes Ziel darin, die neu gewonnene Freiheit dahingehend zu nutzen, Prinzessin Reglindis bis nach Meißen bringen zu lassen. Dort wollte Reglindis dann das vom polnischen König gegebene Eheversprechen einlösen und damit ein Bündnis zwischen dem polnischem Herrscherhaus der Piasten und den mächtigen Meißener Markgrafengeschlecht der Ekkehardinger festigen.

Doch der Weg nach Meißen konnte nicht auf kürzester Strecke erfolgen- durch die Lande der Redarier, Heveller und Lusizi. Denn schon die ehemaligen Nordmark- Lande waren fest in den Händen der Slawenstämme seit dem Jahr 983. Diese Landstriche gehörten den Verbündeten des Lutizenbundes- nicht zuletzt auch den Redariern um Fürst Neromir.

Nach der Schande der Niederlage hier auf Burg Slivor im Brisanenland würde Neromir alles mögliche unternehmen, dass die polnische Prinzessin niemals Meißen erreicht- vielleicht sogar nunmehr zum Äußersten bereit sein und auch den Tod der Prinzessin in Kauf nehmen.

Nein- der Weg der Prinzessin war nur in einer Richtung sicher! Über die westlichen Wege- durch die verbliebenen, sicheren Gebiete der  Brisanen- Stämme in die Lande der Linonen hinein. Von deren Machtzentrum in Burg Lenzen konnte man gefahrlos über das Herzogtum Sachsen zu den Markgrafschaften an der Elbe nach Meißen gelangen- man bekäme mit Sicherheit ein gutes Geleit dorthin gestellt durch Nerin's Vater, der auch mit den Sächsischen Rittern im Bündnis war.

Und noch etwas sprach für Nerin's Vorschlag, über die Gebiete der Linonen zu reisen: eine lange Zeit vor dem Slawenaufstand waren die Linonen mit den Sachsen, den Abodriten und auch den Dänen oft in Fehde. Viele Landstriche waren vor der Herrschaft von Nerin's Vater aufgegeben worden, um die Menschen in Fluchträumen sicher zu wissen. Nun jedoch- mit festen Bündnissen zu allen westlichen und nördlichen Nachbarn hatten die Linonen die leeren Siedlungsräume- ja sogar die alten Fluchburgen wieder aufgesucht. Dort gab es gute Möglichkeiten für Ackerbau, Viehzucht, Holzhandel und Imkerei- und nahe der Elbe und deren Zuflüsse waren die Gewässer reich mit Fisch besetzt und die Wälder über die Maßen voll an Wild.

Diese Landstriche waren wie geschaffen für Zuflucht- suchende Leute, wie die Slivorer und Slepnaer Leute.

Und Jemand wie Larno konnte die Leute dorthin bringen- die edlen Frauen ebenso.

Larno jedoch hatte sich den gestrigen Abend nicht vor den Leuten gezeigt. Nachdem er mit Stanielub vor dem Dunkelwerden zurück in die Burg Slivor kam, hatte er sich zurück gezogen ins Torhaus. In sich gekehrt hatte er sich ein Lager dort bereitet und seine engsten Gefährten bei sich wissend, im Schlaf Trost gesucht.

Conia wollte Larno nun an seine Verantwortung erinnern- und gemeinsam mit den hohen Frauen die neuen Wege und Möglichkeiten aufzeigen- ja auch in eigener Sache seinen Schutz erbitten.

Auf dem Wallgang nahe dem Torhaus standen Milorad und Sladko, die Brisanen Zdanko und Luran sowie der Slepnaer Älteste Wibor.  Auch sie schienen abzuwarten, dass Larno über seinen Verlust mit Nemanja hinwegkam und den Leuten wieder klare Anweisungen gab.

Das überraschende Erscheinen der hohen Frauen und der Schwägerin Larno's schienen sie daher sehr zu begrüßen.

"Wir müssen mit Larno sprechen! Es ist wichtig!", forderte Conia kurz angebunden von den Männern.

"Er schläft sicher noch. Will nicht gestört werden.", sprach Wibor- wohl für alle sprechend.

"Wir ....- Ich muss ihn sprechen. Lasst mich bitte zu ihm." Conia schien nicht gewillt, sich abweisen zu lassen.

"Aber wir sollten ihn nicht.... " erhob Luran seine Stimme.

"Ist schon gut, Luran."- kam Larno's Stimme aus dem Tor. "Conia, bitte komm. Ich bin wach."

Bewusst die Männer mit den Augen fixierend schob sich Conia an den Kriegern vorbei- hatte Fräulein Nerin an die Hand genommen und sogleich mit sich durch die Männer gezogen in den Torhaus- Raum. Der polnischen Prinzessin machten die Männer bereitwilliger Platz, da man von deren hoher Herkunft und Titel schon gehört hatte.

Nur Larno- der dort unter einem Fall auf einem Strohlager im morgendlichen Dämmerlicht hockte, dem waren die hohen Gäste noch nicht bekannt. zu viele andere Sorgen hatten ihn geplagt in den letzten zwei Tagen, da man Slivor wieder besetzt hatte. Erst die Hochzeit und gestern der schwere Abschied von der Braut Nemanja- dies ließ Larno für andere Belange wohl wenig Zeit finden.

Conia hockte sich zu Larno's Füßen. Frau Nerin und Frau Reglindis blieben stehen und besahen sich Larno- nun zum ersten Mal aus der Nähe.

So nah waren Beide dem Befreier Slivor's und der eigenen Freiheit seit dem nächtlichen Treffen in der Hütte nicht mehr.

Conia strich Larno durch die Haare. "Es ist schwer. Ich weiß."

Larno atmete tief durch. Als würde er sich aber im Angesicht der Frauen besinnen und zusammennehmen wollen, setzte Larno sich aufrecht hin. "Was müssen wir besprechen?"

Conia zeigte auf Herrin Reglindis. "Du beherbergst sehr hohe Gäste, Schwager. Diese hochgestellte Dame ist Herrin Reglindis, die Tochter des polnischen Königs!"

Nun- erstaunt über diese Mitteilung- sah sich Larno doch veranlasst aufzustehen. Etwas verlegen streckte er zum Gruße der edlen Frau Reglindis die Hand entgegen, fragte zudem: "Ich kenne mich nicht so recht aus, wie man solch hohe Leute grüßt. Edle Frau Reglindis?"

Etwas verdutzt nahm auch Frau Reglindis den Handgruß an. Auch Frau Nerin- etwas belustigt über Larno's Offenheit- ebenso danach.

Conia hielt sich mit diesen Förmlichkeiten nicht auf. Sie bemerkte, dass die anderen Männer zuschauten, was die Frauen wollten. Sie sah sich ein wenig in Zugzwang, ihr Anliegen schnell vorzubringen.

"Hör zu Larno. Die Frauen bitten Dich um sicheres Geleit und Schutz. Zumindest bis nach Lenzen- zur Burg des Vaters von Fräulein Nerin. In der Eile will ich nur soviel sagen, dass es wichtig ist! Sehr wichtig! Für die Polen, die Sachsen- für Frau Reglindis ist es wichtig sicher dorthin zu gelangen, da die Prinzessin von dort aus über das Land auf dem anderen Elbeufer sicher bis nach Meißen gelangen muss, wo sie den dortigen Markgrafen- Sohn heiraten wird. Neromir hatte alles daran gesetzt, sie davon abzuhalten."

Larno grübelte. Er verstand, was die Frauen beabsichtigten, doch was hat dies mit Neromir zu tun? "Was beabsichtigt Neromir?"

"Wie du weißt, ist er im Rat des Lutizenbundes. Neromir hat wohl den Auftrag, es nicht zur Hochzeit der Herrin Reglindis kommen zu lassen. Die südlichen Stämme der Milzener und Lusizi haben- bis auf die wenigen Hofdamen, die Du jetzt befreit hast- alle aus Herrin Reglindis Gefolge getötet und die polnischen Frauen in Neromirs Hand als Geiseln überlassen. Der Bund, der mit Frau Reglindis beabsichtigter Hochzeit geschaffen wird, ist dem Lutizenbund ein Dorn in der Haut- soviel habe ich als einfache Frau sogar verstanden!"- Conia schaute fest in Larno's Augen- fordernd fast.

Larno machte ein nachdenkliches Gesicht. "Ohne lang reden zu wollen- wenn es gegen den Neromir geht, so habt ihr meine Unterstützung, edle Frau Reglindis."

Für Larno überraschend übersetzte Fräulein Nerin die Worte Larno's in eine andere Sprache.

Prinzessin Reglindis ergriff ihrerseits Larno's linke Hand und führte Sie zu ihrer Stirn. Dann sagte Sie etwas, dass die edle Nerin kopfnickend übersetzte.

"Die Herrin Reglindis dankt Euch von Herzen- auch im Namen des polnischen Königshauses. Sie hofft, dass ihr Euch schnell bereit findet, Sie nach Lenzen zu begleiten!"

Wieder war Larno überrascht- nicht wegen des Übersetzens- nein, eher, weil die hohe Dame davon ausging, dass Larno sie persönlich dorthin bringen würde. Fragend blickte er Fräulein Nerin an. Hatte sie auch richtig übersetzt?

"Aber wieso?.. Ich ...?" fragte er leise- zu Conia blickend.

Conia, die den Vorschlag der Damen jetzt unterbreiten wollte, hielt damit nicht zurück: "Es ist so: Die edle Nerin ist die Tochter des Linonen- Herrschers. Ihr Vater sucht Leute, die bereit sind, Gebiete im Land der Linonenstämme zu besiedeln, die lange leer waren, jedoch gute Möglichkeiten bieten. Wir hier- egal ob aus Slivor oder Slepna- sind hier immer noch in großer Gefahr wegen der Redarier. Hier haben wir kaum ein Auskommen, keine Vorräte und das Obdach reicht für die Wenigsten. Dort jedoch würde uns die Linonen mit offenen Armen aufnehmen. Sogar Hilfe und Unterstützung würden wir für einen Neuanfang dort erhalten vom Linonen- Fürsten. Wir müssen nur..."

Larno nickte schnell. Und er sah Fräulein Nerin hierbei musternd an.

Dies war für Conia überraschend, denn die dachte, sie müsse noch viel länger für diesen Vorschlag fürsprechen. Sie merkte aber, dass Larno vielleicht an der Ehrlichkeit der Linonen- Fürstentochter Zweifel hegen könnte, so wie er Nerin ansah.

Fräulein Nerin wurde rot, da Larno's Blick ihr Wesen durchdrang und sie abschätzte.

"Ich vertraue Fräulein Nerin! Wie einer von Uns, Larno! Ich denke, die Frauen meinen es ernst.", flüsterte Conia und hielt ihre Hand beschwichtigend und fest auf Larno's Arm.

Larno holte tief Luft und blickte die Frauen an- eine nach der anderen.

"Ihr guten Frauen!", sprach Larno dann. "Wir Männer- alle, die dort um Uns stehen- haben schon überlegt, wie es für unsere Leute weitergehen soll. Offen gestanden haben auch wir überlegt, wohin wir die Menschen bringen können- aus gleichem Grund! Wir haben Wasser, aber kaum Nahrung hier. Neromir wird sicherlich schon neue Truppen sammeln, wenn er erfährt von unserem Sieg hier. Bis sie kommen ist es nur eine Frage von Tagen- schätze ich. Wir wollten die Leute nach Westen bringen- ins sichere Brisanengebiet. Doch wenn wir diese Möglichkeit haben bei den Linonen? Wenn euer Wort gilt, Frau Nerin, und Euer Vater Unterstützung bieten kann- einen besseren Neubeginn für's  Siedeln werden Wir nicht erhalten. Wir könnten auch noch zwei oder drei Tage weiter laufen- ins Linonen- Gebiet. Wenn es die Leute wollen... . An mir soll dies nicht scheitern."

Larno blickte zu den Neugierigen in der Tür.

Wibor, der dort stand, nickte ebenso. "Wir Slepnaer haben kein Heim mehr, in dass wir zurückkehren können."

Milorad machte ein unentschlossenes Gesicht. Sladko zuckte mit den Schultern.

"Könnt ihr das unter die Leute bringen? Wibor? Milorad?", bat Larno entschlossen. "Bis zur Mittagsonne? Und schickt mir den Pridmir- den Schamanen. Ich möchte dazu seinen Ratschlag erhalten.!"

Bei einem König würde man wohl sagen- die Audienz war kurz und schien nun beendet! So zumindest standen die edlen Damen nun da, deren Vorschlag gut war und auch für gut befunden wurde- kurzentschlossen.

"Hohe Herrinnen. Wundert Euch nicht, aber wenn- so haben wir schnell zu handeln! Je länger wir zaudern, desto schwerer wird es, wegzugehen- nach all dem, was wir hier erkämpft haben. Doch nun sind wir Alle frei- auch ihr, Prinzessin. Und Euer Vorschlag ist wohl überlegt. Auf der Wanderschaft könnt ihr mir mehr über das Land der Linonen erzählen, hohe Frau Nerin. Ich müsst wissen- ich stamme von dort. Wenn die Götter es wollen, so werden wir dorthin gehen."

Larno's Gründe lagen zwar nicht offen vor den Frauen, jedoch sahen sie mit Freude den Erfolg des Vorsprechens. Zufrieden drängten sie alle zum Ausgang.

Conia löste sich kurz und gab Larno ein Leinentuch in die Hand. "Bevor ich es vergesse- die Slivorer Frauen haben einige Fladen gebacken. Diese zwei Fladen hier sind für Dich!"


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