Mission failed
Die Spitze seiner Ermüdung war ausgerechnet am Tag seines letzten Magift Turniers am NRC erreicht. Er hatte das Gefühl als ob ihm alles egal wäre, als ob man ihr ganzes Vorhaben abblasen und ihn durch sein restliches Leben schleifen könnte, ohne dass es ihm etwas ausmachen würde.
Und dabei hatte er sich für diesen Plan etwas derart poetisches einfallen lassen, entnommen aus der Legende, die Crowley ihm an seinen ersten Tagen seines Praktikums erzählt hatte. Von dem Löwen, der seinen Bruder ins Verderben gestürzt hatte.
Er hatte daraufhin etwas recherchiert und herausgefunden, dass nicht mal wirklich der Sturz den Tod des damaligen Königs verursacht hatte, sondern er von einer Büffelherde tot getrampelt wurde.
„Menschen, Büffel, ist doch alles das Selbe“, hatte er zu Ruggie gesagt, nachdem er ihm vom seinem Plan erzählt hatte, während der ihm einfach nur verstört anstarrte.
Es war riskant, das wusste Leona, immerhin hatte er Ruggie gebeten um die tausend Menschen am Tag des Turniers mit seiner Magie zu derigieren und so auch die Stammspieler Diasomias auszuschalten. Mal abgesehen davon, dass es bei einer Menschenmenge von diesem Kaliber definitiv Tote geben wird, machte er sich zugegeben etwas Sorgen um Ruggies Blot Verbrauch. Ob er ihm zu viel zumutete? Ruggie war ihm viel zu treu, um von sich aus zu sagen, wenn sein Limit erreicht war. „Ich bin doch kein verdammter Hellseher“, murmelte er leise, während er sich seine Sportsachen und das Savannaclaw Trikot überzog. Er machte sich gar nicht erst die Mühe seine Flechten zu lösen und tat sie einfach, zusammen mit den Rest seiner Haare, in einen lockeren Pferdeschwanz. Den Ring an seinem Finger striff er ab, überzeugt davon, dass er ihn auch nicht wieder aufsetzen müsste. Diese Verlobung war so gut wie aufgelöst. „Leona, kommst du? Die anderen warten schon.“
Er drehte sich um, wenig überrascht davon Ruggie im Türrahmen stehen zu sehen. Er war ebenfalls in voller Sportmontur und hielt seinen Magicpen bereit. „Tue ich das Richtige?“, fragte Leona leise, woraufhin sein Kumpel nur mit den Schultern zuckte. „Falsch und Richtig, das ist so eine Sache. Du handelst aus guten Gründen, nur ich weiß nicht, ob es notwendig ist so viele Unbeteiligte mit rein zu ziehen“, murmelte er, doch das schien den Brünetten ziemlich kalt zu lassen. „Sie sind ein Mittel zum Zweck.“
„Du meinst so wie Hyänen? Wieso ferchst du sie nicht in einem schmuddeligen Viertel zusammen und lässt sie hungern, bis sie anfangen den Putz von der Wand zu fressen?!“
Der ungewohnt harsche Ton lies Leona etwas zusammenzucken, doch er wagte es nicht dem etwas entgegenzusetzen. Er hatte es selbst schon bemerkt, wie er Ruggies Hilfe als immer selbstverständlicher nahm und ihn und seine Gefühle nicht mehr respektierte. Er hatte ihn nicht so behandelt, wie man einen Freund behandeln sollte. „Ruggie, wenn du das nicht machen willst, dann-“
„Hey, vergiss es. Ist schon okay“, murmelte die Hyäne, auch wenn sein Ton verriet, dass nichts okay war. Er ging, denn entweder würde Leona pünktlich folgen, oder er hatte Pech gehabt.
Kaum war sein Freund gegangen, da atmete der Brünette tief durch, warf einen letzten Blick auf Hades Ring und verlies schweren Herzens das Zimmer.
Der Kloß in seinem Hals vergrößerte sich, als er die Menschen auf dem Marktplatz sah, die nun unter Ruggies physischen Kontrolle standen. Sie redeten wild umher verwirrt davon, dass ihr Körper ihnen nicht mehr gehorchte, während Ruggie schwitzend in einer Ecke stand und versuchte sich zu konzentrieren. Leona sah besorgt zu ihm hinüber, doch jetzt war es zu spät. Die Hyäne setzte sich in Bewegung, stürmte auf den Sportplatz zu und die Masse an Menschen tat es ihm gleich. Von weiten sahen sie wirklich aus wie eine Horde Büffel, witzig schon fast.
Leona schmunzelte etwas und sah hinüber zum Sportplatz, um nach Diasomia ausschau zu halten. Malleus konnte er nicht sehen, doch das war egal, solange der Rest des Teams das Turnier auf der Krankenstation verbringen würde. Allein könnte nicht mal Malleus sie besiegen.
Wenn er das richtig erkannte, waren es zehn von ihnen. Zehn Diasomia Spieler, doch etwas war komisch.
Hatte der eine etwa rote Haare? In fast vier Jahren am NRC hat Leona noch nie einen Diasomia Schüler mit naturroten Haaren gesehen. Alles was heller als braun oder greller als minzgrün war, wurde edgy gefärbt.
Als ob die Person seine Gedanken gehört hätte, schob der Spieler die rote Strähne zurück unter die Kapuze, doch Leona hatte es bereits bemerkt. Man hatte sie reingelegt. Im letzten Versuch das Unternehmen abzubrechen formte er seine Hände zu einem Trichter und schrie Ruggies Namen hindurch, doch der hörte ihn nicht über das Geschreie der Menschen hinweg. Sie würden geradewegs ins Messer laufen und Ruggie wusste es nicht einmal. Als der Staub auf dem Sportplatz, den die Menschenmenge aufgewirbelt hatte, sich legte und Ruggie seine Magie löste, stellte er überrascht fest, dass die vermeintlichen Diasomia Spieler fort waren. Er sah sich um und bemerkte wie Leona besorgt auf sie zu kam. Irgendetwas war schief gelaufen.
„Meine Damen und Herren, wenn Sie bitte den Sportplatz wieder verlassen würden? Ich entschuldige mich viel Mals für die Unannehmlichkeiten!"
Es war Lilia, Diasomias Vize, der die Menschen vom Platz scheuchte, bevor er sein freundliches Lächeln gegen eine ernste Miene eintauschte und auf sie zuging.
Cater war auch dort, getarnt in der Sportkleidung eines Diasomias Spielers und da fiel es Ruggie wie Schuppen von den Augen. Die Mannschaft auf die er da zugestürmt war, waren in Wahrheit Caters' Klone, die er mit seiner besonderen Fähigkeit herstellen kann. Malleus un die anderen Spieler aus seinem Dorm waren nicht mal anwesend! Yuu und Grimm gesellten sich dazu und auch Riddle beobachtete das Geschehen, nach wie vor wütend, dass Trey verletzt wurde.
Leona und Ruggie standen da umzingelt von ihren Mitschülern wie Beutetiere in der Falle und trotz der misslichen Lage kam der Brünette nicht drum herum sich zu fragen, was Rook wohl sagen würde, wenn er sie jetzt sehen könnte. Aber das tat nun wirklich nichts zur Sache.
'Töte die Hyäne!'
Etwas verwirrt sah Leona sich um, doch er konnte nicht erkennen, wer das gesagt hatte. Dafür hatte er auch gar keine Zeit, denn die anderen erwarteten wohl eine Erklärung.
'Töte die Hyäne! Das wird ihnen Respekt einflößen. Wer keinen Respekt vor einen König hat soll das fürchten lernen!'
„Leona, bitte sag uns was das soll. Wir wollen doch nur helfen“, begann Yuu und machte dabei einen Schritt auf Leona zu, einen Schritt zu viel.
'TÖTE IHN!'
„Bleib weg von mir ein Schritt näher und ich-“, der Brünette lies den Satz unvollendet, denn die Magie, die sich deutlich sichtbar in seiner Faust bildete sprach Bände. Yuu wich erschrocken zurück und selbst Ruggie sah seinen Freund entgeistert an. „Okay, das reicht! Du verletzt Trey aus selbstsüchtigen Gründen, manipulierst andere und richtest nun deine Magie gegen deine Mitschüler wie ein feiges Kätzchen. Wollen wir doch mal sehen wie du ohne deine Kräfte zurecht kommst. OFF WITH YOUR HEAD!“
Riddle sprach das erste mal an diesem Tag, doch seine Stimme war so stark und angsteinflößend wie eh und je. Leona schnappte nach Luft, als das halsförmige Halsband um seinen Hals zuschnappte und seine Magie Zufuhr blockierte. Die Funken in seiner Hand erstarben, so wie auch der letzte Rest Wille in seinem Körper.
'Töte ihn!'
'Wie soll ich ihn denn töten? Ich wurde gerade "geköpft", du Genie!', antwortete Leona gereizt in Gedanken, bevor er seine Konzentration zurück auf die Anderen richtete. Lilia war vorgetreten und deutete auf das Halsband. „Steht dir“, sagte er ernst, „passt zu dir. Jedenfalls besser als die Krone, die du so unbedingt tragen wolltest. Du bist manipulativ und selbstsüchtig, das genaue Gegenteil von einem guten Herrscher. Meinetwegen kann das für immer dran bleiben, Riddle.“
Riddle hob zustimmend den Daumen, während ein raues Knurren Leonas Kehle entwich. Hatte es ihnen nicht gereicht seine Pläne zu vernichten? Wozu mussten sie ihn jetzt auch noch demütigen?
'Streng' dich mal ein bisschen an. Deine Magie ist stärker als die von diesem Riddle.'
„So und jetzt schlage ich vor wir warten alle hier bis Crowley kommt und über die Situation richtet.“
„Klingt gut. Wenn ihr mich fragt sollte Savannaclaw vom Spiel ausgeschlossen werden.“
„Ganz deiner Meinung, Lilia.“
'Hörst du schlecht?! Mach schon!'
„Nein... Nein nein nein nein NEIN!“
Leona schrie und zerrte an dem Halsband wie ein Wahnsinniger. Er sah wie die anderen panisch die Augen aufrissen und ihn anschrien, doch darum kümmerte er sich nicht ein Stück. Die Magie in seinem Körper durchbrach, wenn auch stockend, die Blockade, so dass Leona gar nicht bemerkte wie viel Blot er dabei eigentlich produzierte. Vor seinem geistigen Auge konnte er es sich schon ausmalen, wie Cheka, ein lächerliches Kind, eines Tages alles bekommen würde, wovon er nur träumen konnte, während er selbst einen Mann heiraten würde, den er über die Jahre hinweg zu hassen gelernt hatte. Konnte er etwas dafür, dass er nach Farena geboren wurde? Wieso um alles in der Welt haben seine Eltern ihn überhaupt bekommen, wenn er keinen anderen Zweck hatte als bei der nächster Gelegenheit in ein anderes Königreich abgeschoben zu werden?
'Ja, das ist es! Gleich bist du stark genug, um diese Würmer ihre bloße Existenz bereuen zu lassen!'
Er hörte ein Rauschen an seinem Ohr, dann einen Knall. Riddle schrie und der Druck an seinem Hals lies nach - Er hatte das Halsband gesprengt!
Doch das war nicht alles. Da war auch das Geräusch vom leisen Geplätscher, wie vereinzelte Regentropfen, die nach einem Sturm immer noch von den Baumkronen tropften.
Blot floss auf seinem Magicpen in einer beunruhigenden Geschwindigkeit und ehe er sich versah, traf der Overblot Modus ihn so hart wie eine Käule.
Farena: Du hast da Schmutz am Arm...
Leona: Das ist ein Tattoo!
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