Epilog
„Er ist tot.“ Malleus hielt Hades Ring in den Händen, den man ihm zusammen mit der Todesnachricht hatte zukommen lassen. Nicht mehr lange und auch die anderen am NRC würden davon erfahren. „Mamchmal vergesse ich, dass mein Großvater Herr der Unterwelt war und man seinen Schätzen nicht vertrauen sollte. Dieser Ring hat seinen Trägern bis jetzt nur Unglück und Verderben gebracht“
Vorsichtig hielt er den Ring ins matte Licht des Mondes, so dass auch Yuu die Schönheit des blauen Diamantens bestaunen konnte. Ein Schmuckstück so schön, doch im Kern so böse. Sie standen am Ufer eines Sees, nicht weit vom Campus entfernt und bevor Yuu seinen Freund aufhalten konnte, hatte Malleus das einzige was ihm von seinem Großvater und seinen Ex-Verlobten übrig geblieben war an den Grund des Sees befördert. „Leonas Tod wird Reichweite haben“, murmelte Yuu, während er auf den ruhigen See starte und seine Reflektion in der Oberfläche begutachtete. „Ich mag mir gar nicht vorstellen, was in Ruggie vorgehen wird, sobald er davon erfährt.“
„Selbst Hunt sollte davon betroffen sein. Wie ich hörte war sein Vater Scharfrichter und hat den Job so schlecht erledigt, dass schließlich der König persönlich aufs Schafott trat und seinem eigenen Bruder den Kopf abschlug. Rooks Vater wird sich wahrscheinlich dafür verantworten müssen “, berichtete der Ältere, woraufhin Yuu ihn entgeistert ansah. Das ganze glich einem grausamen Theaterstück, doch es war die Realität. „Ich glaube das wird nie ein Ende haben“, murmelte Yuu. Malleus nickte zustimmend. „Natürlich nicht. Man nennt es nicht umsonst den Kreislauf des Lebens.“
„Leona Senpai, steh' auf, sonst kommen wir zu spät zum Unterricht!“
Auf Knien robbte Ruggie Bucci über die Steinplatten von Leona Kingscholars Grabstätte. Er machte die Platten sauber, pflegte das Beet und richtete die Blumen schön her. Leona hatte es geliebt wenn sein Bett frisch bezogen und hergerichtet und gemacht war, also würde es mit seinem Grab nicht anders sein. „Jetzt steh' schon auf, du faule Socke. Wie willst du jemals König werden, wenn du es nicht mal schaffst deinen fetten Arsch in den Unterricht zu schleppen? Du willst unsere Arten doch vereinen, oder? Dass Hyänen nur Unglück bringen, das... Das stimmt nicht, oder Leona Senpai?“
Ruggie presste seine Hände in die Erde, als ob er versuchen würde den Körper, der von ihr zugedeckt war, wach zu rütteln, doch es tat sich nichts. Die Hyäne biss sich auf die Lippen, bis das Blut an seinem Kinn hinunter tropfte und ignorierte seinen Drang zu weinen.
„Lang lebe der König.“
König Farena dankte in seinen frühen Vierzigern ab und Cheka kam an die Macht. Der grausame, junge Erwachsene aus Leonas Traum blieb ein Ergebnis sKinderdepressionenhrend sein Neffe sich im echten Leben kaum änderte. Reifer wurde er, doch man erzählte sich auch, dass der Tod seines Onkels ihn verändert habe. Die Gerüchte reichten von Kinderdepressionen, die sich in Schwankungen bis in das Erwachsene Alter entwickelten, was ihn allerdings nicht davon abhielt sein Königreich mit viel Liebe und Verantwortungsbewusstsein zu regieren.
Drei Kinder soll König Cheka gehabt haben, zwei Söhne und eine Tochter, von denen seine Tochter nach seinem Tod den Thron übernommen haben soll, während sein jüngster Sohn zum Ritter geschlagen wurde und seine eigene Garde, "die Garde der Löwen" gründete. Er sorgte für Frieden im Volk, so wie sein Großonkel es sich immer gewünscht hatte, indem er sein Bestes tat Hyänen und Löwen ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen.
Ruggie Bucci wurde unverhofft zu Chekas Berater ernannt und begleitete ihn und seine Kinder Jahrzehnte lang mit einer Treue, die er zuletzt Leona geschenkt hatte. Seine Aufgaben am Hof gaben ihn einen neuen Lebenswillen und erfüllten ihn, bis er seinem König und seinem besten Freund im Alter von 93 Jahren in den Himmel folgte. Eine Statue mit seinem Antlitz wurde ihn zu Ehren im Armenviertel aufgestellt, auch wenn dieses Viertel nur noch aus historischen Gründen so genannt wurde. So arm war es nun gar nicht mehr.
Was mit Seelen passiert, nachdem ein Mensch stirbt, ist eine Vorstellung die sich jeder anders ausmalt und so wurde Leonas Tod zum Schauermärchen. Der verbitterte Prinz, hingerichtet von seinem eigenen Bruder, soll noch heute hinter den Palastmauern seines einstigen Zuhause spuken und nach Vergeltung suchen für den Kopf, den er im frühen Alter verloren hatte, doch in Wahrheit ist sein junger Geist auf Wanderschaft gegangen. Durch Zeit und Raum, immerzu auf der Suche nach einem neuen Leben das einen Sinn für ihn bereithielt, nach welchem er in seinem früheren Leben so vergeblich gesucht hatte. Es dauerte eine Weile bis dieser Geist begriff, dass ein Leben keinen Sinn hat, jedenfalls nicht von Anfang an. Es liegt an dem Menschen selbst sich Aufgaben und Ziele zu geben, um sein Dasein mit Sinn zu erfüllen. Wer es einmal vergeigt, der muss keine Angst haben, denn der Kreislauf des Lebens geht weiter und nicht alle Leben sind so ausweglos wie es manchmal scheint.
Leona jedenfalls wird Neid, Hass und Angst nie wieder die Oberhand über sein Leben ergreifen lassen.
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