Dormhead Leona kingscholar
Das Schuljahr war noch nicht weit voran geschritten, als Leona anfing zu merken, dass sein Zeugnis für die Tonne sein würde. Er tauchte nicht oft zum Unterricht auf, da er den Stoff bereits im jahrelangen homeschooling hatte und verbrachte die Zeit lieber mit Schlafen. Was Leona allerdings nicht wusste war, dass seine Lehrer sich zu aller erst an seinen Dormhead wenden würden, wenn es in der Schule nicht so lief und das war definitiv kein Spaß. Wie er es sich immer in seinen schlimmsten Träumen ausgemalt hatte, erwischte die Hyäne ihn, zusammen mit zwei seiner Freunde, im Schlaf. Die beiden Anderen rissen ihn auf die Füße und hielten ihn fest, doch bevor er überhaupt richtig wach war, traf die Faust der Hyäne ihm mitten in der Magengrube und jagte ihm sämtlichen Sauerstoff aus der Lunge. „Du denkst also du könntest dich auf die faule Haut legen und Savannaclaws Ruf in den Schmutz ziehen? Man sollte meinen Prinzen genießen gute Erziehungen, aber du machst eher den Anschein, als wärst du in einem Stall groß gezogen worden.“
Der nächste Schlag in die Magengrube. Leona japste nach Luft und versuchte keuchend sich auch den Griff der beiden älteren Schüler zu winden, doch zu zweit waren sie einfach zu stark. Würde er jetzt wirklich eine Tracht Prügel über sich ergehen lassen müssen?
Auf einmal packte die Hyäne eine Handvoll seiner Haare und zog so kräftig daran, dass er nicht anders konnte als laut aufzuschreien. „Du dreckiger Hund, hast du eigentlich eine Ahnung wie es ist im Armenviertel zu leben? Verachtet und übergangen von der Regierung? Und jetzt stell dir mal vor du müsstest für eine zehnköpfige Familie sorgen und vor einen wütenden Mafia Boss fliehen MIT NUR EINEM ARM!“ Die Griffe um seine Arme lösten sich, so dass der Dormhead ihn mit Leichtigkeit an den Harren auf den Boden drücken konnte und als sein Gesicht so brutal gegen die Fliesen geschlagen wurde, sah er genug Sterne, um eine eigene Astronomie aufzustellen. Hier ging es nicht um seine Noten, sondern um die offene Rechnung, die ihm vor einem Jahr gestellt wurde und es würde sicher nicht bei diesen paar Schlägen bleiben. Sie würden ihn bluten lassen und diese drei Jahre, die seine Flucht von zuhause sein sollten, zur Hölle machen. Es war unangenehm das zuzugeben, doch Malleus hatte recht - Der einzige Weg das zu umgehen war es seinen Feind den momentanen Posten streitig zu machen. „Bist... du auch noch so mutig, wenn wir fair kämpfen? Eins gegen eins und mit einem Schiedsriechter. Bevor du übermütig wirst, solltest du dich daran erinnern, weshalb du deinen Arm verloren hast.“ Er hat es gesagt, er hatte es wirklich über die Lippen gebracht und verdammt, es fühlte sich gut an. „Entschuldige bitte, wie war das? Sagtest du gerade "Schlag mir so fest und stark wie du kannst in meine hässliche Fresse"? Euer Wunsch sei mir Befehl, euer Majestät. Soll ich einfacher Bürger vielleicht auch eure hochwohlgeborenen Beine brechen, damit ihr euch nicht mehr die Mühe machen müsst zu Fuß zu gehen?“ Die Drei lachten, offensichtlich der Ansicht, dass sich das Thema damit erst Mal erledigt hatte. Sie ließen ihm am Boden liegen und verließen den Garten, doch Leona war klar, dass das Krieg bedeutete.
Und allein schon Crowleys dämlicher Gesichtsausdruck, als Leona, ein Erstklässler, zu ihm kam und ihn sagte, er wolle seinen Dormhead besiegen, war das Ganze Wert. Schüler im ersten Jahr kannten die Schule noch nicht lange, so dass sie sich nie bereit für den Job des Haus Vorstandes fühlten und das lieber den Älteren Schülern überliesen. Aber um fair zu sein, Leona war immerhin schon seit einem Jahr da. Verbieten konnte er ein Duell gegen einen Dormhead sowieso niemanden, also war ihm das im Nachhinein auch relativ egal und alles was er mit nach Savannaclaw nahm, war ein Gartenstuhl und ein Magazin, damit ihm bei der Beaufsichtigung auch nicht langweilig wurde. Leona und Savannaclaws Oberhaupt standen sich gegenüber wie zwei Boxer im Ring und der Direktor sah ihnen an, dass es längst Tote geben würde, wäre er nicht anwesend.
Leona konnte alles was er berührte in Sand verwandeln, was ihn gefährlicher machte, als er trotz Narbe aussah und sein Gegener, was war noch gleich seine Fähigkeit? Ah, richtig da war ja was. Eine gemeine Fähigkeit, die nicht die physischen Fähigkeiten eines Gegners einschränkte, sondern ihn psychisch schwächen sollte, damit er genug Zeit hatte um zuzuschlagen. Leona war besser in einer guten seelischen Verfassung, oder er konnte das vergessen.
Leona hingegen war verwirrt. Gerade eben stand er doch noch auf dem Kampfplatz mit seinem Dormhead und Crowley, doch jetzt befand er sich im trockenen Wüstenland umgeben von gruseligen Skeletten, riesigen Skeletten, die so furchterregend aussahen, dass er einfach die Beine in die Hand nehmen und davon laufen wollte, doch besagte Beine waren auf einmal ziemlich kurz. War er geschrumpft?
„Hey, was machst du denn hier? Jetzt sag nicht du bist mir gefolgt!“
Er folgte dem Klang der Stimme hoch zu einen der Skeletten, auf dem eine jüngere Version von Farena saß und sich an einen der Stoßzähne zu schaffen machte.
Stoßzähne?
War das etwa der Elefanten Friedhof? Leona war nur einmal dort gewesen, mit vier Jahren, als er seinem Bruder gefolgt war. War das hier etwa eine Erinnerung verpackt in einem Tagtraum? Wieso dachte er ausgerechnet jetzt daran? „Hier ist es gefährlich. Hyänen kommen gerne her, um nach Nahrung zu suchen und ich bin sicher Kleine Löwen stehen ganz oben auf ihrem Speiseplan“, rief der Rothaarige lachend, sprang von dem Skelett und versuchte seinen Bruder zu packen, doch der ging instinktiv einen Schritt zurück. Er erinnerte sich, wie Farena ihn damals gepackt, wie eine Hyäne gelacht und ihn durch die Luft gewirbelt hatte. Nur eine harmlose Alberei zwischen Brüdern, doch jetzt war ihm nicht wohl dabei. Irgendwas war komisch an Farena, als ob Gefahr von ihm ausgehen würde. Er war nicht auf dem Elefanten Friedhof, verdammt, er war im Night Raven College und für alte Erinnerungen hatte er ja mal so gar keine Zeit. „Leona, was ist? Hast du etwa Angst vor mir? Das tut weh, weißt du?“ Farenas wischte eine Fake Träne mit der Fingerspitze weg, als sie Beide von einer schneidenden Stimme unterbrochen wurden. „Leona, Farena, um Gottes Willen, kommt sofort hierher! Der gesamte Hof sucht nach euch!“
Sie sahen hinauf zu ihrer Mutter, die die Hände in die Hüften gestemmt hatte und ihre Söhne mit einem temperamentvollen Funkeln in den Augen ansah. Sie mochte angsteinflößend sein, doch dafür bewunderte Leona sie. Außerdem war sie wunderschön und liebevoll.
Heute ist sie nur noch ein Schatten ihrer selbst.
Doch damals war er stolz sich ihren Sohn nennen zu dürfen. „Ach Mama, lass mich nur noch den Stoßzahn von dem Skelett da drüben holen. Es ist für eine Mutprobe.“
„Hast du denn gar keinen Respekt vor der letzten Ruhe, Farena? Würdest du wollen, dass man deinem leblosen Körper das Gebiss für etwas so nutzloses wie einer Mutprobe entnimmt? Jetzt nimm deinen Bruder an die Hand und komm her, bevor ich mich völlig vergesse!“
Der Rothaarige seufzte und tat wie befohlen, während Leona langsam das Bewusstsein entglitt. Er war sich ziemlich sicher, dass er sich wegen irgendetwas Sorgen gemacht hatte, doch jetzt wusste er nicht mehr was es war. Alles was er wusste war, dass Farena seine Hand hielt und ihn vor allen Gefahren schütze, die der Friedhof verbergen könnte, während sie sich ihrer wunderschönen Mutter näherten, die sie fort von diesem gruseligen Ort bringen würde. Zurück hinter die schützenden Mauern des Palastes, wo ihr Vater an der reich gedeckten Tafel auf sie warten würde. Wie konnte er nur vergessen wie schön das Leben ist?
Crowley kam nicht dazu sein Magazin zu lesen, zu gebannt war er von dem was sich vor ihm abspielte. Leona stand locker an Ort und Stelle, mit einen nach innen gerichteten Blick, während die Hyäne einfach nur dort im Schneidersitz saß und zufrieden grinste. „Ich wollte sie nicht so lange warten lassen, Crowley Sensei. Mir war es nur wichtig sicher zu gehen, dass er auch wirklich völlig weg getreten ist, damit ich ihm in Ruhe manieren bei bringen kann.“ Er stand auf, ging auf Leona zu und wedelte ihm mit der Hand vor dem Gesicht - Keine Reaktion. Crowley beugte sich noch weiter vor und beobachtete genau wie die Hyäne mit der Faust ausholte, bereit dem Kampf ein jehes Ende zu setzen, doch nur wenige Zetmeter vor dem Aufprall hob Leona, der eigentlich unter einem Zauber stehen sollte, den Arm und blockte ihn ab. „Wieso lässt mich eigentlich nie jemand in Ruhe schlafen?“, beschwerte er sich gähnend, „und dabei hatte ich gerade so einen schönen Traum.“
„Moment wie ist das möglich? Du-“, begann sein Gegner, doch ein kräftiger Schlag mitten ins Gesicht seitens Leona brachte ihm zum schweigen. „Ich schlafe in jeder freien Sekunde. Denkst du ich kann einen Traum nicht von der Realität unterscheiden? Auch wenn ich zugeben muss, dass deine Fähigkeit beeindruckend ist“, sagte er, während sein Gegner leicht nach hinten taumelte und schließlich in die Knie ging. Er sah so hasserfüllt aus, dass es Leona einen Stich versetzte. Er hatte diesem Jungen bereits seinen Arm genommen, nun seine Würde und mit einen weiteren Schlag würde er ihn auch den Titel des Dormheads nehmen. Wollte er das wirklich?
„Hey, hör mal zu. Damals... Ich hatte einfach Angst vor dem was dein Boss mit mir vor haben könnte und- Ich bin in Panik geraten. Es war nicht meine Absicht dich zu behindern, im wahrsten Sinne des Wortes, ich wollte einfach nur mit dem Leben davon kommen. Aber jetzt kann ich dir helfen, indem ich dir Dinge abnehme, die mit einer Hand schwierig sind, wenn das für dich okay ist. Also, was sagst du? Frieden?“ Der Brünette streckte seine Hand zu dem verletzten aus, der ihn überrascht an starrte, dann lächelte und schließlich seine Hand drückte.
Fest.
Fester.
Au au, viel zu fest, definitiv zu fest.
Leona schrie, was das knacken der Knochen in seiner Hand fast übertönte, bevor er von seinem Gegener nachhinten geschleudert wurde. „Friede? Du willst mir etwas von Frieden erzählen? ICH BIN IN EINEN VERFLUCHTEN VIERTEL AUFGEWACHSEN, WÄHREND DEINES GLEICHEN SICH EIN SCHÖNES LEBEN IM REICHTUM GEMACHT HAT! DU HATTEST ALSO PANIK? JA, DU HAST RECHT, DER BOSS HÄTTE DICH AUSGEWEIHDET UND DEINE ORGANE AUF DEM SCHWARZMARKT VERKAUFT, ABER WEN JUCKT DAS SCHON?“, er machte eine kurze Pause auf und schenkte ihm ein grausames Lächeln, das Leona das Blut in den Adern gefrieren lies, „Du bist bloß der Zweitgeborene. Dein Tod hätte dem Königreich wirklich nicht geschadet und mir den Verlust eines Armes erspart.“
Dieser Bastard wusste wohl wirklich womit er seinen Feind am besten treffen konnte, doch Leona zwang sich dazu sich nichts aus seinen Worten zu machen, auch wenn er irgendwie recht hatte. „Ich habe das Elend in deinem Viertel lange nicht sehen können, weil man versuchte meine Augen davor zu verschließen, doch selbst als ich davon erfuhr konnte ich nichts für euch tun, denn, falls es dir noch nicht aufgefallen ist, wir sind gleichalt! Ich kann keine jahrelange Feindschaft beenden, indem ich einfach mit den Fingern schnippe und Hakuna Matata zum besten Gebe.“ Leona stand wieder auf, so wackelig er sich auch auf den Beinen fühlte und begann Magie in seiner Handfläche zu sammeln. „Ich habe dir nie einen Grund gegeben mich zu hassen, da alles was ich damals tat der Selbstverteidigung diente, doch wenn du so sehr darum bittest, gebe ich dir einen richtigen Grund mich zu verabscheuen.“
Die Hyäne verstand zu spät was er meinte und er schaffte es nicht mehr auszuweichen, bevor Leonas Faust sein Bein streifte. Das rieseln von Sand war zu hören, als das Bein der Hyäne anfing zu zerfallen und seinen Schrei nach zu urteilen war das alles andere als angenehm. Ein Pfiff von Crowley erklärte den Kampf für beendet und Leona sackte erleichtert auf dem Boden zusammen. Er hatte es geschafft.
„Jetzt hör doch auf zu schreien. Du hättest aufhören sollen, als er dir ein Friedensangebot gemacht hat. Jetzt bringen wir dich erst mal auf die Krankenstation und wenn du Glück hast, können die... das hier“, Crowley deutete auf die Sandkörner, die er gerade auffegte, „zurück in dein Bein verwandeln.“
Der Direktor stützte seinen Schüler, blieb dann allerdings noch kurz stehen und schaute Leona über seine Schulter hinweg an. „Gut gemacht. Wir sehen uns auf der nächsten Dormhead Versammlung.“
Malleus war übermannt vor Stolz, als er erfuhr, dass Leona Savannaclaws neuer Dormhead war, und das als Erstklässler. Vielleicht, so dachte Malleus, wäre es sinnvoll selber den Posten des Dormheads in seinem Haus, Diasomia, anzustreben, um Zeit mit ihm auf den Schulrat Treffen verbringen zu können. Leona hatte immerhin nach wie vor das Ziel ihre Verlobung in einem sportlichen Wettkampf aufzulösen, also wollte er ihn von seinen Qualitäten überzeugen, bevor er so weit kommen würde. Auf Leonas Bitte hin wussten die anderen Schüler nicht einmal etwas von der Verlobung und Hades Verlobungsring trug er immer versteckt unter einem schwarzen Paar Handschuhe.
Leona hatte dieses Funkeln in seinen Augen, etwas das Malleus in seinen Bann zog, wie er es noch nie in all seiner Zeit auf Erden erlebt hatte. „Du bist vielleicht nicht der König deiner Heimat, doch dafür regierst du jetzt über deinen Dorm“, witzelte er beim Magift Training, woraufhin Leona allerdings nur die Augen verdrehte und weiter seine Dehnübungen machte. Malleus übertrieb wirklich marßlos denn in Leonas Augen war ein Dorm nicht mit einem Königreich zu vergleichen.
Aber ja, zugegeben, es hatte schon was.
Das Bein der Hyäne konnte wieder angebracht werden, doch er redete sein Wort mehr mit Leona, ignorierte ihn und schenkte ihm höchstens böse Blicke. Leona beschloss ihn einfach ebenfalls zu ignorieren und mit diesem Teil seines Lebens abzuschließen.
Und dann war der Tag seines ersten Magift Turniers am NRC gekommen, ein Tag, der seine Verlobung einfüralle mal auflösen könnte.
Malleus: Ich glaube die Dormhead Geschichte steigt dir zu Kopf
Leona: *Setzt seine Sonnenbrille auf* Keine Ahnung was du meinst
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