Erkundungen
erzählt von Rosalie
Egal, wie oft ich am folgenden Tag Ruben und Nyco die Frage stellte, ob wir überhaupt Zeit dafür hätten, mich zu trainieren, weil wir doch eigentlich den König suchen sollten, betonte Ruben stets, dass ein Tag intensiven Trainings nun wirklich nicht schlimm sei. Die Anderen suchten nach Hinweisen und Nyco blieb so still wie immer, schien sich aber immer noch zu freuen. Ruben war der festen Ansicht, ich hatte lediglich Angst von ihm und Nyco trainiert zu werden, weshalb ich nach Ausreden suchen würde. Na ja, das mit der Angst stimmte schon, aber eine Ausrede sollte dies eigentlich nicht sein. Natürlich glaubte er mir nicht. Na gut, was solls?
„So unkontrolliert deine Kräfte zurzeit noch sind, bist du eine Gefahr für uns alle", sagte Ruben in einem ganz normalen Tonfall.
Sehr im Gegensatz zu Charlotte, die das Folgende nun gar nicht nett sagte, und es auch gar nicht erst versuchte: „Ja, nicht dass du einen von uns mal ernsthaft verletzt! Das gestern ging ja noch glimpflich aus! Du kannst von Glück reden, dass Ruben dich überhaupt noch trainieren will"
Schulter zuckend gab ich zurück: „Na ja, in gewisser Weise muss er es ja. Wer sollte es denn sonst tun?"
Da verzog sie das Gesicht. „Ich würde es nicht tun. Du bist bestimmt absolut untrainierbar"
„Dich würde ich sowieso nicht als Trainerin wollen, liebste Charlotte", erwiderte ich zuckersüß.
Da schnaubte sie, warf ihre langen, blonden Haare nach hinten und verschränkte störrisch die Arme.
Gwyneth schob sie drauf hin von mir weg und lachte: „Komm schon, Charlotte, wir machen uns jetzt nützlich und schauen, ob wir hier in der Oase Hinweise auf den König oder Soldaten finden"
Sie hätte es besser wissen müssen, denn „Aha, wir machen die Arbeit und Rosalie und die Jungs faulenzen" war ihre biestige Reaktion.
Gwyneth seufzte resigniert und war mit ihrem Latein am Ende.
„Wir sollten Zweier-Teams bilden", schlug Delilah vor. „Ich gehe natürlich mit Ophelia"
„Meinetwegen", brummte Charlotte und Gwyneth seufzte erneut.
„Wäre es nicht viel besser, wenn eine von uns und eine, die fliegen kann, jeweils ein Team bilden?", fragte Ophelia Delilah auf ihre naive Weise und lachte. „Immerhin können wir beide nicht fliegen und ich bin mir sicher, das würde recht bald ein Problem werden"
„Da hat sie Recht", strahlte Gwyneth und war sichtlich froh, dass sie nun nicht Charlottes Partnerin wurde. „Allerdings können wir Charlotte und Delilah nicht zusammen lassen"
Charlotte schaute sie böse an und verschränkte erneut die Arme vor der Brust. „Pf! Ich kann sehr wohl professionell mit diesem Tölpel arbeiten"
„Ich geb dir gleich Tölpel!!", schimpfte Delilah sofort und bedrohte die wenig beeindruckte Charlotte mit ihrer Faust.
Ob das unbedingt so gut war, die Beiden zusammen zu lassen? Die Zwei sprangen sich bei jeder Gelegenheit an die Gurgel und ich bezweifelte sehr, dass auch nur eine von Beiden professionell sich nach Hinweise umsehen konnte. Beiden war es wichtiger, der Anderen zu imponieren. Hierbei würde die Suche nach dem König sofort zweitrangig werden. Allerdings durfte ich ja nichts sagen. Ich selbst würde mich auch jede Sekunde mit Charlotte streiten.
Ich verzog mein Gesicht und Ruben seufzte entnervt.
Das sah auch Gwyneth und sagte: „Ich denke, der einfachste und friedlichste Weg wird sein, wenn ich mit Delilah und Ophelia mit Charlotte geht" Hoffnungsvoll sah sie zu Ophelia. „Vermutlich ist Ophelia die Einzige, die es länger mit dir aushält, Charlotte"
Ophelia kicherte fröhlich, doch Charlotte ging natürlich sofort wieder auf wie eine Pizza im Ofen.
„Was soll das denn jetzt heißen???"
„Du bist einfach nicht teamfähig", seufzte Gwyneth traurig. „Und Ophelia kann man durch nichts von ihrem Optimismus abbringen. Dasselbe dachte ich von mir auch immer, aber bei dir... du machst mich so wütend, dass ich all meine guten Vorsätze und die Erziehung an der Schmetterlingsschule vergesse!"
„Ich vergess mich auch gleich, du doofer Schmetterling!!"
„Also Leute, ehrlich mal, wir haben Wichtigeres zu tun", versuchte ich sie alle zu beruhigen.
„Sagt die, die faulenzen kann", motzte Charlotte.
„Ich faulenze nicht!", verteidigte ich mich. „Ich werde mit Ruben und Nyco sehr intensiv trainieren. Du wirst schon sehen, was dabei herauskommt. Solange ihr ewigen Streithähne eure Ärsche aber nicht von hier weg bewegt, können wir nicht anfangen und alles verzögert sich"
Ich konnte es selbst gar nicht glauben, dass ich, der größte Streithahn der Welt, plötzlich die weiße Fahne hisste und auf Friedensengel machte. Es war merkwürdig, wie ausgeglichen ich langsam aber sicher wurde. Merkwürdig und schön.
Charlotte brummte wütend vor sich hin, wie wenig es ihr gefiel, mit Ophelia ein Team bilden zu müssen. Allerdings war ihr vermutlich keiner Recht. Weder Gwyneth, noch Ophelia und erst recht nicht Delilah. Der Einzige, mit dem sie sich wahrscheinlich wohl fühlen würde, wäre Nyco und das auch nur, weil er nichts sagte, nur wenn er musste. Außerdem sah er auch noch unfassbar süß aus, das war auch noch ein Pluspunkt für ihn. Hach, ich schätze, ich hatte mich wirklich in ihn verliebt.
Immerhin brauchte ich mir keine Sorgen machen, dass Nyco mit Charlotte ging und sie ihn mit ihrem Engelscharme einwickeln konnte. Er würde bei mir bleiben und mir helfen, meine Fähigkeiten zu entwickeln. Klang das irgendwie zu verliebt? Ach, verdammt...
„Rosalie hat Recht. Geht jetzt", befahl ihnen Ruben sichtlich genervt. „Kommt bei Anbruch der Dunkelheit wieder"
Seltsamerweise taten alle das, was Ruben sagte. Die Mädchen beschlossen noch, in welche Richtung jedes Team gehen würde und dann waren sie auch schon weg und ich war mit zwei Kerlen allein. Das hatte ich auch noch nie. Völlig verklemmt stand ich da und erwartete, dass mir einer von beiden sagte, was zu tun war. Doch beide standen nur da, berieten sich und grübelten. Na toll.
erzählt von Charlotte
Ich war nun absolut nicht amused darüber, den ganzen Nachmittag mit diesem naiven Pflanzendings zu verbringen. Es war merkwürdig, dass ich sie überhaupt nicht einschätzen konnte. War sie nun dumm oder nicht? Ihr Vorschlag, wer mit wem ein „Team" bilden sollte, war sehr intelligent. Ihre verblödete Schwester wollte sich ja den einfachen Weg aussuchen. Mir war es egal. Immerhin wollte ich mit niemandem zusammen arbeiten. Ich würde wohl nie verstehen können, warum die Engel Teil der Fünf Krieger waren. Wir waren nicht unbedingt bekannt für unsere Teamfähigkeit oder Freundlichkeit. Und im Übrigen konnte uns sowieso niemand leiden. Fazit: Niemand wollte mit uns zusammen arbeiten und wir ebenfalls mit niemandem. Wahrscheinlich wollte uns derjenige, der die Fünf Krieger und die Sache mit der Bestimmung zum Krieger erschaffen hat, eine Lektion erteilen oder uns veräppeln. Dieser Jemand ging mir daher gehörig auf den Keks. Ich hasste es. Ich hasste es so sehr. Als ich noch jünger war- bei den Menschen nannte man diese Lebensphase „Pubertät"- dachte ich, es sei cool, der Engelpart der Fünf Krieger zu sein. Doch umso älter ich wurde, wurde mir klar, was es für eine enorme Verantwortung war. Wenn wir nicht bald den König fanden, starb die Königin und alles versank im Verderben. Ich war noch längst nicht so cool, wie ich tat. Ich wünschte, ich wäre es.
Das war das Problem, das ich mit Rosalie hatte. Sie war all das, was ich so gerne wäre. Sie war cool, zog ihr Ding durch und ihr war es egal, wie sehr die Leute sie für ihr Temperament verachteten. Sie war schon immer eine Einzelgängerin und schien sich daran gewöhnt zu haben. Ich für meinen Teil, fand schon immer dieses „Ich bin was Besseres als alle anderen"-Getue meines Volkes bescheuert und erst recht, dass wir nicht besonders liebevoll untereinander waren. Obwohl wir doch Engel waren. Doch Engel waren nicht das, was die Menschen auf der Erde dachten. Doch weil ich Angst davor hatte, anders zu sein, tat ich das, was alle Engel taten. Ich war unausstehlich, meckerte bei jeder Gelegenheit und machte alle nieder.
Anfangs hatte es noch Spaß gemacht, Rosalie fertig zu machen, vor allem, weil ich merkte, dass es klappte. Und weil ich mich besser gefühlt hatte. Doch jetzt, wo feststand, welche krassen Fähigkeiten sie hatte, konnte ich ihr nicht mehr im Geringsten das Wasser reichen. Ich wusste von Anfang an, dass der menschliche Part meistens enorme Fähigkeiten innehatte, doch Rosalies... ich hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass sie etwas Besonders war. Die Besondere unter den Besonderen sozusagen. Es verunsicherte mich, dass sie so mächtig war.
Ich warf einen Seitenblick auf die fröhlich herum hopsende Ophelia neben mir. Sie schien das alles nicht so ernst zu sehen. Ich glaube, ihr war durchaus bewusst, was passieren würde, wenn wir den König nicht bald fanden, doch sie ließ sich dadurch nicht runter ziehen. Nicht mal meine Anwesenheit schien sie zu stören. Ihre Schwester hingegen- so spürte ich genau- war stets eifersüchtig auf meine Schönheit. Doch Ophelia schien so was nicht zu sehen. Sie schien nur das Gute zu sehen und immer zu hoffen, dass man so gut war, wie sie dachte. Vermutlich machte sie genau das, intelligenter als wir alle anderen.
Sie und ich durchsuchten das Waldgebiet der Oase. Mir war nicht wohl dabei, mit ihr allein zu sein. Nicht, weil ich allein sein wollte. Nein, das Problem war, falls wir angegriffen werden sollten, konnte sie mir nicht helfen. Und ich ihr vermutlich auch nicht. Denn wie wir gesehen hatten, waren diese wahnsinnig gewordenen Soldaten sehr, sehr gut im Kampf. Wie nicht anders zu erwarten war; immerhin waren sie Soldaten.
Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich ihr erneut einen unauffälligen Seitenblick zu warf. Nicht unauffällig genug.
„Was ist denn los mit dir, Charlotte?", fragte sie mich plötzlich.
Ich sah sie schockiert an und setzte meine Miene auf.
„Was soll schon los sein?", motzte ich sie an. Ich hasste es. „Ich muss mit dir Dummdödel im Wald herum laufen"
Das kam der Wahrheit so einigermaßen nahe. Nur, dass ich nicht der Meinung war, dass Ophelia ein Dummdödel war. Ihre Schwester ja, doch sie...
Sie blieb stehen und sah mir so eindringlich in die Augen, dass es mich nervös machte. Die Augen waren der Spiegel der Seele und ich wollte nicht, dass irgendjemand meinen Spiegel der Seele sah.
„Was... starrst du mich so an?" Natürlich versuchte ich meine Unsicherheit zu überspielen.
Sie trat näher an mich heran und lächelte.
„Seitdem ich dich kennen gelernt habe, frage ich mich, warum du das tust, Charlotte"
„Was tue ich denn?", fragte ich genervt und sah zur Seite.
„Nenn mich naiv oder so" Ihr Gesichtsausdruck war ernst, was merkwürdig war. „aber ich hab von Anfang an gemerkt, dass du anders bist, als die Engel, denen ich mal begegnet bin. Vielleicht ist das auch nur Wunschdenken oder so, weil ich möchte, dass du nett bist. Vielleicht ist das falsch. Aber na ja... ich weiß nicht. Ich merke, dass du Angst hast. Allerdings versteh ich nicht, warum. Eigentlich sollte ich doch Angst haben"
Ich verzog das Gesicht und biss mir so sehr auf die Unterlippe, das sie zu bluten begann.
Da lächelte sie und hopste etwas auf der Stelle herum, als sie sagte: „Ich hab irgendwie keine Angst, wenn ihr alle bei mir seid. Ich habe Angst, wenn niemand bei mir ist. Ich hatte nicht mal wirklich Angst, als die Soldaten angegriffen haben" Dann tat sie etwas, was Engel nie tun würden. Sie berührte meinen Arm, um mich zu trösten. „Also brauchst du auch keine Angst haben. Wir werden den König finden und sicher nachhause bringen"
Ich starrte sie verdutzt an, immerhin war ich eine Berührung an meinem Arm nicht gewöhnt. Oder Trost. Oder so etwas... Oder Tränen in den Augen. Sofort blinzelte ich sie weg, damit Ophelia nicht sah, wie sehr ihre Worte mein Herz trafen. Nicht auf eine böse Art und Weise. Nicht, wie ich es immer tat. Nein, ihre Worte trafen mein Herz, weil es wahr war und sie die Erste war, die mich durchschaute. Nie hatte sie es durchblitzen lassen, dass sie mich durchschaute. So machte sie auch auf mich keinen Eindruck, als wäre ihr bewusst, wie nahe sie mir in diesem Moment war.
erzählt von Delilah
Ich war, hingegen zu Charlotte, glücklich mit meiner Partnerin. Klar wäre mir Ophelia lieber gewesen, aber Gwyneth war tausendmal besser als diese arrogante Engel-Teufel-Mischung. Es war eine kluge Entscheidung, je eine mit Flügel zu einer zu tun, die keine hatte.
Trotzdem war ich so neidisch auf Charlotte! Sie war so hübsch und konnte mit drei Schwertern gleichzeitig kämpfen und ich... ich war nur ein Pflanzenmensch. Kämpfen war für uns so abwegig und unvorstellbar, wie für Menschen eine Zeit, in der es nirgends wo auf der Erde Krieg gab. Es würde nie einen Pflanzenmensch geben, der freiwillig kämpfte. Und zum Glück mussten wir das auch nicht. Denn während Hunde- und Katzenmenschen fürs Kämpfen geeignet waren und es auch toll fanden, waren wir eher wie die Hasenmenschen. Wir wollten einfach unsere Ruhe und hielten uns im Hintergrund. Uns um die Umwelt kümmern, war viel wichtiger, als sich die Köpfe einzuschlagen. Trotzdem wäre es toll, wenn es etwas gäbe, in dem ich besser war, als Charlotte. Außer der Tatsache, dass ich netter war, als sie. Aber das zählte nicht.
Gwyneth hüpfte aufgeregt neben mir her, wenn sie nicht gerade in der Luft Lupings drehte. Mir würde fliegen Angst machen. Aber wahrscheinlich war meine Schwester der einzige Pflanzenmensch, der je existieren würde, der gerne mal fliegen würde.
Plötzlich seufzte Gwyneth: „Hach, hier passiert ja überhaupt nichts Spannendes!"
„Also, ich bin froh darüber", brummte ich.
Da sah sie mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Oh, du machst dir Sorgen, oder?"
„Ist ja auch verständlich. Ich wäre dir bei einem Kampf eher im Weg, als eine Hilfe"
„Aaaach!" Sie winkte ab. „Das ist alles eine Frage der Einstellung!"
Ich rieb mir den Kopf. Sie war meiner Schwester so ähnlich, dass sie mir in solchen Momenten genauso sehr Kopfschmerzen bereitete, wie Ophelia.
„Es ist aber nicht alles immer eine Frage der Einstellung", meckerte ich.
Ophelia sagte immer, Meckern war das, was Charlotte und ich gleichermaßen gut konnten. Indem ich ihr ihn nichts nachstand.
„Doooch, ist es!", verkündete Gwyneth. „Wenn du alles immer so schwarz siehst, wie du es tust, liebste Delilah, dann wird dich auch nie ein Mann mögen" Da begann sie zu lachen und fand ihren eigenen Witz unglaublich lustig. Als sie meinen bösen Blick sah, wurde sie stiller und kleinlauter: „Oh, tut mir Leid. Das sollte nur ein Witz sein"
Arrogant warf ich meinen hohen Pferdeschwanz, der die ganze Zeit über auf meiner Schulter geruht hatte, nach hinten und sah sie mindestens genauso arrogant an: „Du hast ja auch überhaupt nicht Recht damit, dass mich mit meiner Einstellung kein Kerl mag. In La Fleur erfreue ich mich durchaus ziemlicher Beliebtheit beim anderen Geschlecht. Ich hätte mich schon längst mal mit einem einlassen können"
„Und warum hast dus nicht getan?", fragte Gwyneth neugierig, ohne mit ihrer Frage etwas Böses zu wollen.
Auch in Sachen Naivität war sie wie meine Schwester.
Langsam wurde ich rot im Gesicht und total wütend. Deshalb war mein Tonfall nicht besonders freundlich, als ich sagte: „Ich möchte mich nun mal nicht mit irgendeinem dahergelaufenen Typen gleich verbinden!"
Da kicherte sie: „Es ist immer so süß, wie ihr Pflanzenmenschen verbinden statt umarmen sagt"
Ich grummelte böse vor mich hin und sagte dann: „Tja, wir sagen das halt so"
„Aber im Prinzip ist es auch dasselbe, oder?"
Ich nickte und seufzte. „Na ja, einen kleinen Unterschied gibt es allerdings schon. Weißt du, das ist wie bei Dates und Treffen. Ein Treffen mit einem Kerl ist es nur, wenn beide nur auf freundschaftlicher Basis agieren wollen. Ein Date ist es, wenn man sich verliebt hat. Bei Verbinden und Umarmen ist es dasselbe, klar, ne Umarmung ist es im Grunde immer. Aber ich umarme einen Typen, wenn ich ihn mag zur Begrüßung. Ich verbinde mich nur mit ihm, wenn ich ihn liebe und ich weiß, dass er mich auch liebt. Bis jetzt waren das noch nicht all zu viele, mit denen ich soweit gegangen bin. Vor allem, weil es leicht passieren kann, dass ein Pflanzenmensch dabei entsteht"
„Aber du bist trotzdem aktiver als Rosalie, oder?"
Mit ihrer Neugierde konnte sie einen wirklich nervös machen. Doch dieses Mal musste ich lachen, weil es so unfassbar lustig war. Zum Glück war Rosalie nicht da. Mein Lachen hätte sie gekränkt.
„Rosalie hatte noch nie einen" Ich lachte erneut. „Sie hatte noch nicht mal einen Freund! Verliebt war sie auch noch nie. Zumindest nicht seit Ophelia und ich sie kennen"
„Hach, das ist schon traurig... dabei ist sie so nett" Gwyneth sah auf einmal ganz mitgenommen aus.
Ich versuchte sie, auf zu muntern. „Soll ich dir was sagen? Was das betrifft, ist sie auf den richtigen Weg"
„Aaah, super!!" Sie freute sich so sehr darüber, dass Rosalie langsam ihr Herz öffnete, dass sie einen kurzen Salto nach hinten machte und dabei so schwungvoll war, dass ich Angst hatte, sie tue sich weh. Zum Glück tat sie das nicht.
Ich musste lachen und so erzählte ich ihr auch, dass es natürlich auch Pflanzenmenschen gab, die nicht zwischen umarmen und verbinden unterschieden, wie ich und viele andere es taten. Ophelia zum Beispiel umarmte jeden und verband sich auch mit jedem, mit dem sie es tun wollte. Dass dabei ein Pflanzenmensch entstehen konnte, war ihr dabei nicht so wichtig. Ich erzählte Gwyneth auch, dass meine Schwester immer sagte, sie würde sich sogar freuen, wenn sie Mutter werden würde. Und dass ja ein normales Familienleben mit Mutter, Vater, Kind bei Pflanzenmenschen sowieso nicht existierte. Selbst wenn mal ein Kind dabei entstehen würde, hätte sie als Mutter im Grunde keine Verantwortung, da Pflanzenmenschen ja alleine zu Recht finden konnten und es sowieso nie sicher war, wer wirklich die Eltern waren.
Eigentlich hatte sie auch Recht damit. Pflanzenmenschen mussten lediglich als kleine Samen von den Eltern in die Erde gelegt werden, dann werden sie zu einer Pflanze, ohne dass jemand uns Wasser oder Licht geben muss. Wir entwickelten unsere Persönlichkeit und unser Aussehen ganz wie wir wollen. Und wenn wir „zur Welt kamen", also uns zum ersten Mal von unserer Pflanzenart in eine Mischform veränderten, brauchten wir unsere Eltern nicht. Alles, was wir wissen mussten, lernten wir aus unserer Umgebung und den anderen unserer Art. So war das bei Pflanzen einfach.
Trotzdem fand ich ihren Lebensstil nicht gut. Es grenzte an ein Wunder, dass noch kein männlicher Pflanzenmensch in La Fleur auf die Idee gekommen war, sie ein Flittchen oder so was zu nennen. Ich konnte mir selbst nicht erklären, warum dies so war. Allerdings war ich auch froh darüber. Es würde mir schlicht das Herz brechen, wenn es anders wäre.
Gwyneth fand es äußerst amüsant, dass meine Schwester so „ein leichtes Mädchen" und ich hingegen so streng und ernst war. Doch war ich das wirklich?'
Auf einmal rief Gwyneth „Hey, Delilah, schau mal!", zeigte auf einen kleinen Schacht, der sich inmitten eines riesigen Felsens befand und flog auf diesen zu. Ich lief ihr nach und wusste nicht, was sie damit wollte.
„Und jetzt?", fragte ich daher.
„Wir sollten ihn erkunden"
„Äh, Gwyneth, da kommen wir nicht rein", bemerkte ich und streckte meine Hand in den kleinen Spalt. „Meine Hand hat gerade noch Platz"
Doch sie grinste schelmisch und schnipste mit den Fingern. „Du hast vergessen, dass ich zur Hälfte ein Schmetterling bin. In meiner Schmetterlingsform wird es ein leichtes für mich sein"
Recht begeistert war ich davon nicht und sagte daher: „Na toll, und was mach ich währenddessen?"
„Du wartest hier, bis ich zurückkomme"
„Aber dann tu ich ja wieder nichts! Außerdem kannst du mir nicht rufen, wenn du Hilfe brauchst"
„Aber, aber, aber. Von dir hört man nichts außer Gemecker", war ihre Reaktion auf meine Einwände.
„Schön, dass du einsiehst, wie doof dein Plan ist!"
„Für dich ist ja auch alles doof"
Ich schrie vor Wut laut auf. „Du gehst mir so auf die Nerven!"
„Ich weiß", kicherte sie und fuhr ernster fort: „Also, wenn ich- sagen wir mal- nach zehn Minuten nicht mehr zurückkomme, hol die Anderen, okay?"
„Und woher weißt du, wann zehn Minuten vorbei sind?"
„Also ein bisschen Zeitgefühl hab ich schon!", meckerte jetzt sie und ich ließ meine Einwände Einwände bleiben. Gwyneth konnte einen so gegen die Wand argumentieren wie Ophelia. Es war beängstigend.
„Ja, gut, dann geh. Oder flieg", murmelte ich genervt. „Aber sei in zehn Minuten wieder da und erstatte mir Bericht!"
Sie salutierte vor mir und lachte ein „Yes, Aye Aye Madam!". Ich stöhnte genervt. Sie nahm aber auch nichts ernst. Wie hielt ich das nur immer mit Ophelia aus?'
Da verwandelte sie sich in einen kleinen lavendelfarbenen Schmetterling mit schwarzen Körper und braun-weißen Kreisen auf den zerbrechlichen Flügeln. Mich würde interessieren, was Schmetterlingsmenschen taten, wenn man ihnen die Flügel brach. Was war ein Schmetterling ohne Flügel? Wie eine Pflanze ohne Blätter. Okay, eine Pflanze ohne Blätter war für gewöhnlich ein Parasit und unausstehlich, so schlimm war es wohl doch nicht, dennoch wusste ich darauf keine Antwort. Das verwunderte mich.
Kaum hatte sie sich verwandelt, flog Gwyneth ins innere des Schachtes, der eigentlich im Grunde wirklich nur ein Spalt war, verschwand in der Dunkelheit und verließ dadurch meinen Sichtbereich.
erzählt von Rosalie
„Also Rosalie", schrie mir Ruben zu, der sich ein paar Meter von Nyco und mir entfernt hatte. „versuch mich unter Erde zu begraben"
„Waaaas???"
Es war nicht, dass ich ihn nicht akustisch verstanden hatte, ich verstand einfach nicht, dass er das wollte, nachdem ich ihn gestern ausersehen auf einen Baum geschleudert und er das gar nicht toll gefunden hatte.
„Komm schon! Wir haben nicht viel Zeit!"
Schön, dass er immer so einen Zeitdruck machte, doch ich würde es versuchen.
„Konzentrier dich wieder auf das Element, das du brauchst, Rosalie"
Nyco war, im Gegensatz zu Ruben, viel einfühlsamer und versuchte nicht permanent, mir möglichst viel, innerhalb kürzester Zeit beizubringen. Ich fragte mich wirklich, ob Ruben all seine Kampfkünste auch unter so einen Druck gelernt hatte. Jedenfalls würde das einiges erklären.
„Vorhin hat es auch geklappt", versuchte er mich aufzumuntern. „Glaub an dich"
Wie immer verzog ich bei diesem Satz das Gesicht.
Und so tat ich es. Ich dachte so intensiv an Erde und alles, was Erde ausmachte, dass mich erneut so eine komische Wärme durchströmte. Genauso war es vorhin auch gewesen, als Ruben und Nyco gewollt hatten, dass ich versuchen solle zu fliegen oder ein Lagerfeuer nur mit meinen Kräften anzuzünden.
Ich hatte tatsächlich beides geschafft! Und in beiden Fällen war etwas Merkwürdiges geschehen: ich hatte mich verwandelt. Mich hatte jedes Mal genau so ein Licht umgeben, wie es bei Nyco, Ruben und Gwyneth war, wenn sie sich in ihre Tierform verwandelten. Nur, dass ich kein Tier wurde, ich blieb noch ich, aber ich hatte Kleider an, so coole Sachen, die man nie auf der Erde in einem Geschäft hätte kaufen können.
Als ich in die Luft geflogen war (zwar nur ein paar Zentimeter, ich wollte noch nicht allzu experimentierfreudig sein), hatte ich ganz lange Haare gehabt. Immer noch rot-blond, doch sie gingen mir nicht mehr nur bis zu den Schultern, sondern tatsächlich bis zu meinem Hintern. Ich hatte noch nie so lange Haare gesehen und an mir hatte ich mir auch nie vorstellen können, dass das gut aussah, doch das tat es!
Oberhalb meines Ponys hatte ich einen Haarreif getragen, der aus hellblauen, blitzenden Perlen bestanden hatte und die farblich dazu passenden Ohrringe, die groß und rund gewesen waren. Auch das hellgrau-gold angehauchte Kleid (das zu dem äußerst kurz war!!) hatte ganz oben diese hellblauen Perlen, was es richtig zum Glitzern brachte und an meiner Taille war ein dünner, goldbrauner Gürtel festgeschnallt, der dieselbe Farbe hatte wie die Ballerinas, die ich trug und ab dem eine Schleppe bis zum Boden reichte, die nur aus weiß-grauen Federn bestand. Außerdem hatte ich hellblaue Strümpfe an, die mir bis leicht unters Knie reichten. Das Kleid ging mir bis zu meinen Oberschenkeln. Zum Glück waren Nyco und Ruben nicht direkt unter mir gestanden, als ich versucht hatte zu fliegen. Sie hätten mir bestimmt nur zu gern unter den Rock geschaut. Auf meinem linken Arm hatte außerdem Air Catcher gestanden. Luftfänger.
Mein Feuer-Outfit war glücklicherweise nicht ganz so gewagt und freizügig wie mein Luft-Outfit. Immerhin trug ich da eine Hose. Auch hier war meine Haarfarbe dieselbe, doch meine Haare waren zu einem mittel hohen Zopf gebunden gewesen, der so platziert war, dass meine Haarspitzen über meinen Kopf rackten und hochgestellt waren. So sahen sie aus wie ein Feuer, das von meinem Kopf aus ging. Das Outfit bestand aus mehreren verschiedenen Rottönen. Das Kleid an sich war an den Spitzen, die von meiner Oberweite bis über meine Schultern spitz empor rackten, heller und wurde dann komplett dunkelrot, wie der Lippenstift, den ich trug, bis es wieder an den Spitzen unten heller wurde. Die knielange Hose war ein pumucklrot, das sich leider manche Mädchen für ihre Haare färben ließen und das grässlich aussah und die Stiefel waren ebenfalls oben ausgefranst gewesen und hatten alle Rottöne in sich vereint, die ich am restlichen Körper trug. Am rechten Arm trug ich Armbänder in demselben dunklen Rot wie das Kleid, während ich am linken Arm wieder eine seltsame Schrift stehen hatte: Girl on Fire. Mädchen in Feuer. Wenn das zu jemanden passte, dann wohl zu mir.
Während ich an Erde, Schlamm und alles dachte, bekam ich ein Outfit verpasst, mit dem ich gar nicht klar kam und das ich bis heute nicht sonderlich toll fand. Es war gewöhnlicher, als die anderen, die ich zu dem Zeitpunkt an mir gesehen hatte und doch war es nichts, was man im Alltag anziehen konnte. Außer man hieß Gwyneth und war ein Schmetterlingsmensch.
Ich trug einen orangefarbenen Haarreif, ohne Schmuck oder Verzierungen und kleine Blumenohrringe in derselben Farbe, leicht rosa Lippenstift und ganz dezentes Augenmakeup und meine Haare sahen genauso aus wie immer. Fest stand sofort, mein Erde-Outfit war das natürlichste. Ohne viel schnickschnack.
Im Grunde bestand es sich auch nur aus einem helllila farbenen Kleid, dass mir bis zu den Knien reichte und das riesige orange farbene Blumenköpfe nicht nur als Träger hatte, sondern auch bis fast zum Ende des Kleides reichten. Diese waren verbunden durch einen olivgrünen Stoff, der wohl einen Stängel darstellen sollte. Das Kleid ging an der Hüfte wie ein Prinzessinnenkleid auseinander (nur nicht ganz so weit). Ich hatte nicht mal Schuhe an. Das Interessante war, dass mich diese Tatsache auf dem kiesigen, mit Steinen überwucherten Boden nicht störte. Ich spürte zwar die Steine unter meinen Füßen, allerdings keinen Schmerz, wenn ich darauf trag. Wie durchaus praktisch. Auch hier stand etwas auf meinem linken Arm: Mother Earth. Mutter Erde.
Wie bei den anderen beiden Kleidern lächelte Nyco noch breiter, nachdem ich mich verwandelt hatte. Ich gefiel ihm scheinbar so. Wenigstens einer, dems gefiel.
Ebenfalls wie bei den anderen Malen, stellte ich mir vor, was ich tun wollte, fühlte es in meinem ganzen Körper, streckte die Arme in die Richtung aus und es geschah. Allerdings konnte ich das Ganze noch nicht mit geöffneten Augen tun.
Erst als Nyco fröhlich „Fantastisch" rief, wagte ich es wieder die Augen zu öffnen.
Da war Ruben (oder besser gesagt: er war nicht mehr da), verborgen und begraben unter einem Haufen Steine und Felsen. Ich hoffte nur, dass mit ihm alles in Ordnung war.
„Es ist erstaunlich, wie schnell und intuitiv du alles umsetzt"
„Ja, allerdings" Ich kratzte mir schüchtern den Hinterkopf.
Mich überraschte es selbst wohl am meisten, immerhin hatte ich keine wirkliche Ahnung, was ich überhaupt tat.
„Befrei Ruben jetzt lieber", murmelte Nyco. „nicht, dass er erstickt"
„Ja, das wollen wir nicht" Erneut kratzte ich mir schüchtern den Hinterkopf.
Ich konzentrierte mich auf die Steine und Felsen und bewegte sie hinfort von Ruben. Anschließend ließ ich aus ihnen erneut einen Berg erschaffen.
Ruben stand hustend und sich den Staub abklopfend auf, lief zu uns hinüber und strahlte mich an.
„Wow, das war beängstigend!"
„Hey, du wolltest, dass ich das mache", gab ich gekonnt zurück und wir alle lachten.
„Jetzt fehlt nur noch Wasser", bemerkte Nyco und Ruben lachte: „Ja, da bist aber du ausnahmsweise das Versuchskaninchen" und klopfte ihm auf die Schultern.
Katzen und Wasser. Die wohl schlechteste Kombi überhaupt. Wie fies von Ruben.
erzählt von Delilah
Ich hatte zwar keine Uhr dabei, dennoch spürte ich mithilfe meiner inneren Uhr, dass zehn Minuten bestimmt schon drüber waren. Ich versuchte dennoch ruhig zu bleiben. Vielleicht hatte Gwyneth was Spannendes entdeckt und daraufhin total die Zeit übersehen. Bei ihr konnte man sich ja da nicht so sicher sein.
Jedenfalls hoffte ich, dass das der Grund war. Doch das war er nicht.
erzählt von Charlotte
Es war nervig und faszinierend zugleich, dass Ophelia bei ihrem langen Herumgehopste nicht müde wurde. Ich spürte, durch die innere Uhr, die alle Wesen aus Lakaria in sich hatten, dass Ophelia und ich schon seit ungefähr zwei Stunden nichts tuend in der Gegend herum wanderten. Ich sah hinauf in den glasklaren Himmel, der über die Oase gesenkt war und sah meinen Verdacht bestätigt. Es würde bald dämmern. Ich hatte nicht mehr viel Zeit mit Ophelia Hinweise zu finden und langsam verfürchtete ich, wir würden auch gar keine finden.
Allmählich keimte die Hoffnung in mir auf, ob Gwyneth und die Pflanzenbitch nicht vielleicht etwas gefunden hatten. Gwyneth schien ein Händchen für so etwas zu haben. Immerhin war sie auch diejenige gewesen, die die Oase gefunden hatte.
Trotzdem fühlte ich mich bei den Gedanken an Gwyneth seltsam. Es lag nicht an dem, was sie vorhin über meine Wirkung auf sie gesagt hatte, das war verletzend gewesen, keine Frage, doch ich hatte das Gefühl, etwas stimmte nicht.
Weil ich das Gefühl hatte, Ophelia vertrauen zu können, fragte ich sie: „Ophelia, ich muss dich etwas fragen, du darfst es aber niemanden sagen, okay?"
Sie blieb stehen und sah mich mit großen Augen an.
„Klar, aber Moment" Sie hob einen Finger. „Heißt das auch, ich darfs nicht Delilah sagen?"
„Vor allem der nicht!!", keifte ich sie an und sie lachte.
Warum lachte sie bitte, wenn ich sie anschrie?? Was stimmte nur nicht mit ihr?
Ich seufzte. „Hast du nicht auch das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt?"
Sie überlegte und war so durchdringend in ihrem Urteil, wie vorher: „Jetzt wo dus sagst, ja... Ich hoffe nur, dass bei meiner Schwester und Gwyneth alles in Ordnung ist" Sie sah plötzlich sehr ängstlich aus, bis sie mir erneut tief in die Augen und in meine Seele blickte. „Aber was soll an deiner Frage jetzt so unangenehm gewesen sein? Ich dachte schon, du fragst mich sonst was"
Schnell sah ich weg und wich ihrem wissenden Blick aus.
„Ach, ich wollte nur auf Nummer sicher gehen", motzte ich. „Bei dir weiß man das ja nicht, was du deiner Schwester so erzählst"
Fast wäre mir herausgerutscht, wie doof ich ihre Schwester fand. Auf der anderen Seite, wusste Ophelia das bestimmt. Es war unübersehbar.
Anstatt gekränkt zu sein, wie es die Meisten an ihrer Stelle gewesen wären, wurde Ophelia wieder nachdenklich und schien das, was ich gesagt hatte, völlig zu ignorieren.
„Ich hoffe wirklich, dass nichts mit Delilah ist"
„Also ehrlich, warum liebst du sie nur so sehr?", fragte ich mit verdrehten Augen.
Die Frage war wirklich ernst gemeint. Wir Engel hatten nicht dieses Familiengefühl, dass alle anderen Arten verspürten. Selbst Riesen wurden wütend, wenn man ihrer Familie etwas tat. Wir Engel nicht. Wir sahen lediglich uns selbst und das wars dann schon. Die Mutter war die, die einen geboren hat und der Vater war der Erzeuger. Easy peasy.
Erneut sah sie mich neugierig an. Auch hier hätte ich eine andere Reaktion erwartet, denn jeder andere wäre wütend geworden. Doch auch das überhörte Ophelia. Langsam bekam ich den Eindruck, sie überhörte es mit Absicht.
„Es ist traurig, dass ihr Engel so egoistische Wesen seid" war ihr Kommentar und schritt in sich gekehrt voraus.
Ja, es war mehr als traurig, dass wir Engel egoistisch und kaltherzig waren und lediglich Liebe verspürten, wenn es um unseren Menschen ging, den wir schützten.
erzählt von Delilah
Ungeduldig wippte ich auf und ab. Es war bereit schon eine Stunde vergangen und langsam wurde mir klar, dass Gwyneth erneut etwas passiert war. Ich machte mir solche Vorwürfe. Ich hätte beharrlicher sein sollen und sie nicht alleine gehen lassen... oder fliegen lassen...
Ich sah hinauf in den Himmel. Es würde bald anfangen zu dämmern. So lange gab ich Gwyneth für ihre Rückkehr Zeit.
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