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Eine wahre Legende

erzählt von Rosalie


„Haus" war definitiv nicht das richtige Wort, um das Gebäude zu beschreiben, zu dem uns Perfor führte. Es war eher eine mittelgroße Holzhütte am Rande des Dorfes. Nicht klein, aber auch nicht so groß, dass man es Haus hätte nennen können. Aber trotzdem wirkte es niedlich und geräumig.

Perfor öffnete uns die Tür und deutete, dass wir eintreten sollten. Anschließend führte er uns in einen Raum, der wie ein kleines Wohnzimmer aussah und sagte uns, wir sollen uns setzen, während er uns einen Tee mit den besten Kräutern im ganzen Paralleluniversum machen würde.

Vorsichtig sahen wir uns um. Das Wohnzimmer war gerade mal so groß, dass es für uns reichte. Die Einrichtung war richtig schön, die Hauptfarben Gelb, Beige und Gold waren perfekt aufeinander abgestimmt und an den Wänden entlang wuchsen überall dicke Ranken eines Baumes. Doch woher diese Ranken wohl kamen, blieb mir ein ewiges Rätsel. Ich konnte nämlich nirgends einen Ursprung finden.

„Dass die Sache so gut ausgeht, hätte ich echt nicht gedacht", seufzte Ruben und streckte sich.

Gwyneth, die neben ihm auf der kleinen Couch saß, schlug ihn in die Magengegend und schimpfte: „Du bist so ein Idiot! Wolltest du ernsthaft gegen diesen riesigen Typen kämpfen, obwohl du immer noch Wunden von den Kämpfen im Donnerwald hast?"

Ruben zuckte immer noch etwas schmerzerfüllt von Gwyneths Schlag mit den Schultern. „Na ja, er hat es ja förmlich provoziert, in dem er uns beleidigt hat"

„Trotzdem hättest du dich nicht so provozieren lassen dürfen!", meckerte sie weiter. „Rosalie würdest du jetzt schimpfen, wenn sie so gehandelt hätte wie du jetzt"

Dazu sagte Ruben kein Wort mehr und Gwyneth schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust.

Da kam Perfor wieder mit acht goldenen Tassen und einer dazu passenden Kanne dampfendem Tee. Sofort schnüffelte Ophelia daran und verkündete: „Oh! Ist das Lavendeltee?"

„Unter anderem, ja", lächelte Perfor und freute sich sichtlich darüber, dass Ophelia so eine feine Nase hatte. „Ich muss schon sagen, ich bin etwas erstaunt, dass die Fünf Krieger zwei Pflanzenmenschen auf ihrer Reise mitnehmen" 

„Ja, Rosalie ist unsere beste Freundin und wir haben sie von der Erde nach Lakaria gebracht", erzählte Ophelia ganz aufgeregt, während Perfor uns allen Tee einschenkte. „Und da wir wissen, dass sich Rosalie in sozialen Dingen ziemlich schwertut, dachten wir bei ihrer ersten Mission, dass es wohl besser wäre, sie zu begleiten. Und da wir bereits bei der Mission zur Wüste Azrek dabei waren und sie für die zweite Mission jemanden brauchen, der sich mit Kräutern auskennt, war es selbstverständlich, dass wir auch dieses Mal dabei sind"

Ich musste über Ophelias Redeschwall auflachen, doch Delilah wirkte eher peinlich berührt.

Ophelia bemerkte dies, sah zwischen uns allen hin und her und sagte: „Entschuldigung. Ich bin nur so aufgeregt, weil wir das Dorf der Verstoßenen beweisen können und Pflanzenmenschen kennen lernen können, die nicht in Lakaria wohnen"

Perfor winkte ab. „Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich finde es sehr mutig von euch, bei den gefährlichen Missionen der Fünf Krieger dabei zu sein"

Ophelia freute sich sichtlich über dieses Kompliment, doch Delilah lief rot an. Warum auch immer. Sonst war sie doch auch nicht so schüchtern. Sehr seltsam.

„Da fällt mir ein, ich weiß eure Namen gar nicht", sagte Perfor.

Nachdem wir uns vorgestellt und Perfor einige Fragen zu unserer ersten Mission, in der wir König Theorus gerettet hatten, beantwortet hatten und er nochmal bestätigte, dass das Dorf der Verstoßenen sehr wohl schon immer existierte, nur scheinbar immer mehr und mehr in Vergangenheit geraten war, kehrte erstmal eine kurze Weile Ruhe ein. Ich war erschüttert. Wie hatte das erste Königspaar dies tun können? Wie hatten sie damit leben können? Und vor allem... wussten König Theorus und Königin Juilette davon?

Ophelia hingegen freute sich sichtlich, dass sie mit ihrer Annahme Recht behalten hatte. Wenigstens eine, die sich darüber freuen konnte.

Perfor trank aus seiner Teetasse und sagte: „Ehrlich gesagt, grenzt es an ein Wunder, dass ihr den Donnerwald überleben konntet" Wir seufzten auf und erklärten ihm, dass alle Gerüchte über den Wald wahr waren. „Sehr interessant. Dabei waren unsere Ahnen sich sicher gewesen, dass sich niemals wieder jemand aus Lakaria trauen würde, hierher zu reisen. Darum haben sie damals das Dorf hinter den Donnerwald erbaut. Die Wahrscheinlichkeit, dass Wesen aus Lakaria oder anderen Stadtstätten den Donnerwald überleben, ist doch sehr gering. Sie hatten die Hoffnung, für immer unentdeckt zu bleiben"

„Sie haben also den Donnerwald als zusätzlichen Schutz gesehen?", fragte ich.

Perfor nickte. „Ja, das mussten sie. Sie hatten schreckliche Angst, jemand aus Lakaria würde sie entdecken und dafür sorgen, dass sie getötet werden"

„Die Sache macht mich so wütend!", rief ich. „Es kann doch nicht sein, dass die Geschichte in Vergessenheit geraten ist"

Delilah und Ophelia zuckten mit den Schultern und Delilah sagte: „Na ja, Rose, scheinbar haben das erste Königspaar es geschafft, es selbst vor ihren eigenen Kindern und Enkelkindern geheim zu halten. Anders kann ich mir nicht erklären, wie es dazu gekommen ist" 

„Das macht mich so wütend!", regte ich mich weiterhin auf.

Gwyneth, die zwischen mir und Ruben saß, legte beruhigend eine Hand auf meine. „Tja, ich schätze, selbst das perfekte Lakaria hat seine Schattenseiten. Ich bin selbst total schockiert. Ich dachte immer, in Lakaria gäbe es keine Diskriminierung und alle würden jeden akzeptieren. Aber scheinbar ist das alles eine Lüge"

Um ehrlich zu sein, war ich etwas erleichtert, dass ich ausnahmsweise mal nicht die Einzige war, die von etwas nicht Bescheid wusste.

„Nichts ist perfekt, Gwyneth, aber ich habe mich auch davon blenden lassen", seufzte Ruben.

Perfor schluckte seinen Tee herunter, stellte seine Tasse ab und sagte: „Bitte nehmt es uns nicht übel, dass wir euch gegenüber so unfreundlich waren und euch nicht willkommen geheißen haben"

„Das ist im Anbetracht der Tatsache, was ihr wegen Lakaria durchmachen musstet, doch nur verständlich", winkte ich ab und Gwyneth neben mir nickte eifrig.

„Trotzdem", beharrte Perfor. „Aber dennoch würde mich interessieren, warum ihr diesen langen und gefährlichen Weg durch den Donnerwald auf euch genommen habt. So was macht man nicht ohne Hintergedanken"

Offensichtlich hatte er meine Rede von vorhin, in der ich versucht hatte, die Lage zu beruhigen, nicht mitbekommen. Aber gut, das machte nichts, denn Ophelia war sofort dabei, ihm alles zu erzählen: „Leider ist unsere Königin seit Jahren krank und lange wussten wir nicht, warum. Während unserer ersten Mission haben wir etwas Wichtiges herausgefunden und die Zauberin Lakarias, unsere Freundin Laetitia, fand heraus, dass die Königin wahrscheinlich die ganze Zeit über vergiftet wird, welches sie langsam sterben lässt"

Perfor sah uns erschrocken an. „Was? Warum sollte das jemand tun?"

„Um an den Thron zu kommen", sagte ich düster und nun lag Perfors Aufmerksamkeit auf mir. Ich erzählte ihm von unserer Rettungsmission in der Wüste und dass der ältere Bruder des Königs ihn und seine Frau aus dem Weg räumen möchte, um den Thron an sich zu reißen.

„Ich hoffe sehr, dass ihr diesem Scheusal nie in Wirklichkeit begegnen werdet", kam es sichtlich wütend von Perfor. „Er klingt äußerst gefährlich"

„Das ist er auch", nickte Ruben. „Immerhin hat er im Krankenhaus Lakarias scheinbar einen Komplizen, der der Königin die ganze Zeit über das Gift spritzt"

„Wir sind uns sicher, dass es der Königin etwas besser gehen würde, wenn sie das Gift nicht mehr bekäme", fügte Gwyneth hinzu.

„Trotzdem brauchen wir aber ein Gegengift, um die Wirkung vollständig aufzuheben", vollendete Ophelia ernst.

„Früher oder später werden wir ihm aber begegnen", sagte Charlotte und nippte elegant an ihrem Tee. „Es wird sich nicht vermeiden lassen. Wir müssen ihn beseitigen und dazu müssen wir ihm gegenüberstehen"

Bei dem Gedanken daran bekam ich eine Gänsehaut und erschauderte.

Perfor nickte langsam und zustimmend.

„Welche Kräuter braucht ihr für das Gegenmittel?", fragte er schließlich.

Erneut war es Ophelia, die ihm antwortete: „Lavendel und Johanniskraut"

Ein seltsames Grinsen schlich sich über Perfors Lippen. Er nippte an seinem Tee, schien etwas zu überlegen und sagte schließlich: „Nun, bei beidem kann ich euch behilflich sein"

„Wirklich??", kam es überrascht von Gwyneth, Ophelia und mir und wir alle drei hüpften aufgeregt von unserem Sitzplatz auf. Da Gwyneth und ich nebeneinandersaßen, stießen wir uns die Köpfe an, rieben sie uns vor Schmerz und setzten uns lieber wieder. Charlotte verkniff sich ein Lachen, Nyco schmunzelte und Delilah und Ruben schüttelten peinlich berührt die Köpfe.

Auch Perfor hatte ein Schmunzeln auf seinen Lippen, als er sagte: „Ja, wir haben Lavendelfelder, da wir die Pflanze für viele verschiedene Dinge brauchen"

„Das ist ja unglaublich!", rief Ophelia.

„Ich habs euch doch gesagt, dass es eine gute Idee war, das Dorf zu erkunden!", freute ich mich.

Doch dann ergriff Delilah das Wort- das erste Mal, seitdem uns Perfor zu sich nachhause geholt hatte. „Aber was ist mit Johanniskraut? Das ist genauso wichtig wie Lavendel"

„Auch das habt ihr schon längst gefunden", sagte Perfor mystisch und grinste Delilah so breit an, dass sie ganz rot im Gesicht wurde und einen großen Schluck von ihrem Tee nahm.

Sie verhielt sich wirklich seltsam. Das bemerkte selbst ich.

Auf einmal hatte ich ein komisches Gefühl. Daher fragte ich: „Und wo?"

„Es sitzt vor euch", sagte er nur.

Wir alle starrten ihn entsetzt an. War das sein Ernst? Einfach so teilte er uns mit, dass er das Johanniskraut sei, nachdem wir seit Wochen suchten? Es schien ihm nicht mal etwas auszumachen, dass er die Lösung unseres Problems war. Dabei war es in diesem Fall nicht schön, unsere Lösung zu sein. Ich war mir nicht sicher, ob er sich dessen bewusst war. Mir wurde schlecht.

„Nein, das ist keine Option", sagte ich daher bestimmt. „Wir werden ein anderes Johanniskraut finden"

„Glaub mir, menschlicher Part" antwortete Perfor viel zu ruhig. „In der Nähe gibt es viele Pflanzen, die kein Mischwesen sind, aber keines davon ist ein Johanniskraut"

„Bist du sicher?", fragte ich.

Ich wollte es nicht glauben. Ich konnte es nicht glauben, dass es weit und breit kein Johanniskraut geben sollte. Wir waren so weit gekommen, hatten den Donnerwald betreten, hatten darin schwere Kämpfe ausfechten müssen, die uns fast den Tod gebracht hätten, nur um kurz vor dem Ziel zu scheitern. Wir standen wirklich unter einem schlechten Stern und hatten einfach kein Glück.

„Dann müssen wir eine andere Lösung finden", überlegte Ruben.

„Definitiv", murmelte Nyco. „Wir können das Glück Lakarias nicht auf dem Tod eines jungen Mannes aus dem Dorf bauen"

„Die Dorfbewohner hassen uns schon genug", fügte Gwyneth traurig hinzu.

„Tja, ausnahmsweise muss ich euch zustimmen", kam es von Charlotte und gab außerdem zu bedenken: „Aber wir haben auch keine andere Wahl" 

„Und eine andere Pflanze als Gegenmittel auszuprobieren, wäre zu riskant", seufzte Delilah.

Wir befanden uns in einer Zwickmühle, aus der es scheinbar keinen Ausweg gab, mit dem wir alle glücklich wären.

„Ich bin nur überrascht, dass sich Laetitia getäuscht hat", murmelte ich vor mich hin.

„Laetitia ist eure Zauberin, richtig?", fragte Perfor und ich nickte. „Was ist mit ihr?"

„Sie war sich ziemlich sicher, dass wir hier Lavendel und Johanniskraut finden würden", erklärte ich.

„Aber sie weiß auch nichts von diesem Dorf", warf Ruben ein.

„Eure ach so tolle Laetitia weiß scheinbar auch nicht alles", lästerte Charlotte gehässig und handelte sich prompt böse Blicke von Delilah und Gwyneth, einen traurigen Seufzer von Ophelia und ein Augenverdrehen von mir ein. „Was? Es ist doch seltsam, dass sie noch keine einzige Vision vom Dorf hatte"

„Du weißt doch, dass sie weder den Inhalt ihrer Visionen, noch wann, wo und ob sie eintreffen, beeinflussen kann", schimpfte Delilah.

„Wow, wow", mischte sich Perfor ein und machte beruhigende Wellenbewegungen mit den Händen. „Ich möchte wirklich keinen Streit"

Sofort beruhigten wir uns alle wieder und Perfor klatschte breit grinsend in die Hände: „Meine Mutter und meine Schwester werden bald nachhause kommen. Wie wärs? Habt ihr Lust gemeinsam zu kochen? Bestimmt habt ihr Hunger"

„Hunger ist gar kein Ausdruck", seufzte Gwyneth.

„Super!", freute er sich, stand auf und begann, alles Teeservice auf sein Tablett zu räumen.

Delilah griff ihm unter die Arme und die Beiden lächelten einander für wenige Sekunden intensiv an, bevor sie wieder weiter machten.

Ich war nun wirklich kein Experte in solchen Dingen. Wirklich nicht. Aber selbst ich bemerkte, dass es zwischen Delilah und Perfor zu knistern begann. Ophelia und ich warfen uns einen vielsagenden Blick zu und mir war klar, sie dachte dasselbe wie ich.

Perfor deutete uns, ihm zu folgen und so gingen wir ihm in Reih und Glied hinterher. Delilah ging neben ihm und beide schienen ein sehr angeregtes Gespräch miteinander zu führen. Während dem Gespräch mit ihm, hörte Delilah gar nicht mehr auf zu lächeln. Das mochte vielleicht komisch klingen, doch seitdem ich den Zwillingen nach Lakaria gefolgt war, hatte ich sie nur noch selten so viel lächeln sehen. Es freute mich und sofort musste ich auch lächeln.

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