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Eine beunruhigende Entdeckung

erzählt von Rosalie


Wir blieben weitere zwei Tage, um uns auszuruhen und unsere Wunden zu pflegen. Außerdem fühlten die meisten von uns sich sehr müde und ausgelaugt, weil die Tage im Donnerwald ständige Vorsicht und Angst für uns bedeutet hatten und es kaum Momente gegeben hatte, in denen kein Adrenalin durch unser Blut geflossen war.

Schließlich gingen wir -wie immer angeführt von Ruben- weiter. Die meisten unserer Wunden waren größtenteils verheilt. Man hätte uns auch für normale Wanderer halten können, denn lediglich Rubens verletztes Auge und die Tatsache, dass er und Ophelia noch immer leicht humpelten, ließen eine Reise durch den Donnerwald vermuten. Sonst sahen wir gestärkt und völlig unverletzt aus. Was auch gut so war.

Es war alles völlig normal und wir kamen gut voran.

Doch kurz nach unserer Nachmittagspause, gingen wir an einem riesigen Strauch vorbei, der so hoch war, dass man problemlos durch ihn hindurchschlüpfen konnte.

Als ich ihn erblickte, erschlich mich ein komisches Gefühl. Ich wusste nicht, was es war, aber ich hatte plötzlich das Bedürfnis, mir diesen Strauch genauer anzusehen. Also blieb ich kurz stehen, überlegte, ob ich diesem Gefühl nachgehen sollte und folgte ihm schließlich, ohne den anderen Bescheid zu geben.

Langsam tat ich mit meinen Armen ein paar Zweige und Blätter weg und sah tatsächlich einen Weg vor mir. Warum war hier ein Weg? Sollte sich hinter dem Strauch etwa etwas befinden?

Nun war meine Neugierde so richtig erweckt und so drückte ich noch mehr Zweige und Blätter von mir weg, ging voran und als ich hindurchgeschlüpft war, ließ ich meine Arme fallen, so dass von außen nicht mehr erkennbar war, an welcher Stelle ich hineingegangen bin. Nun sah der Strauch wieder aus wie ein ganz normaler Strauch und ließ nicht vermuten, dass ich mich in ihm befand.

Eigentlich hätte es schwer sein sollen, den Strauch zu durchqueren, doch es war viel mehr das Gegenteil der Fall. Es befand sich nicht nur ein Weg aus kleinen Steinen und Sand unter meinen Füßen -nein- es schien so, als wären für den Weg extra alle Zweige, Äste und Blätter entfernt worden und so hatte ich keinerlei Probleme. Kein Ast zerkratzte mein Gesicht oder meine Arme und Beine. Es war total seltsam.

In diesem Strauch lebte jemand. Da war ich mir absolut sicher.

Der Weg war nicht lang und als ich am Ende angekommen war, stand ich plötzlich vor einer Hecke. Verwundert stutzte ich auf, sah mich um und blickte nach hinten, ob mir jemand von meinen Freunden gefolgt war und machte einen Schritt nach vorne. Ich war schon so weit gekommen, ich musste einfach wissen, was sich hinter der Hecke befand.

„Rose!"

Ich zuckte zusammen, als ich Ophelias Stimme hinter mir hörte und drehte mich um.

Ophelia, Delilah und Nyco blieben vor mir stehen.

„Was machst du denn?", kam es etwas vorwurfsvoll von Delilah.

„Und was ist das hier?", fragte ihre Schwester und zeigte auf den Strauch, in dem wir uns befanden.

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich hatte so ein komisches Gefühl, dem ich gefolgt bin und jetzt stehe ich vor dieser Hecke hier" Ich zeigte auf die Hecke, durch die ich gerade gehen hatte wollen. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich etwas dahinter bewegt"

Nyco schnupperte zuerst in der Luft und dann schließlich neben mir in die Hecke, nickte und sagte: „Ja, dahinter nehme ich viele verschiedene Düfte wahr" Das, was er anschließend hinzufügte, verwirrte ihn sichtlich selbst. „Sie riechen wie Pflanzenmenschen. Zumindest erinnert mich ihr Duft an euch, Delilah und Ophelia"

Delilah sah ihn verwundert an. „Ich habe aber keinen Duft"

„Jeder hat einen Duft", widersprach Nyco und verzog keine Miene.

Delilah schien sich darüber zu freuen, denn ich wusste, dass sie oft traurig darüber war, keinen so speziellen Blumenduft zu versprühen, wie es Ophelia tat.

„Aber warum sollten hier Pflanzenmenschen sein?", fragte Delilah.

Nyco antwortete nicht, darum tat ich es: „Lasst es uns einfach überprüfen. Wenn Nyco sagt, dass er hinter dieser Hecke Pflanzenmenschen oder zumindest so etwas Ähnliches wahrnimmt, dann glaube ich ihm auch! Wir müssen das überprüfen!"

„Ach, müssen wir?" Delilah zog ihre Augenbrauen hoch.

„Ja, ein Abenteuer!", freute sich hingegen Ophelia.

„Sollten wir nicht den anderen...?", begann Delilah, wurde allerdings von ihrem Zwilling mit in die Hecke gezogen, in der Nyco und ich bereits verschwunden waren.

Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich ein kleines Dorf. Viele verschieden große Holzhäuser, manche befanden sich auf dem Boden, manche hingegen auf einem Ast, aber alle waren zweifelsohne unter einer Kuppel aus dicken Wurzeln, Ästen und Blättern. Vermutlich war dies der größte Teil des Strauches, den wir von außen gesehen hatten.

Dies wiederum bedeutete, dass sich ein ganzes Dorf unter diesem Strauch verbarg. Doch warum versteckten sie sich? Oder versteckten sie sich überhaupt? Allerdings gab es keine Dörfer, die nicht zu einem Stadtstaat gehörten, doch dieses hier wirkte nicht so, als würde es irgendwo dazu gehören. Was hatte das zu bedeuten?

Ich drehte mich zu meinen Freundinnen um, von denen ich gedacht hätte, dass sie es wussten. Wenn jemand so etwas wusste, dann die Beiden.

„Was ist das für ein Dorf? Was macht es hier?"

Beide sahen mich verwirrt und unsicher an.

„Wir wissen es nicht, Rose", sagte Delilah. „Wir können uns ehrlich gesagt nicht vorstellen, was das für ein Dorf sein soll"

Ich wandte mich an Nyco. „Nyco, weißt du was?"

Er schüttelte ruhig den Kopf. „Nein, aber das sind definitiv die Gerüche, die ich wahrgenommen habe"

„Aber..." Ich schüttelte mehrere Male meinen Kopf. „Aber... ihr wisst doch so viel vom Paralleluniversum und seine Stadtstätte. Warum kennt ihr das hier nicht? Gibt es nichts in euren Geschichtsbüchern?"

Ein ungutes Gefühl erschlich mich.

„Tut uns leid, Rose", seufzte Delilah und Ophelia gab mehrere nachdenkliche Töne von sich.

„Phel, was ist los?", fragte ich.

„Na ja, ich kann mich an etwas erinnern"

„An was?", fragte ich sie barsch.

Sie sah kurz ihren Zwilling an, bevor sie mir wieder in die Augen sah. „In der Pflanzenschule haben wir mal von einer Legende gesprochen, von der niemand weiß, ob sie wahr ist oder nicht" Sie machte eine Pause. „In dieser Legende ging es um ein Dorf, das diesem hier gar nicht mal so unähnlich ist. Zumindest passt die Beschreibung des Dorfes auf dieses hier"

„Was?", fragte ich ungläubig.

Ein geheimes Dorf, abgeschottet von der Außenwelt, beschützt durch eine Kuppel aus Sträuchern und Hecken", rezitierte Ophelia mystisch.

„Nein, Ophelia, das Dorf der Verstoßenen gibt es nicht!", fuhr Delilah sie an.

„Das Dorf der Verstoßenen?", fragte ich und als ich kurz zu Nyco sah, bemerkte ich, dass auch ihm langsam ein Lichtlein aufzugehen schien.

„Das Dorf gibt es nicht!", schimpfte Delilah weiter.

„Woher willst du das wissen?", meckerte Ophelia zurück. „Selbst unsere Lehrer haben damals immer betont, dass es weder Beweise für die Existenz des Dorfes, noch Gegenbeweise, dass es nicht existiert, gibt. Also weiß niemand, ob es existiert oder nicht"

„Nein, König Theorus und Königin Juilette würden so ein Dorf niemals zulassen!"

„Wow, wow, bitte beruhigt euch", ging ich dazwischen und konnte selbst gar nicht glauben, dass der Spruch ausgerechnet von mir kam. „Was hat es mit dem Dorf der Verstoßenen auf sich? Bitte erzählt mir alles, was ihr wisst"

„Zuerst sollten wir langsam zu den anderen zurück gehen", wandte Nyco ein. „Ruben wird sicher schon vom schlimmsten ausgehen"

Na toll, den hatte ich schon wieder ganz vergessen. Wahrscheinlich würde er uns eine gewaltige Standpauke halten, wenn wir zurückkamen.

Schwer seufzend willigte ich ein: „Gut, während wir zurück gehen, möchte ich alles über das Dorf wissen"

„Darüber musst du wirklich nichts wissen"

„Delilah", fuhr ich sie an. „du weißt doch, dass ich es hasse, wenn ich merke, dass ihr etwas wisst und es mir nicht sagen wollt"

„Wo sie Recht hat...", grinste Ophelia und Delilah warf ihr einen bösen Blick zu, schnaubte und winkte ab: „Gut, dann erzähl es ihr, obwohl ich es immer noch für Blödsinn halte"

Ich konnte ihre Ignoranz in diesem Moment wirklich nicht verstehen. Solche Momente, wie diese, hatten wir bereits unzählige Male gehabt und jedes Mal war ich ausgeflippt und wir hatten uns gestritten. Wollte sie das etwa erneut? Denn ich wollte es nicht und offensichtlich wollte Ophelia die Legende unbedingt los werden.

Nyco war so ruhig wie immer und war der Erste, der durch die Hecke schlüpfte. Die Zwillinge und ich folgten ihm.

Ophelia begann mit ihrer Erzählung, kaum, dass wir durch die Hecke zurück auf den Weg getreten waren.


erzählt von Ophelia


Der Legende nach war nicht nur Lakaria damals noch ein sehr junger Stadtstaat gewesen -sein König und seine Königin waren es auch. Es waren erst ein paar Jahre nach der Gründung Lakarias vergangen.

So war das erste Königspaar der Auffassung gewesen, dass es unreine Pflanzen und somit auch unreine Pflanzenmenschen gab. Pflanzen, die in ihren Augen keine richtigen Pflanzen waren. Dazu zählten sie alle Halbparasiten, Vollparasiten und sogar stängellose Pflanzenarten. Im Grunde konnte man sagen, galt für sie alles als unrein, was keine hübsche Blume war.

Pflanzenmenschen lebten noch nicht lange in Lakaria und ihre Existenz war zu diesem Zeitpunkt noch wenig erforscht gewesen. Sie aßen, tranken und lebten anders, als alle anderen Individuen und auch ihre Haut sah anders aus. Ihre Haut war überzogen mit tattooähnlichen Ranken, Blättern und Blüten, die echt wurden, sobald keine Kleidung auf ihr lag. Außerdem wusste man damals noch nicht, dass die Persönlichkeit eines Pflanzenmenschen nicht immer mit seiner Pflanzenart zusammenhing und umgekehrt.

Weil das erste Königspaar befürchtete, dass Pflanzenmenschen mit ihrer Andersartigkeit eine Gefahr für die restlichen Bewohner Lakarias werden könnten. Besonders die unreinen Pflanzenmenschen machten ihnen Angst.

Darum trafen sie eine grausame Entscheidung.

Mithilfe des Militärs ließen sie alle solchen Pflanzenmenschen aus La Fleur entfernen und in Gefängniswägen stecken. Jeder von ihnen durfte nur das nötigste mitnehmen, um sicher zu gehen, dass sie außerhalb Lakarias nicht überleben und Unruhe stiften konnten. Sie wurden brutal aus ihrer Familie und ihrem alltäglichen Leben entrissen und die, die Widerstand leisteten, wurden bewusstlos geschlagen und ohne Proviant mitgenommen.

Schließlich wurden sie, eng zusammengepfercht, vom Militär Lakarias in den Gefängniswägen weit fort gebracht. Die Scheiben der Wägen waren so stark verdunkelt worden, dass sie keinerlei Orientierung hatten, wohin sie gefahren wurden. Das Königspaar wollte verhindern, dass sie jemals wieder den Weg zurück nach Lakaria fanden.

Sie fuhren tage- und nächtelang, hatten wenig Pausen und bekamen wenig zu essen und zu trinken und die meisten der wenigen Kinder, die sie mitgenommen hatten, verstarben auf der Reise. Ihre Mütter und Väter weinten verzweifelt und schrien und viele versuchten zu fliehen. Die Flüchtlinge wurden, je nach Stimmung des Militäroberoffiziers, getötet oder wurden am Leben gelassen.

Schließlich entließ man sie in einer ihnen völligen fremden Umgebung. Weit und breit befand sich nichts. Viele Pflanzenmenschen weinten und verzweifelten, manche waren wütend und manch andere versuchten, Lösungen zu finden.

Schon bald entdeckten sie einen riesigen Strauch und fanden heraus, dass das Innere des Strauchs groß und hoch genug war, um ihnen Unterschlupf zu bieten. So entstand langsam ein Dorf. Das Dorf der Verstoßenen.

Aufgrund ihrer sehr guten Gärtner-Kenntnisse, begannen sie, Felder zu pflanzen und alles, was sie für ihr Überleben brauchten, selbst anzubauen. Sie entwickelten einen eigenen, ganz kleinen Stadtstaat mit eigener Wirtschaft: Die Anführer überblickten alles. Die Männer erbauten alles. Die Ältesten schneiderten Kleider. Die Mütter kümmerten sich um die Kinder. Die Kinder wurden ausgebildet und wuchsen heran. Und die Mutigen reisten weit, um Handel mit vertrauenswürdigen, ebenfalls kleinen Stadtstätten zu betreiben, wobei sie dies erst nach einigen Jahren wagten. Zuvor vertrauten sie niemandem und dies wurde bereits den Kindern von klein auf beigebracht. Sie sollten mit niemandem reden, falls doch mal ein Wanderer oder Zauberer in diese einsame Gegend kommen sollte.

Sie beschlossen, diesen Ort nie wieder zu verlassen. Sie wollten nie wieder zu einem großen Stadtstaat gehören. Sie wollten für immer nur unter sich bleiben. Verraten von dem, was sie einst ihre Heimat genannt hatten.

Die Jahrzehnte vergingen und so verschwamm die Erinnerung an diese früheren Bewohner Lakarias immer mehr und mehr, bis sich schließlich heute niemand mehr an sie erinnern kann. Heute weiß niemand mehr, dass diese grausame Geschichte der Wahrheit entspricht. Niemand mag sich vorstellen, dass das erste Königspaar tatsächlich so grausam sein sollte. Niemand möchte daran glauben.

Das erste Königspaar hatte es tatsächlich geschafft, ihre skrupellose Entscheidung bis zu ihrem Tod und darüber hinaus zu vertuschen und dafür zu sorgen, dass niemals wieder jemand darüber sprach.

Es gelang ihnen, die verstoßenen Bewohner in Vergessenheit geraten zu lassen.

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