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Das Johanniskraut und der Ginster

erzählt von Delilah


Meine Schwester und ich schliefen auf dem Boden, wie immer umgegeben von dutzend Decken und Kissen, Gwyneth hatte es sich in ihrer Schmetterlingsform auf der Fensterbank bequem gemacht und Rosalie hatten wir das Bett überlassen. Charlotte hatte es sich mit einem Kissen von Ophelia, das sie ihr zuvor gegeben hatte, in einer Ecke des Raumes bequem gemacht. Es war nicht viel Platz, aber es reichte schon irgendwie. Wir alle waren viel zu müde, um näher darüber nachzudenken und waren einfach nur dankbar, dass uns Visca doch hier übernachten ließ.

Es war noch kaum hell draußen, als ich wach wurde und nicht mehr schlafen konnte.

Eine Weile lag ich wach und dachte über den gestrigen Tag nach. Es war so viel passiert. Wir hatten tatsächlich das Dorf der Verstoßenen gefunden, von dem niemand wusste, ob es existierte oder je existiert hatte und wir konnten die Existenz beweisen. Aber war das wirklich so gut? Wenn König Theorus, Königin Juilette und die Prinzessinnen davon erfahren, wie werden sie wohl reagieren? Und am wichtigsten: Wie werden die Bewohner Lakarias reagieren?

Anschließend dachte ich über Perfor nach. Ich weiß, wir kannten ihn erst seit gestern, aber mein Herz schlug jedes Mal schneller, wenn er sprach oder mich ansah, seitdem er uns in der Menge im Dorf geholfen hatte. Ich war kein Idiot und leugnen ist immer zwecklos. Also hatte ich mich wirklich in ihn verliebt. Aber gab es Liebe auf den ersten Blick überhaupt? Ich hatte eigentlich nie daran geglaubt.

Aber eigentlich spielte es sowieso keine Rolle.

Immerhin würden wir das Dorf in ein paar Tagen vermutlich wieder verlassen und dann werden wir ihn nie wiedersehen.

Dann werde ich ihn nie wiedersehen.

Ich seufzte leise, um niemanden zu wecken.

Es war töricht von ihm, zu denken, dass wir ihn töten werden, um das Leben der Königin zu retten. Wir werden ein anderes Johanniskraut finden! Das müssen wir einfach! Wir können kein Leben nehmen, um ein anderes zu retten. Das wäre total bescheuert. Das musste er einfach einsehen!

Ich wusste nicht, wie lange ich schon wach dalag und über alles nachdachte, doch irgendwann meldete sich mein Magen und ich hatte Hunger. Na toll. Ich konnte doch nicht einfach in die Küche gehen und mich an ihrem Essen bedienen. Und vom gestrigen Essen war nichts mehr übriggeblieben.

So wartete ich eine Weile, doch mein Magen gab keine Ruhe. Ich seufzte. Na gut, hoffentlich war bereits schon jemand aus der Familie wach. Vielleicht war ja auch Perfor schon wach und ich konnte ungestört mit ihm reden...

Wäre ich ein Katzenmensch, hätte ich mich in eine Katze verwandelt und wäre auf leisen Katzenpfoten aus dem Raum gestiefelt. Doch als Pflanzenmensch konnte ich dies natürlich nicht tun. Darum versuchte ich so leise wie möglich, das Gästezimmer zu verlassen und blieb stehen und horchte, als ich bemerkte, dass sich Rosalie im Bett umdrehte.

Gut, sie schlief weiter.

Leise und sanft schloss ich die Tür und schritt die schmale Treppe zum Erdgeschoss hinunter. Doch plötzlich hörte ich Stimmen, die aus der Küche des Hauses kamen. Die Küche war der Raum, der sich am nächsten zur Treppe befand. Nur wenige Meter lagen zwischen mir und den sprechenden Personen. Ich bückte mich minimal nach unten, um zu erkennen, wer sprach und entdeckte Perfor und seine Schwester Nistra am kleinen Küchentisch sitzend.

Sofort zuckte ich zusammen und dachte nach, was ich nun tun sollte. Sollte ich zurück ins Gästezimmer? Oder sollte ich lauschen? Nein, das wäre respektlos.

Ich wollte gerade so leise, wie mir möglich war, ins Gästezimmer zurückkehren, doch dann sagte Nistra etwas, das mich innehalten ließ: „Ich wünschte so sehr, ich hätte keine Dornen. Dann könnte ich mit den Fünf Kriegern, Delilah und Ophelia mitgehen und in Lakaria wohnen"

„Ich bin mir sicher, sie nehmen dich trotzdem mit"

Nur zu gerne hätte ich Perfors Gesicht gesehen, während er seine Schwester sanft beruhigte. Hach.

„Selbst wenn, was dann?", fragte sie traurig. „Sicher würde man mich fortjagen, weil ich ein Ginster mit langen, spitzen Dornen bin. Nein, Pflanzenmenschen, wie ich es bin, werden doch dort nicht akzeptiert"

Mit einem schlechten Gewissen und einem dicken, fetten Kloß im Hals setzte ich mich traurig auf die Treppe, so dass mich keiner von beiden bemerkte. Jetzt lauschte ich doch, aber... ich konnte nicht anders.

„Du siehst doch, wie nett sie sind"

„Vielleicht sind auch nur sie nett. Das weißt du nicht, Perfor" Nistra machte eine kurze Pause. „Vielleicht solltest du ihnen nicht helfen. Was geht uns denn ihre Königin an?"

Ich hatte Tränen in den Augen, die ich versuchte wegwischten, doch sie kamen immer wieder.

Perfor seufzte. „Es ist nur so ein Gefühl, aber ich glaube wirklich nicht, dass Lakaria noch so ist wie damals. Und wenn das stimmt, was die Fünf Krieger und die Zwillinge erzählen, dann wissen die meisten in Lakaria gar nichts von uns und unserem Dorf"

Eine Weile sagte niemand etwas und ich beschloss, zurück ins Gästezimmer zu gehen, weil ich mich viel zu schlecht fühlte, um noch weiter zu lauschen. Außerdem wollte ich nicht, dass Perfor mich auf der Treppe sitzend und weinend sah.

Doch dann begann die Treppe zu knacksen und ich konnte förmlich hören, wie Nistra und Perfor aufhorchten. Dann hörte ich einen Stuhl, der zurückgeschoben wurde und ehe ich mich versah, stand Perfor an der Treppe.

„Guten Morgen, Delilah. Suchst du was?"

Es lag Belustigung aber auch Verwirrtheit in seiner Stimme.

Ich drehte mich zu ihm um und sah, dass nun auch Nistra an der Treppe neben ihrem Bruder stand und mich seltsam ansah.

„Guten Morgen", stotterte ich etwas. „Äh, nein, ich suche nichts. Danke. Ich..." Ich zeigte auf die Treppe. „Ich wollte eh wieder gehen"

„Warum bist du schon so früh wach? Konntest du nicht schlafen?", fragte Perfor mit leichter Besorgnis in der Stimme.

Ich winkte sofort ab. „Oh nein, nein, ich konnte nur nicht mehr schlafen und jetzt..."

Ich traute mich nicht, ihm zu beichten, dass ich totalen Kohldampf hatte.

Doch wie es aussah, schien es auf meiner Stirn geschrieben zu stehen, da er mich anlächelte und fragte: „Hast du Hunger?"

Ich zögerte, antwortete aber schließlich mit einem „Ja".

„Dann suchen wir mal was und schauen, was wir kochen können", grinste er und winkte mir und seiner Schwester, ihm zu folgen.

Doch Nistra blieb stehen, winkte ab und sagte: „Ich brauche nichts. Ich gehe mit Freundinnen frühstücken"

Ich lächelte sie an, weil ich mich für sie freute.

Wir verabschiedeten uns von ihr und endlich war ich wirklich alleine mit Perfor.

Da er sich nicht sicher war, was andere Individuen aßen, half ich ihm und beriet ihn, was das betraf. Währenddessen quatschten wir viel miteinander. Ich erzählte ihm mehr von meinem Leben in Lakaria, er von seinem im Dorf. Er war auch sehr interessiert daran, zu erfahren, wie Ophelia und ich Rosalie kennengelernt und uns mit ihr angefreundet hatten. Er musste lachen, als ich ihm erzählte, was ein harter Weg es bis hierher gewesen war. Die Freundin von Rosalie Hansen zu werden, war unfassbar schwer und sie dazu zu überreden, ihrem Schicksal zu folgen und nach Lakaria zu kommen, war fast genauso schwer gewesen. Beides war unglaublich nervenaufreibend gewesen, vor allem, da Ophelia und mir langsam aber sicher die Zeit davongelaufen war. Die Rettung des Königs war knapp gewesen. Ein paar Wochen später wäre er sicher tot gewesen. Ich erzählte ihm, wie uns Charlotte bis heute Vorwürfe machte, weil wir so lange gebraucht hatten, Rosalie hierher zu bringen. Und dass sie Rosalie wieder um vorwarf, nicht sofort mitgekommen zu sein. Daraufhin lachte Perfor und meinte nur, dass Engel scheinbar sehr anstrengende Wesen sein und ich antwortete ihm, dass eigentlich niemand sie leiden kann. Nicht mal Schmetterlingsmenschen wie Gwyneth konnten das und die mochten eigentlich jeden. Schmetterlingsmenschen und Engel waren sich schon immer spinnefeind.

Ich erzählte ihm, dass Gwyneth eigentlich eine total liebe und nette war, die Rosalie auch stets vor Charlottes Boshaftigkeit in Schutz nahm, doch gegenüber Charlotte und anderen Engeln blieb sie gnadenlos und wurde teilweise sehr gemein. Ich sagte ihm, dass mich das jedes Mal überraschte, wie gemein Gwyneth sein konnte, wenn es von Nöten war.

Perfor amüsierte sich auch, als ich ihm erklärte, dass sich Rosalie und Nyco so langsam annäherten, dass es für mich und Ophelia fast unerträglich war. Doch als ich ihm erzählte, dass Rosalie noch nie verliebt war und überhaupt keine Erfahrung mit so was hatte, sagte er mir, ich solle einfach Geduld haben. Liebe fände immer ihren Weg.

Als er dies sagte, entstand eine kurze, unangenehme Stille zwischen uns, während wir frühstückten. Doch er brach dieses Schweigen gleich wieder, in dem er mich fragte, wie Nyco, Ruben und Ophelia mit Charlotte klarkamen. Belustigt antwortete ich ihm, dass Ophelia wohl die einzige Person in ganz Lakaria war, die Charlotte leiden konnte.

Wir redeten und redeten und vergaßen fast komplett die Zeit und bemerkten es auch kaum, dass langsam alle anderen aufwachten. Meine gemeinsame Zeit mit Perfor alleine war nun also vorbei. Schade. Sehr schade.

Die ersten, die sich zu uns gesellten, waren Gwyneth, Ophelia und Charlotte, dicht gefolgt von Nyco.

Eine halbe Stunde später kam Rosalie hinzu und begann, wie alle anderen auch, zu frühstücken und wunderte sich, dass Perfor und ich bereits seit zwei Stunden mit Essen fertig waren. Sie warf mir einen komischen Blick zu, als es ihr auffiel. Dann warf sie Ophelia einen komischen Blick zu, den diese erwiderte und ich fragte mich wirklich, was zwischen den beiden so Geheimes vor sich ging.

Tatsächlich war Ruben der letzte, der aufwachte, was ihm sichtlich peinlich war. Vor allem, da ihn Gwyneth damit aufzog. Er entschuldigte sich mehrmals dafür und Perfor winkte immer wieder ab und versicherte ihn, dass alles okay sei.

„Ich weiß auch nicht", sagte Ruben Kopf schüttelnd. „Seitdem wir auf Missionen sind, habe ich selten so gut geschlafen. Ich habe nicht mal gehört, wie Nyco und du das Zimmer verlassen habt"

Wir alle staunten nicht schlecht darüber, denn eigentlich hörte Ruben immer alles, was ja auch völlig natürlich war.

„Oh, das freut mich", lächelte Perfor.

„Hier ist es so ruhig und ich muss mir keine Sorgen darüber machen, ob wir angegriffen werden könnten, während wir schlafen", erklärte Ruben.

Perfor lachte auf. „Darüber brauchst du dir hier bei uns wirklich keine Sorgen machen. Wir leben seit Jahrzehnten so versteckt, dass niemand von uns weiß. Euch wird hier keiner finden"

„Genau, die einzigen, die dieses Dorf bis jetzt je entdeckt haben, sind immerhin wir selbst gewesen", lachte Gwyneth.

Mit Perfor an unserer Seite, erkundeten wir diesmal nicht undercover das Dorf und wurden dafür mit einigen bösen Blicke bestraft. Manche Dorfbewohner ignorierten uns allerdings auch und ein paar ganz wenige lächelten und nickten uns zu.

Bald kamen wir zurück und auch Visca und Nistra waren wieder zuhause. Wir aßen gemeinsam zu Mittag und Ophelia und ich wiederholten immer wieder, wie begeistert wir von diesem Dorf und dem Lebensstil waren. Beide schienen sich sehr über das Kompliment zu freuen, obwohl Visca uns deutlich zu verstehen gab, dass es jahrelange harte Arbeit kostete, das Dorf so aufzubauen und so fortschrittlich werden zu lassen, wie es nun war. So etwas käme nicht von heute auf morgen, wiederholte sie stets. Trotzdem waren wir hin und weg. Einmal flüsterte Ophelia mir in mein Ohr, wie perfekt dieser Ort für einen Urlaub wäre. Ich war heilfroh, dass sie dies nicht laut aussprach, da ich befürchtete, Visca, Perfor und Nistra könnten sich davon angegriffen fühlen. Bestimmt wollten sie kein Urlaubsort für Lakaria sein. Ophelia dachte sich scheinbar dasselbe und verlor vor keinen der Drei auch nur ein Wort darüber.

Irgendwann sagte uns Visca, dass sie so eine Art Überraschung für uns habe, doch sie wolle erst in einer Stunde gehen, weil sie noch etwas im Dorf erledigen müsse. In dieser Stunde verzogen die Fünf Krieger, Ophelia und ich uns ins Gästezimmer, weil Perfor zum Dienst musste. Bevor er ging, fragte ich ihn, ob er wisse, was seine Mutter meinte, doch er grinste mich nur breit an und sagte: „Nein, aber ich kann mir vorstellen, was es ist und es wird euch sehr weiterhelfen"

Dann hoffte ich, dass er damit Recht behalten sollte.

In der Stunde, in der wir alleine waren, gestand ich, dass ich heute Morgen ein Gespräch zwischen Perfor und Nistra belauscht habe.

„Du weißt aber schon, dass Lauschen unhöflich ist, Pflanzenbitch?", kam es hinterhältig und biestig von Charlotte und zog allwissend die Augenbrauen hoch.

Ich sah sie daraufhin genervt an. „Natürlich weiß ich das und eigentlich wollte ich das nicht, aber als ich gerade weggehen wollte, hat Nistra gesagt, dass sie gerne mit uns nach Lakaria gehen würde"

„Und?", fragte Ruben verständnislos. „Dann nehmen wir sie eben mit. Langsam glaube ich sowieso, dass wir die Königin nicht mehr retten können"

Sofort bekam er Gwyneths Ellenbogen in seiner Magengegend zu spüren. „Hey! Bloß keine negativen Gedanken!"

Ich erzählte ihnen, was ich gehört hatte und Ophelia und Gwyneth sahen mich traurig an, Ruben und Rosalie schienen etwas zu überlegen und Nyco wirkte so teilnahmslos wie immer. Und von Charlottes Blick sprach ich besser nicht.

„Aber genau deswegen sollten wir sie mitnehmen", kam es von Rosalie. „Die Bewohner Lakarias müssen von diesem Dorf erfahren und Perfor und seine Familie sind der Beweis dafür"

„Ja, das denke ich auch", grummelte Ruben. „Auch, wenn es ziemlich schwer sein wird, drei Leute mehr auf unserer Rückreise beschützen zu müssen"

„Perfor hat doch eine Kampftechnik erlernt", sagte ich. Alle sahen mich verwirrt an. Ich lief rot an. „Also... das hat er mir heute Morgen erzählt"

„Uh, ihr habt euch ja sehr angeregt unterhalten", kicherte Ophelia und Rosalie grinste.

Ich ignorierte es und sprach weiter: „Also, wären es nur zwei Personen mehr, die ihr beschützen müsstet und die können sich -genau wie Ophelia und ich- als Pflanzenmenschen tarnen, wenn es ernst werden sollte"

„Das ist wahr", freute sich Ophelia und nickte stark mit ihrem Kopf.

Am späten Nachmittag, nachdem Visca von der Arbeit zurückgekommen und etwas gegessen hatte, teilte sie uns mit, dass sie eine Überraschung für uns habe. Diese Überraschung war nichts anderes, als das von Laetitia beschriebene Lavendelfeld. Es war fast so groß wie ein Fußballfeld und wenn man auf der einen Seite stand, konnte man die gegenüberliegende Seite nur erahnen, so riesig war es. Ophelia, Gwyneth und ich fühlten uns sofort wie zuhause und meine Schwester und Gwyneth begannen, wie kleine Kinder im Feld herum zu laufen, zu tanzen und zu springen. Sie sahen dabei so süß aus, dass wir alle lachen mussten. Ja, selbst Charlotte und Nyco entlockten sie ein Schmunzeln.

Ophelia und ich packten ein paar Lavendelblüten in unsere Gepäckwürfel und Visca empfahl uns, sie möglichst schnell zu einer Flüssigkeit zu verarbeiten, um sie für unsere weite Heimreise besser haltbar zu machen. Obwohl dieser Rat nicht nötig gewesen war, da Ophelia und ich beide natürlich wussten, dass lose Blüten nach wenigen Tagen vertrockneten und nicht mehr verarbeitet werden konnten, nahmen wir ihn an und bedankten uns. Vor allem ich wollte keineswegs undankbar und altklug wirken.

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