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Kapitel 40

Die gesamte Nacht hindurch befanden wir uns in einem nicht enden wollenden Taumel aus Tanzen und glühenden Blicken an unserem Tisch. Immer wieder stahl sich Mo süße Küsse von meinen Lippen und sorgte dafür, dass der Hitze in meinen Wangen keine Ruhe vergönnt war. Mehr als einmal verlor ich mich in seiner Nähe, der Art wie er mich ansah und meinen von ihm gewählten Kosenamen aussprach. Er zog mich mit seinen Worten auf eine Art in seinen Bann, die vorher noch niemandem gelungen war. Wenn seine Worte das Meer wären, hätte ich nichts dagegen gehabt in ihnen zu ertrinken.

„Hast du Geschwister?", fragte er, während wir erneut an unserem Tisch saßen. Mittlerweile war der Gastraum nur noch von wenigen Sokaris besucht, sodass die aufkommende Ruhe auch unsere Gespräche in privatere Bereiche lenkte.

Knapp schüttelte ich den Kopf, ehe ich einen kleinen Schluck aus meinem Becher nahm. Mo war so frei uns ein typisch Sokarisches Getränk zu bestellen. Der Geschmack war eine Mischung aus fruchtig und süß, wobei ich nicht sagen konnte, was die Inhaltsstoffe sein konnten. „Du?"

Unvermittelt huschte ein Schatten über Mos Gesicht und ließ mich sowohl Wut als auch tiefe Trauer in seinen Augen erkennen. Ich wusste von Sidera, dass er eine schwierige Vergangenheit hatte, weswegen ich versuchte, besonders vorsichtig im Bezug darauf zu sein. Nicht zu viele Fragen auf einmal zu stellen. Seine Reaktion bestätigte mir, dass das das Beste war.

Sein Mund, auf dem die ganze Nacht über ein Lächeln geruht hatte, verzog sich zu einer bitteren Mine. Eine bis dahin ungekannte Härte legte sich über seine ebenmäßigen Züge wie eine Maske, erstickte alle anderen Regungen.

„Ich hatte mal einen Bruder. Vor all dem hier." Seine Stimme klang ausdruckslos, doch die Bedeutung seiner Worte wog schwer zwischen uns. Auch wenn er es nicht zeigte, musste es gerade in seinem Inneren toben, sonst würde er seine Gefühle nicht so konsequent vor mir verbergen.

Gerade als ich ihm mein Beileid bekunden wollte, sprach er überraschenderweise weiter. Wenn er bereit war darüber zu sprechen, würde ich ihn dabei nicht unterbrechen. Dieses Vertrauen, dass er mir zeigte, war eine schwach glimmende Flamme, die ich vor jedwedem Windhauch schützen wollte.

„Bevor ich Teil dieser Welt wurde bestand meine eigene Welt nur aus meinen Eltern, meinem kleinen Bruder und mir." Er sprach, als wäre er nur Beobachter dessen gewesen. „Die Rebellen gegen den Zweigestirnsthron hatten herausgefunden, dass ich einer der Erben war. Also kamen sie zu mir nach Hause. Sie töteten alles was ich liebte. Durch eine Ironie des Schicksals war ich an jenem Tag nicht zu Hause. Der Moment, in dem ich meine Familie fand, war der Moment, in dem ich zum ersten Mal die Erbenkraft in mir spürte. Kurz darauf sind Aron und Sidera aufgetaucht."

Er ratterte die Geschehnisse einfach stur herunter, als wären es auswendig gelernte Fakten und nicht seine eigene schreckliche Vergangenheit. Durch das Grauen seiner Geschichte zog sich eine unangenehme Gänsehaut über meinen Körper. Der Impuls nach seiner Hand zu greifen um für ihn da zu sein wurde übermächtig, doch er machte auf mich nicht den Eindruck, als ob er gerade meine Nähe wollte. Die Arme hatte er in einer abwehrenden Geste unbewusst auf dem Tisch verschränkt und bildete somit eine klare Barriere zwischen uns. Mo war nicht der Typ, der andere brauchte.

„Es tut mir so leid Mo", sprach ich leise, aber er hörte mich. Unerbittliches Eis traf mich als sein Blick auf den meinen traf. Selbst dort fand ich keine Anzeichen des schrecklichen Sturms in ihm.

„Weißt du was das ironischste an der ganzen verdammten Sache ist?", fragte er mich, seine Stimme triefend vor aggressivem Sarkasmus.

Mein Schweigen führte zu seiner unweigerlichen Antwort. „Der Grund aus dem ich zu dieser Zeit nicht zu Hause war. Ich war beim Basketballtraining und hatte danach den Bus verpasst, weswegen ich eine Stunde warten musste. Ein verpasster Bus, aufgrund dessen es anstelle von mir meine Familie traf." Verbittert spuckte er die Worte aus. Die Muskeln an seinem Kiefer spannten sich an, während ich förmlich sehen konnte, wie in seinem Kopf die Bilder seiner Vergangenheit spukten. Mein Herz schmerzte anhand dieses himmelschreienden Verbrechens. In meinem Kopf wollte diese Vergangenheit einfach nicht zu dem Dauer gut gelaunten und flirtenden Mo passen, den ich kennengelernt hatte. Wie konnte er trotz dieser Schrecken so normal leben? Wie schaffte er es, dass er nicht dem Wunsch nach Rache oder der brennenden Trauer verfiel?

Unweigerlich musste ich an meine Eltern denken und ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. Genauso gut hätte ich an seiner Stelle sein können, hätten die Rebellen herausgefunden, dass ich eine Erbin war. Der Gedanke daran raubte mir vor Schock die Luft, zugleich erfüllte Angst in harschen Wellen meine Brust. All die Jahre lang hatten wir beide in ständiger Gefahr gelebt, ohne dass wir uns dessen überhaupt bewusst gewesen waren.

Diese Tatsache schlug bei mir ein wie ein Blitz, packte mein Herz und drohte es zu zerquetschen. Trotzdem bemühte ich mich redlich, es nicht nach außen zu zeigen. Mo sah nämlich immer noch aus, als würde er denselben Moment von damals erneut durchleben, da brauchte er es nicht auch noch, dass ich in Panik ausbrach.

Tief durchatmend brachte ich mein heftig klopfendes Herz wieder in einen halbwegs normalen Rhythmus, bevor ich meine Hand ausstreckte und auf seinen Unterarm legte. Wo seine Haut zuvor noch eine angenehme Hitze ausgestrahlt hatte, spürte ich nun eine unnatürliche Kälte unter meinen Fingerspitzen. Als würden die Erinnerungen ihm sämtliche Lebensenergie aussaugen.

„Du weißt, dass du nichts dafür kannst, was deiner Familie passiert ist", sprach ich leise, auch wenn ich bereits wusste, dass meine Worte bei ihm nichts erreichen würden. Wahrscheinlich hatte er sie im Laufe seines Lebens in der hohen Welt schon zu oft gehört. Egal was ich sagen würde um ihm seine eigene Unschuld vor Augen zu führen, er würde mir nicht glauben. Viel zu tief saßen die Schuldgefühle und die Trauer in seinem Herzen.

Abfällig schnaubte er und bestätigte damit meine Befürchtungen. Jedoch beließ er es bei dieser für seine Verhältnisse schwachen Reaktion, was mir Sorgen bereitete. Sein Blick wirkte abwesend. Irgendwie musste ich ihn aus seinen Erinnerungen holen ohne ihn dabei zu verletzen.

„Ich weiß, dass das nicht hilft, aber ich werde nicht zulassen, dass dich dieses Chaos in dir verschlingt", kurz drückte ich seinen Arm und plötzlich wusste ich, dass ich ihm etwas geben musste worauf er sich stattdessen konzentrieren konnte. Etwas, dass ihn ablenkte und keinerlei Verbindung zu seinen derzeitigen Gedanken hatte.

„Das war heute das erste Mal, dass ich richtig mit jemandem getanzt habe", begann ich mit dem erstbesten und redete einfach weiter, wobei ich ihn keinen Moment aus den Augen ließ. „Wenn ich über die hohe Welt und mein bisheriges Leben nachdenke, fällt mir auf, dass ich sehr viele Dinge zuvor noch nie getan habe. Ich war zuvor noch nie in einem Palast. Ich habe nie zuvor Dolche geworfen. Ich habe mich noch nie durch Geheimgänge in die Freiheit geschlichen. Ich habe noch nie ein Korsett getragen." Kurz hielt ich inne, dann ergänzte ich noch: „Außerdem habe ich noch nie zuvor einen Monderben geküsst."

Da! Endlich trat in seinen Blick wieder die mir wohlbekannte Intensität, zeitgleich musterte er mich mit dem leisen Abklatsch seines sonst so frechen Lächelns. Auch wenn mir das noch nicht ganz reichte, so war es wenigstens ein Anfang.

Seine Stimme klang schleppend, als er mir antwortete: „Gut zu wissen. Also habe ich keinerlei Konkurrenz."

Meine Augenbrauen wanderten in die Höhe. „Wer hat das denn behauptet?", neckte ich ihn. Mir entging dabei nicht das feurige Funkeln, dass erneut in seinen Augen erwachte.

Sich nun vollkommen auf meine Ablenkung einlassend, wurden seine Augen schmal. „Ich fürchte mich nicht vor ein wenig Rivalität. Es macht die ganze Sache höchstens noch interessanter als sie es durch dich eh schon ist. "

„Warum wundert mich das nicht?", fragte ich rhetorisch. Da er nun einen stabilen Eindruck auf mich machte, wollte ich meine Hand wieder zu mir nehmen, doch er verhinderte es rasch. Sein Daumen fuhr dabei sacht über meine Knöchel. Seine sanfte Berührung stand in krassem Kontrast zu dem stechenden Blick, mit dem er mich betrachtete.

Für einen weiteren unendlichen Moment sah er mich einfach nur an, so als könnte er nicht glauben, dass ich wirklich vor ihm saß. Zwei helle Seen folgten akribisch den Konturen meines Gesichts, während ich mich dabei ertappte ihn auf gleiche Weise anzusehen. Ich konnte nur raten was gerade in seinem Kopf vorging, wobei ich dann wahrscheinlich nicht ferner von der Wahrheit sein könnte.

Seine Finger zogen meine Hand bedächtig zu seinen Lippen, dann hauchte er einen bedeutungsschweren Kuss auf meinen Handrücken. Sein Blick bat demütig darum den meinen halten zu dürfen. Von einer Sekunde auf die andere waren seine blauen Seen gefüllt mit Gefühlen, die mich reglos verharren ließen. Dass er mir doch noch zeigte, was ihn in seinem Inneren quälte, bewegte mich zutiefst. Auf einmal war da nicht nur die Anziehung zwischen uns, sondern eine echte Verbindung.

Ein Wort verließ seine Lippen an meiner Hand. „Danke."

Gefühle schwebten in meiner Brust und brachten eine sanfte Schwere mit sich. „Nicht dafür. Für alles andere gerne, aber niemals dafür."

Es war selbstverständlich für mich, dass ich ihm half. Das schien ihm nun auch aufzugehen, denn sein Blick wurde auf einmal weicher, liebkosender.

„Bei all der Dunkelheit in meinem Leben hatte ich das Licht schon lange aus den Augen verloren." Erneut fand ein Kuss den Weg auf meinen Handrücken. „Doch dann ging mit dir meine Sonne auf."

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